Ich habe Michael Schumacher zu seiner aktiven Zeit in der Formel 1 immer relativ kritisch gesehen, weil er doch einige sehr zweifelhafte Aktionen durchgezogen hat, die wohl auch seinem überbordenden Ehrgeiz zuzuschreiben sind. Was ich ihm aber immer abgenommen habe, war die Aussage, dass seine Familie an erster Stelle steht. Und es war ja schon vor seinem Unfall so, dass er sein Privatleben extrem abgeschirmt hat.
Es ist das gute Recht von ihm bzw. seiner Familie die Informationen nach Außen zu geben, die sie als passend ansehen. Auch wenn er "eine Person des öffentlichen Interesses" ist! Es ist doch immer dasselbe Spiel, dass die Öffentlichkeit natürlich neugierig ist und auch gerne im Detail wissen möchte, wie es ihm geht, bzw. ob er noch wirklich bei Bewusstsein ist. Da schließe ich mich selbst nicht davon aus...
Es gibt nun mal "Prominente", die suchen das Scheinwerferlicht und geben alles von sich preis (Becker, Matthäus, etc.) und dann gibt es halt' solche, die schotten sich privat total ab (Schumacher, S. Raab, G. Jauch, etc.). Jeder nach seiner Fasson und das gilt es dann auch zu akzeptieren.
Was mich an der o.a. Aussage stört, ist die Unterstellung, dass Schumacher ja selbst an dem Unfall Schuld gewesen sei, weil er ja immer auf Adrenalin-Kicks aus war (siehe dazu einen Spiegel-Artikel zu dem Unfall). Gerade bei seinem Unfall scheint das aber nicht der Fall gewesen zu sein.
Es gibt genügend andere Artikel dazu, die alle dieselbe Aussage haben: Sein Unfall war einfach unglaubliches Pech! Und das macht das Ganze eigentlich noch ein wenig tragischer - da fährt der Kerl 20 Jahre mit über 300 km/h durch die Gegend und es passiert ihm "fast" nichts und dann knallt er bei langsamer Geschwindigkeit mit dem Helm auf einen Stein und das Leben ändert sich komplett.