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Thema: Spielsystem, Strategie & Taktik Thread

  1. #3826
    Avatar von Bummi
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    In einem Artikel vom Weserkurier gestern fand ich das sehr gut ausgedrückt und vielleicht ist dass ja das problem, warum wir nicht gut und ohne jegliches vertrauen in unsere Spielweise spielen:
    Wieso spielen wir nicht so wie wir es am besten können. Diese Flexibilität ist vielleicht das komplette Problem von uns. Doppel sechs und so... Wann haben wir das je gespielt so wirklich. Wir sollten uns nicht immer komplett auf den Gegner einstellen, sonder uns auf das konzentrieren, was wir können!

    Sie wollen ein Cameleon sein, sind aber eigentlich ein Elefant der probiert, sich hinter dem kleinsten Baum weit und breit zu verstecken!
    Geändert von Bummi (22.09.2020 um 19:33 Uhr)

  2. #3827

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    Doppelsechs haben wir bis auf die letzte Saison unter Kohfeldt gegen den Ball immer gespielt. Nicht nur Doppelsechs btw sondern ein flaches 4-4-2 bzw 4-4-1-1 bei denen die äußeren MF Positionen von den Außenstürmern und die zweite Spitze von einem vorrückenden ZM gespielt wurde. Das war gegen den Ball also exakt das, was wir auch 2019 gespielt haben. Nur halt mit Sargent und Chong auf außen statt Harnik, Osako, Rashica oder Bartels, mit Osako als zweiten pressing Spieler im Zentrum statt Klassen und einer Doppelsechs aus Klaassen und Eggestein statt Bargfrede und Eggestein.

    Dieses Festhalten an Formationen auf dem Papier, wie es hier oft stattfindet, ist auch absoluter Quatsch. Wenn ein Spieler damit überfordert ist eine Rolle die er im Zentrum spielen kann auch zehn Meter außen zu spielen, hat er im Profifußball nichts verloren.

  3. #3828

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    Kohfeldt hat auf der Pressekonferenz im Übrigen auf der Pressekonferenz erläutert, welche Idee hinter der Formation steckte (über Außenverteidiger aufbauen, gegnerische Außen attackieren). Ob das auf dem Papier ein guter Plan war, vermag ich nicht zu beurteilen. Dafür fehlt mir schlicht die Kenntnis über Herthas Kader. Ich finde es aber bezeichnend, dass niemand auf diese Idee eingegangen ist und seine Analyse hierauf ausgerichtet hat.

  4. #3829

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    Welche Analysen denn auch? Der Boulevardjournalismus der Deichstube - Taktiktheoretisch auf dem Niveau einer mittelmäßigen B-Jugend Mannschaft? Die Handvoll Leute hier im worum, die in der Lage sind anständige taktische Analysen zu schrieben, tuen das ja kaum noch. Kein Wunder gehen diese doch zuverlässig im monoton repetativen Abgesang auf Verein und Verantwortliche unter.

  5. #3830

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    Aufbau über Theo und Ludde ist so peinlich, dass man da gar nicht groß drüber diskutieren muss. Oder auch Sargent als Kombinationspartner...
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  6. #3831

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    Und warum?

  7. #3832

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    Wegen des mangelhaften Offensivpass/Kombinations/Dribbelvermögen von Theo und Ludde sowie dem Stürmer Sargent, der dort verschenkt war. Und selbst Chong war Risiko, weil der sehr neu dabei ist, Bundesliga noch nicht kennt und vom Typ her kein Spieler ist, der bei aktiv gewolltem Aufbauspiel glänzt, sondern geschickt werden sollte in dieser Phase. Wenn die AVs das besser drauf hätten und kein Sargent als LM spielen müsste, dann wäre Chong in der Rolle zu gebrauchen.

    ---

    Und damit das nicht verloren geht will ich noch einmal diesen Link hier in den Thread bringen:

    Zitat Zitat von Amorphium Beitrag anzeigen
    Ich hab auf Transfermarkt gerade gesehen, dass ein Herthaner (BloodyEric - ich vermute mal, er ist hier nicht registiert) eine taktische Analyse zum Spiel verlinkt hat, gut weg kommen wir da nicht: https://totalfootballanalysis.com/ma...alysis-tactics
    Geändert von Kreuzbandjäger (23.09.2020 um 19:36 Uhr)
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  8. #3833

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    Bei der Spieleröffnung geht es nicht primär um Dribbelvermögen oder Offensivpässe, sondern darum offene Räume zu benutzen, um die Bälle ins Mittelfeld zu transportieren. Deswegen ist eine Spieleröffnung über die außen weder gut und schlecht. Danach sollten wohl die Achterräume über Osako angespielt werden. Gekillt hat uns insbesondere die miserable Passqualität im Mittelfeld; nichts Neues bei der Besetzung.

    Die Analyse ist interessant, sie greift aber im Wesentlichen bereits bekannte Punkte auf (Creativity). Sie konzentriert sich ja im Wesentlichen auf Hertha. Zu Werder wäre noch anzumerken, dass man in den beispielhaften Szenen mit Verlagerungen operieren könnte. Aber dieses Stilmittel zeigen wir vielen wenig

  9. #3834

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    Nungut, aber wenn du Davy und Megge dort alleine ins Mittelfeld stellst und Osako einen Halbstürmer zu den Stürmern hinklebst und mit Sargent keinen Mittelfeldspieler über links hast und über rechts mit Chong auch eher einen sehr offensiven Spieler, dann "bräuchtest" du über die Außenverteidiger mehr von diesen Skills, um das Räume-Defizit irgendwie auszugleichen.

    Das klappte halt im Keim schon nicht und Bruno musste nur die passenden Mittelfeldspieler aufstellen und ihnen Anweisungen geben, damit jeglicher Aufbauversuch über Außen zu riskant und zu wirkungslos war. Man hatte also weder eine Überladung in der Mitte noch die Möglichkeiten über außen. Normalerweise schafft man ja wenigstens eins von beiden, hier hat man trotz gleicher Zahl an Feldspielern in beiden Kategorien kein Land gesehen.
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  10. #3835

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    Zitat Zitat von Langenhorn Beitrag anzeigen
    Kohfeldt hat auf der Pressekonferenz im Übrigen auf der Pressekonferenz erläutert, welche Idee hinter der Formation steckte (über Außenverteidiger aufbauen, gegnerische Außen attackieren). Ob das auf dem Papier ein guter Plan war, vermag ich nicht zu beurteilen. Dafür fehlt mir schlicht die Kenntnis über Herthas Kader. Ich finde es aber bezeichnend, dass niemand auf diese Idee eingegangen ist und seine Analyse hierauf ausgerichtet hat.
    Dass FK immer eine Idee hat bezweifle ich nicht. Aber dass seine Ideen zur Truppe passen bzw von der Truppe umgesetzt werden können, das bezweifle ich stark. Und es bringt auch nix, wenn der Coach 10 Monate lang wieder und wieder im Nachhinein Ideen darlegt, die nie zum Erfolg geführt haben.
    Geändert von Villon (23.09.2020 um 20:06 Uhr)

  11. #3836

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    War Kohfeldt nicht im Jahgang mit Nagelsmann und Gisdol?
    Wenn nicht, dann aber wohl recht zeitnah.

    Und alle drei haben meines Erachtens einen ähnlichen Ansatz: sie sind taktisch gut ausgebildet und versuchen das als junge "Macher" umzusetzen. Also die neue Generation, die es besser weiß.

    Bei Gisdol wurde dieses Thema immer wieder medial erwähnt, wie er beim HSV scheiterte, weil er -auch- die Spieler überforderte. Bei Kohfeldts Ideendrang und Ansätzen steckt vermutlich ähnliches dahinter. Auch er versucht seine meinetwegen vielfältigeren Ideen einzusetzen, aber scheitert, weil er die Spieler überfordert. In Hoffenheim klappte es so lala für Gisdol, in Köln hat es dann geklappt fürs Erste, weil er auch durch seine Entlassungen realisierte, dass er das überdenken muss je nach Team. Was er in letzter Zeit in Köln (seit Winter) anstellt habe ich kaum verfolgt, aber die anfängliche Parallele sehe ich. Und Nagelsmann... mal abseits von der Thematik, ob der eine besser als der andere dieser neuen Lizenztrainer ist, er schaffte es eben in Hoffenheim mit gut zusammengestelltem Kader seine Ideen umzusetzen. Das geht dort eben einfacher. Und eben auch nach der Erfahrung mit Gisdol, der auch Mannschftsprobleme verursachte (Trainingsgruppe 2) und einen Kader hatte, der nicht ideal zusammengestellt war, für Nagelsmann aber optimiert wurde mit dem vorhandenen Geld. Was Baumann wohl auch hier versuchte, aber nur so halb klappte und dann nach hinten los geht, weil man zuviel auf eine Karte setzt.

    Es ist für mich eine Mischung aus modernen Ansätzen, guter Ausbildung, aber auch einem Gegengewicht an Selbstüberschätzung und Überschätzung der Spieler sowie eben dem Mangel an Erfahrung, um diese hierarchischen Dinge zu handeln.

    Das ist ja die Krux bei Kohfeldt. Er kann an sich einiges Modernes, er will es, aber es fehlt der Durchblick was wie möglich ist und er verheddert sich in "Über"taktierung je nach Gegner. Was an sich kein falscher Ansatz ist, endet dann eben bei ihm oder Gisdols Anfang in Fehleinschätzungen. Parallel zum Können des Trainers, es soll nicht heißen, dass sie nix könnten. Es muss aber eben passen und ich glaube sehr stark daran, dass Kohfeldt sogar einen Rauswurf braucht, weil er aus so einem Scheitern die passenden Schlüsse ziehen kann, um neu anzusetzen und sich nicht zu verirren in seinen Finessen und Ideen. Fußball ist moderner und variabler geworden, aber Fußball ist gleichzeitig auch ziemlich einfach. Die Balance hat er einfach nicht und bekommt er auch nicht wenn er ewig weitermachen darf. Der altmodische Trainer ist nachvollziehbar ausgestorben (zumindest in der 1. Liga), aber das andere Extrem hilft eben auch nicht.

    Mir wäre es daher lieber er würde sich auf klare Ansätze fixieren. Heißt nicht es sollte nicht auch mal eine andere Taktik mit Dreierkette oder Ballbesitz u.a. so im Spiel genutzt werden, wenn es passt, aber die basics müssen stimmen. Und der ja auch medial angekündigte Sprung vom Bieder-Abstiegskampfspiel zum feinen EL-Anspruch-Ball mit Sahin, Kruse und Moisander klappte eben einfach nicht. Nicht nur, weil Kruse wechselte, auch weil Moisander nach und nach schwächer wurde und Sahin gechasst wurde. Unabhängig davon, ob das richtig war. Ohne diese Spieler hast du nicht die Qualitätsdichte, um auf dem Weg etwas zu erreichen.

    Es braucht daher Einsicht. Was möglich ist taktisch, welches Personal was und auf welcher Position kann, Fokus auf das Brot des Fußballs (Standards) und kein Hirngespinst man wäre irgendwann ein Top Club, der Ecken und Co. lieber mal ausspielt. Anspruch und Realität klaffen da auseinander. Und das wird noch mehr verschlimmert, wenn aus Gründen gewisse Spieler nicht aus sportlichen sondern aus Befindlichkeiten rausfliegen oder verloren gehen (Sahin, Kruse, J. Eggestein, Füllkrug vielleicht). Denn dadurch verliert man in allen Fällen gewisse Spielintelligenz und macht die Vision noch unrealistischer. (Zusatz: vielleicht kann man sogar das Ende von Bruns unter Nouri damit im Teaminternen vergleichen, die Rolle des Trainers scheint mir zu radikal zu werden)

    Kein Wunder, dass Osako ihm so wichtig ist. Er muss ja auch umdenken ohne ihn und das würde bedeuten, dass er so viel Gewicht auf diesen erzwungenen "modernen" Ansatz für eben eher stärkere Kader gelegt hat, dass eben auch er darunter einbrechen wird, weil er sich eingestehen müsste wie falsch er lag und dass er den Absprung nicht geschafft hat.

    Auch kein Wunder, dass es dieses trotzige "dann spielen wir eben altmodisch" (gefühlte Formulierung) letzten Winter gegen Köln gab, als er zeigen wollte (aber eben das Thema aus einem arroganten Winkel anging), dass es derart auch nicht klappt. Ja, no shit. Wussten wir auch, aber das andere Extrem wollte unsereins ja auch nicht, sondern eines mit passender Balance und auch nicht nur an einem Spiel festgemacht. Deswegen hatte ich so gehofft, dass, wenn er schon bleiben muss, die Vorbereitung genutzt wird, um diesen goldenen Schnitt im Kader zu finden. Doch es offenbarte sich gegen Pauli, Jena und Schalke, dass er weiterhin unerreichbare Vorstellungen hat. Und selbst wenn er dem näher kommt mit einem passenden 6er, dann muss er wenigstens den 6er simulieren (mit nem 6er) und nicht wieder zurück in seine Taktikkiste greifen, was für die Spieler zwar vorstellbar sind, aber nicht gut genug umgesetzt werden kann, um entweder das eine noch das andere zu erreichen.
    Geändert von Kreuzbandjäger (24.09.2020 um 01:25 Uhr)
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  12. #3837
    Avatar von WBSV
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    Sehr interessanter Post, @Kreuzbandjäger!
    Mit einer Abwehr aus Granit,
    so wie einst Real Madrid:
    So zogen wir in die Bundesliga ein
    und wir werden wieder Deutscher Meister sein.
    Der SVW, der SVW, der SVW ist wieder da,...

  13. #3838
    Avatar von mo1988
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    Jepp, guter Post.

    Hatte auch gehofft, dass Kohfeldt in der Vorbereitung ein bisschen umdenkt und seine Taktik/Spielidee den aktuell vorhandenen Kader anpasst... Leider macht er da weiter, wo er letzte Saison nicht mit aufgehört hat. Er passt den nicht passenden Kader an seiner Spielidee an... Positionsfremd besetzen, Überforderung der Spieler, keine sauberen festen Abläufe usw... Aktuell sehe ich Kohfeldt auch nur scheitern. Sehr sehr Schade... Hatte so gehofft, dass Flo nach der letzten Saison anders arbeitet... Auch Schade das Baumann da nicht eingreift.

  14. #3839

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    Jep, guter Beitrag Kreuzbandjäger! Sehe ich zum großen Teil auch so.

    @Mo1988 und allgemein! Es ist erst der erste Spieltag! Ja, aktuell sind einige Entscheidungen Kohfeldts nicht nachzuvollziehen allerdings muss man das auch immer mit der eigenen Skepsis sehen... wir sehen nicht jedes Training, jede Aktion unter der Woche und wir führen auch keine persönlichen Gespräche mit den Spielern. Das zu den Personalentscheidungen... obwohl ich auch hoffe dass Osako auf der Tribüne platz nimmt und ein Schmid in den Kader rutscht ;-)

    Wir haben jetzt den ersten Spieltag verloren gegen Hertha die gerade 374 Mille in die Hand gedrückt bekommen haben.

    Ich hoffe wir schaffen die gesteckten Ziele mit Kohfeldt, den Glauben habe ich noch... ;.)

  15. #3840
    Avatar von WayneSchlegel83
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    Zitat Zitat von Kreuzbandjäger Beitrag anzeigen
    War Kohfeldt nicht im Jahgang mit Nagelsmann und Gisdol?
    Wenn nicht, dann aber wohl recht zeitnah.
    Nein, dafür aber mit Leuten wie Frings und Baumgart. Ich denke nicht, dass man die Trainer "einer Generation" über einen Kamm scheren kann. Da gibt es völlig unterschiedliche Typen.

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