Du beschreibst ja jetzt den Ist-Zustand, dann kann man 50+1 auch gleich abschaffen, das wäre wenigstens ehrlich.
Du beschreibst ja jetzt den Ist-Zustand, dann kann man 50+1 auch gleich abschaffen, das wäre wenigstens ehrlich.
das ist aber auch nur eine weiterentwicklung dessen, was man spätestens seit den 1980er/1990ern schon zunehmend gesehen hat: wer gute kontakte zu großen unternehmen hat und insgesamt attraktiv erscheint hat auch damals schon die besseren sponsorendeals an land gezogen. die unterschiede waren nur nicht so eklatant wie heute, da irgendwie alle sponsoren hatten und die summen nicht so wahnsinnig hoch waren. schaut man aber heute mal auf den umsatz von werder bremen, der mehr oder weniger zwischen 120 und 150 mio seit 10 jahren stagniert und den umsatz des fc bayern, der sich mit großen schritten der 1.000 mio marke nähert, dann wird natürlich klar, dass man finanziell mittlerweile um lichtjahre abgehäbngt wurde - das gilt allerdings für die gesamte liga, es gibt keinen verein der den bayern das wasser reichen kann. und auch ein red bull kann nicht jedes jahr 700 mio euro nach leipzig buttern, um mit bayern aufzuschließen. bei aller abneigung: was die bazis da aufgebaut haben ist einfach gigantisch.
ob 50+1 werder da im weg steht? ich sage ganz klar nein, da in bremen die uhren ja immernoch komplett anders ticken und investoren per se doof sind. nicht umsonst hat man ideen gesponnen, die dermaßen absurd sind, dass in über 10 jahren nicht ein investor laut über einen einstieg bei werder nachgedacht hat.
ob ein investor werder helfen könnte? ich sage ganz klar: JA!!! nicht mal wegen des geldes, das wäre in meinen augen komplett zweitrangig (auch, weil wir mittlerweile so mies sind, dass hier keiner relevante summen im dreistelligen mio-bereich reinpumpen würde). aber das know-how, wie man sich auf erfolg ausrichtet und dann auch straight einen plan verfolgt: das wäre für werder bremen gold wert. denn das scheint uns irgendwann mit born verloren gegangen zu sein.
Wo kommt das eigentlich her?
Werder war einer der ersten Vereine, die sich derart umstrukturierten, um Investoren aufnehmen zu können. Mit Niels Stolberg hatte man auch bereits einen potenten Geldgeber im Aufsichtsrat. Da sollte bestimmt mehr kommen. War nur leider dann doch kein ganz so seriöser Partner. Von daher wurde daraus dann nix.
Aber das Werder sich gegen Investoren stemmen würde, ist doch quatsch.
Und das ist der Punkt wofür man einen Investor am wenigsten braucht. Denn genau das ist es was Mannschaften wie z.B. Mainz oder Freiburg einfach mit einem langfristigen Plan hinbekommen haben.
Was du schreibst zeigt aber genau den desolaten Zustand des Vereins auf. "Man/ wir" haben inzwischen den Glauben daran verloren, dass es ohne Hilfe, von ganz weit außen, überhaupt noch eine Wende geben kann.
ja eben weil werder einer der ersten vereine war und exakt nichts zu stande kam verfestigt sich der eindruck bei mir. man betonte ja immer, dass der potenzielle investor nach der bremer pfeiffe tanzen müsse und da sich so gar niemand fand, wird die melodie eben jener pfeiffe wohl abstrus sein und eher eine abwehrhaltung einnehmen.
Dass Werder als erstes die Möglichkeiten geschaffen hat, ist für dich ein Indiz, dass man sich gegen Investoren sträubt?
Dass ein Investor auch zum Unternehmen passen muss, ist doch selbstverständlich.
Wenn man sich anguckt, wie abhängig Werder vom sportlichen Erfolg ist, wie schwierig es selbst in den guten Jahren war, einen potenten Sponsor zu finden, während andere graue Mäuse dicke Deals abschlossen, kann es dann nicht vielleicht sein, dass dieser Verein in diesem Umfeld nicht nur für Sponsoren, sondern noch mehr für Investoren unattraktiv ist?
Ein Investor erwartet Rendite. Eine Rendite erzielst Du insbesondere dann, wenn Dir der Einzug in das internationale Geschäft gelingt. Das wiederum ist angesichts des Wettbewerbsumfelds mittlerweile ziemlich utopisch. Das Wachstum bei den Fernsehgeldern ist zum Erliegen gekommen und auch die übrigen Wachstumspotenziale bei den Erträgen (Merchandising, Sponsoring) sind aus meiner Sicht ziemlich ausgereizt. Es hat schon seinen Grund, dass ein klassisches Investorenmodell bislang nur bei Hertha Einzug gehalten hat. Andere Vereine wie Stuttgart haben das Glück, einen Riesenkonzern in unmittelbarer Nachbarschaft zu haben. Bremen ist aber leider nicht gerade ein Hotspot der Unternehmenszentralen. Alles in allem dürfte sich das Interesse gegenwärtig in Grenzen halten
Man investiert ja aber eigentlich, um in Zukunft Rendite einfahren zu können. So Start-Up-Mäßig oder um eine am Boden liegende Firma wieder nach Oben zu führen. Das ist investieren.
Aber selbstverständlich dürften die Interessenten aktuell nicht Schlange stehen.
Why so serious?
Natürlich. Aber die Renditeaussichten im Profifußball sind nun einmal extrem an den sportlichen Erfolg gekoppelt
Investieren -> sportlicher Erfolg -> Rendite
Why so serious?
Schon klar. Aber die Ausgangsinvestition müsste enorm sein, um an Vereine heranzurücken, die um die internationalen Plätze mitspielen
das bestreitet niemand
Why so serious?
Nun, Werder wartet seit über 10 Jahren auf den Investor. Da war die CL in Reichweite, Bayern nicht 600 Mio pro Jahr entfernt und noch extrem viel Potenzial in allen Bereichen.
Aber auch Heute hat Werder noch extremes Potenzial: mit mehr sportlichen Erfolg ließe sich der Umsatz mindestens verdoppeln - das ist also durchaus interessant, auch weil das Invest nicht so wahnsinnig groß wäre. Nehmen wir mal 500 mio auf 5 Jahre: mit ausreichend Kompetenz, wäre Werder damit ein sicherer EL- Teilnehmer. Steigt der Umsatz dann von ~130 auf 260 mio ist der ROI in 10 bis 15 Jahren erreicht, vielleicht auch erst in 20
Dafür sind die Anteile in wenigen Jahren locker doppelt so viel Wert.
Dass das Invest also nicht attraktiv ist, halte ich für Quatsch. Es muss nur richtig angegangen werden.
Und natürlich ist das immer ein hochriskantes Ding, das gilt aber für alle Investments dieser Größenordnung und mit so einer Rendite. Versuche mal 500 Mio mit mehr als 5% zu investieren