Was nicht in meinen Kopf will: unter den Profivereinen befindet sich nur eine Handvoll Money-Cheater. Wie kommen die anderen Vereine durch die Krise? Filbry hatte vor wenigen Monaten gesagt, dass Anleihen das letzte Mittel seien. Nun brauchen wir die Anleihen offenbar, um zu Überleben. Das macht mir etwas Angst.
Beim HSV auf jeden Fall, Schalke: keine Ahnung.Zitat von zubasa
Die haben mehr Eigenkapital und eine bessere Kostenstruktur.
Die Lage ist kritisch, nicht nur für den Fußball. Bei Werder hat man sich vermutlich auch gesträubt, aber der Zinssatz der Banken liegt vermutlich doppelt so hoch. Alles was man somit über die Anleihe reinbekommt, ist also entsprechend attraktiv.
Definiere "Money-Cheater". Im klassischen Sinne bezieht sich das auf Vereine wie RB, VW, SAP oder die Pillen. Aber mittlerweile "cheaten" die anderen Vereine ja auch - nur eben auf anderen Wegen und generieren so das nötige Geld. Die einen machen es mit extremen Sponsoring, die nächsten suchen sich einen Investor, andere verkaufen Stadien(anteile), schaffen Anteile oder verkaufen ihr Kapital (Spieler). Das alles ist aber nicht so einfach. Dafür müssen die Strutkturen passen und potentielle Geldgeber müssen einen möglichen Gewinn sehen. Bei Werder (Verein, Stukturen, Stadion, etc.) und der Stadt Bremen (Einzugsgebiet, Wirtschaftsstandort, internationales Standing) hapert es an allen Ecken und Enden.
Da ist es sehr schwer solche Geschäft wie die Konkurrenz aufzubauen. Wenn man sich die Vereine und die Städte dahinter anschaut, dann ist Werder und Bremen auf einem Niveau mit Augburg, Mainz, Freiburg, Bielefeld. Das muss man einfach so sagen. Lassen wir mal die klassischen "Cheater" außenvor. Schauen wir uns mal als Bsp. Frankfurt an - Bankenstadt, viel Geld, international bekannt, Drehkreuz Europas. Stuttgart - Mercedes, Porsche und viele weitere Unternehmen die diese Wirtschftsregion prägen. Hertha - Hauptstadt, Metropole, Olympiastadt, etc.).
Das sind auch alles Faktoren wovon die anderen Vereine finaziell profitieren. Sowas fehlt vergleichsweise in Bremen. Und wenn dann auch noch das internationale Fußballgeschäft fehlt, man keine international bekannten Unternehmen als Sponsor hat und man auch sein eigenes Stadion nicht für Stars der Musik als Bsp. vermieten kann, dann wird es für eine Stadt und den Verein schwer. Hinzu kommen dann noch die mehr als fragwürdigen Entscheidungen wie der Stadionumbau hinzu was ein Millionengrab ist. Ein Leistungszentrum wird jetzt auch zumindest problematisch. Hätte man hier evtl. auf Fachleute hören müssen, die empfohlen haben, ein neues Stadion etwas außerhalb von Bremen, mit direkter Anbindung an die Autobahn zu bauen? Da hätte man dann ohne weiteres auch ein neues Leisutngszentrum direkt in Stadionnähe errichten können. Viele Frage und Probleme die jetzt Werder verfolgen und noch lange verfolgen werden.
Das ist eine verzwickte Situation. Finde jedoch, dass darüber wenig bzw. zu wenig gesprochen wird. Werder Bremen ist mittlerweile der klassische Provinzverein. Stimmen die Strukturen und die Voraussetzungen hinter den Vereinen in den Städten, heißt es aber nicht automatisch, dass alles gut ist und wird - siehe Hamburg, Hannover oder eben Schalke (Gelsenkirchen).
"You can count on three things in life: death, taxes and Jake Moody."
- Jim Harbaugh
Frankfurt hat kürzlich Anteile verkauft, kriegt Ablösen für Sportdirektor und Trainer sowie voraussichtlich Einnahmen durch CL und Spielerverkäufe.
Freiburg hat einen Berg an Eigenkapital und einen günstigeren Kader, Vereine wie Köln gehen finanziell auch auf dem Zahnfleisch, Schalke sowieso, auch bei Stuttgart spricht man von finanziellen Problemen und kann (will) u. a. deshalb Castro nicht halten, selbst Bielefeld hat offenbar Probleme. Auch Mainz fährt hohe Verluste ein, will das u. a. über Spielerverkäufe kompensieren - und das sind teils Vereine, die eben nicht so sehr auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind wie wir.
Gute Übersicht, Estadox.
Die diesjährige Transe könnte episch werden. Vor allem dann, wenn nicht klar ist, ob geöffnet wird.
Ich erinnere mich neben den Anleihen vom HSV und von Schalke noch an die von Köln, Pauli, Aachen und Duisburg. Es gab bestimmt noch mehr.
Ich glaube nur an Glück
Du hast es oder nicht
Ich finde das einen richtig guten Deal!
Nächste Woche frag ich mal bei meiner Hausbank, ob sie mir nicht einen größeren Kredit zu günstigen Konditionen (natürlich deutlich unter 6 %) geben kann. Mit der Kohle würde ich dann ein paar Dutzend dieser Anleihen zeichnen!
Supersache! Ich helfe meinem Lieblingsverein und mache nebenbei noch guten Gewinn.
Der Hotelverband hat doch gerade genau so etwas verkündet, die Banken würden agieren, als ob es keine Pandemie geben würde. Mit anderen Worten, die halten gerade schön die Hand auf und nutzen die Situation vieler Unternehmen aus.
Bis in Deutschland ein Verein wie Werder pleite geht, muss schon viel passieren. Ich sehe es als sehr sicheres Geschäft an, investiere aber auch in Cryptos :-D
Und das kann ja auch eine Motivation für diese Anleihe sein, liquide zu sein um günstig den Kader zu verbessern.
Das Bielefeld hier mit uns finanziell verglichen wird ist ziemlich absurd. Die sind arm wie eine Kirchenmaus und das schon vor der Pandemie.
Zu Absatz 1: Könnte ein Faktor sein. Sogar ein ausschlaggebenderUnd das kann ja auch eine Motivation für diese Anleihe sein, liquide zu sein um günstig den Kader zu verbessern.
Das Bielefeld hier mit uns finanziell verglichen wird ist ziemlich absurd. Die sind arm wie eine Kirchenmaus und das schon vor der Pandemie.
Zu Absatz 2: deren "Regiomodell" wurde vor kurzem in manchen Zeitungen beschrieben und in dem Zusammenhang gesagt, daß das Geld knapp ist/würde.
Zu den von Estadox genannten Klubs gesellt sich dann mMn noch Dortmund, die auf transfererlöse bei Verlusten in diesem Jahr jenseits der 50mio Grenze angewiesen sind.
Die zweitligaklubs röcheln alle.
Geändert von Schmolle (17.04.2021 um 00:14 Uhr)
Als absoluter Laie, da ich (glaube es war hier) gelesen habe sich mehrere Anleihen zu kaufen: Was macht denn mehr Sinn, eine großen Betrag in eine Anleihe investieren oder Stückeln und mehrere Anleihen von einem Anbieter (Werder) erwerben?
Wobei gerade Dortmund ja einen sowas von proppenvollen Kader an teuren Talenten hat, da sorgt selbst die schlechte Saisonleistung nicht für eine große Abwertung.
Interessant wird es wenn es um eine Vertragsverlängerung von z.B. Reus geht...
Es können mehrere Stück der Anleihe zum Nominalbetrag von 1000 € erworben werden. Auf den Nominalbetrag gibt's die Zinsen, am Ende der Laufzeit wird der Nominalbetrag zurückgezahlt. Bei Zeichnung einer Anleihe müssen die 1000 € gelöhnt werden. Bei börsengehandelten Anleihen (Prozent-Notiz) schwankt der Preis mitunter, so dass ein Stück der Anleihe nach der Erstnotiz durchaus weniger als 1000 € kosten kann. Natürlich gibt es auch viele Anleihen, die deutlich über 100 % des Emissionspreises notieren.Als absoluter Laie, da ich (glaube es war hier) gelesen habe sich mehrere Anleihen zu kaufen: Was macht denn mehr Sinn, eine großen Betrag in eine Anleihe investieren oder Stückeln und mehrere Anleihen von einem Anbieter (Werder) erwerben?
Die Schalke-Anleihe 16/23 wird gerade mit 82 % gehandelt. D.h. wer jetzt kauft zahlt 820 € pro Stück, bekommt im Juli jeweils 50 € Zinsen pro Stück (5 % p.a. auf den Nominalbetrag) und (vielleicht) 1000 € im Juli 23 zurück. Beim Kauf über die Börse werden aber Orderentgelte und angefallene Stückzinsen fällig. Klingt eigentlich nach einem tollen Geschäft, wenn es nicht mit einem gewissen Risiko verbunden wäre.
Da ich den KMU-Anleihenmarkt sehr intensiv verfolge, gehe ich davon aus, dass Werder (wie fast alle anderen Emitteten in den letzten Jahren) den Zinscupon am unteren Ende der Range festlegen wird, also 6,0 bis max. 6,5 %. In Zeiten von Negativzinsen ein Bombengeschäft, der Zins trägt natürlich auch der aktuellen Gesamtlage Rechnung - Schalke würde momentan auch nicht mehr die 5 % von 2016 anbieten können, sondern sogar eher mehr. In meinem Post hier im Thread vom 17.03.2021 bin ich bei der Werder-Anleihe von "mind. 5 %" ausgegangen.
Wer investiert sollte nur Geld anlegen, das er nicht fest verplant hat. Bei größeren Beträgen empfiehlt es sich den Betrag weit zu streuen, z.B. über mehrere Anleihen von verschiedenen Emittenten, Aktien, Fonds, ETFs, ETCs etc.
In eine ähnliche Anleihe von Mainz, Freiburg, Augsburg oder Hertha BSC würde ich persönlich nicht investieren. Aber Werder ist mein Verein, daher bin ich wohl (mit einem übersichtlichen Betrag) dabei.
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