Ob Hertha tatsächlich aus „Inspiration“ heraus handelt? Der Verein ist in Berlin so dermaßen unbeliebt, dass ich mal behaupten möchte, hier hat man sich eher aus Verzweiflung einem sehr streitbaren Investor an den Hals geschmissen, damit mit viel Geld etwas mehr Glanz in die Bude kommt. Und auch dieser Schuss ist nach hinten losgegangen. Union ist trotz eines bei den Fans ungeliebten Trikotsponsors die immer klarere Nummer Eins in der Stadt, was Sympathie und Identifikation angeht. Und das als einer der ärmsten Vereine der Buli. Man kann Jetzt natürlich sagen: Scheiß drauf! Solange die überregionale Vermarktung passt, eventuell sogar die internationale. Aber wir sprechen hier von Hertha, einem Westberliner Kleinunternehmen, dessen Aura sich aus einem aus eigenen Kräften nicht zu füllenden Stadion speißt. Von internationaler Vermarktung sind die noch viel weiter weg, als Werder. Zuerst mal müsste man überhaupt eine Art Marke werden und definieren, wofür man stehen möchte. Hier wäre nicht Geld der Lösungsansatz, sondern echte Anbindung an eine sich ständig wandelnde Stadt mit großen sozialen Problemen an der Hacke. Stattdessen meckert man über das Olympiastadion als Spielort und will ins denkmalgeschützte Areal ein zweites Stadion stellen, mit Millionen um sich schmeißen, und von der Weltherrschaft träumen. Weckt an diesem historischen Platz nicht gerade positive Erinnerungen.
Nichts gegen Erneuerung und Inspiration von Außen - das hätte gerade die Hertha dringend nötig. Die Stadt hat nämlich Potential ohne Ende. Aber allein mit der Geldspritze erreicht man dort eben genau das Gegenteil. Und das ist eben auch keine echte Innovation sondern die gleiche Stümperei, wie schon seit vielen Jahren praktiziert.