Hat dann der WK zukünftig auch keine eigene Sportredaktion mehr? Wenn ja, verkommt der WK leider immer mehr zu einer Hülle für Agenturmeldungen.
Hat dann der WK zukünftig auch keine eigene Sportredaktion mehr? Wenn ja, verkommt der WK leider immer mehr zu einer Hülle für Agenturmeldungen.
Werder hat es als Verein ohne Moneycheat schon schwer genug in der Bundesliga. Da brauchen wir keine Quertreiber in der Presse. Wer sich über unsere Fußballmannschaft informieren will, erhält aktuelle und kostenlose Informationen auf www.werder.de.
Das ist natürlich Quatsch. Werder macht PR. Und wird sich natürlich ins Fäustchen lachen, wenn die lokale Medienlandschaft schrumpft und man das eigene öffentliche Bild noch stärker als ohnehin schon selbst bestimmt.
Dass eine kritische Presse die sportliche Arbeit "erschwert", halte ich hingegen für Kokolores. Vielmehr wäre kritischer Journalismus ein willkommenes Gegengewicht zur Echokammer, die zu den Fehlentwicklungen der letzten anderthalb Jahre geführt hat. Deswegen bedaure ich das erneute Eindampfen der WK-Werder-Redaktion, für die alten Kollegen tut es mir sowieso leid. Da hat man sich vom Start weg aus kaufmännischer Perspektive verhoben, Corona und der sportliche Niedergang haben das sinkende Schiff dann komplett versenkt.
Then again: Die spannendsten Informationen des Sommers gab es aus nicht-journalistischen Quellen, auch Geschehnisse wie jüngsten Gedankenspiele zu einer Baumann-Verlängerung wurden mir ein wenig zu verständnisvoll nickend begleitet. Ich bin gespannt, was die Deichstube daraus macht, der letzte vereinsexterne Player am sehr kleinen Werder-News-Markt zu sein (buten un binnen ist diesbezüglich ja sagenhaft weit weg). Die haben schon das Potential zu gutem Journalismus, bewegten sich in den letzten Jahren aber auch oft auf dem schmalen Grat zum Fan-Portal.
Eine breite Medienlandschaft ist immer wünschenswert. Allerdings empfand ich die Inhalte von Mein-Werder als wenig gewinnbringend. Wenn ich Geld einnehmen möchte, muss ich den Zahlenden mehr bieten als die „klassischen“ Fußballartikel. Letztlich bot Mein Werder auch kaum mehr als Berichte vom Training oder Transfergerüchte. Diese Geschichten werden auch in anderen Portalen zur Genüge durchgenudelt. Hinzu kamen die Patzer von Kollegen wie Sonnenberg. Man hätte eben auf Inhalte setzen müssen, die man woanders nicht findet.
Für mich war das inhaltlich leider ein Scheitern mit Ansage. Die Deichstube mag ganz unterhaltsam sein, aber mehr auch nicht. Sehr schade ist das alles natürlich für die Betroffenen.
Aber was hätte man denn an Inhalten bieten können, die die anderen nicht haben? Es gibt bei Werder halt keine Sensations-Meldungen, für die ein breiteres Publikum bereit wäre, Geld auszugeben. Und für alles andere - tiefgehende Taktikanalysen, lange Reportagen, Hintergrundberichte usw. - ist der Markt eben auch zu klein.
Für die Journalisten (okay, für die *meisten* davon) tut es mir aber auch leid.
Sehr schade, dass es medial nochmal eintöniger wird. Bedenklich. Potenziell auch schädlich. Aber eben auch: Teils selbst Schuld. Der Mehrwert des WK war sportjournalistisch.. gering. Was noch positiv ausgedrückt ist.
Letztlich bietet "WK Werder" rein gar nichts, was es woanders nicht auch gäbe, aber ist dennoch teuer und nicht rentabel. Schlechte Mischung. Sehr schlechte Mischung. Vielleicht lernt man draus.
Ich persönlich finde es auch deshalb schade, weil die Berichterstattung vorher schon weitgehend öde, oberflächlich und wenig konstruktiv war. Mit noch weniger Playern wird das wohl leider nicht besser.
Wenn man die Hintergründe dazu kennt, wie Berichterstattung in Bremen läuft, wird man, wenn künftig auch noch mediale Konkurrenz fortfällt, in Zukunft wohl sehr genau hinschauen müssen, ob man die Deichstube oder doch schon Werder-online liest. Schade. Aber auch das passt ins Bild.
"No feeling is final" (R.M.R.)
Wir lieben dich. Bleib stark. Überlebe.
Ich wäre schon bereit, für gute Taktikanalysen, Kaderbetrachtungen oder fundierte Analysen unserer finanziellen Lage Geld zu zahlen. Aber ich räume ein, dass man damit keine Massen von Lesern anzieht. Das gelingt aber ebenfalls nicht mit Berichten vom Training oder mit Meldungen, wer sich gerade wieder verletzt hat.
Die Taktikanalysen füllen aber auch nur an 34 Tagen im Jahr (+x Pokalspiel-Analysen +y allgemeine Betrachtungen) die Spalten, für Kader- und Etatanalysen dürfte die Frequenz noch deutlich geringer sein - sagen wir mal, 60 Tage insgesamt. Der Weser-Kurier bzw. seine Sonntagsversion erscheinen an gut 350 Tagen im Jahr. Das sind dann 290 Tage mit Trainingsberichten und Krankenständen. Die Lektüre wird zwangsläufig etwas dröge.
Like a butterfly we've a very short life.
Light a cigarette, it'll burn out before your eyes.
Keine Ahnung. Aber ich glaube nicht, dass es genügend Leser gibt, die bereit sind, Geld dafür auszugeben. Oder jedenfalls nicht genügend, um eine ganze Redaktion zu bezahlen. Eventuell, wenn es bundesliga-weit wäre, aber nur mit Werder-Content? Was kann man da denn Spannendes erzählen, 52 Wochen im Jahr?
Für alles was wichtig um den Verein ist und was kritische Begleitung angeht gibt es doch das Worum. Werder ist bei nicht eingefleischten Fans dermaßen unsexy geworden das man alles rund um den Club in den Gazetten auch nebenbei abhandeln kann.
Ich weiß nicht wie gut die Vergleiche sind, aber es gibt ja genügend Leute die sich über Patreon oder auch Twitch ganz gut, bis sogar sehr gut finanzieren können. Das ist mMn schon ein Beweis dafür, dass Leute monatlich ein paar Euros zahlen, wenn sie jemanden oder etwas gut finden oder ünterstützen wollen. Ein Verein wie Werder hat ja von Haus aus eine relativ große und kaufkräftige Zielgruppe. Nur wer möchte Geld bezahlen für so gut wie keinen Mehrwert, damit davon der Sonnenberg bezahlt werden kann?
Und erst die messerscharfen Analysen, die das Worum so bietet.
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)