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Thema: Per Mertesacker (Arsenal FC)

  1. #2221
    Avatar von Gebre-Selassie-Fan
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    Gegen Dauergesänge der Ultras!!
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    Da wird es - wie bei den nicht geouteten Homos - sehr viele unter den Profis geben, die wegen des Drucks psychosomatisch so ähnlich ticken wie Merte, es aber aus vielen Gründen einfach nicht zugeben können und wollen. Um so wichtiger ist Mertes Öffnung anzusehen, die seine persönliche Verletzlichkeit zeigt aber auch dem ganzen Spielbetrieb und der Gesellschaft den Spiegel vorhält.

  2. #2222
    Avatar von cis
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    Mike Hanke über Per Mertesacker, Lothar Matthäus und Druck im Fußball - Hanke: "70 Prozent denken wie Per"

    SPORT1: Herr Hanke, wie stehen Sie zu den Aussagen von Mertesacker?

    Mike Hanke: Ich habe Per eine Whatsapp geschrieben, dass ich seine Aussagen sensationell finde. Ich finde es sehr mutig, dass er sich so im Interview geäußert hat. Auch ich war in meiner Karriere öfter in der gleichen Lage und weiß, dass ganz viele aktuelle Profis auch in dieser Lage sind. Es gibt 70, 80 Prozent, die genauso denken wie Per, die aber noch sehr jung sind und wahrscheinlich erst die Karriere gestartet haben und nicht nur positive Momente als Profi sammeln. Es ist gerade als junger Spieler sehr schwierig damit umzugehen, weil man den Fußball zwar liebt. Aber es ist schon etwas anders als in der A-Jugend. Der Mediendruck und die Digitalisierung im Fußball durch Social Media werden immer brutaler, gerade, wenn es mal nicht läuft. Ich fand das Interview von Per sehr beeindruckend.

  3. #2223
    Avatar von Linsanity
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    Zitat Zitat von Gebre-Selassie-Fan Beitrag anzeigen
    Da wird es - wie bei den nicht geouteten Homos - sehr viele unter den Profis geben, die wegen des Drucks psychosomatisch so ähnlich ticken wie Merte, es aber aus vielen Gründen einfach nicht zugeben können und wollen. Um so wichtiger ist Mertes Öffnung anzusehen, die seine persönliche Verletzlichkeit zeigt aber auch dem ganzen Spielbetrieb und der Gesellschaft den Spiegel vorhält.
    Ralph Gunesch hat gestern behauptet, dass man das innerhalb einer Mannschaft sehr wohl merkt wer vor den Spielen Probleme mit dem Druck hat. Also ist es eher ein Gesellschaftsproblem als ein Problem innerhalb des Fußballs.
    "Das Zeug kickt besser als Mehmet Scholl"

  4. #2224

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    So ist es. So wichtig ich finde, dass Mertesacker das offen anspricht. Die Debatte müsste um die gesellschaftliche Dimension von Konkurrenz und Druck geführt werden und die absurde Vorstellung, anders ginge es nicht, das wäre etwas gutes und Menschen seien nur zu großen Leistungen unter diesen Voraussetzungen fähig.

  5. #2225
    Avatar von MrWerder
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    Zitat Zitat von Linsanity Beitrag anzeigen
    Ralph Gunesch hat sich gerade ziemlich gut bei Rocketbeans zu diesem Thema geäußert und erläutert, dass er ähnliches wie das übergeben etc. erlebt hat. Werde das Vod hier reinstellen sobald es online ist.

    Hat vor dem Spiel wohl immer Maloxaan genommen.
    https://youtu.be/L0nNoWjSoB0
    Hier das VOD! Ab Minute 8 Thema Merte und ab Minute 14 erzählt Ralf seine
    Sicht.
    War richtig gut wie Ralle und Co das Thema besprochen haben. Sehr sehenswert.
    Geändert von MrWerder (13.03.2018 um 13:07 Uhr)

  6. #2226

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    Zitat Zitat von Frank Buhmann Beitrag anzeigen
    So ist es. So wichtig ich finde, dass Mertesacker das offen anspricht. Die Debatte müsste um die gesellschaftliche Dimension von Konkurrenz und Druck geführt werden und die absurde Vorstellung, anders ginge es nicht, das wäre etwas gutes und Menschen seien nur zu großen Leistungen unter diesen Voraussetzungen fähig.
    Ganz genau! Aber das geht nicht von heute auf morgen. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist mMn positiv zu bewerten und Mertesacker hat mit seinem Interview einen bemerkenswerten getan.

  7. #2227
    Avatar von Kai__
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    Zitat Zitat von Linsanity Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Gebre-Selassie-Fan Beitrag anzeigen
    Da wird es - wie bei den nicht geouteten Homos - sehr viele unter den Profis geben, die wegen des Drucks psychosomatisch so ähnlich ticken wie Merte, es aber aus vielen Gründen einfach nicht zugeben können und wollen. Um so wichtiger ist Mertes Öffnung anzusehen, die seine persönliche Verletzlichkeit zeigt aber auch dem ganzen Spielbetrieb und der Gesellschaft den Spiegel vorhält.
    Ralph Gunesch hat gestern behauptet, dass man das innerhalb einer Mannschaft sehr wohl merkt wer vor den Spielen Probleme mit dem Druck hat. Also ist es eher ein Gesellschaftsproblem als ein Problem innerhalb des Fußballs.
    Das ist definitiv ein Problem, das in jeder Ecke der Gesellschaft zu finden ist. Ein derartiges auf-der-Bühne-Stehen wie beim Profifußball mag das vielleicht noch ein wenig eskalieren (glaube ich aber nur bedingt), die Problematik an sich ist aber überall zu finden. Und es ist eher die Regel, dass die betroffene Person es ziemlich gut drauf hat, sich nach außen hin nichts anmerken zu lassen.

  8. #2228
    Avatar von awesomePlayer
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    Zitat Zitat von Kai__ Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Linsanity Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Gebre-Selassie-Fan Beitrag anzeigen
    Da wird es - wie bei den nicht geouteten Homos - sehr viele unter den Profis geben, die wegen des Drucks psychosomatisch so ähnlich ticken wie Merte, es aber aus vielen Gründen einfach nicht zugeben können und wollen. Um so wichtiger ist Mertes Öffnung anzusehen, die seine persönliche Verletzlichkeit zeigt aber auch dem ganzen Spielbetrieb und der Gesellschaft den Spiegel vorhält.
    Ralph Gunesch hat gestern behauptet, dass man das innerhalb einer Mannschaft sehr wohl merkt wer vor den Spielen Probleme mit dem Druck hat. Also ist es eher ein Gesellschaftsproblem als ein Problem innerhalb des Fußballs.
    Das ist definitiv ein Problem, das in jeder Ecke der Gesellschaft zu finden ist. Ein derartiges auf-der-Bühne-Stehen wie beim Profifußball mag das vielleicht noch ein wenig eskalieren (glaube ich aber nur bedingt), die Problematik an sich ist aber überall zu finden. Und es ist eher die Regel, dass die betroffene Person es ziemlich gut drauf hat, sich nach außen hin nichts anmerken zu lassen.
    Menschen den es physisch nicht gut geht sind in den meisten Fällen verdammt gute Schauspieler denen man es überhaupt nicht anmerkt. Ich selbst hatte diese doch sehr sehr tükische Krankheit und es hat niemand in meinem direkten Umfeld was bemerkt. Irgendwann bin ich dann zusammengebrochen und schon sehr sehr komische, im negativen Sinne, Gedanken gehabt. Und das alles durch den Druck im Beruf. Ich danke Gott noch heute das ich mich dann doch einer Freundin offenbaren konnte und die mich sofort zum Artzt gebracht hat damit ich professionelle Hilfe bekomme.
    Ein Leben ohne Werder ist möglich, aber sinnlos.

  9. #2229
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Zitat Zitat von hawk83gut Beitrag anzeigen
    Ich finde nur bemerkenswert, wie in solchen Sachen eine Konsenshaltung eingenommen werden muss. Alle, die das kritisieren, sind dann gleich dumm, unsozial oder gleich keine Werderfans.
    Und damit stellt man ungewollt meiner Meinung nach ein Klima her, in dem man auch wieder kein bißchen über das Thema spricht, sondern nur darüber, ob man da jetzt mal drüber diskutieren sollte. Über wirkliche soziale Bedingungen, darüber wie man Druck von Menschen nehmen könnte, darüber findet meiner Wahrnehmung nach keine Debatte statt. Es findet statt dessen eien Personalisierung - Mertesacker - und ein quasi Sakrosanktstellen von allem was er gesagt hat, statt. Das ist weiße Tabuisierung.
    Danke für den Beitrag.

  10. #2230

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    Zitat Zitat von Totally On The Wood Way Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von hawk83gut Beitrag anzeigen
    Ich finde nur bemerkenswert, wie in solchen Sachen eine Konsenshaltung eingenommen werden muss. Alle, die das kritisieren, sind dann gleich dumm, unsozial oder gleich keine Werderfans.
    Und damit stellt man ungewollt meiner Meinung nach ein Klima her, in dem man auch wieder kein bißchen über das Thema spricht, sondern nur darüber, ob man da jetzt mal drüber diskutieren sollte. Über wirkliche soziale Bedingungen, darüber wie man Druck von Menschen nehmen könnte, darüber findet meiner Wahrnehmung nach keine Debatte statt. Es findet statt dessen eien Personalisierung - Mertesacker - und ein quasi Sakrosanktstellen von allem was er gesagt hat, statt. Das ist weiße Tabuisierung.
    Danke für den Beitrag.

  11. #2231
    Avatar von Kai__
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    Ich erwarte von jedem Menschen, der ein bisschen Rest-Empathie besitzt, dass er ein solch offenes Interview über ein sehr persönliches Thema gutheißt.
    Ich erwarte von jedem Menschen, der ein bisschen Grundintellekt besitzt, dass er jemanden, der sich so öffnet, nicht mit plumpestmöglichen Aussagen à la "er hätte ja aufhören können" abkanzelt, was einerseits inhaltlich der Situation nicht gerecht wird und zudem offenbart, dass das Interview nicht einmal komplett (verstehend) gelesen wurde.

    Wenn diese Erwartungshaltung als negativ konnotierte Konsenshaltung ausgelegt wird, dann könnt ihr mich mal kreuzweise. Das Klima, in dem nicht darüber gesprochen wird, wird exakt durch Reaktionen im Matthäus-Stil befeuert, die dumm, unsozial und unreflektiert daherkommen. Genau das ist nämlich die Erwartungshaltung, die sich im Kopf vieler Menschen mit psychischen Problemen und Ängsten abspielt: Sobald ich mich "oute" (was ein bescheuertes Wort für so etwas), wird über mich hergezogen und alles wird nur noch schlimmer. Ab zurück ins Schneckenhaus.

    Wenn jemand Interesse an einer Diskussion hat, versuche ich gerne, meinen Teil beizutragen, auch aus Sicht eines Betroffenen. Aber mit Verweisen, dass man ja mit diesem und jenem hätte aufhören können oder mit der finanziellen Situation zu argumentieren, ist kontraproduktiv und genau der Nährboden für das Fortbestehen der Zurückgezogenheit der Betroffenen.

  12. #2232
    Avatar von Krischie
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    Zitat Zitat von Kai__ Beitrag anzeigen
    Ich erwarte von jedem Menschen, der ein bisschen Rest-Empathie besitzt, dass er ein solch offenes Interview über ein sehr persönliches Thema gutheißt.
    Ich erwarte von jedem Menschen, der ein bisschen Grundintellekt besitzt, dass er jemanden, der sich so öffnet, nicht mit plumpestmöglichen Aussagen à la "er hätte ja aufhören können" abkanzelt, was einerseits inhaltlich der Situation nicht gerecht wird und zudem offenbart, dass das Interview nicht einmal komplett (verstehend) gelesen wurde.
    2008er und Mitglied des Politbüros.

  13. #2233
    Avatar von Spartak 6:2
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    @Kai: komplett
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    (Jannik Vestergaard, als er noch für Werder spielte)

  14. #2234
    Avatar von Dr.Knigge
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    @ Kai: Genau das!

  15. #2235

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    Zitat Zitat von Dr Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Frank Buhmann Beitrag anzeigen
    So ist es. So wichtig ich finde, dass Mertesacker das offen anspricht. Die Debatte müsste um die gesellschaftliche Dimension von Konkurrenz und Druck geführt werden und die absurde Vorstellung, anders ginge es nicht, das wäre etwas gutes und Menschen seien nur zu großen Leistungen unter diesen Voraussetzungen fähig.
    Ganz genau! Aber das geht nicht von heute auf morgen. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist mMn positiv zu bewerten und Mertesacker hat mit seinem Interview einen bemerkenswerten getan.
    Ich möchte ihm auch nicht zunahe treten; nur denke ich, dass das Verständnis für Merte und seine konkrete (für die meisten nicht nachvollziehbare) Situation (die Öffentlichkeit bei großen Spielen etc.) bei Vielen nicht einhergeht mit einem Verständnis für die öffentlich relativ unbedeutenden ArbeitnehmerInnen, die aufgrund unterschiedlicher konstellationen in ihrem Alltag ebenfalls ständig Druck, Konkurrenz (und Schlimmeres) und damit verbundenen Krisen ausgesetzt sind. Und ich bin mir nicht so sicher ob das dann nicht sogar den gegenteiligen Effekt hat; d.h. Öffentlichkeit, Bedeutung und Ikonisierung dazu verführen die alltäglichen Krisen in diesem Lichte abzuwerten.
    Geändert von Frank Buhmann (14.03.2018 um 12:05 Uhr)

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