Der kleine Anlageberater

[uli's Fuß]

Meine Sparkasse hat vorgeschlagen den Deka Ertrag Fond aus dem Jahr 2006 zu verkaufen, da die Entwicklung negativ sei. Dazu ein Beispiel aus dem April genannt mit -0,48%. Ich habe überhaupt keine Ahnung von Finanzen und verstehe wirklich nicht viel bzw kann die nun vorgeschlagenen Alternativen nicht einschätzen. Zum Einen wurde vorgeschlagen in offene Immobilienfonds zu investieren, hier sei eine jährliche Verzinsung von 2% garantiert plus Anteile aus den Gewinnspannen. Nachteil ist hier für mich die Kündigungsfrist von 12 Monaten. In den 12 Monaten kann so viel passieren, könnte da, wodurch auch immer, nicht auch Geld verloren gehen?
Anderer Vorschlag, in verschiedene Aktienpakete zu investieren. Sie zeigten mir da tolle Renditen von 7-11% auf. Ist sowas realitstisch, wie würdet ihr verfahren? Was kann man sinnvoll mischen? Zudem kam die Frage, ob ich darüberhinaus nicht monatlich einen Betrag in Aktien einzahlen/ sparen (kann man bei Aktien von sparen reden) möchte?
Würde mich sehr über ein paar fachkundige einfach gehaltene Antworten freuen.

[GordonGekko]

Diese Deka-Kiste scheint komplett auf Anleihen zu beruhen, bei Zinssteigerungen verliert der (bzw. die darin enthaltenen Werte) im Kurs, insofern ist die Empfehlung in Ordnung. Dass der von April 15 bis April 16 gut an die Ohren bekommen hat, haben die aber nicht gesagt?
Immobilienfonds mit Sperrfrist halte ich auch nix von.
Aktien können aufgrund Deiner Risikobereitschaft was sein, und 7% p.a. ist eine historisch korrekte Größe was die durchschnittliche Wertentwicklung angeht. Aktuell würde ich aufgrund niedriger Risikoprämien von 5-6% im Mittel ausgehen, wenn man langfristig investiert. Wenn man in Einzelwerte investiert, sollten es schon 15-20 Aktien sein, um gut zu streuen, aber das geht mit einer Fondslösung, die nicht zu teuer ist, genauso. ETFs wären ein Beispiel, bei denen ist zusätzlich eine monatliche Sparrate möglich. Viele Experten halten vom Cost-Average-Effekt nicht viel, das Prinzip dahinter, mit kleinen Beträgen was aufzubauen, passt aber m.E.. Welche Art Fonds Du wählst, liegt wieder an Deinen Vorlieben (regional, Währungen, bestimmtes Thema etc.)

[Marinh027]

Kann mir mal jemand kurz erklären wie genau Bausparen funktioniert und ab wann es sich eigentlich lohnt!?

[JeanBaguette]

Kann mir mal jemand kurz erklären wie genau Bausparen funktioniert und ab wann es sich eigentlich lohnt!?

Beim Bausparvertrag werden zwei Geschäfte miteiander verknüpft: zum Einen schließt man einen Sparvertrag ab, bei dem Anspardauer und Guthabenzins für die Laufzeit festgelegt werden und zum Zweiten gibt einem die Bausparkasse das Anrecht auf ein Darlehen zu einem vorher festgelegten Zinssatz. Der Vorteil beim Bausparen ist, dass das staatlich gefördert ist, in erster Linie über die Wohnungsbauprämie (falls dein zu versteuerndes Einkommen unter 25.600 € pro Jahr beträgt), aber auch dass du einen Teil deines Lohns unversteuert als "vermögenswirksame Leistung" auszahlen lassen kannst.

Sinn macht es, wenn du genau das vorhast, wozu das Bauspardarlehen gedacht ist, d.h. du bist unter der Einkommensgrenze und hast vor, in x Jahren ein Haus zu bauen oder zu kaufen und benötigst dafür ein Darlehen. Einfach nur zum Sparen gibt es sicherlich andere, attraktivere Alternativen, da man den gesicherten Darlehenszins immer auch mit einem Abschlag auf den Guthabenzins mitbezahlt.

[Neddy]

Ein Vorteil ist weiterhin, dass der Zinssatz für die Rückzahlung bis zum letzten Euro verbindlich ist. Somit muss man nicht nach X Jahren über einen neuen Zinssatz für die Restschuld verhandeln, wie meist bei einem Annuitätendarlehen nach zB 10 Jahren.

[Dieter Bode]

@ ulis fuß

Hat dich deine Sparkasse auch darauf hingewiesen, dass ein Immobilienfonds auch mal geschlossen werden kann? Sollte der Fonds, aus welchem Grund auch immer, Vertrauen verlieren, sodass viele Anteilseigner aussteigen möchten, dann kann ein Fonds auch eben diesen "schließen" und keiner kommt auf den normalen Weg raus. Ab dann geht es nur noch über Verluste.

Sollte das Interesse noch bestehen, dann würde ich mich über die allgemeine Lage vieler Immofonds informieren und dann speziell natürlich über genau den Fonds, welchen die Sparkasse empfiehlt.

[Dondiego]

@ Ulis Fuß, GordonGekko hat die Aktieninvestition schon ganz anständig beschrieben. Im statistischen Mittel auf die letzten Jahre gesehen konnten diese Renditen erzielt werden. Historisch gesehen sind Aktien, sofern breit gestreut, eine gute Kapitalanlage gewesen.

Was ich auf keinen Fall machen würde, ist das gesamte Kapital in einen Immofonds zu schießen. Erstens ist weder die Verzinsung von 2% absolut sicher. Zweitens besteht die Möglichkeit, falls Anleger das Vertrauen verlieren, dass der Fonds geschlossen wird und teilweise Verluste in Kauf genommen werden müssen.

Wenns ganz dramatisch kommt, kann es sogar passieren, dass der Fonds so schlecht läuft, dass sogar die ausgezahlte "Verzinsung" zurückgezahlt werden muss. Habe gerade leider einen Mandanten, dem genau das mit einem Sparkassenfonds passiert ist.

Daher auch dort auf jeden Fall streuen, da Immofonds in der Regel keine so schlechte Idee sind.

[cluseau]

ganz allgemein behaupte ich mal, dass man allem mißtrauen sollte, was einem ein bankberater proaktiv aufschwatzen will.

[BartS.]

ganz allgemein behaupte ich mal, dass man allem mißtrauen sollte, was einem ein bankberater proaktiv aufschwatzen will.

Allerdings.

[Daniel FR]

Man sollte allem misstrauen, was einem irgendjemand proaktiv aufschwatzen will.

[BartS.]

Man sollte allem misstrauen, was einem irgendjemand proaktiv aufschwatzen will.

Mit dem Unterschied, dass Bankberater bei Verkauf bestimmter Produkte Provisionen erhalten...

Wenn ich dir z.B. einen Fonds empfehle, bekomme ich dagegen keine - schade eigentlich.

[uli's Fuß]

Vielen Dank erstmal für die Rückmeldungen. Ich denke, ich werde in verschiedene Aktienfonds streuen und dann evtl noch einen Aktiensparplan angehen. Mal sehen. Diese Immobiliensache ist mir jedenfalls noch suspekter als Aktienpakete. Über geschlossene Immofonds haben wir auch gesprochen. Aber nicht, dass offene geschlossen werden könnten oder es gar zu Verlusten kommen kann. Ich hatte auch noch gefragt, was passiert, wenn Gebäude nicht vermietet werden können oder in Erdbebengebieten wie Japan oder Mexiko zerstört werden. Sei alles kein Problem, der Fond besteht ja aus vielen Immobilien...naja...andere Freunde meinten, einfach trotz der leicht negativen Entwicklung das Deka-Paket zu behalten oder es stumpf aufs Tagesgeld zu packen. Vermehrt sich dann zwar nicht, wird aber auch nicht weniger.

[BartS.]

Vielen Dank erstmal für die Rückmeldungen. Ich denke, ich werde in verschiedene Aktienfonds streuen und dann evtl noch einen Aktiensparplan angehen.

Oder jeweils auf ETF-Basis - dann verdient kein Fondsmanager daran...

[Marinh027]

Danke euch

[uli's Fuß]

Vielen Dank erstmal für die Rückmeldungen. Ich denke, ich werde in verschiedene Aktienfonds streuen und dann evtl noch einen Aktiensparplan angehen.

Oder jeweils auf ETF-Basis - dann verdient kein Fondsmanager daran...

Kannst du das nochmal genauer erläutern? Mache ich das dann selbständig online oder wie wäre der Ablauf? Hatte schon daran gedacht, aber dachte, das auch über meinen Sparkassenberater zu machen.