Dass die Krise dem System inhärent ist, dürfte niemand so gut verstanden haben, wie die Marxisten. Es ist aber nicht so, dass diese Krise ein reines Nullsummenspiel ist, so wie Du es darstellt. Es sind eben nicht nur Kapitalisten betroffen, die auch dann fröhlich weiter leben können, wenn ihnen die eine oder andere Milliarde abhanden kommt. Wir sprechen hier vor allem vom amerikanischen Hypothekenmarkt. Dessen Zusammenbrechen würde für viele Amerikaner Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Not und Elend bedeuten. Eine große Depression in den Vereinigten Staaten würde sich auch verheerend auf andere Länder auswirken. Da werden dann Menschen sterben. Kein guter Zeitpunkt, um die Leute auf die Selbstheilungskräfte der Märkte zu verweisen.Zitat von Maddin
Der Begriff der "schöpferischen Zerstörung" gefällt mir aber. Schon deshalb, weil ich ja weiß, dass sein Erfinder die Frage, ob der Kapitalismus weiter leben könne, recht eindeutig beantwortet hat:
"Nein, meines Erachtens nicht"
Joseph A. Schumpeter - "Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie"
Ein gutes Buch, obwohl Schumi ja auch kein Marxist war.
Grüße
Annabelle