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Thema: Spielsystem, Strategie & Taktik Thread

  1. #3901
    Avatar von kalotte
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    Werders Passspiel scheitert nicht an fehlenden Passgebern, sondern an fehlenden Anspielstationen. Die Mannschaft, reaktiv wie sie ist, schafft es in Ballbesitz allenfalls drei eigene Leute in Bewegung zu versetzen, der Rest guckt zu. Weil so niemals genug Spieler für eine kontrollierte Passstafette verfügbar sind, bleibt nur der Risikopass mit wahrscheinlichem Ballverlust oder sinnloses Gedaddel hintenrum. Solange die Mannschaft also nicht aktiver dafür sorgt, sich selbst zu helfen, indem jeder Einzelne sich permanent anspielbar macht, wird der Trainer noch soviel von Dominanz erzählen können, sie wird niemals entstehen. Unabhängig davon, ob mit Tannenbaum oder Lichterkette gespielt wird.

  2. #3902
    Avatar von Schorsch007
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    Also, mit 28% Ballbesitz hat Hoffe gerade Bayern 4:1 besiegt. Es scheint also etwas zu geben zwischen Dominanz durch Ballbesitzfußball und totalem Rumpelfußball. Vielleicht auch eine Idee für Werder, die passenden Grautöne im Ganzen zu suchen.
    Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.

  3. #3903

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    Wobei man sagen muss, dass fast jede Mannschaft gegen Bayern geringen Ballbesitz hat. Mir ging es dabei eher um Teams auf vermeintlicher Augenhöhe, von denen wir uns nicht zwingen lassen sollten, was zu spielen, was wir nicht können und somit automatisch Fehler machen. Letzte Saison war das vielfach so, dass das ganz gefällig aussah, die Gegner uns einfach machen ließen in dem Wissen, dass der kapitale Fehler immer 1-4mal pro Spiel kommen wird.
    Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe. (M. Anfang, 2021)

  4. #3904

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    Mir würde es ja schon mal reichen, wenn man endlich mal vernünftige Einwurfroutinen auf die Reihe bekommen könnte. Kann mich an keine einzige Saison bzw. keinen einzigen Trainer in der letzten Dekade erinnern, bei dem die Einwürfe nicht total improvisiert wirken. Wie viele Einwürfe gibt es pro Spiel? Ich halte Einwurfsituationen für eine vielfach unterschätzte Komponente. Bei Werder stehen 2-3 Leute rum, bis sich einer mal dazu erbarmt, entgegen zu laufen/joggen (was eigentlich dauerhaft in einer einfachen Pressingfalle des Gegners resultiert). Schlimmer wirds noch, wenn dann noch technische Unzulänglichkeiten a la Bittencourt hinzukommen. Mich würde mal ne Statistik interessieren, inwiefern Werder nach eigenen Einwürfen Ballbesitzphasen aufrechterhalten kann. Die Dauer/Quote stelle ich mir gruselig vor. Dinge wie freiblocken durch eigene Mitspieler habe ich noch nie gesehen. Freilaufbewegungen von mehreren Mitspielern gleichzeitig habe ich auch nie wirklich gesehen. Warum guckt man sich da nicht mal was von Mannschaften wie LFC was ab?

  5. #3905
    Avatar von hans koschnick
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    Zitat Zitat von kalotte Beitrag anzeigen
    Unabhängig davon, ob mit Tannenbaum oder Lichterkette gespielt wird.
    Lichterkette
    Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!


    Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.


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  6. #3906
    Avatar von Anfaro 2.0
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    Zitat Zitat von Schorsch007 Beitrag anzeigen
    Also, mit 28% Ballbesitz hat Hoffe gerade Bayern 4:1 besiegt. Es scheint also etwas zu geben zwischen Dominanz durch Ballbesitzfußball und totalem Rumpelfußball. Vielleicht auch eine Idee für Werder, die passenden Grautöne im Ganzen zu suchen.


    Mit ebenfalls 28 % Ballbesitz hat Leicester heute bei City 5:2 gewonnen.

    "No feeling is final" (R.M.R.)


  7. #3907
    Avatar von hans koschnick
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    Die seit einiger Zeit unerklärlicherweise schwer en vogue zu seiende "Ballbesitzquote" sagt nicht ansatzweise irgendetwas über spielerische Qualität oder gar Dominanz aus: Du kannst nahezu 100% Ballbesitz haben - trotzdem gehste nur mit einem 0:0 nach Hause, wenn sich über 90 Minuten lediglich beide IVs und der TW im Dreieck das Leder hin-und herschieben.
    Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!


    Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.


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  8. #3908

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    die beiden beispiele hier, also bayern und city, helfen halt nix. es geht ja darum gegen mainz, augsburg, bielefeld, stuttgart, union, köln zu gewinnen - denn allein das würde den klassenerhalt sichern (wären ja 36 punkte). gegen bayern und dortmund kommen wir ja nicht in die verlegenheit viel ballbesitz zu haben, punkte sollten wir uns da aber auch nicht erwarten.

    bin sehr gespannt wie hier die diskussion nach dem bielefeld spiel abläuft.

  9. #3909

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    Zitat Zitat von Chilischote Beitrag anzeigen
    Mir würde es ja schon mal reichen, wenn man endlich mal vernünftige Einwurfroutinen auf die Reihe bekommen könnte. Kann mich an keine einzige Saison bzw. keinen einzigen Trainer in der letzten Dekade erinnern, bei dem die Einwürfe nicht total improvisiert wirken. Wie viele Einwürfe gibt es pro Spiel? Ich halte Einwurfsituationen für eine vielfach unterschätzte Komponente. Bei Werder stehen 2-3 Leute rum, bis sich einer mal dazu erbarmt, entgegen zu laufen/joggen (was eigentlich dauerhaft in einer einfachen Pressingfalle des Gegners resultiert). Schlimmer wirds noch, wenn dann noch technische Unzulänglichkeiten a la Bittencourt hinzukommen. Mich würde mal ne Statistik interessieren, inwiefern Werder nach eigenen Einwürfen Ballbesitzphasen aufrechterhalten kann. Die Dauer/Quote stelle ich mir gruselig vor. Dinge wie freiblocken durch eigene Mitspieler habe ich noch nie gesehen. Freilaufbewegungen von mehreren Mitspielern gleichzeitig habe ich auch nie wirklich gesehen. Warum guckt man sich da nicht mal was von Mannschaften wie LFC was ab?
    Vllt. mal die Einwürfler wechseln. Mbom statt Theo für den Anfang. Und natürlich Laufwege üben.

    Kann mir gut vorstellen, dass das noch mehr als andere Standards unterbewertet wurde die letzten Jahre.
    Geändert von Kreuzbandjäger (28.09.2020 um 18:19 Uhr)
    Chiarodia, Nawrocki, Engelhardt, Gruev, Schmidt, Woltemade, Beste, Dinkci

  10. #3910
    Avatar von Schmolle
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    Die Laufbereitschaft vulgo "Spiel ohne Ball" ist bei Werder ein schon langjähriges Manko, das Schaaf letzten Endes den Job gekostet hat. Der Zeitpunkt war ziemlich genau Saison 2010/2011. Würd ich jetzt mal so "ad hoc in den Raum stellen".
    Kunden wie megge und Klaassen, aber auch Junozovic haben eine enorme laufleistung an abgerissenenen Kilometern - aber das davon die Hälfte davon nur rumgetrabe war - sagt keine Statistik.
    Da müssste ein anderer Statistikzählansatz her: z.B. vertikal gespielte Pässe in der gegnerischen Hälfte, Raumgewinn durch Pass, gelaufene km nach Balleroberung bzw. mit dem Ball, Sprints zur Balleroberung.

    Zur Taktik: der ansatz für Schalke gegen Schalke die abwehr vor Probleme zu stellen indem alle mann auf den Hühnerhaufen zu rennen, und die Pille wild nach vorne kloppen (Wandspieler anspielen, Steil-Klatsch) war richtig. ist nicht schön aber war effektiv.
    Das könnte gegen die Arminia dasselbe Mittel sein. Insbesondere weil: Arminia wird den Ball nur für schnelle Konter haben wollen, ansonsten sich hinten einigeln.
    Zur Taktik muss also auch dieselbe Anspannung und Galligkeit (das gefiele mir als Wahlspruch für diese Saison) wie auf Schlake gegen Arminia abgerufen werden. Nach dem Motto: "Erstmal einen umwämsen/wegmetern, Fussballspielen können wir nachher immer noch".
    Hab ich was vergessen?
    Bestimmt.
    Genau: die Taktik, Spielausrichtung sollte darauf ausgelegt sein, schnell mit ein zwei toren in Führung zu gehen. Dann kann man auch mal der Arminia die Pille geben. In dieser Phase ist es dann wichtig, den Verbund nicht erst hinter der Mittelnie anzuzurren, sondern im Halbfeld zwischen Arminiasechzehner und Mittellinie - an der nichtexistenten aber sogenannten 25/30m Linie.
    Protest war schon immer käuflich.

  11. #3911

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    [QUOTE=Schmolle;11804820]Die Laufbereitschaft vulgo "Spiel ohne Ball" ist bei Werder ein schon langjähriges Manko, das Schaaf letzten Endes den Job gekostet hat. Der Zeitpunkt war ziemlich genau Saison 2010/2011. Würd ich jetzt mal so "ad hoc in den Raum stellen".
    Kunden wie megge und Klaassen, aber auch Junozovic haben eine enorme laufleistung an abgerissenenen Kilometern - aber das davon die Hälfte davon nur rumgetrabe war - sagt keine Statistik.
    Da müssste ein anderer Statistikzählansatz her: z.B. vertikal gespielte Pässe in der gegnerischen Hälfte, Raumgewinn durch Pass, gelaufene km nach Balleroberung bzw. mit dem Ball, Sprints zur Balleroberung.

    Sehr wichtiger Punkt. Wie es vorher schon geschrieben wurde mangelt es uns garnicht mal an Passgebern sondern vorallem an den von dir genannten Passwegrouten. Die sind bei uns nämlich im Vergleich zur Konkurrenz sehr rar. Tiefenläufe ermöglichen den Ballführenden halt automatisch mehrere Optionen. Deswegen bin ich auch so für einen Sturm aus Füllkrug, Rashica und Chong. Wobei Sargent das mittlerweile auch sehr gut macht. Aber auch von Ludde und Theo muss da mehr Risiko kommen, die beiden sind ausschlaggebend für die Breite in unserem Spiel. Es bleibt halt alles beim alten . Wir brauchen einen Spiellenkenden 6er, der sowohl Davy als auch Maxi ermöglicht tiefere Wege aus dem Zentrum zu gehen. Einen auf denen die beiden sich verlassen können. Auch unsere AVs könnten somit aus der Tiefe bedient werden, mit Lücke, Sargent, Selke, Klaasen und Osako hat man dann Spieler die beim nachrücken in den 16er gefährlich werden können. Freue mich zb. auch sehr über Mbom. Seine Dynamik und die Bereitschaft "unnötige Läufe" zu machen sind genau das, was wir brauchen.

  12. #3912

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    Also Klaassen und insbesondere Eggestein sind in Punkto Taumgewinne durch dribblings und Passspiel klar überdurchschnittlich.... das lässt sich messen. Ich hatte hier glaube ich auch mal eine Statistik dazu gepostet

  13. #3913
    Avatar von Flo
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    Zitat Zitat von MauseKoenig Beitrag anzeigen
    Also Klaassen und insbesondere Eggestein sind in Punkto Taumgewinne durch dribblings und Passspiel klar überdurchschnittlich.... das lässt sich messen. Ich hatte hier glaube ich auch mal eine Statistik dazu gepostet
    Das brachte mich gerade auf den Gedanken, dass wir gar nicht unbedingt einen spielmachenden Strategen auf der 6 brauchen, sondern uns auch schon "einfach nur" ein ackernder Staubsauger vor der Abwehr extrem weiterhelfen würde. Wäre natürlich trotzdem gut, wenn er mit dem Ball nicht auf dem Kriegsfuß stände. Was für einen Unterschied aber die Physis und der Willen von bspw. Mbom schon ausmacht, wenn auch auf der Acht, konnte man gerade erst gegen Schalke sehen. Jemand, der hinter Maxi und Davy aufräumt, sodass die beiden in der Offensive wieder mehr Freiheiten haben und Akzente setzen können. Wenn dann die Zone vor der Abwehr nicht mehr free real estate ist und der neue 6er schlicht wenig Bälle verliert, würde es mir reichen, wenn er sich auf einfache Lösungen beschränkt. Pressing-Resistenz durch geschicktes ballhaltendes Dribbling ginge auch in die Richtung des kommunizierten Suchprofiles, eines 6ers mit Stärken im Überspielen der 1.-2. gegnerische Angriffslinie mit dem Ball am Fuß.

    Allerdings hätte ich dann dazu gerne noch einen kreativeren 10er oder Halbraumstürmer, als Osako, Sargent und Bittencourt, um unsere Offensive nicht nur hierauf zu beschränken:
    - weite Bälle auf Füllkrug + Weiterleitung/Ablage
    - Flanken von Ludde
    - Nachrückaktionen von Davy und Maxi sowie deren (böse gesagt) gelegentlich verirrte key passes

    Letzteres können die beiden zwar auch, aber da uns mit Rashica auch noch einer unser wenigen guten 1vs1-Spieler verlässt, hätte ich da im Bereich "Unerwartetes/Kreativität/Flair" gerne noch was Zuverlässigeres.
    Geändert von Flo (29.09.2020 um 01:00 Uhr)

  14. #3914
    Avatar von Hose
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    Wenn Klaassen geht, wird Rashica wohl bleiben. Damit haben wir ein echtes Überangebot im Sturm, das ist einfach verrückt, was für eine Unwucht in Sachen Qualität und Geld im Kader steckt. Selke muss bei der Ablösesumme ja schon auf seine Einsatzminuten kommen, Lücke und Rashica sind beide zu wichtig für die Bank, Sargent der Held der Vorbereitung, Chong und Bittencourt und Osako und J. Eggestein sind auch noch da und dann kommt das Mittelfeld mit M. Eggestein. Und gefühlt nur der. Sollen Möhwald, Mbom und Schmid da jetzt die Kohlen aus dem Ofen holen? Erras, der gefühlte Verlegenheitstransfer, der Aycicek-like erst hochgejazzt und dann fallengelassen wird? Schauen wir mal. Man könnte das Spiel mangels klugen zentralen Passgebern natürlich auf die Außen verlagern, dann bräuchte es neben M. Eggestein nur noch wen, der sich im ZM die Beine wund läuft, vielleicht Mbom?

    Dann vielleicht so in einem 5/3-2-3 mit vielen Dreiecken, um die Passquote und damit auch die Ballsicherheit peu a peu wieder aufzubessern?
    Pavlenka
    TGS/Agu - Toprak/Veljkovic - Veljkovic/Erras - Moisander/Friedl - Augustinsson/Friedl
    Mbom/Schmid - M. Eggestein/Möhwald
    Rashica/Chong - Füllkrug/Selke/Osako - Sargent/J.Eggestein

  15. #3915
    Avatar von johnny_rocket
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    Ein kleiner, nicht allzu ernst zu nehmender Nachtrag zur Ballbesitz-Punkteausbeute-Theorie: Hab mir gerade mal kurz den Spaß gemacht für letzte Saison die Korrelationen zwischen Ergebnissen und Ballbesitz auszurechnen. Vielleicht interessiert's ja wen.

    Eigene Tore: 0,03
    Gegentore: -0,12
    Punkte: 0,13

    Interpretation überlasse ich mal euch, Korrelation ist ja nicht gleich Kausalität ;D

    PS für alle Statistiker: gut möglich, dass Excels Korrelationsfunktion nicht die richtige für diese Daten, aber auf mehr hatte ich gerade keine Lust

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