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Thema: Spielsystem, Strategie & Taktik Thread

  1. #3976
    Avatar von newbarbarian
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    am erschütterndsten war, dass der skymensch recht hatte. in der 75 kommen füllkrug und noch wer rein. du hast dann mit füllkrug und selke zwei grossgewachsene spieler in der zentrale. man darf union da vielleicht nicht unterschätzen, deren innenverteidiger sind in der luft sehr ordentlich. aber. welcher vollidiot auf die idee kommt bälle aus den zentralen abwehrpositionen lang in den strafraum spielen zu lassen ist mir ein absolutes rätsel. gross war offensichtlich so platt, dass er keine 50 meter mehr schiessen konnte, die langen bälle konnten nahezu alle ca 20-25 meter vorm tor geklärt werden. für mich hat das auch schon nichts mehr mit trainerversagen zu tun, da hat auf dem platz kein spieler auch nur die kleinste strukturelle ahnung und offensichtlich niemand das sagen. ein bisschen wirst du auch bei brechstangeneinsatz den ball in die gegnerische hälfte spielen müssen, damit du druck auf den strafraum machst. unfasslich, zumal mit chong ein spieler da war der von links hätte flanken sollen, aber kaum bälle bekam, weil... siehe oben.

    mit anderen worten die sind nicht in der lage die simpelste fussballtaktik der welt auch nur ansatzweise gefährlich zu organisieren. ich finde, wenigstens das sollten sie hinkriegen.

    wir alle verfolgen das dem unvermögen folgende pech von bielefeld, das selbst werder übertrumpfende komplettversagen schalkes und mainz bewundernswerten selbsthass, die werder dieses jahr in der liga halten werden. es ist davon auszugehen, dass es also durchaus ein weiter so geben wird. weiterhin.
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  2. #3977
    Avatar von 32_Kugelblitz
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    Aber mal ne ganz doofe Frage: Welche taktische Grundordnung soll das derzeit eigentlich sein? Und welche Stärken hat dieses "System"?
    Habe da gestern in HZ 1 ein 4-2-3-1 gesehen, welches mit zwei offensiven Außen besetzt war, die keine Ahnung hatten, was sie tun müssen. Aber selbst das beste System hilft dir nichts, wenn a) die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen so groß sind und b) die spielerische Armut ab dem ersten Vorwärtspass unübersehbar ist. But FK muss doch irgend eine Idee gehabt haben, wie man zum Tor kommen möchte. In 25 Jahren Werder habe ich gefühlt zum ersten Mal gestern aber nich erkennen können, wie dies hat aussehen sollen.
    Wolf - Lukimya, Diagne, Benken - Makiadi, Flock, Keita, Yatabare - Assale, Weetendorf, Avdic

  3. #3978
    Avatar von Banano
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    Zitat Zitat von 32_Kugelblitz Beitrag anzeigen
    Aber mal ne ganz doofe Frage: Welche taktische Grundordnung soll das derzeit eigentlich sein? Und welche Stärken hat dieses "System"?
    Habe da gestern in HZ 1 ein 4-2-3-1 gesehen, welches mit zwei offensiven Außen besetzt war, die keine Ahnung hatten, was sie tun müssen. Aber selbst das beste System hilft dir nichts, wenn a) die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen so groß sind und b) die spielerische Armut ab dem ersten Vorwärtspass unübersehbar ist. But FK muss doch irgend eine Idee gehabt haben, wie man zum Tor kommen möchte. In 25 Jahren Werder habe ich gefühlt zum ersten Mal gestern aber nich erkennen können, wie dies hat aussehen sollen.
    "Lieber Gott, bitte lass uns heute viele Tore schießen. Amen!"

    Das ist der Plan!
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    - Erich Kästner -

  4. #3979
    Avatar von W-ampir
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    realtaktisch waren das gestern 2 tief stehende 5erketten, wobei die Einblendung halt immer nur nach 15 Min kommt. nach 90 wäre schöner, wenn da jemand ein passendes Tool hätte würde das mal spannend werden.


  5. #3980
    Avatar von Flo
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    Sah für mich bei uns zunächst recht deutlich nach 4-2-3-1 aus. Im Laufe des Spiels kippte Groß aber immer häufiger ab, zeitweise war es dann wirklich eine 5er-Kette. Bis dann die ganzen Wechsel kamen und wir hinten noch mit (TGS), Veljkovic, Groß und Friedl standen und lange Bälle schlugen.

    Habe mich gestern gefragt, ob überhaupt jemand außer Toprak mal ein Kopfballduell gewonnen hat. Bei Füllkrug fehlte noch das Timing. Stimme barb zu, wir haben es den Unionern mit unseren langen Bällen aus dem Zentrum viel zu einfach gemacht, diese zu verteidigen.

    Der Spielertyp Grujic (Goretzka in schlechter, Wucht und Kopfballstärke im/aus dem Mittelfeld) fehlt uns wirklich sehr. Neben einem strategischen 6er.
    Geändert von Flo (03.01.2021 um 13:57 Uhr)

  6. #3981
    Avatar von newbarbarian
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    ich finde es eigentlich völlig egal wie die aufgereiht sind. es fehlt an absprachen und verständnis in allen mannschaftsteilen und unter allen mannschaftsteilen.

    schon die spieleröffnung vom torabschlag ist ein spektakel. weil das ja jetzt modern ist, warten rechts und links im sechzehner zwei spieler auf den kurzen pass des torwarts. wer dabei pawlenka ansieht kann erahnen wie sehr er dieser spieleröffnung und den fähigkeiten seiner lieben vertraut. da er muss spielt er trotzdem. und weiss, als der ball den fuss verlässt, den hab ich gleich wieder. die idee dahinter ist ja das spiel auseinander zuziehen räume zu schaffen indem die erste pressinglinie rausgelockt wird und dahinter mehr platz zum ballverteilen ist. es bedarf dazu coolness, spielerischen instinkt, gute technik, gutes passpiel und der wille den ball zu bekommen. letzteres ist bei werder in drucksituationen nicht besonders ausgeprägt, die spielintelligenz nun ja, wir sehen es ja und der rest sporadisch. dazu der fehlende aufbauautomatismus. keiner weiss bevor er den ball hat was er als nächstes tun wird, wohin er spielt. am ende landet der ball von ausen zurück beim iv der spielt zum torwart der denkt, wusste ichs doch und bolzt ihn lang. eine minute angstförderndes nutzloses ballgeschiebe endet in genau dem spieltaktischen ergebnis, dass es zu vermeiden galt. ich fang schon an zu kichern, wenn ich die aufstellung beim abschlag nehmen sehe. das wirkt als ob sie das so spielen, weil sie es müssen und nicht weil sie den sinn dahinter verstanden haben, schon garnicht weil sie es können und spass dran haben.

    mittlerweile hat jede klippschülermannschaft gelernt, dass werder probleme im spielaufbau hat. seit jahren hat werder kaum spieler die den ball haben wollen, um damit etwas zu entwickeln. keiner weiss wie er spieler durch passspiel in räume oder gefährliche läufe bringt. klar wenn du körperlich unterlegen(osako, bittencourt, schmid) langsam und druckempfindlich(eggestein möhwald) und insgesamt ideenlos und technisch schwach bist(mbom), möchtest du die pille so schnell es geht loswerden.


    dazu das völlige chaos in der spitze. sargent hat sicher irgendwelche qualitäten. aber nicht als bundesligastürmer. ihm fehlt technik, effizienz, abschlussgefährlichkeit und wie seine laufwege und passversuche zeigen jedes verständnis für dieses spiel. die aussage er arbeite gut nach hinten mit wird nur noch von der dummheit der idee übertroffen, mit kurzpässen in den sechzehner den abschlag auszuführen. selbst wenn du also mal eine spielsituation heraufbeschworen hast in der du überraschend nach vorn handeln kannst, fehlt die letzte zutat um das werk zu vollenden.

    defensiv haben die wacklige stabilität topraks und das einpendeln friedls zu einem eindämmen der gegentorflut geführt, wobei deren individuellen aussetzer immer noch nutzlose gegentore produzieren, besser als moisander und veljkovic ist es allemal. aber garnichts hat sich in der schwachen defensivstruktur geändert. werder lässt sich zu tief zurückfallen, steht schlecht gestaffelt, verteidigt zu passiv und gibt zu oft gefährliche räume, gerade im zentralen bereich 30 meter vor dem tor preis. die ordnung stimmt auch da nicht und das prägende gefühl dass werders defense vermittelt ist nackte angst. angst falsch zu stehen, angst überspielt zu werden, angst überlaufen zu werden, angst etwas zu übersehen. das ergebnis jahrelanger defensivstümpereien und gegentorrekorden.

    über das offensichtliche fehlen fussballerischer grundkenntnisse in besonderen spielsituationen oder die auch dort notwendige fehlende absprache braucht man da erst garnicht anzufangen.

    der mannschaft fehlt es an selbstvertrauen und mut. sie wirkt strukturell und individuell überfordert. die sollten versuchen etwas einfacheres zu finden, dass besser zu den fähigkeiten der mannschaft passt. wenn der weg dann simpelstes kick n rush ist, solls so sein. nur dieses gestümper muss aufhören.
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  7. #3982
    Avatar von SV_W
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    Ich lese im WK, dass der Plan war, mit drei Zehnern (Bittencourt, Osako, Schmid) und zwei Sechsern (Groß, Eggestein) das "Zentrum zu kontrollieren und Passwege zuzustellen". Da blieb mir der Kaffee erstmal im Hals stecken. Er schickt die Mannschaft in dieser Konstellation das erste Mal in einem Bundesligaspiel auf den Platz, weil er damit in seinen Gedanken von einer kompakten Mannschaft träumt. Wie soll sowas funktionieren, vor allem mit Akteuren wie Bittencourt, die Gift für unserer Mannschaftsstruktur sind? Dazu offenbart er mit seinem Satz, dass diese drei "Zehner" vor allem mit defensiven Aufgaben ins Rennen geschickt wurden. Eine Idee, wie wir damit zu Torchancen kommen wollten, war nicht zu erkennen. Und wenn Groß und Eggestein mittlerweile eines beweisen haben, dann ist es, dass sie in einer Doppelsechs noch nie funktioniert haben. Trotzdem wird es immer und immer wieder versucht. Über den körperlichen Aspekt dieses Mittelfelds gegen eine Mannschaft wie Union Berlin brauchen wir schon gar nicht reden. Symptomatisch dafür das erste Gegentor. Die Innenverteidiger schieben sich in gewohnter Manier den Ball hin und her, bis Friedl keine Lösungen mehr sieht oder angeboten bekommt, und den Ball diagonal lang schlägt. Im Mittelfeld stehen alle blank und die Unioner kontern einfach zum 0:1. Sorry, aber das war taktisch und strategisch ein Offenbarungseid. Dafür, dass unserem Fußballphilosophen Talent und Fachkenntnis nachgesagt wird, lässt er davon doch arg viel vermissen.

  8. #3983
    Avatar von Karatekakoordinator
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    Zitat Zitat von newbarbarian Beitrag anzeigen
    (...)
    schon die spieleröffnung vom torabschlag ist ein spektakel. weil das ja jetzt modern ist, warten rechts und links im sechzehner zwei spieler auf den kurzen pass des torwarts. wer dabei pawlenka ansieht kann erahnen wie sehr er dieser spieleröffnung und den fähigkeiten seiner lieben vertraut. da er muss spielt er trotzdem. und weiss, als der ball den fuss verlässt, den hab ich gleich wieder. die idee dahinter ist ja das spiel auseinander zuziehen räume zu schaffen indem die erste pressinglinie rausgelockt wird und dahinter mehr platz zum ballverteilen ist. es bedarf dazu coolness, spielerischen instinkt, gute technik, gutes passpiel und der wille den ball zu bekommen. letzteres ist bei werder in drucksituationen nicht besonders ausgeprägt, die spielintelligenz nun ja, wir sehen es ja und der rest sporadisch. dazu der fehlende aufbauautomatismus. keiner weiss bevor er den ball hat was er als nächstes tun wird, wohin er spielt. am ende landet der ball von ausen zurück beim iv der spielt zum torwart der denkt, wusste ichs doch und bolzt ihn lang. eine minute angstförderndes nutzloses ballgeschiebe endet in genau dem spieltaktischen ergebnis, dass es zu vermeiden galt. ich fang schon an zu kichern, wenn ich die aufstellung beim abschlag nehmen sehe. das wirkt als ob sie das so spielen, weil sie es müssen und nicht weil sie den sinn dahinter verstanden haben, schon garnicht weil sie es können und spass dran haben.(...)
    Ich habe sehr gelacht, und es ist nicht nur treffend formuliert, sondern auch so wahr, was die Tragikomik noch befördert. Zum Heulen komisch.
    Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind. (Bukowski)

  9. #3984
    Avatar von Twoust
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    Zitat Zitat von W-ampir Beitrag anzeigen
    realtaktisch waren das gestern 2 tief stehende 5erketten, wobei die Einblendung halt immer nur nach 15 Min kommt. nach 90 wäre schöner, wenn da jemand ein passendes Tool hätte würde das mal spannend werden.
    Dazu will ich mal anmerken, dass das nicht stimmt. Sky hat da irgendeinen Mist gebaut, entweder aus einem anderen Spiel (Bielefeld habe ich glaube gelesen?) oder was auch immer für ein Quatsch das war. Weil so weit ich weiß waren bei uns die Nummer 6 und 7 beispielsweise nicht auf dem Feld.

  10. #3985
    Avatar von hans koschnick
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    Realtaktisch gesehen war das gestern ein 11-köpfiger Haufen fußballtaktischen Unverständnisses, geführt von 2 Irren an der Seitenlinie!

    Hatte was von Jackson Pollock.
    Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!


    Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.


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  11. #3986
    Avatar von Schmolle
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    N Kessel buntes bzw Dixie Dörner Gedächtnisfussball.
    Was barb sagt und das ständige rotieren machte die Mannschaft vogelig. So vogelig, daß niemand mehr traute hat.
    Nicht mal dem Trainer zu sagen: wenn das klappt, läuft Wasser bergauf.

  12. #3987
    Avatar von Mulle
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    Zitat Zitat von Schmolle Beitrag anzeigen
    N Kessel buntes bzw Dixie Dörner Gedächtnisfussball.
    Was barb sagt und das ständige rotieren machte die Mannschaft vogelig. So vogelig, daß niemand mehr traute hat.
    Nicht mal dem Trainer zu sagen: wenn das klappt, läuft Wasser bergauf.
    Und deshalb verstehe ich auch nicht, was gegen einen Trainer spricht, der mit einer Systemidee die Spieler nach ihren Möglichkeiten richtig einsetzt. Das wird ja öfter bezweifelt.

  13. #3988

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    Wenn Möhwald nicht da ist, sind die einfach nicht gut genug, um hinten raus zu spielen. Wenn vorne Füllkrug, Rashica nicht da sind, gibt es auch keinen Grund für die Gegner Angst davor zu haben, die Formation auseinander zu ziehen, indem man vorne raufgeht. Weil das Risiko 1 gegen 1 zu spielen sehr gering ist.

    Es gar nicht zu versuchen, ist mMn aber auch nicht die richtige Lösung, weil dann irgendwann alle Mechanismen gehobeneren Fußballspiels verkümmern.

    Was ich mit dem hinten rausspielen nie verstanden habe ist, dass man es selbst dann macht, wenn der Gegner offensichtlich schon drauf lauert. Als liefe man sehenden Auges in eine Falle.

    Insgesamt ist mMn der verhunzte Kader das Problem. Kohfeldt hat sicherlich seltsame Ideen und ist am verhunzten Kader mit schuld. Aber die Analysen vom Sofa im worum machen es sich schon extrem einfach damit, sich auf den Trainer zu fokussieren.

    Wir haben kein Mittelfeld.. Als ginge es nur darum die Spieler richtig einzusetzen. Was soll das überhaupt heißen? Wir können ja nicht mal wie Augsburg ein einfaches 4-4-2 spielen, weil wir keine Spieler dafür haben. Was allgemein unser Problem ist.

    Es ist doch in erster Linie der Ausdruck von verzweifelter Hoffnung, dass es besser wird, wenn man den Trainer rausschmeisst. Als hätte man für das persönliche Unglück endlich doch noch einen Ausweg gefunden.

    Und das sage ich, obwohl ich Kohfeldt schon vor über einem Jahr rausgeschmissen hätte. Auch mit dem neuen Trainer werden wir weiterhin am Arsch sein.

  14. #3989
    Avatar von kalotte
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    Die haben auch deshalb keine Traute, weil ein Großteil der Positionen mit Spielern besetzt werden, die sich nicht dafür interessieren ein Fußballspiel zu gewinnen, sondern sich im Wesentlichen selbst genügen, und mit Spielern, die nicht einmal Talent für die jeweiligen Positionen haben, die sie bekleiden sollen. Dazu wird ein Spieler zum vermeintlichen Kopf der Mannschaft erhoben, der gedanklich so langsam ist, dass man es durch den Fernseher regelrecht knirschen hört, wenn er in Aktion tritt und dabei körperlich so unbeholfen, dass jede Aktion zur Fallstudie in Zeitlupenfußball gerät. Dem man zudem in jedem Moment anmerkt wie sehr er es hasst irgendwelche Verantwortung fürs Spiel zu tragen.
    Dieser Mischmasch aus Falschdeutungen der jeweiligen Fähigkeiten der Einzelnen wird nur dadurch noch getoppt, wie er zu einem dysfunktionalen Ganzen auf den Platz gestellt wird. Man darf dann bewundern, wie Spieler, die offensiv denken und gern etwas versuchen, wie beispielsweise Schmid oder wahlweise Chong, niemanden an die Seite bekommen, der gewillt ist genau dies mit ihnen zu machen. Stattdessen wurschteln Osako, der Mann, der entweder jede offensive Aktion sofort abbricht oder den Ball im dämlich geführten Zweikampf verliert und Bittencourt, der sich nicht am Rande für Fußball interessiert, aber dafür Spaß daran hat irgendwo auf dem Platz Getümmel auszulösen, wo er dann entweder den Ball verliert oder ganz vielleicht einen Freistoß bekommt. Mit Fußball hat das jeweils alles absolut nichts zu tun.
    Um das Ganze abzurunden turnt vorne einer rum, dessen Feind der Ball ist und der als reiner Abschlussstürmer taugen könnte, wenn er denn jemals einen Ball in aussichtsreicher Position bekäme, was aber wegen der selbstverliebten Inkompetenzspieler hinter ihm (s.o.) ausgeschlossen ist.
    Was also, in drei Teufels Namen, will der Trainer uns sagen, wenn er den kleinen Schmid mit einem solchen Trio des Grauens veräppelt?
    Wenn in der Zentrale also nichts funktioniert könnte wenigstens über die Flügel versucht werden Fußball zu spielen, oder wenigstens hin und wieder eine scharfe Flanke für Gefahr sorgen. Könnte man denken. Stattdessen wird die Dysfunktionalität dieser Truppe hier noch einmal auf die Spitze getrieben mit zwei Spielern, die zwar wackere Kerle und feine Menschen sind, aber vermutlich nur deshalb Fußball spielen, weil sie mit Leichtathletik nicht soviel Geld mit so wenig Aufwand verdienen könnten. Beide sind hoffnungslos überfordert, wenn sie in echtes Kombinationsspiel eingebunden werden. Das ist nicht ihre Schuld, aber man sieht ihnen die Angst an und dann reicht es eben für nicht mehr als braves Rauf- und Runterrennen. Die Defensivaufgaben immerhin erledigen sie meist recht ordentlich.
    Das wäre alles noch zu ertragen, wenn im Zentrum des Geschehens jemand stünde, der den ganzen Irrsin zu deuten in der Lage und aus der Not eine Tugend machen, also die Fäden in die Hand nehmen könnte. Jemand, der den Leuten klar sagt, wo sie wann hinzulaufen haben und ihnen den Ball auf eine Art servieren könnte, dass selbst diese Spieler gezwungen wären die sinnvolle Aktion sinnvoll zuende zu bringen. Nun gut, stattdessen müht sich die Neuerfindung der Zeitlupe um Kontakt zum Spielgeschehen und daneben macht der solide Zweitligasechser einen soliden Zweitligajob (wenn er es denn darf und nicht den inkompetenten Innenverteidiger geben muss).
    Es bleiben zwei Innenverteidiger, die für gelegentliche Aussetzer stehen, sonst aber ganz solide agieren und ein Torwart, der für gelegentliche Aussetzer steht, sonst aber ganz solide spielt.
    Das alles ist in seiner Dürftigkeit bedenklich komisch und wird auf noch komischere Art und Weise immer wieder neu zusammengewürfelt, mit phantastisch klingenden Matchplänen in die Schlacht geschickt, die sich ob der obigen Problematik regelmäßig in Luft auflösen, um dann - und das ist der Knaller bei der Chose - vom Chefdenker punktgenau analysiert zu werden; nur um die gleichen Fehler in Sachen Spielereinschätzung und Kaderzusammenstellung im Zusammenspiel mit taktischer Ausrichtung beim nächsten Spiel mit äußerster Beharrlichkeit zu wiederholen, denn man steht für Kontinuität.
    Insofern bleibt dem geneigten Betrachter eigentlich nur noch das Ganze als komplexes Humorprojekt zu connaissieren, denn anders ist es ob seiner offenkundigen Blödheit eigentlich kaum zu ertragen.
    Geändert von kalotte (03.01.2021 um 17:07 Uhr)

  15. #3990
    Avatar von Banano
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    @kalotte Super Analyse! Kannst du gerne so an Werder und alle Werdermedien weiterleiten.
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    - Erich Kästner -

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