Ja, immer alles schön durcheinanderquirlen und dann Stadiongewalt drüberschreiben. Nochmal: Durch diesen Flaggenklau entsteht doch keinerlei Gefährdung für Unbeteiligte. Dass die beklauten Ultras dann Hals schieben ist klar, aber das geht doch allen anderen kalt am Arsch vorbei.
Aber genau dieses "Alles in einen Topf werfen" macht die Obrigkeit auch und daraus entstehen diese untauglichen Sicherheitskonzepte durch die mehr Unbeteiligte verletzt werden als dass Gewalt verhindert wird.
Wenn 50 Wutschnaubende auf 50 Fahnendiebe sprinten, geht das dem unbeteiligten Fan in der Mitte am Arsch vorbei? Wohl kaum.
Du kannst dich in einem Kessel aber doch gar nicht von diesen Idioten absetzen Bobcat, da ist gar kein Platz. Und Pfefferspray ist nun mal nicht besonders angenehm, dass da dann "der blöde Bulle" als Schuldiger angesehen wird und nicht der Steineschmeißer ist meiner Meinung nach eine menschlich nachzuvollziehende Reaktion.Zitat von Bobcat
Du siehst den Kessel ja von der anderen Seite, würdest du nicht auch sagen dass die Aggression innerhalb des Kessels immer mehr ansteigt je länger es dauert und sich das Verhalten vorher völlig friedlicher Leute ändert?
Wo ist das denn passiert?
Doch, natürlich gebe ich dir da recht. Ein "Kessel" ist nicht angenehm. War auch schon mal auf der anderen Seite.
Das, was ich beschrieben habe passierte aber auf dem Weg zum Stadion. Es ging also durchaus, sich von den Idioten zu entfernen.
Ich finde es halt höchst befremdlich, dass einige verkennen, von wem die Gewalt ausging.
Ich möchte aber auch nicht unerwähnt lassen, dass ich auch eine Vielzahl von Schalkern und Dortmundern gesehn habe, die sowohl vor dem Spiel als auch danach zusammen friedlich ihr Bier getrunken haben. Wir reden hier immer noch zum Glück von Ausnahmen bei den Gewalttätern. Nur spielen sich diese leider stark in den Focus.
Wo ist das denn passiert?
Ich glaube du versteht worauf ich hinaus will.
Ja, du konstruierst etwas das eventuell passieren könnte.Als Unbeteiligter was abzubekommen ist nie auszuschließen, würde ich auch nie behaupten.
Nein mir ging es darum, dass solch alberne Aktionen mit Sicherheit nicht dazu beitragen, dass nach Abpfiff alle möglichst entspannt nach hause fahren können. Und das Typen, die es scheinbar witzig finden, den Gegner mehr oder weniger friedlich ein Banner zu klauen, eigentlich nix im Stadion zu suchen haben sollten. Zumindest wenn man nicht möchte, dass die Polizei einen zum Stadion eskortieren muss.
Ich fahr seit Jahren zu jedem Schalkespiel, ich habe Dutzende Male den FCN zu Hause und auswärts begleitet, ich habe an die hundert anderer Spiele (auch sehr brisante) besucht. In Deutschland gibt es nach meinen Erfahrungen eine handvoll Begegnungen, in deren Umfeld einem immer etwas passieren kann. Eine davon ist das Ruhrderby in Dortmund.
Schalke hat ein für 60000 Zuschauer geplantes Stadion samt Stadionareal gebaut, das ist auf die aktuelle Kapazität ausgelegt und der Tunnel zum Gästeeingang hat gerade für das Derby sehr wohl seine Berechtigung. Wer als schwarz-gelber den Entlastungszug oder Shuttle-Bus nach Gelsenkirchen nimmt, der wird am Hbf in Busse zum Stadion verfrachtet oder halt direkt von DO zum Stadion gefahren. Es ist für Dortmunder relativ problemlos möglich, ohne Sichtkontakt zu einem einzigen Schalker zum Stadion anzureisen (kenne selber genug "Fehlgeleitete", die jedes Jahr da sind).
Eine Situation wie von mir beschriebenund auch von UGE kritisiert passiert in Gelsenkirchen in 19 von 20 Fällen nicht, in Dortmund aber in 19 von 20 schon. Das hat in erster Linie mit den anderen Stadionumständen zu tun, das Westfalenstadion mitsamt Umfeld wurde für 50000 Zuschauer geplant und errichtet, danach hat man einfach so die Kapazität um das Leverkusener Stadion erhöht (!), das kann von der Logik her schon nicht funktionieren. Andererseits aber, und da komme ich zu deinem Eingangssatz,...
...muss es möglich sein, ein besseres Anreisesystem bereitzustellen als in den letzten Jahren und das Konzept bei Schwächen auch zu überarbeiten. Einmal kann so etwas passieren, das sollte es nicht, aber es kann. Beim zweiten Mal sollte es schon Änderungen im Ablauf geben. Wenn es aber 5mal hintereinander passiert und sich absolut gar nichts ändert (bis auf das Glasflaschenverbot, was aber nicht umgesetzt wird), dann fühle ich mich als Gästefan von den Sicherheitskräften einfach nur noch verarscht, gerade wenn sie in den Wochen vor dem Derby immer wieder darauf hinweisen, man solle zu seinem eigenen Schutz eben diesen Anreiseweg wählen.Ich finde es irgendwie unlogisch, sich bei von Dortmundern geworfenen Steinen, Bechern und Fässern über die Polizei(!) zu beschweren
Zumal der Polizeibericht eben immer wieder auf die eigenen Erfolge verweist, dass nichts Nennenswertes passiert sei. Kleine Anekdote: Nach dem Derby im Februar 2010 und der anschließenden Lobpreisung der Polizei in unserer Tageszeitung hat mein Vater einen sehr kritischen Leserbrief eben mit den Erfahrungen von der Anreise geschrieben. Der wurde komplett abgedruckt und unten drunter stand ein Kommentar des Autors des ursprünglichen Lob-Artikels: "Wir vertrauen der Polizei und haben den Polizeibericht übernommen."
Warum werden die Zustände in Dortmund nicht öffentlich angeprangert? Die Polizei ist mit ihren Stellungnahmen und dem äußerst liebenswerten Vorsitzenden der DPolG medial extrem präsent und ein Großteil wird unkommentiert von den Medien übernommen, weshalb äußert sich seit Jahren niemand zu den katastrophalen Zuständen in Dortmund? Anstatt zu versuchen, über die Öffentlichkeit Druck auf BVB und die Stadt Dortmund aufzubauen (was in andere Richtungen ja auch oft genug geschieht), wird alles beschönigt und in den Polizeiberichten wird zum Teil dreist gelogen. Die Polizei ist als einzige direkt beteiligte Partei in der Lage, dort etwas zu unternehmen und es passiert nichts. Da müssen Verantwortliche auf einem so hohen Ross sitzen, dass sie die Gasse entlang der Südtribüne zum Gästeblock gar nicht mehr sehen können.
Die schönsten und sichersten Anreisen zum Derby waren bis 2007 mit Regionalzügen zum Hauptbahnhof und von dort entweder mit der U-Bahn oder zu Fuß zum Stadion. Der Mob ist so groß, dass weitgehend sogar DES, NS und BF auf Abstand bleiben und die Polizei hat mehr als die Hälfte aller Gästefans sofort auf einem Haufen. Auf keiner dieser Anreisen ist etwas passiert und dann kam der ominöse Tag, an dem auf "konspirative" Anreisen über den Hbf verzichtet werden sollte, stattdessen war der Sonderzug empfohlen worden und die Erlebnisse wiederholten sich Jahr für Jahr auf's Neue. Ein Zurück zur Hbf-Anreise schien nicht gewollt, also mussten andere Wege her.
Was in diesem Jahr vor dem Stadion passiert ist, wäre übrigens auch bei der herkömmlichen Anreise passiert. Nur lässt es sich im Sinne der aufgeheizten Stimmung besser vermarkten, wenn man alles den konspirativen Schalkern in die Schuhe schieben kann, obwohl die Anreise (zumindest der UGE, bei den Hugos hat es ja offensichtlich nicht so gut geklappt*) absolut problemlos von statten ging
Ein kleiner Blick auf die Polizeiberichte vom Samstag:
POL-DO: Revierderby - Ausschreitungen in der Anmarschphase - Meldung 1
*Bei dem von der Polizei und den Medien gemalten Kriegsszenario muss doch etwas mehr im Polizeibericht stehen können als Pyro gezündet und Mülltonnen umgeworfen. Ganz unabhängig davon, dass die konkret benannten Ordnungswidrigkeiten überhaupt nicht im Einklang stehen mit dem einleitenden Adjektiv "randalierend".Gegen 12:50 Uhr verließ eine Gruppe von ca. 100 Gelsenkirchener Ultras die S-Bahn an der Möllerbrücke und lief teilweise vermummt, randalierend und Bengalos zündend in Richtung Stadion. Mülltonnen wurden umgeworfen und es wurden Barrikaden errichtet. Die Gruppe wurde von der Polizei noch auf der Lindemannstraße eingeschlossen und wurden zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen.
POL-DO: Revierderby - Ausschreitungen in Stadionnähe - Polizei muss Wasserwerfer einsetzen - Meldung 2
1. Bestätigt mich schon darin, dass der Sonderzug nicht nutzbar ist. 45 Minuten vor Spielbeginn dort heißt bei Spielbeginn nicht im Stadion.Seit 14:45 Uhr kommt es im Bereich des Schwimmweges/Turnweges zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Gewalttätern beider Fußballlager. Polizeikräfte, die die Lager trennen wollen, werden angegriffen.
Ein Wasserwerfer ist zum Einsatz gekommen, um mit einer Wassersperre Schalker Gewalttäter davon abzuhalten, einen Zaun nieder zu drücken.
2. Noch mehr Gewalttäter? Die Ultras waren doch gar nicht dabei (sorry für die Polemik)
POL-DO: Revierderby - Ausschreitungen in Stadionnähe - Gaststätte demoliert - Meldung Nr. 3
Eine Lüge, die von Seiten der Dortmunder Polizei für mich noch nicht sichtbar richtig gestellt wurde und weiter von Teilen der Medien übernommen wird.Die Gaststätte "Flora" Am Sonnenblick in Stadionnähe wurde von Dortmunder Gewalttätern demoliert, die das Mobiliar zerlegten und auf die Straße trugen, um es als Wurfgeschosse gegen gegnerische Fans und Polizeibeamte einzusetzen.
POL-DO: Bilanz nach dem Derby
Tut mir bei dem Thema ja echt leid, aber hier musste ich wirklich lachen bei dem Tamtam, das momentan gemacht wirdInsgesamt wurden 11 Personen verletzt, darunter acht Polizisten.
Unsere Hoffnung soll uns leiten,
durch die Tage ohne dich,
und die Liebe soll uns tragen,
Wenn der Schmerz die Hoffnung bricht!
Du machst ja eigentlich einen ganz ordentlichen Eindruck, aber hier machste den kaputt.
8 verletzte Polizisten sind keinen Tamtam wert? Bei einer Veranstaltung, die Leute lediglich entertainen soll und mehr nicht?
Vermummt mit Bengalos in der Hand durch die Gegend zu rennen, Mülltonnen umzuwerfen und Barrikaden zu errichten ist super? Das ist die Benutzung des Adjektives "randalierend" nicht Wert?
Du hast komplett den Schuss nicht gehört!
Fussball ist simples Entertainment und nicht das, was Schalker Ultras in Dortmund veranstalten. Das dient doch auch NULL der Unterstützung des Teams, das ist lediglich kindermäßige Selbstdarstellung von minderbemittelten Idioten.
Ich finde randalierende Schalker scheiße, ich finde randalierende BvBer scheiße. Und ich finde es geil, dem Weg zum Stadion und den dortigen Umständen die Schuld zu geben. Wenn diese Pseudo-Fans nicht randalieren wollten, dann kann auch kein Weg und kein Stadionumstand sie dazu zwingen. Es ist schon die eigene Entscheidung, die Faust auszufahren und die Kneipe zu zerlegen - nicht die der Umstände.
2008er und Mitglied des Politbüros.
Und wenn man zum 100. mal den gleichen weg gehen muss, ist noch immer der irre Dortmunder schuld, der Flaschen und Steine wirft und nicht die Polizeit, die keinen besseren Weg findet. Und die Polizei ist gezwungen irgendeinen Weg zu suchen, da wie am Wochenende immer wieder einige völlig austillen.
Wenn von Bürgerkrieg gesprochen wird? Ja, dann muss ich da leider tatsächlich lachen.
Nicht falsch verstehen, jeder Verletzte ist einer zu viel und da ist es auch scheißegal, ob es sich um Polizisten, Schalker oder Dortmunder handelt. Die Verhältnismäßigkeit stimmt aber vorne und hinten nicht, wennin den Medien ein solches Kriegsszenario heraufbeschworen wird. Bei der Anzahl an Verletzten sehe ich als aktiver Leser deutscher Polizeiberichte die neue Dimension der Gewalt nicht, die es gegeben haben soll, wir reden schließlich von den "gewalttätigsten Ausschreitungen seit Jahren"
@krischie
klick
Polizei-Informationen über die zerstörte Gaststätte des Tennisclubs Flora haben sich als falsch erwiesen. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten ist dort lediglich ein Plastikstuhl zu Bruch gegangen. Die Polizei hatte gemeldet, gewalttätige BVB-Fans hätten die Gaststätte demoliert, Mobiliar zerstört und als Wurfgeschosse eingesetzt.
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Danke für die Info.
Ändert aber nichts an meiner Aussage grundsätzlich.
2008er und Mitglied des Politbüros.
Ich glaube dass hier zwei Welten aufeinandertreffen. Auf der einen Seite Leute wie Sebi und ich, mit Spielen im 4stelligen Bereich auf dem Buckel, die beim Fußball schon so ziemlich alles erlebt haben was möglich ist.
Auf der anderen Seite Paetke und Frido, die unreflektiert der Presse glauben dass es noch nie so schlimm war wie heute und am liebsten jedem Fußballfan ne elektronische Fußfessel verpassen würden.
Es gibt in ganz Deutschland kein Spiel das mehr Konflikt- und Gewaltpotential hat als das Ruhrderby, selbst unsere Derbies gegen Stellingen sind da Kindergartenkacke. Eine totale Fantrennung ist da überhaupt nicht machbar, es wird immer an der einen oder anderen Stelle scheppern. Wer etwas anderes behauptet oder für möglich hält ist in meinen Augen ein Träumer.
Aber anstatt dass Sicherheitskonzepte sich daran orientieren, potentiell gewaltbereite Gruppen isolieren und den friedlichen Fans die Möglichkeit geben unbehelligt ins Stadion zu gehen wird genau andersrum agiert- möglichst viele Fans, egal ob gewaltbereit oder nicht, werden zusammengepfercht während die, die auf Randale gebürstet sind, ganz woanders rumlaufen.
Das wird dann noch als "Erfolg" verkauft und sogar die dumme Schafherde die innerhalb dieser völlig überflüssigen Repressionen steckt glaubt es und freut sich drauf am nächsten Spieltag wieder genauso behandelt zu werden, dankbar dafür nicht den brandschatzenden Horden, die Spieltag für Spieltag die Stadien und Innenstädte verwüsten, in die Hände gefallen zu sein.
Geändert von Bierstandszene (23.10.2012 um 22:12 Uhr)
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