Zitat von
Harvey
Ich bin verwirrt. Ein Artikel darüber, dass die Betroffenen über ihre Befindlichkeiten selber entscheiden und das auch äußern dürfen / sollten führt wozu? Spiegel-online ... Augstein, Augstein ... Antisemit (der Gedanke ist allerdings nicht fernliegend) ... der Inhalt des Artikels spielt dann natürlich keine Rolle, logische Konsequenz. Freue mich schon auf den nächsten von Spiegel-online eingestellten Artikel.
P.S.: eventuell wäre es sinnvoll gewesen, Verstehen vorausgesetzt, den Artikel zu lesen. Könnte sogar den einen oder anderen in seiner Meinung unterstützen, also der übergeordnete Inhalt, nicht das Medium.
Ist doch eine nette Parallele.
Im Artikel geht es darum, dass die "Betroffenen" entscheiden, wiewowann sie betroffen sind und der Rest sich da rauszuhalten und das Urteil zu akzeptieren hätte.
"H&M braucht auch keine Hobbyanwälte aus der breiten Bevölkerung. Bei dem Thema zählen allein die Betroffenen - also die dunkelhäutigen Menschen, die sich durch das Bild und die bei ihnen hervorgerufene Assoziation herabgewürdigt fühlen."
Der Aspekt des Gefühls in Kombination mit:
"Nur indem man die Deutungshoheit der Ereignisse den Betroffenen selbst überlässt und ihre Sicht akzeptiert, kann vergangenes Unrecht anerkannt und in der Folge aufgearbeitet werden. Ein Aberkennen und Leugnen dieser Sicht führt nur zu Reproduktion und Fortbestand von Diskriminierung."
ergibt dann ein nettes Bild. Es fühlt sich jemand betroffen, ihm wird dann vom Autor das Recht zugesprochen zu urteilen und der Rest hat das Unrecht aufzuarbeiten.
Das ist die Antisemitismuskeule par excellence, nur in diesem Fall mit Rassismus und dunkelhäutigen Menschen.
Der Vorwurf an sich mag in vielen Fällen ja auch durchaus richtig und vernünftig sein, eine gesellschaftliche Diskussion MUSS aber, wie der Begriff selbst überraschenderweise impliziert, von der Gesellschaft geführt werden. Wenn man einen Teil schonmal pauschal auf die Ersatzbank schickt - ihnen den Mund verbietet - auf der sie dann das Urteil abzuwarten hätten, funktioniert das nicht. Es wird nur zu Trotzreaktionen, Verläumdungen und AfD-Mist wie "wird man doch wohl noch sagen dürfen" führen.