Rassistischer bzw. fremdenfeindlicher Alltag

[Hornet]

Ganz wie du meinst

Ganz wie ich weiß!

[Tigerlilly]

Was mir dazu einfällt:
Meine ehemalige Mitbewohnerin (damals 19 Jahre alt) hat bei einer unser ersten Begegnungen gesagt, als gerad ein dunkelhäutiger Mann an unserem Wohnzimmerfenster vorbei lief, gesagt
"Guck mal, da läuft ein Neger."


Später hat dann mal eine Kollegin die ein Mädchen aus Äthiopien adoptiert hat, folgendes zu mir gesagt
"Bei Deiner Geburt bist Du rosa; Wenn Du aufwächst, wirst Du weiß; Gehst Du in die Sonne, wirst Du rot; Wenn Du frierst, wirst Du blau; Hast Du Angst, wirst Du gelb; Ist Dir schlecht, wirst Du grün; Bist Du tot, wirst Du grau! und jetzt erklär mir bitte, warum DU mich FARBIG nennst???"
Das fand ich gut!

[Azad]

Das ist der Text eines unfassbar schlechten Liedes aus den 90ern

[green velvet]

YEAH, Born Slippy von Underworld ausm Trainspotting-Soundtrack. So schlecht wars dann nun aber auch wieder nicht...

[Azad]

Das meinte ich nicht.

[Earendil]

Alltagsrassismus? Erfahrungen eines schwarzen Deutschen.

Gegenüber: "Sie sprechen aber gut deutsch!"
Ich: "Danke, Sie aber auch!"
Gegenüber: "Naja, ich bin ja auch Deutscher!"
Ich: "Genau wie ich."

Gegenüber: "Wo kommen Sie denn her?"
Ich: "Aus Frankfurt. Da wohne ich."
Gegenüber: "Nein, nein. Ich meine ursprünglich."
Ich: "Ach so. Aus Ostwestfalen, Nähe Paderborn."
Gegenüber: "Nein, ich meine, wo kommen Ihre Eltern her?"
Ich: "Meine Mutter ist Rheinländerin."
Gegenüber (schon angesäuert): "Und Ihr Vater? Wo kommt der denn her?"
Ich: "Aus Barbados."
Gegenüber lächelt, da er endlich sein Ziel erreicht hat.
Ich: "Gegenfrage. Wo sind Sie denn geboren? Und Ihre Eltern? Wo kommen die denn her? Seit wann wohnen Sie denn hier? Wollen Sie irgendwann in Ihre Heimat zurück?"

Gegenüber ist dann meist sprachlos und lächelt nicht mehr.

[green velvet]

@ Azad
Fuck, hab ich verwechselt. Du hast recht, ist wirklich ganz mieß...

[Azad]

Gegenüber: "Wo kommen Sie denn her?"
Ich: "Aus Frankfurt. Da wohne ich."
Gegenüber: "Nein, nein. Ich meine ursprünglich."
Ich: "Ach so. Aus Ostwestfalen, Nähe Paderborn."
Gegenüber: "Nein, ich meine, wo kommen Ihre Eltern her?"
Ich: "Meine Mutter ist Rheinländerin."
Gegenüber (schon angesäuert): "Und Ihr Vater? Wo kommt der denn her?"
Ich: "Aus Barbados."
Gegenüber lächelt, da er endlich sein Ziel erreicht hat.
Ich: "Gegenfrage. Wo sind Sie denn geboren? Und Ihre Eltern? Wo kommen die denn her? Seit wann wohnen Sie denn hier? Wollen Sie irgendwann in Ihre Heimat zurück?"

Gegenüber ist dann meist sprachlos und lächelt nicht mehr.

Ich finde, man macht sich das Leben selbst unnötig schwer wenn man sowas als Rassismus auslegt. Ist eine plumpe Form des Interesses. Anhand der Hautfarbe kann man nunmal zumindest erkennen, dass deine Wurzel nicht in Deutschland liegen, was spricht gegen Interesse an der ursprünglichen Herkunft?

[Earendil]

@ Azad:
Ich habe überhaupt nichts gegen ehrliches Interesse an meiner Herkunft. Aber ich merke auch sehr schnell, ob es ehrliches Interesse ist oder ob man durch die Reihe von Fragen eigentlich nur das Offensichtliche bestätigt wissen möchte (Migrationshintergrund ja oder nein?). Wie wärs denn stattdessen mit einer ehrlichen, offenen Frage, z.B. "Woher stammen Ihre Eltern?"? Fände ich persönlich deutlich angenehmer als das pseudo-interessierte Fragen, in der Hoffnung, ich würde die eigentlich gewünschte Information schon preisgeben.

[Azad]

Wie wärs denn stattdessen mit einer ehrlichen, offenen Frage, z.B. "Woher stammen Ihre Eltern?"? Fände ich persönlich deutlich angenehmer als das pseudo-interessierte Fragen, in der Hoffnung, ich würde die eigentlich gewünschte Information schon preisgeben.

Ich persönlich mache das so ...aber wie gesagt, viele Leute sind sich des Unterschiedes nicht bewusst, der von winzigen Formulierungen ausgeht. Das mag ignorant oder unreflektiert sein aber in den wenigsten Fälle rassistisch.
Umgekehrt gibt es übrigens auch Migranten (nicht auf dich gemünzt), die sich sehr gerne diskriminiert fühlen bzw. Verhaltensweisen bewusst oder unbewusst falsch deuten um somit ihre eigenen rassistischen Ressentiments zu bestätigen oder einen tatsächlich Vorteil zu erlangen.

[dpmd]

Alltags-Rassismus beginnt selbst bei Menschen, die sich gerne als absolut nicht rassistisch sehen.
Gerade in unsere Region hört man sehr oft:
"Ich hab nix gegen Ausländer, aber die Türken und die Russen ..."
"Ich hab nix gegen Ausländer, aber müssen's denn so viele sein ..."
"Ich hab nix gegen Ausländer, aber sie nehmen uns die ganze Arbeit weg ..."
"Ich hab nix gegen Ausländer, aber zum Glück wohnen bei uns im Osten auch Nazis das schreckt noch mehr ab ..."

[untersommer]

...

Ist das nicht -also schlimmstenfalls- eher Xenophobie denn Rassismus? Wiewohl die Grenzen da sicherlich auch fließend sein mögen.

[d u d u]

Alltags-Rassismus beginnt selbst bei Menschen, die sich gerne als absolut nicht rassistisch sehen.
Gerade in unsere Region hört man sehr oft:
"Ich hab nix gegen Ausländer, aber die Türken und die Russen ..."
"Ich hab nix gegen Ausländer, aber müssen's denn so viele sein ..."
"Ich hab nix gegen Ausländer, aber sie nehmen uns die ganze Arbeit weg ..."
"Ich hab nix gegen Ausländer, aber zum Glück wohnen bei uns im Osten auch Nazis das schreckt noch mehr ab ..."

Ich glaube von (rassistischen) Vorurteilen oder Ressentiments kann sich niemand freisprechen.
Ich stand letztens bei mir auf der Arbeit im Fahrstuhl und es stieg eine junge Afrikanerin hinzu die gerade am telefonieren war. Diese junge Frau sprach im besten Hochdeutsch und ich dachte mir nur so: 'Boah , du kannst aber gut Deutsch sprechen!"

[Azad]

"Ich hab nix gegen Ausländer, aber zum Glück wohnen bei uns im Osten auch Nazis das schreckt noch mehr ab ..."

Bei "ich hab nichts gegen Ausländer, aber...." höre ich meistens schon weg. Der Satzanfang alleine lässt da schon schlimmes vermuten.

[d u d u]

Auch schön sowas wie "Dich mein ich ja garnicht" oder "Du bist ja ganz anders"