Jap. Ist doch toll, dass es mal wieder etwas anderes als die Gleichschaltung zu sehen gibt. Kann denn irgend ein langjähriger Fussballfan sich ansonsten noch ernsthaft für Fussballinterviews begeistern? Ich würde mir viel mehr davon wünschen: Witz, Betroffenheit, Aggressivität, Dummheit, Kreativität und und und. Natürlich alles im Rahmen. Aber das macht doch die menschliche Kommunikation erst liebenswert. Schuld an dem Einheitsbrei sind aber beide Parteien, Presse wie Fussballer. Erstere verfolgen die Profis und Verantwortlichen auf Schritt und Tritt und legen alles auf die Goldwaage, Zweitere passen sich kritiklos an (deshalb fand ich auch die bayrische Pressekonferenz den richtigen Ansatz, auch wenn es die falschen Menschen mit den falschen Worten waren).
Rudi Völler ist jetzt nicht unbedingt das Vorzeigebeispiel für sympathische, authentische Menschlichkeit und den Kampf gg. die Gleichschaltung... Keine Ahnung wie man noch so verzweifelt versuchen kann, so ein peinliches Interview irgendwie schön zu reden.
Es muss ja nicht unbedingt sympathisch sein, sind ja viele Menschen auch nicht unbedingt Ich würde es sogar als ziemlich dämlich ansehen. Aber es zumindest etwas anderes als aus Rhetorikseminar, Stunde 5, Lektion 3. "Kein Kommentar" Impulsiv, unüberlegt. Eben menschlich, auch wenn nicht unbedingt nachahmungsbedürftig.
Ich denke es gibt durchaus gute Beispiele für Professionalität, die nicht ohne Menschlichkeit auskommen muss. Völler geht die Professionalität in solchen Interviews allerdings häufig komplett ab. Die Formen der Menschlichkeit, die er zeigt, empfinde ich persönlich alles andere als erfrischend oder gelungene Abwechslung. Eben weil er sich diesbezüglich oft sehr dunnhäutig und engstirnig präsentiert, sich verrennt ohne sich das auch mal eingestehen zu können.
Ich hatte eher den Eindruck, dass in dem Interview Rudis Hybris in rumpelnder Hilflosigkeit verendete.
edit: Papas Sohn war schneller (und klarer)
Geändert von El tanco blanco (26.12.2018 um 16:21 Uhr)
(Captain Obvious)
Ich bin auch nicht unbedingt ein Fan von "Kein Kommentar" oder ähnlicher nichtssagender Scheiße - allerdings wäre sie in diesem Fall (geifernde Meute übler Journaille vor der Brust) eine der beiden einzigen Möglichkeiten gewesen.
Die andere hätte geheißen: "Gut dass Sie uns darauf ansprechen: wir haben mit Peter Bosz schon den Nachfolger eingetütet - und morgen wird Simon dem Heiko mitteilen, dass wir seiner Dienste nicht länger bedürfen!"
Aber Rudi Völler ist halt doch nicht so ein Hartei, wie er vielleicht gerne eines wäre...
Geändert von hans koschnick (27.12.2018 um 17:41 Uhr)
Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!
Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.
Fight like a titleholder, stand like a champion, live like a warrior - and never let'em break you down!
DAS wäre natürlich deutlich besser gewesen, aber man ist ja heutzutage schon froh, wenn überhaupt mal etwas ANDERES kommt.
Baumgartlinger auf der Bank und promt verloren, guter Start unter Bosz.
Leute ausreden lassen war einfacher, als ich noch geraucht habe.
Haben Gladbach wohl ziemlich hergespielt, aber die Chancen nicht gemacht, mit wohl einigen Hochkarätern mehr als wir heute. Ich gehe davon aus, dass die am Ende trotzdem noch in die EL kommen..
Habe nach dem Spiel noch das Interview mit Bosz gesehen. Ich finde das ist einer der sympathischsten Trainer überhaupt. Lässt geilen Offensivfußball spielen, ist aber als Tyo komplett entspannt.
Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)
Jo, den mag ich auch gern.
Was hat er denn so gesagt?
Fand den Druck von Lev gestern nach dem 1:2 schon sehr stark. Die beiden Tore zum 0:1 und 0:2 aber auch sehr Bosz-typisch.