Und so ganz nebenbei läuft eine andere Riesensauerei:
Innenminister Friedrich fordert härtere Regeln gegen den angeblichen Asylmissbrauch von Flüchtlingen, gemeint sind Roma. Er will Grenzen dichtmachen - und begründet das damit, es brauche ein "klares Signal" an die Regierungen in Serbien und Mazedonien.
Was ist daran eine Sauerei?
Oder sind wir aufgrund WWII da auch besonders verpflichtet?
Abgesehen davon sind Mazedonien seit 2005 und Serbien seit 2012 offizielle Beitrittskandidaten für die EU aber sollen keine sicheren Herkunftsstaaten sein. Wie verträgt sich das denn?
Geändert von noriega (25.10.2012 um 14:53 Uhr)
Vor allem ist der Zeitpunkt unheimlich geschmacklos, dass man eigentlich
Und es muss die Frage erlaubt sein, warum Roma weniger Anrecht auf Asyl haben sollten als "richtig" politisch Verfolgte. Das hat nichts mit WWII zu tun.
Es muss die Frage erlaubt sein, warum Länder wie Mazedonien und vor allem Serbien den Status eines EU Beitrittskandidaten erhalten aber Minderheiten wie eben die Roma dermassen diskriminieren. Politisch verfolgt darf doch in diesem Zusammenhang eigentlich überhaupt kein Thema sein.
Nein - die Frage ist vielmehr, warum die auswandernden serbischen/mazedonischen Roma nicht in Österreich, Slowenien, Italien, Ungarn, Tschechien, Rumänien, Bulgarien oder Griechenland um Asyl ersuchen. Beispielsweise. Alles sichere Länder, weil in der EU (siehe Definition BAMF) - und dazu noch in näherer Entfernung!
Warum muss der Treck also geradewegs ausgerechnet nach Deutschland ziehen?!
Geändert von hans koschnick (25.10.2012 um 15:19 Uhr)
Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!
Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.
Fight like a titleholder, stand like a champion, live like a warrior - and never let'em break you down!
Zumindestens in Ungarn, Tschechien, Rumänien und Bulgarien würden sie riskieren, das sie körperlich attackiert werden. Dort mag man sie ungefähr genauso haben, wie in Mazedonien und Serbien.
"Wenn Jesus eine Waffe gehabt hätte, würde er heute noch leben." (Homer Simpson)
Nein, die Frage ist schon richtig. Da muss es doch Kriterien geben, wie mit Minderheiten verfahren wird.Zitat von hans koschnick
Gibt es in einigen Ländern auch: Verfolgen, aus den Orten verjagen, faschistischen Schlägerbanden ausgeliefert lassen, regierungsamtlich jeglichen Schutz verweigern ...
Darüber gibt es keinen Zweifel - warum aber sind dann andere minderheitenunterdrückende Staaten Mitglied der EU?
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Ja leider und so etwas muss eigentlich durch die EU sanktioniert werden, denn wir wollten doch eigentlich auch so etwas wie eine Wertegemeinschaft darstellen. Wobei das natürlich durch Vergabe des Beitrittskandidatenstatus an Länder wie Serbien sowieso ad absurdum geführt wird.
Geändert von noriega (25.10.2012 um 15:43 Uhr)
Wie ist da eigenntlich genau geregelt im Asylrecht, wer anerkannt werden kann und wer nicht? Asyl ist ja dafür gedacht, das politisch verfolgte einen sicheren Ort zum Leben finden können. Im Falle der Sinti und Roma aus Mazedonien/Serbien handelt es sich nach Aussage der Verantwortlichen aber um Wirtschaftsflüchtlinge. Aber die wirtschaftliche Lage in der sie sind, ist doch eigentlich nur durch die Diskriminierung ihrer Rasse erst entstanden. Das zählt dann nicht weil nicht offiziell verfolgt sondern einfach nur von der Gesellschaft ausgegrenzt? Kennt sich da jemand besser aus?
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Naja, ganz so ist es nicht. In vielen Staaten des ehemaligen Jugoslawiens grenzen sich Sinti und roma auch selbst ab, heiraten früh bzw. werden verheiratet, haben viele Kinder, gehen nur bis zum Grundschulabschluss in die Schule etc. pp.
Denke das ist ein generelles Problem der Volksgruppe.
Ich weiß, wie es auf dem Balkan ist. Das geht da in beide Richtungen. Sie grenzen sich ab, werden aber im selben Maß auch vom Rest der Bevölkerung ausgegrenzt. Man gibt ihnen in den seltensten Fällen die Möglichkeit sich normal zu integrieren.
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Das gilt nicht nur für Ex-Jugoslawien.
Was Maddin sagt, trifft auch in sehr großem Maße für Rumänien, Ungarn und Tschechien zu.
Selbst erlebt, wobei eine Verabsolutierung ("Das machen die doch alle so!") sicher unangebracht ist.
Fakt ist allerdings, dass Volksgruppen wie eben Sinti, Roma, Manouches oder Lovara unter Berufung aus "kulturelles Erbe" oder "Wahrung der Unabhängigkeit" relativ regelmäßig mit der Administration des Aufenthaltsortes in Kollision geraten.
Es muss doch bitteschön möglich sein, einen festen Wohnsitz zu haben, Nicht-"Zigeuner" als Lebenspartner zu akzeptieren oder die Schulpflicht für die Kiddies einzuhalten. Um nur kleine Beispiele zu nennen.
Denn ich glaube kaum, dass Gesetze, Verordnungen oder Regelungen per se nur zu dem Zwecke geschaffen wurden, um nationale Minderheiten zu ärgern!
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