Sorry, dachte am Handy kann man die auch lesen!
GELD SCHIESST KEINE TORE
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GELD SCHIESST KEINE TORE
manager magazin-story über windhorst und hertha, es gibt viel zu lachen, surprise surprise
nur die wildesten auszüge:
- windhorst will tedi eine ablöse bieten um vorzeitig das (eines spitzenclubs unwürdige) sponsoring zu beenden, angeblich wären "internationale marken" interessiert.
- die zweite tranche kauft er nun doch nur für 55 mio, statt wie ursprünglich behauptet wurde noch einmal 125m
- beim börsengang möchte er stille reserven im kader heben, also den aktuellen buchwert von 25 heben auf 220 mio (transfermarkt-werte) - schon ist der club viel wertvoller
- er erwartet einen markenwert von zwei-drei milliarden (reminder: die aktuelle bewertung ist 450 mio, und selbst die ist sehr windig):
Im kommenden Jahr schon soll es an die Börse gehen. Das Vehikel dazu ist die Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, der kommerzielle Teil der Berliner, an dem Windhorst bald 49,9 Prozent gehören (der Rest bleibt weiter in den Händen des Vereins). Windhorst plant eine Kapitalerhöhung für die KGaA und will die neuen Anteile dafür über die Börse verkaufen. Erhoffter Erlös: 150 Millionen Euro. Der ehrgeizige Investor wird seine ganze Überzeugungskraft aktivieren müssen, denn gleich drei Baustellen werden die Summe wohl rasch aufzehren: Spielerkader, geplanter Stadionneubau (bis zu 250 Millionen Euro), Tilgung der Schulden (87 Millionen Euro).
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Für das erste Paket von 37,5 Prozent an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA zahlte Windhorst 125 Millionen Euro auf Basis einer Bewertung der gesamten Fußballfirma von insgesamt sehr stolzen 330 Millionen Euro. Für das zweite Paket von 12,4 Prozent zahlt er 55 Millionen Euro, bemessen also an einer noch einmal deutlich höheren Klub-Bewertung von rund 450 Millionen Euro. In der Folge schnellt auch der Wert der ersten Tranche automatisch auf den neuen, höheren Kurs hoch. Dadurch fällt Windhorst ein Buchgewinn von etwa 45 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr zu.
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Hertha-Interessent Novogratz kalkulierte wohl deutlich vorsichtiger. Er soll davon ausgegangen sein, dass sich die Vereinserlöse bestenfalls von zurzeit jährlich gut 140 Millionen Euro in drei bis fünf Jahren auf 250 Millionen Euro heben ließen. Das wäre weniger als die Hälfte des Gesamtumsatzes von Borussia Dortmund (536 Millionen Euro) im Jahr 2018. Weil der Marktwert der Borussia zu dem Zeitpunkt bei rund 900 Millionen Euro lag, würde Hertha rechnerisch also erst in drei bis fünf Jahren die heutige Bewertung von 450 Millionen Euro rechtfertigen.
Geändert von cluseau (20.09.2019 um 11:44 Uhr)
tiefbegabt
Dadurch fällt Windhorst ein Buchgewinn von etwa 45 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr zu.
Hier würden als Hertha-Verantwortlicher meine Alarmglocken schrillen.
Und jetzt einfach absteigen und aus die Maus
Bappsack (m/w/d)
Done.
BILD am Sonntag: Herr Windhorst, warum Hertha?
Lars Windhorst: Hertha stellt für einen Investor wie mich eine einmalige Gelegenheit dar. Das hat mehrere Gründe. Erstens: Der Profifußball ist in den letzten zehn Jahren wirtschaftlich stärker gewachsen als nahezu jeder andere Sektor; fast achtmal so stark wie die Gesamtwirtschaft. Zweitens: Im Fußball ist es ein großer Vorteil, wenn man ein Umfeld hat, in dem es viele potenzielle Fans gibt, viele Nachwuchsspieler und in dem es für Spieler attraktiv ist zu leben. Berlin ist eine Weltstadt, eine Hauptstadt, eine sehr glaubwürdige Marke. Von dieser Güte gibt es in Europa nur eine Handvoll. Einen Hauptstadtklub kaufst du nicht mal so eben: Paris, Chelsea, Madrid – das sind längst Milliardenmarken. Darum will ich Hertha helfen, sein Potenzial voll auszuschöpfen und die Plattform Berlin zu nutzen.
Aber Hertha ist – mit Verlaub – nicht gerade sexy.
Das sagen Sie. Hertha hat in den vergangenen Jahren mit relativ beschränkten Mitteln wirtschaftlich sehr erfolgreich gearbeitet, hatte beispielsweise in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich die geringsten Personalkosten in der Bundesliga. Damit haben sie einen Kader aufgebaut, der einen hohen Wert hat. Darum sind wir überzeugt, dass eine Basis aus Infrastruktur und Know-how vorhanden ist, um mit größeren finanziellen Mitteln auf eine höhere sportliche Ebene zu kommen.
Das haben bei Hertha schon einige probiert …
Mag sein, aber eine ähnliche Initiative in der jetzigen Größenordnung ist mir nicht bekannt.
Der US-Investor KKR investierte 2014 insgesamt 61,2 Mio. Euro, wurde gerade ausbezahlt.
Der KKR-Einstieg geschah aber unter völlig anderen Voraussetzungen. Damals war der Umsatz weniger als ein Viertel von heute, Hertha war ein Jahr zuvor noch in der Zweiten Liga, hatte einen viel höheren Schuldenstand. Das KKR-Investment war ein erster Schritt in die richtige Richtung, musste aber erst mal das Überleben des Klubs sichern. Unser Investment zielt auf die nächste Entwicklungsstufe. Wir erwarten da keine kurzfristigen Dividenden. Unser Engagement wird extrem langfristig und nachhaltig.
Das heißt?
Das Investment ist angelegt auf mindestens zehn Jahre, vielleicht sogar 20. Ich habe kein Enddatum im Kopf.
125 Millionen haben Sie schon investiert. Wann fließt die nächste Tranche?
Wir werden weitere 100 Millionen Euro zeitnah investieren, also in den nächsten vier bis sechs Wochen.
225 Millionen für 49,9 Prozent der Anteile – ist Hertha 450 Millionen wert?
So bewerten wir Hertha aktuell, ja. Wir glauben aber natürlich, dass der Klub mittel- und langfristig viel mehr wert sein wird, sonst würden wir ja nicht investieren.
Wo kommt das Geld her, das Sie in Hertha investieren?
Aus dem Kassenbestand der Tennor Holding, die über eine Stiftung mir gehört.
Dann anders gefragt: Wer hat dieses Geld dort einbezahlt?
Für dieses konkrete Investment hat uns niemand Geld gegeben. Das sind eigene Mittel, die wir erwirtschaftet haben.
Was soll Hertha mit diesem Geld machen?
Die genaue Verwendung der Mittel wird durch die Hertha-Gremien entschieden. Natürlich gibt es Expertengespräche, die wir als Investor und Großaktionär führen. Bisher sind Altschulden abgebaut worden, aber speziell die zweite Tranche soll in den Aufbau des Vereins und des Kaders gesteckt werden.
Die 225 Millionen Euro sind noch nicht das Ende der Fahnenstange?
Unser klares Ziel ist es, dass Hertha in den nächsten Jahren in Deutschland und Europa ein Spitzenklub wird. Wir haben uns dafür keine Beschränkungen auferlegt. Bei Bedarf werden wir auch darüber nachdenken, weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, um unsere Ziele zu erreichen.
Mit 225 Millionen Euro rückt man den Topklubs ja auch nicht wirklich auf die Pelle. Wie wollen Sie diese Lücke schließen?
Durch eine Kombination aus professioneller, solider Arbeit auf sportlicher Seite mit entsprechend neu vorhandenen finanziellen Mitteln, die wie erwähnt nicht auf 225 Millionen Euro beschränkt sein werden.
Was ist für Sie ein Spitzenklub?
Ein Klub, der nicht nur einmalig, sondern regelmäßig in Europa mitspielt.
In der Champions League?
Genau!
Bis wann soll das klappen?
Da gibt es keine Deadline. Ich bin mir aber sicher, dass es dazu kommen wird. Die Frage ist, wie lange es dauert und wie viel es kosten wird. Das kann heute keiner sagen, aber das gemeinsame Ziel ist definiert und wird von beiden Seiten mit höchster Entschlossenheit vorangetrieben. „Whatever it takes“, wie es im Englischen heißt („Was auch immer dafür notwenig sein wird“; d. Red.). Natürlich gehört dazu auch ein bisschen Glück, aber es gibt keinen Grund und keine Hürde, warum es nicht klappen sollte.
Aha …
Ich weiß, dass wir dafür von einigen auch belächelt werden, aber da sollte man mich als Unternehmer und Hertha als Klub nicht unterschätzen. Das ist keine verrückte Idee von mir, sondern es steckt eine bestechende wirtschaftliche Logik dahinter, die sich auf Dauer erheblich auszahlen wird. Selbst wenn es nicht nur 225, sondern viele hundert Millionen Euro mehr kosten würde, hätten wir am Ende trotz des erheblichen Mehreinsatzes einen Wert geschaffen, der im Milliardenbereich liegt. Darum ist dieses Investment für mich aus wirtschaftlicher Sicht absolut verantwortungsvoll und vertretbar.
Wann knackt der Verein die von Ihnen angestrebte Milliarden-Grenze?
Das hängt von Faktoren wie wirtschaftlichen Kennzahlen, der Marke oder dem sportlichen Erfolg ab. Wir gehen allerdings fest davon aus, dass die Milliarden-Marke geknackt wird. Wann das passieren wird, kann ich nicht vorhersagen. Ich kann nur sagen, dass Hertha in den nächsten fünf bis zehn Jahren erheblich mehr wert sein wird als die heutigen 450 Millionen Euro.
Sie besitzen knapp 50 Prozent, haben aber kein substanzielles Mitspracherecht. Wie schwer ist es, sich zurückzuhalten?
Das Regelwerk im deutschen Fußball ist auch uns bekannt. Daher kann man so ein Projekt nur entwickeln, wenn ein Grundvertrauen zwischen allen Beteiligten da ist. Das hat es von Anfang an gegeben. Wir machen uns keine Sorgen, dass wir nicht partnerschaftlich mit dem Verein zusammenarbeiten werden.
Dürften Sie theoretisch einen Spielerwunsch bei Preetz hinterlegen?
Theoretisch darf man alles. Wir versuchen natürlich auch, uns Meinungen externer Sportexperten einzuholen, um einen zusätzlichen Rat zu haben. Aber es ist so, dass wir den vorhandenen Entscheidungsträgern bei Hertha vertrauen, dazu haben wir allen Grund.
Ist die 50+1-Regel aus Ihrer Sicht zeitgemäß?
In keinem Land in Europa gibt es eine solche Regel. Allein aus diesem Grund ist sie schon nicht zeitgemäß. Europa ist eine Region, die zusammengehört, der Spitzenfußball findet auf gesamteuropäischer Bühne statt. Von daher denke ich, dass die 50+1-Regel langfristig kein Dauerzustand sein wird. Wir haben allerdings nicht bei Hertha investiert, weil wir spekulieren oder erwarten, dass 50+1 wegfällt. Auf unsere Arbeit hat das keinen Einfluss. Wenn die Regelung doch kurzfristig fällt, nehmen wir das aber positiv zur Kenntnis.
Planen Sie einen Börsengang mit Hertha?
Das könnte natürlich eine Option sein, das ist ja kein Geheimnis. Aktuell ist aber nichts geplant. So ein Thema obliegt den Gremien des Vereins, nicht dem Gesellschafter.
Ich bete, sozusagen, dass Hertha baden geht.
Ambitionierte Aussagen und Taten.
225 Millionen Gesamtvolumen sind gemessen an den Zielen nicht viel, Hertha ist eine graue Maus.
Kommt der Stein in Berlin über nachhaltigen Zeitraum gut ins Rollen, kann sich das alles allerdings ändern, das ist schon richtig.