Der Aufsichtsrat

[janninger]

Mag sein das es quatsch ist.

Aber ich finde den Zeitpunkt und vor allem die Geschwindigkeit in der sich dieses jetzt vollzogen hat eigenartig.

In der Tat; die Übernahme-Geschichte scheint gerade zur rechten Zeit gekommen zu sein, um uns diese als Grund nett zu verkaufen.

Ja genau! Jemand der aus freien Stücken und persönlichem Plaisir jahrelang SEIN Geld in den Verein gepumpt hat, ohne nennenswerten Gegenwert (ich glaube kaum, dass unsere Trainingsklamotten und die Trailer zum Eckenverhältnis im Stadion einen unmittelbaren Hebel auf die Umsätze in der Projektverschiffung haben), so jemand wird sich denken "Hey die Gelegenheit ist günstig, Werder steigt vielleicht ab, da verkaufe ich gleich mal meinen Laden an die Heuschrecken aus USA, dann merken Anfaro und krusewitz vielleicht gar nicht, dass mir Werder eigentlich immer scheißegal war und ich in der Loge nur Swinger-Partys feiern wollte!"
Wenn Stolberg sagt, dass er im Moment andere Sorgen hat, als bei Werder im AUfsichtsrat rumzuturnen, dann glaube ich Ihm das unabhängig vom derzeitigen Tabellenstand sofort, schließlich geht es um nichts weniger als sein Lebenswerk, um mal richtig pathetisch zu werden.
Und wer auch nur annähernd Ahnung davon hat, wie Private-Equity-Fonds arbeiten, der weiß auch, dass die 2 Mio. Sponsoring von Oaktree mit als erstes einkassiert worden wären, egal ob wir 3. Liga spielen oder im Champions-League-Finale stehen.

[Anfaro]

Janninger, wie so oft hast Du mich missverstanden. Erstens bin ich großer Stolberg-Sympathisant, zweitens gehe ich davon aus, dass es intern mächtig geknallt hat, nachdem die Spatzen von den Dächern pfiffen, dass es intern bei uns weit weniger rund zugeht als es öffentlich dargestellt wird. Stolberg ist Geschäftsmann, er hat Visionen, Ziele - das passt nicht so wirklich gut in unser Vereinsdenken aus den 60er Jahren - auch diese Demmission war also abzusehen und wird uns ähnlich zurückwerfen wie die von Born, wie damals schon prophezeiht. Dass man die wahren Gründe des Rücktritts nun ins Gewand einer Übernahme verpackt bzw. verpacken kann, ist nichts anderes als gediegene Öffentlichkeitsarbeit - jeder, der auch nur annähernd Ahnung davon hat, wie Öffentlichkeitsarbeit (vor allem bei Werder Bremen) funktioniert, der weiß das auch.

[janninger]

...jeder, der auch nur annähernd Ahnung davon hat, wie Öffentlichkeitsarbeit (vor allem bei Werder Bremen) funktioniert, der weiß das auch.

Sag mal checkst Du das ehrlich nicht?
Stolberg ist für 500 Mitarbeiter direkt (und deren Angehörige indirekt) verantwortlich und dem steht das Wasser in seinem Laden (bzw. das was mal sein Laden war) bis zum Hals. Der wird von seinen neuen Eignern so ein Feuer bekommen, dass Ihm für sein kostspieliges Hobby Werder nicht viel Zeit/Lust/Muse oder sonstwas bleibt. Deswegen wirft er hin.
Und nicht weil seine Visionen hier nicht honoriert würden oder wir auf den 60ern hängen geblieben wären oder was Du Dir sonst den ganzen Tag so zurecht legst. Stell' Dir vor, für Stolberg scheint es (noch) wichtigeres zu geben als bei Werder den Aufsichtsrats-Clown zu geben.
Und zu seiner Legitimation für den Aufsichtsrat: Die ist nunmal hinfällig, wenn er nicht mehr blecht.

[Anfaro]

Sag mal, Hasi, so mal ganz unter uns, hast Du eigentlich zufällig auch nur so mal in etwa die allergeringste Ahnung davon, wie so ne Aufsichtsrats-Tätigkeit in der Praxis gehandhabt wird? Offenbar leider nicht, sonst würdest Du hier nicht in so stupider Art und Weise rumpöbeln, dass man sich quasi für jeden Buchstaben fremdschämen muss, sondfern wüsstest, dass das kein Tagesjob sondern nen Nebenher-Hobby ist. Mal so ganz nebenbei für Dich: es soll Leute mit Vollzeitberuf geben, die gleich in mehreren Aufsichtsräten vertreten sind. Und glaub es oder nicht: deren Tag hat auch nur 24 h. Man man man....

[krusewitz]

@janninger

T'schuldigung. Schlechte Verdauung gehabt?

Ich habe meine Verwunderung geäußert über den Zeitpunkt und die Schnelligkeit der Entscheidung.
Kein Grund hier dämlich rum zu prollen.

[newbarbarian]

die idee, mit stolberg einen mann der wirtschaft im ar zu installieren ist sicher aller ehren wert, dass das geschäftsprinzip stolberg auf recht tönernen beinen stand und das gegenteil der guten alten hanseatischen handelstradition repräsentiert ist nicht neu und wird von jedem besätigt der mit stolberg zu tun hat. richtig ist auch, dass nachdem die blase geplatzt ist(da wird ganz ganz gross reinegemacht, mal sehen was davon öffentlich wird), stolberg seinen platz räumt. das ist zumindestens anständig, soweit es auf eigenem entschluss beruht. angeblich sind die gelder, die bis dezember fällig waren nicht, bzw, nicht vollständig geflossen. sicher ist jedenfalls, dass beluga den sponsoringvertrag gekündigt hat. im betrieb hat sich stolberg erst mal 14 tage krankgemeldet und durfte so nicht miterleben, wie der eine oder andere führende kopf mit minutenfrist einen platzverweis erhielt.
ganz heikel ist, dass als nachrücker kein mit allen wassern gewaschener manager oder banker, kein medienmogul oder ähnlich nützlicher großkopfeter nachrückt, sondern ein vereinssoldat. das soll auch garnicht plaats verdienste schmälern, es festigt nur leider die provinzielle struktur. und, auch wenn der aufsichtsrat nicht so stark sein soll, ist er eine hervorragende möglichkeit, wirtschaft politik und finanzen in das vereinsgefüge einzubinden. was die dann in der täglichen arbeit daraus machen, ist eine frage des engagements und der kompetenz. es steht nirgendwo geschrieben, dass der ar nur ein marionettengremium sein muss. ich befürchte nur, dass auf diese weise weiter im alten saft geschmort wird.

[Michiol75]

www.radiobremen.de/politik/nachrichten/wirtschaftstolbergbeluga100.html

Stolberg ist bei Bremer Beluga-Reederei raus ...

[weserbergland]

Vorübergehend raus. Hoffentlich bedeutet 'persönlich' nicht 'gesundheitlich'.

[Totally On The Wood Way]

. richtig ist auch, dass nachdem die blase geplatzt ist(da wird ganz ganz gross reinegemacht, mal sehen was davon öffentlich wird), stolberg seinen platz räumt. das ist zumindestens anständig, soweit es auf eigenem entschluss beruht.

In der Tat. Stolberg hat sich letztlich mehr oder weniger in den Aufsichtsrat eingekauft. Nun, da sein finanzielles Engagement zu Ende ist, ist es nur konsequent, dass er geht.

ganz heikel ist, dass als nachrücker kein mit allen wassern gewaschener manager oder banker, kein medienmogul oder ähnlich nützlicher großkopfeter nachrückt, sondern ein vereinssoldat.

Erst einmal finde ich das gar nicht heikel, sondern sehr gut. Keinem ist gedient, wenn sich ein Profilneurotiker à la Kühne da reinbewegt - und dann womöglich noch ohne großes Geld.
Klar wäre ein Medienmogul mit Einfluss und massig Geld ohne Gegenleistung ohne jede Ambition auf mehr und ohne jede öffentliche Äußerung vielleicht nützlich, aber sicher mindestens ebenso utopisch.

So kurzfristig wird es niemanden geben, der sowohl "nützlich" als auch dem Verein aus innerem Antrieb verbunden ist. Selbst, wenn es den überhaupt gibt. Kurzfristig ist ein Mann mit Erfahrung in den Strukturen (sprich den beteiligten Menschen) Werders genau richtig.

[krusewitz]

www.radiobremen.de/politik/nachrichten/wirtschaftstolbergbeluga100.html

Stolberg ist bei Bremer Beluga-Reederei raus ...

„Meine ganze Konzentration und Kraft muss ich in dieser Phase meinen unternehmerischen Herausforderungen widmen“, erklärte Stolberg am Abend.

Link

Jetzt ist er auf eigenen Wunsch erst einmal raus

Passt irgendwie nicht zusammen.

[MaxUnknown]

Soviel zum Thema Willi & Co haben ihn rausgehauen.

[Krischie]

Soviel zum Thema Willi & Co haben ihn rausgehauen.

Kann aber schon sein, dass sie ihm klar gesagt haben, dass sie einen Pleitier nicht für eine Idealbesetzung halten.

[janninger]

Das ganze hat ein bisschen was von ner Bezirksliga-Truppe, die vom örtlichen Mittelständler auf Verbansdliga-Niveau gepimpt wird...

[B.Obachter]

Die Fakten sind sehr einfach:
Beluga braucht frisches Kapital.
Das kommt von Oaktreee, die alle Anteile von Niels Stolberg an Beluga vollständig übernehmen.
Aus der Leitung von Beluga ist er deshalb raus, Oaktree setzt eigene Leute ein. Offiziell heißt es dann, aufgrund persönlicher Gründe.
Die Geschäftsbeziehung von Beluga zu Werder will Oaktree zum nächstmöglichen Termin beenden.
Niels Stolberg tritt deshalb als Aufsichtsrat bei Werder zurück.

Mt Querelen im Aufsichtsrat hat das nicht zu tun, sondern nur mit der Übernahme durch Oaktree, die zunächst alle finanziell überflüssigen Engagements beenden.

[janninger]

Vielleicht hat er auch den Stadionbau mitfinanziert und schreibt die Kohle schonmal ab, und brauchte deswegen die Knete von den Amis