Irgendwo kam gestern, dass Madrid auch Interesse hätte.
+++ No surprising news +++
Beim Springreiten, beim Schach, beim Billiard, beim Basketball, beim Motorsport, beim Tennis, beim Schwimmen gibt es doch auch keine Probleme mit der Polizei. Das Geheule der Fans im Kollektiv ist armselig und unreflektiert. Im Einzelfall gibt es natürlich Ungerechtigkeiten wie aggressive verbale oder handgreifliche Übergriffe einzelner Beamter. Aber Ausgangsproblem sind Gewaltbereite und Chaoten aus der Kurve. Den Kampf um die Deutung der Ursachen werden die Kurven sowieso verlieren, weil die Mehrheitsgesellschaft am Ende genug Hebel in der Hand hält, um durch politische und polizeiliche Maßnahmen gegen Gewalt vorzugehen. Man braucht da auch keine Tüte aufmachen, die in Richtung "Polizeistaat" oder ähnliches geht.
Wen interessiert die Öffentlichkeit? Ob Hans und Franz auf der Couch denken, zu so Spielen rennen nur Hools, spielt doch gar keine Rolle. Dadurch fliegt kein Stein weniger. Ich halte solch beschönigende Darstellung aber sogar für ganz sinnvoll. Denn Botschaft an die Öffentlichkeit, bei den Derbys geht es drunter und drüber, könnte nur noch mehr Idioten anlocken, die sich mal richtig austoben können.
Das einzig zielführende, wenn man an diesen Zuständen was ändern will, kann doch nur sein, diese Idioten entweder selber intern auszuschließen (die Polizisten kann man ja scheinbar auch angehen) oder eben den Spielen in letzter Konsequent fern zu bleiben. Dann bleiben die Idioten unter sich und können auch guten Gewissens nieder geknüppelt werden, oder sie verlieren sogar das Interesse dank mangelnden Interesse. Die Schuld aber auf die Polizei zu schieben, wenn sie keine Lösung findet, finde ich arg vereinfacht. Denn gänzlich ohne Polizei geht es wohl unbestritten nicht.
Das dümmlichste Argumente, die man immer mal wieder zu hören bekommt:
1) Auf dem Oktoberfest gibt es mehr Zwischenfälle als während eines Bundesligaspieltags.
2) Die Gewalt in und um die Stadien ist statistisch in den letzten Jahren zurückgegange.
Zu 1): Wieviele Polizisten und Ordnungskräfte und bauliche Maßnahmen (Zäune, Sperren, getrennte Anreisewege, Blöcke) werden während eines Bundesligaspieltags eingesetzt, wieviele auf dem Oktoberfest? Andersrum: Würde man das Oktoberfest so organisieren wie ein Fußballspiel, ginge die Gewalt dort gen Null.
Zu 2) Gleiche Frage: Wer früher ins Stadion ging, weiß wie wenig präsent dort die Polizei war, wie schlecht der bauliche Zustand der Stadien, wie unausgereift Sicherheitskonzepte - wenn überhaupt vorhanden - waren. Ohne diese Aufrüstung hätten wir jeden Spieltag verwüstete Innenstädte und Dutzende von Schwerverletzte
Der Tod irgendeines Beteiligten ist wohl leider nur noch eine Frage der Zeit, wenn sich nicht grundlegend was ändert. Ansonsten ändert sich danach alles grundlegend.
Stellungnahme der UGE
Keine Kriegserklärung an Polizei!
Bedingt durch die nicht enden wollende, mit Falschaussagen gespickte Berichterstattung rund um das Revierderby am vergangenen Samstag, stellen wir wie folgt fest:
- Es ist richtig, dass wir, Ultras Gelsenkirchen, zusammen mit anderen Schalkern gemeinsam zum Derby angereist sind. Wir sehen in der gemeinsamen Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln keinerlei konspiratives Verhalten, sondern ein ganz normales Bürgerrecht.
- Unsere Anreise erfolgte bis zum S-Bahnhalt Universität mit der Bahn, den Rest der Strecke bewältigten die rund 600 – 700 Personen zu Fuß. Entgegen anderslautender Presseberichte erfolgte der Weg trotz nicht vorhandener Polizeibegleitung ohne nennenswerte Zwischenfälle. Zur Untermauerung verweisen wir auf das, zur Dokumentation der Anreise angefertigte Video sowie das in den nächsten Tagen hochgeladene Bildmaterial, welches den tatsächlichen Ablauf der Anreise bestätigt.
- Ebenso wird der Fanbeauftragte des FC Schalke 04, der mit uns angereist ist, den reibungslosen Ablauf bestätigen können.
- Auf dem Internetportal derwesten.de, der WAZ-Gruppe, heißt es: “Der Kreisvorsitzende der Dortmunder NPD und NPD-Ratsherr Matthias Wächter ist bei den schweren Ausschreitungen am Samstag zum Revierderby festgenommen worden. Das verlautete jetzt aus Polizeikreisen. Eine Gruppe von etwa 200 Randalierern hatte demnach in Höhe der Gaststätte “Flora” mit Bierbänken, Flaschen und Helmen auf eine vorbeiziehende Gruppe der Ultras Gelsenkirchen geworfen.”
Hierzu stellen wir fest, dass unsere Anreiseroute nicht an der “Flora” vorbeiführte und wir dementsprechend nicht Teil des beschriebenen Szenarios gewesen sind. Sowohl von Seiten der Polizei als auch von derwesten.de erwarten wir hierzu eine Richtigstellung.
Zu den Gründen unserer Anreise:
Seit Jahren bietet sich bei der Anreise mit Sonderzügen zur Haltestelle “Signal-Iduna Park” das gleiche Szenario: der blau-weiße Gästetross wird durch ein enges Spalier aus Absperrgittern, Zäunen und Polizisten in Richtung Strobelallee geführt. Durch Wurfgeschosse kommt es hierbei jedes Mal zu zahlreichen Verletzten auf Seiten der Gästefans. Auch das ausgesprochene Glasflaschenverbot hat an dieser Tatsache nur wenig geändert. Zusätzlich schaukelt sich die Situation vor Ort schnell hoch, so dass die Einsätzkräfte regelmäßig große Mengen an Pfefferspray versprühen, welches mangels Fluchtmöglichkeit und Enge zu weiteren Verletzungen führt. Mehrfach haben wir den Verantwortlichen in den letzten Jahren erklärt, dass wir dies nicht länger hinnehmen werden. Andere Anreiserouten wurden uns jedoch, angeblich aus Sicherheitsgründen, stets verwehrt. Das sogenannte Gesprächsangebot der Polizei Dortmund in diesem Jahr sah die Erlaubnis von Megafonen und Trommel vor, wenn wir unsererseits u.a. zusichern würden, via Entlastungszug anzureisen. Diese Vorgehensweise war und ist für uns indiskutabel.
Mit der von uns gewählten Anreiseroute haben wir aufgezeigt, dass es Alternativen zur Anreise über die Haltestelle “Signal-Iduna-Park” gibt. Es liegt nun in den Händen der Verantwortlichen, diesen Fakt in die Anreisewege der Gästefans bei kommenden Derbys in das Sicherheitskonzept einfließen zu lassen.
Unsere Hoffnung soll uns leiten,
durch die Tage ohne dich,
und die Liebe soll uns tragen,
Wenn der Schmerz die Hoffnung bricht!
Adrian Maleika.
Hat sich in den letzten 30 Jahren etwas grundlegendes in dieser Thematik verändert? Die Stadien wurden zu modernen Überwachungsarenen und die Polizeipräsens erhöht, was du skizziert hast.Ansonsten bleibt festzuhalten, dass diese Gewaltakte immer mal wieder aufkommen. Stress kann man jederzeit bekommen, man muss einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort sein und kann sich auch unauffällig, vorsichtig und normal verhalten. Wenn es dumm kommt, kann man schnell in brenzlige Situationen geraten, wie beat schon geschrieben hat.
Ich hatte vor ein Jahren mal Stress mit einem Hertha-Asi im Langnese Familienblock.
Der war schon vor dem Spiel ziemlich unentspannt und hatte sich einfach arschmäßig (rumpöbeln etc.)verhalten.
Als er dann anfing meine Kumpels (keine Werderfans, wollten sich mal ein Spiel in unserer Schüssel anschauen) doof anzumachen, habe ich ihn "sanft" darauf hingewiesen, diesen Scheiß zu unterlassen.
Bekam als Antwort seinen Bierbecher als mobile Dusche überreicht. Ich hätte ihm auf der Stelle einen auf die Schnauze geben können, wonach mir im ersten Augenblick auch war. Wäre aber die falsche Entscheidung gewesen. Habe mich nur vor diesem Wicht aufgebaut, ihn finster angeguckt und auf die Ordner gewartet. Ein Zeichen, dass dieser Typ Stress machte, hat gereicht und er wurde unter Beifall vieler erleichterter Eltern aus dem Block geschmissen.
Manchmal ist Besonnenheit ganz nützlich.
Um btt zu kommen. Habe das Derby bisher zwei Mal miterleben dürfen mit jeweils unterschiedlichen Erlebnissen in GE und DO. In der Arena ging es mal im Cateringbereich spontan ab. Da hatte ein Depp vom Ordungsdienst die Glastüren offen stehen lassen. Und sofort gab es Fratzengeballer auf beiden Seiten. So schnell konnte ich gar nicht gucken, wie das da losging.
Beim legendären 3:3 vor ein paar Jahren als Schalke Jogilike eine 3:0 Führung vergeigte, bekam ich hinterher auf dem Weg zum Parkplatz kaum was mit. Für mich steht dennoch fest, dass ich mit meinen Lütten zu solchen Spielen nicht gehen werde.
"Santa Cruz für Arme"
Frido, lies dir meinen Beitrag nochmal durch, du hast das irgendwie komplett in den falschen Hals bekommen. Genau das, was du schreibst:
Hab ich doch gesagt. In einem Kessel befinden sich zu 90% völlig harmlose Leute. Die, die auf Randale aus sind wirst du da nicht finden. Und was jetzt so schlimm am capture the flag sein soll hast du auch nicht erklärt, lass die doch ihre Spielchen spielen solange sie uns in Ruhe lassen.
Wann bist du denn durch einen Fahnenklau zu Schaden gekommen?
gegenfrage: Treffen die sich zum freundschaftlichen Fahnenklau auf einer neutralen Wiese, um ja keine Unbeteiligten in ihre Scharmützel zu verwickeln?
Keine Ahnung wie sie das machen, manchmal sind es Einbrüche in Fanräume, manchmal Überfälle auf die Treffpunkte. Im Stadion passiert es eher selten und wenn dann konspirativ und nicht mit blanker Gewalt und Blocksturm.
Jedenfalls verhindert ein Kessel so etwas garantiert nicht.
Wie man am Wochenende gesehen hat, dient es aber auch nur wenig, die Lage zu beruhigen. Vorsichtig formuliert. Man kann sich doch nicht einerseits über Gängelungen der Polizei beschweren und auf der anderen mit solchen Aktionen ordentlich Aggressionen provozieren
Und Leute, die irgendwo einbrechen oder Treffpunkte überfallen, in Zusammenhang mit Stadiongewalt zu bringen, finde ich nun nicht sonderlich abwegig.
Das der Weg der Gästefans zum Dortmunder Stadion scheiße ist, da gebe ich dir vollkommen recht. Glaube mir, dass der großteil meiner Kollegen und auch ich dies ebenfalls nicht gerade toll finden. Das prangern wir auch jedes Jahr erneut wieder an, es tut sich diesbezüglich aber leider nichts.
Zu dem Pfefferspray. Wenn ich und meine Kollegen auf aggressivste Art und Weise angegangen werden (nochmal, schlagen, treten und Steine werfen) behalte ich mir vor zu meinem Schutz Pfefferspray einzusetzen. Das dabei auch unbeteiligte Personen dies leider auch abbekommen lässt sich manchmal nicht verhindern, da diese oft in direkter Nähe zu den Straftätern stehen. Seltsamer Weise beschweren diese Unbeteiligten sich nur bei uns über Polizeiwillkür und Polizeigewalt. Das der direkt neben ihm stehende "Fan" in Blau gerade Steine auf uns schmeißt oder uns sonst körperlich angeht, interessiert die überhaupt nicht.