Online Bezahlschranken bei Weserkurier, SKZ etc

[kalli]

@Kalle: Nur mal am Rande: Ich kaufe Colorado obwohl ich Lakritze hasse - ich mag den Rest dadrin

Witzigerweise ist das auch in der Zeitung so: Mich interessiert der Kulturteil auch nicht, oder die Beilage aus irgendeinem Dorf, aber da mich das Gros der Zeitung dann doch interessiert, kauf ich den Rest dann doch mit.

Für den Online-Journalismus wäre eine selektive Auswahl der zu bezahlenden Artikel tatsächlich nicht verkehrt. Das wäre im Falle von wk und skz neben der Werderberichterstattung auch die Lokalberichterstattung. Denn mal ehrlich: Wo willst du Artikel aus deinem Stadtteil lesen, wenn nicht in deiner Regionalzeitung?

Und die Lakritze schmeißt du einfach weg?

Ich wähle dann einfach ein anderes Paket, das die Sachen enthält, die ich gerne mag.

Bei Zeitungen funktioniert das. Im Falle SKZ sehe ich da allerdings noch die Besonderheit, dass der Werder- und der regionale Teil ziemlich verschiedene Zielgruppen haben.

Der regionale Teil der SKZ interessiert schon in Bremen quasi niemanden mehr. Für Bremeninternes gibt es den WK, den Weserreport, den Anzeiger und so weiter, die Kirmes in Syke, die Kaninchenschau in Bassum und andere Geschichten aus dem Umland sind dem Bremer normalerweise vollkommen egal. Der Werderteil hingegen interessiert jede Menge Leute in ganz Deutschland (US ausgenommen ), die aber niemals auf die Idee kommen würden, die Printausgabe oder die komplette Onlineausgabe der SKZ zu abonnieren, obwohl der Werderteil echt gut ist. Der macht aber halt nur einen Bruchteil der Zeitung aus. Diese Leute könnte man evtl. ans Bezahlen kriegen, wenn man den Werderteil ausgliedert und mit einer eigenen Bezahlschranke exklusiv für Werdergeschichten versieht.

Die Informationen auf deren Grundlage wir hier diskutieren haben doch ihren Ursprung meistens bei WK, Kreiszeitung oder anderen Medien. Ohne Medienartikel hätten wir hier nur noch die Spiele und gelegentliche Trainingsberichte zu diskutieren.

Genau. Die Verbreitung erfolgt doch in Windeseile. Hier. Bei WOL. Bei zig anderen Sportblablaseiten. In den wenigstens Fällen interessiert mich doch das Wortprotokoll. Selbst heute steht doch schon überall "Wie XY berichtet...", da macht sich doch auch keiner die Arbeit, bei XY nachzulesen.

Da ist jeder anders denke ich. Ich versuch immer die Originaltexte zu lesen und surfe jeden Morgen als erstes bei der Kreiszeitung und dem Weserkurier vorbei. Das was du beschreibst ist auch eher ein allgemeines Problem des Journalismus in Zeiten des Internets, das sich schwer verhindern lässt. Aber die Konsequenz kann ja schlecht sein, den Sportjournalismus komplett abzuschaffen.

[MasterB90]

Kalli, findest du den WK wirklich (fast) genau so gut wie die SKZ? Der WK schreibt doch 99% der Sachen nur ab, zum Teil aus dem Worum. Das einzige wo ich die besser finde sind die Trainingsbilder, die sind schneller online.

[kalli]

Ich finde die haben ganz ordentlich aufgeholt, vor allem was Berichte über den Jugendbereich angeht. Wobei das zugegebenermaßen eher für Leute wie uns interessant ist.

[El Martino]

Ich finde die haben ganz ordentlich aufgeholt, vor allem was Berichte über den Jugendbereich angeht. Wobei das zugegebenermaßen eher für Leute wie uns interessant ist.

Nun aber zurück zur Ausgangsfrage: Warum für Werder-Berichterstattung im Weserkurier oder in der Kreiszeitung bezahlen, wenn im worum alles besser, detaillierter, sachlich richtig und noch dazu gratis zu bekommen ist?

[Firedangerboy]

Ich finde die haben ganz ordentlich aufgeholt, vor allem was Berichte über den Jugendbereich angeht. Wobei das zugegebenermaßen eher für Leute wie uns interessant ist.

Nun aber zurück zur Ausgangsfrage: Warum für Werder-Berichterstattung im Weserkurier oder in der Kreiszeitung bezahlen, wenn im worum alles besser, detaillierter, sachlich richtig und noch dazu gratis zu bekommen ist?

Weil das Worum als Informationsmedium sehr viel mehr Kosten (Zeit) für viele Menschen verursacht als das Medium Onlinezeitung, wo viele kurz prägnant und knackig aufbereitet wird und man die Quintessenz vieler Threads in einigen wenigen Artikeln lesen kann.

[Bierstandszene]

, zumal die Tageszeitungsabonnenten auch langsam aber sicher wegsterben

Ey, das hab ich noch nicht vor.

Das Problem ist doch- wo fängt man an Geld auszugeben und wo hört man auf? Dass qualitativ guter Journalismus bezahlt werden muss ist keine Frage sondern im Grunde genommen sogar lebensnotwendig für unsere Gesellschaft, völlig unabhängig vom Fußball.
Nur ist es verdammt schwer da ein Modell zu entwickeln wie das abgerechnet wird, wie viele Onlineangebote soll und kann man denn abonnieren um umfassend informiert zu sein?
Wenn ich den WK als Abo habe dann hab ich mein Fixum und gut ist. So lange im Onlineangebot nix anderes steht als im Printmedium spar ich mir die 4€ zusätzlich. Wenn mich etwas z.B. im Spiegel interessiert kaufe ich mir ein Exemplar, ein Abo käme für mich da nicht in Frage.
Es gibt ja schon Kosten um überhaupt ins Internet zu kommen, daher ist es schwer zu vermitteln dass Content auch noch mal zusätzlich Geld kosten soll. Ne Idee wäre sicherlich auch dass die Provider mit Contentanbietern zusammenarbeiten und man Pakete buchen kann, wer hat schon Lust sich auf -zig Seiten zu registrieren, jedesmal seine persönlichen Daten nebst Kontoverbindung anzugeben?

[Bierstandszene]

Nun aber zurück zur Ausgangsfrage: Warum für Werder-Berichterstattung im Weserkurier oder in der Kreiszeitung bezahlen, wenn im worum alles besser, detaillierter, sachlich richtig und noch dazu gratis zu bekommen ist?

Nur weil hier Selbstausbeutung betrieben wird und es Leute gibt die ihre Freizeit opfern heißt das ja nicht dass der WK nicht berechtigt wäre dafür zu sorgen dass seine Leute angemessen bezahlt werden.

[cluseau]

, zumal die Tageszeitungsabonnenten auch langsam aber sicher wegsterben

Ey, das hab ich noch nicht vor.

Das Problem ist doch- wo fängt man an Geld auszugeben und wo hört man auf? Dass qualitativ guter Journalismus bezahlt werden muss ist keine Frage sondern im Grunde genommen sogar lebensnotwendig für unsere Gesellschaft, völlig unabhängig vom Fußball.
Nur ist es verdammt schwer da ein Modell zu entwickeln wie das abgerechnet wird, wie viele Onlineangebote soll und kann man denn abonnieren um umfassend informiert zu sein?
Wenn ich den WK als Abo habe dann hab ich mein Fixum und gut ist. So lange im Onlineangebot nix anderes steht als im Printmedium spar ich mir die 4€ zusätzlich. Wenn mich etwas z.B. im Spiegel interessiert kaufe ich mir ein Exemplar, ein Abo käme für mich da nicht in Frage.
Es gibt ja schon Kosten um überhaupt ins Internet zu kommen, daher ist es schwer zu vermitteln dass Content auch noch mal zusätzlich Geld kosten soll. Ne Idee wäre sicherlich auch dass die Provider mit Contentanbietern zusammenarbeiten und man Pakete buchen kann, wer hat schon Lust sich auf -zig Seiten zu registrieren, jedesmal seine persönlichen Daten nebst Kontoverbindung anzugeben?

guter punkt, aber viele zahlen ja auch trotz kosten für gema und kabel/satellitenanschluß zusätzlich für sky.

[El Martino]

Dass qualitativ guter Journalismus bezahlt werden muss ist keine Frage sondern im Grunde genommen sogar lebensnotwendig für unsere Gesellschaft, völlig unabhängig vom Fußball.

Das höre ich immer wieder, vor allem von Journalisten. Allein: Mir fehlt der Glaube.

Ich denke Journalismus würde mir in etwa so fehlen wie Butterfahrtenorganisatoren, Staubsaugervertreter oder Hausbesuche von den Zeugen Jehovas.

[Masa]

Meinst du, es gäbe Profisport, wenn es keine Presse gäbe die die Fans darüber unterrichtet?
Wenn Journalismus unwichtig ist können wir sie ja einstampfen.
Ein Einheitsblatt für alle in der die Regierung reinschreibt, was sie will und von dem sie will, dass es ihr Volk liest. Dazu der Einheits-Radiosender und ein TV-Sender, die ebenfalls kontrolliert werden?
Lass mich nachdenken...
Gabs das nicht schon mal?

Wer ernsthaft meint Journalismus ist verzichtbar, sollte mal einen Blick in die Geschichtsbücher werfen.

[Bierstandszene]

Zeugen Jehovas sind doch lustig?

[Bierstandszene]

Wer ernsthaft meint Journalismus ist verzichtbar, sollte mal einen Blick in die Geschichtsbücher werfen.

Opium fürs Volk reicht doch. Völkischer Beobachter Bild bedient uns alle, sogar Maddin.

[Defaitist]

Der (frühere) Printjournalismus ist Teil der 4. Gewalt im Staat, also unverzichtbar. Regionalzeitungen haben die größte Lokalkompetenz, sie berichten von vor der Haustür. Deshalb halten sie viele Leute für unverzichtbar. Diese Leute sollten selbstverständlich dafür zahlen.
Sportjournalismus ist eine Sonderform des Journalismus; bei Eurem ständigen Rumgequäke würde ich gerne mal wissen, wie gute Fußballberichterstattung denn Eurer Meinung nach aussieht? Fußball ist sehr simpel, das Bohei drumherum auch.
Die guten Redaktionen - SZ, FAZ - müssen nicht einen Verein 24/7 begleiten, das sind Föjetonisten.

[dr. trares]

das sind Flötisten.

[kalli]

Ich finde die haben ganz ordentlich aufgeholt, vor allem was Berichte über den Jugendbereich angeht. Wobei das zugegebenermaßen eher für Leute wie uns interessant ist.

Nun aber zurück zur Ausgangsfrage: Warum für Werder-Berichterstattung im Weserkurier oder in der Kreiszeitung bezahlen, wenn im worum alles besser, detaillierter, sachlich richtig und noch dazu gratis zu bekommen ist?

Kommt drauf an, was man will. Das worum führt halt kaum Interviews, keine O-Töne, ist nicht so nahe am Verein.

Wer das nicht braucht, dem reicht das hier natürlich locker und der braucht auch keinen Bezahlkram.