Ich behaupte mal, dass das kein Problem der Ü30-Generation ist.
Ich behaupte mal, dass das kein Problem der Ü30-Generation ist.
Geändert von Linsanity (16.07.2020 um 08:50 Uhr)
"Das Zeug kickt besser als Mehmet Scholl"
Es würde eventuell schon reichen, einfach das Fotografieren zu verbieten.
Aufs Fotografieren zielte ich ja auch ab - Instagram, Facebook & Co. sind tatsächlich zu nem ausgewachsenen Problem für bestimmte Orte geworden. Und das trifft irgendwelche nicht erschlossenen "Spots" mitten in der Natur noch viel heftiger als die zwar überlaufenen und bekannten, dafür aber oft auch touristisch regulierten Orte. Da reicht es, wenn ein Foto eines Sees irgendwo im Harz - natürlich mit Selfie eines seelig drein glotzenden attraktiven Menschen - ein paar tausend Likes bei Instagram erhält, der Ersteller auch noch eine Ortsangabe via GPS oder Maps hinzufügt und wenig später wird da rigoros ein Naturschutzgebiet zertrampelt, nur weil ein Haufen Leute haargenau dasselbe Bild schießen und ebenfalls posten wollen, nur mit ihrem Konterfei drauf. Da wird das Erleben auf Likes reduziert und völlig ad absurdum geführt und die Natur leidet darunter.
Ich verstehe das auch nicht. Ich habe schon Leute gesehen, die Selfies vor Kruzifixen und vor Särgen in Kirchen geschossen haben. Bin ja selbst nicht gläubig, aber das fand ich respektlos. Im Konzert kriegt man ein leuchtendes Telefon vor die Nase gehalten. Im Restaurant steigen manche auf Stühle, um den Winkel eines Fotos richtig hinzukriegen, anstatt einfach zu essen, was die Küche bestenfalls heiß angerichtet hat. Ich kann ja immer nachvollziehen, dass man das irgendwie festhalten will - "ich war hier und habe dies gemacht!!!" -, ich mache ja auch ein paar Fotos, wenn ich unterwegs bin, aber irgendwie kommt für mich immer noch die Stimmung des Ortes und das Erleben vor dem Teilen. Bzw. wenn es wirkliches Teilen wäre, wäre das ja was anders, es ist ja mehr ein Zeigen. Wer am anderen Ende des Fotos guckt denn richtig drauf, bevor man ein Like da lässt oder ein "oh, schön!"
Es gibt ja schon (oder noch) Orte und Veranstaltungen, wo fotografieren verboten ist. Das klappt überhaupt nicht.
+++ No surprising news +++
Ja, weil es meistens keine Folgen hat, wenn man es trotzdem macht. Muss zugeben, dass ich das auch schon gemacht habe - aber mehr oder minder aus Versehen. Es gibt eine Kirche in Gent, in der man nicht fotografieren darf. Stand so in meinem Reiseführer. Bin also mit dem Telefon in der Hosentasche reingegangen. Dann sah ich aber, dass *alle* Fotos gemacht haben, teils mit Riesenobjektiven, teils sogar mit Blitzlicht (!). Größtenteils direkt vor dem Personal dort. Und ich dachte: Okay, Reiseführer also vermutlich veraltet, das wurde (warum auch immer) geändert. Habe also auch fotografiert. Bis ich dann an dem Schild mit dem durchgestrichenen Fotoapparat vorbeigelaufen bin.
So ein California Beach Modell? Unten rot, oben beige?
Nee, weiß. Die zweifarbigen sind doch was für Angeber.
Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.
You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more
Nice. T6 war für mich außer Reichweite, deshalb hatte ich ursprünglich nen T5 in Erwägung gezogen und nach Recherche dann doch T4 präferiert. Ist dann einer der letzten aus 2002 geworden und da Transporter-Ausstattung, war's auch preislich okay.
Wobei sie schon schick sind. Ich seh ja meinen Dicken hin und wieder in ultramarinblau-beige mit beigen Stahlfelgen vor meinem inneren Auge und dann klopft die Realität an meinen Nischel vong Lackierkosten her.
Warum sollten sich die Menschen hier anders benehmen, als es viele unserer Landseleute im Ausland tun? Mein Highlight: Ferntouristengruppen stecken ihre Köpfe in die Öfen in Ausschwitz. Wenn heilige Hallen in besockten Sandalen betreten werden, steht die Menschheit am Abgrund.
Kennst Du den Yolocaust? Eine der besseren Aktionen Shapiras.
https://yolocaust.de/
https://meedia.de/2017/01/19/yolocau...-in-kz-bilder/
Achtung: Explizites Bildwerk!
Geändert von Al Knofi (16.07.2020 um 13:45 Uhr)
Claqueur Superior
Helfe gerne, ficke niemanden
Jop, also Fotos mach ich auch mal und poste dann auch mal welche, doch gerade mitten in der Natur leiden für mich das Empfinden und die Sinne, wenn ich einmal anfange, da mit dem Smartphone in der Hand rumzulaufen. Das fühlt sich für mich dann schnell so an, als würde ich meine Umgebung eben auch ausschließlich durchs Smartphone wahrnehmen. Unecht irgendwie.
Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.
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