Kennst Du denn irgendjemanden, dem diese Entscheidung nicht selbst überlassen wurde?
Die emotionale Bedeutung lassen sich die Profivereine gut bezahlen.
Wenn man mal die oben von HeMan verlinkte Statistik nimmt, haben die Erstligisten zusammen schon 1,2 Mio Mitglieder (ein Viertel davon bei den Bayern). Da sind etliche große Vereine noch nicht drin enthalten, bspw. HSV oder St. Pauli. In Summe dürften die Profiklubs der beiden ersten Ligen wohl sogar 1,5 Mios oder mehr Mitglieder haben, also grob so viele, wie die DFB-Verbände von Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Berlin, Brandenburg, Meck-Pomm, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen.
Damit kassieren diese 36 Klubs gut 20% der Mitgliedsbeiträge der DFB-Vereine (7,1 Mio Mitglieder), wenn man davon ausgeht, daß die Großklubs im Schnitt nicht mehr Mitgliedsbeitrag verlangen als die Amateure.
Meinem Verein zahle ich 40€ jährlich. Da bin ich einfach nicht bereit, Werder Bremen 84€ jährlich (korrekterweise müsste 168€ heißen, da ich bei meinem Verein ja Stimmrecht habe) zu überweisen.
Es ergibt in meinen Augen wenig Sinn, einerseits unter Fans über eine Kommerzialisierung des Fußballs oder beispielsweise eine ungerechte Verteilung der TV-Gelder zu klagen (ich unterstelle an dieser Stelle nicht, daß explizit Du das tust), die grob im Verhältnis 1:2 zwischen dem Meister und dem 18. aufgeteilt werden, wenn gleichzeitig über die Mitgliedsbeiträge eine ähnliche oder sogar noch stärker divergierende Verteilung der Kohle vorgelebt wird und gleichzeitig die Bolzplätze verrotten. Wenn das Kollektiv der Fans am liebsten auf den größten Haufen scheißt, dann ist es nur folgerichtig, wenn Sponsoren und TV-Anstalten unserem Vorbild folgen. We just get what we want.
@lagom
Werder e.V Ist nicht KGaA.
Insofern ist der Beitrag evtl "teuer" aber er finanziert den Amateursport von Werder.
Der Adressat der Frage ist dann aber nicht der Verein Werder. Der komplette Post von lagom mit seiner implizierten Frage richtet sich an die Werder KGaA.
Die emotionalität der Fragestellung/Kritik alles schön und gut. Trotzdem: falsch adressiert.
Ich glaube, da ging es lagom auch eher um die Finanzierung eines Leuchtturms, anstatt vieler kleiner lokaler Leuchttürmchen.
Amateursport bei Werder schön und gut, das hilft dem Kreisklassisten um die Ecke auch nicht weiter und der tut idR nunmal mit bescheidenen Mitteln in der Breite(nsport) deutlich mehr, so rein gesellschaftlich betrachtet.
Siehe meinen Post eine Seite vorher.
Der Amateursport von Werder ist breit aufgestellt und ohne Profiabteilung gesellschaftlich sehr relevant. Etliche Kinder und jugendmannschaften in unterschiedlichen Sportarten z.b.
Vergleiche zwischen Vereinen egal in welcher Größe in Bezug auf Relevanz bestechen nicht.
In meinem Dorf wäre der Fall unseres TSV in dem ich ehrenamtlich den Jugendwart Fussball gebe eine Katastrophe. Unabhängig davon ob eine der vielen Amateur Mannschaften des sv Werder absteigt.
Dein Punkt "mehr .... rein gesellschaftlich " überzeugt mich nicht. Ich halte ihn vielmehr hier für fehl am Platz.
Aber dass Werder z. B. die Kinderfußballmannschaften nicht aus Sozialisationszwecken aufstellt, sondern da zuvorderst der sportliche Aspekt steht, wirst Du doch wohl ähnlich sehen?
Und genau an der Stelle ziehen Vergleiche zwischen Vereinen, gerade bezogen auf die Größe, sehr wohl. Auch wenn sich der lokale Kreisklassist über einen Aufstieg der B-Junioren sicher freut, es geht da prinzipiell eher um etwas anderes. Das Sportliche ist der Rahmen für das Soziale, bei Werder ist das, zumindest was den Fußball angeht, genau andersherum.
Und genau das ist dieses "mehr ..[an].. rein gesellschaftlich", welches ich (und so habe ich auch lagom zwischen den Zeilen gelesen) da schon unterscheiden möchte. Bei allem Werderfantum, letztlich sind diese ausgelagerten Profiabteilungen aller Vereine doch nur rechtliche Konstrukte und der ganze Jugendkram z. B. (von dem letztlich ja eben diese ausgelagerte Profiabteilung profitieren soll) wird doch durch Mitgliederbeiträge mitfinanziert. Da strikt trennen zu wollen, finde ich fragwürdig.
Geändert von fruchtoase (07.05.2021 um 00:31 Uhr)
Ich baue da nicht solche Gedankenspiele/Ideologie ein. Warum auch?
Ich verstehe ehrlich gesagt die Frage nicht...
Warum denn nicht?
Im Nachhaltigkeitsthread beschreibst Du, wie Deine Wohn- bzw. Lebenssituation aussieht, da machst Du Dir offensichtlich um einige Sachen solche Gedankenspiele/Ideologie (auch wenn Du Dich vermutlich entrüstet abwenden wirst/würdest, wenn man Dir da Ideologie zuschriebe). Andere interessiert sowas nicht, die betonieren ihre Gärten zu oder sonstwas und fragen dann ebenso: "Warum auch?" Das Leben ist nunmal voll von Entscheidungen, die man mehr oder weniger hinterfragt, mehr oder weniger informiert trifft und auch mehr oder weniger sinnvoll begründet.
Die Entrüstung und Absolutheit, mit der Du hier lagoms Position pauschal abgeschmettert hast, lässt mich da schon etwas fragend zurück, vor allem, weil ich seinen Gedankengang nachvollziehbar finde und denke, dass er das relativ gut erkennbar dargestellt hat (was weder heißt, dass das deshalb die eine Wahrheit TM wäre, noch dass man es nicht kritisieren oder schlicht anders sehen kann und könnte).
Aber genau das ist doch der Knackpunkt Mulle.
Die Lebenslange Mitgliedschaft kostet einiges, aber auch die anderen zwei Modelle sind nicht gerade erschwinglich und ein Stimmrecht erhälst du auch erst ab einer Vollmitgliedschaft, wobei die Fördermitgliedschaft die auch schon teurer für das potentielle Mitglied ausfällt als bei vielen anderen Vereinen die Vollmitgliedschaft, eben kein Stimmrecht beinhaltet.
Werder hat bei aller Emotionalität, sich dort auch ein Konstrukt geschaffen was alles andere als gut bezahlbar für Otto-Normal-Fan ist und dabei steht der Verein doch laut eigener Aussage immer so Fan nahe da. Dazu kommen andere Faktoren die ich hier neben einer Auflistung der Beiträge vor wenigen Jahren auch schon Mal ansprach. Ticketvergabe und Bevorzugung bei dieser. Habe ich nicht erlebt und das als Mitglied. Ich habe es mehr als einmal erlebt das Nicht-Mitglieder Tickets bekommen haben und ich als Mitglied nicht. Dann darf ich nicht dafür werben.
Alles in allem, in Kombination mit vielem was aktuell aber auch schon davor im Verein passiert war das auch ein Grund für mich auszutreten. Es ist nicht gesagt das das für immer ist, aber bis da hin muss sich einiges ändern. Im Verein, aber auch vom Konstrukt der Mitgliedschaft an sich selbst.
Ich sehe den amateurbereich von Werder halt wie ich es beschrieben habe.
Und der besteht lange nicht nur aus nachwuchsmannschaften die viel Nachwuchs für den profibereich bereitstellen sollen.
In Bezug auf die KGaA in die der profisport bei Werder läuft kann ich sicherlich einiges argwöhnisch betrachten.
Die Mitgliedschaft kommt dieser aber nicht zugute, daß ist strikt getrennt.
Und darauf habe ich, wenn auch brüsk, hingewiesen. Sein Gedankengang deine Ausführungen dazu betreffen die KGaA nicht den Verein.
Thats it. Schlicht und ergreifend.
In guten und in schlechten Zeiten erst recht... Von Fördermitglied gewechselt auf Lebenslang !
Im Süden für den Norden ! Lebenslang grün-weiß !