Ich bin eher für Quartalsstufen statt Jahrgängen.
Ich bin der Meinung, dass ein gewisses hohes Grundkonzept und -niveau bei der Nachwuchsarbeit ausreicht. Ab da gehts um so wenig Prozente, dass es kaum spürbar ist.
Und wenn dann in einem Jahr das Level von Kroos & Co rumläuft, und dann in den drei Folgejahrgängen Weetendorf das Höchste der Gefühle ist, dann können wir sicherlich schauen, ob man Weetendorf noch etwas besser trainieren kann. Aber er bleibt Weetendorf.
Mir wird da zu viel der reine Zufall als Resultat von Arbeit gesehen.
Warum war das ein Hauptgrund? Würde eine Neuregelung dann nicht genauso wie aktuell Spieler benachteiligen, die bei der Neuregelung die 'neuen' Jüngsten wären? Was würde eine Rochade bringen?
Wegzudiskutieren ist der relative Alterseffekt nicht mehr. Und man kann auch durchaus davon ausgehen, dass dadurch der eine oder andere Fußballer durchs Raster rutscht.
Wie das nun am sinnigsten gelöst werden kann, weiß ich leider auch nicht.
"Das Zeug kickt besser als Mehmet Scholl"
Eine Verschiebung verschiebt nur den Bereich der Problematik, nicht die Problematik.
Möglich. Das Beispiel England zeigt aber zumindest, dass man den Effekt ein wenig umkehren kann, wenn man beispielsweise den Stichtag auf der Vereinsebene auf den 01.09. legt.
Zumindest waren meien letzten Informationen, dass die U-Nationalmannschaften deutlich ausgeglichener in den Geburtenmonaten wirkte. Ob das Problem dann auf der Vereinsebene verschoben wird, kann ich nicht beurteilen.
"Das Zeug kickt besser als Mehmet Scholl"
Das System Belgien mit dem Stichtag, der jedes Jahr um drei Monate verschoben wird ist auch eine Möglichkeit.
"Das Zeug kickt besser als Mehmet Scholl"
Die Rochade soll es halt auch mal den kalendarisch später im Jahr geborenen ermöglichen, "die Ältesten" (theoretisch körperlich und mental am weitesten entwickelten) in ihrem Jahrgang sein zu können. Ist ja bekannt, nehme ich an. Was mich daran etwas stört ist, dass es kaum Kontinuität innerhalb der Mannschaftszusammensetzungen gibt. Je mehr rotiert wird, desto schneller müsste man sich einspielen, abstimmen etc. Wenn man aber zu selten rotiert, dann bringt das ganze vielleicht nicht mehr genug für den Aufwand, weil dann wieder einige Spieler, die spät im Stichzeitraum geboren sind, die benachteiligten sind.
Da ich mich in letzter Zeit durch einige Konzepte der NLZs gekämpft habe, ist mir dort vermehrt auch die Fokussierung des biologischen Alters (statt des chronologischen) aufgefallen. Von der DFB Akademie gab's da letztens auch einen interessanten Studienbericht:
https://www.dfb-akademie.de/studie/s.../-/id-15000173
Wäre vielleicht ein Ansatzpunkt, die Stichtagsregelung anzupassen, indem man pro Kader ein durchschnittliches biologisches Alter als Richtwert vorgibt. Dann liegt es in der Hand der Vereine, jeden akzelerierten Spieler mit einem retardierten "auszugleichen". Damit das funktioniert, muss das aber schon ab den frühesten Jahrgängen umgesetzt werden, denke ich. Ansonsten sehe ich es wie blockländer, der key ist mMn. das Individualtraining bzw. die Priorisierung in der Trainingsplanung.Beim Bio-Banding werden Spielerinnen und Spieler in Training und Wettkampf nach biologischem Alter anstatt nach chronologischem Alter eingeteilt. Befürworter argumentieren, dass dadurch die Talententwicklung und die Chancengleichheit im Nachwuchsfußball verbessert wird. Eine Pilotstudie hat nach biologischem Reifegrad zusammengestellte und nach chronologischem Alter eingeteilte Nachwuchsmannschaften miteinander verglichen. Das Ergebnis: Bio-Banding führte zu einem technisch und taktisch anspruchsvolleren Spiel.
Geändert von Flo (20.10.2020 um 12:47 Uhr)
Puh, das klingt extrem interessant, aber ich fürchte, das ist in Deutschland aus verschiedenen Gründen nicht umsetzbar. Einmal gesellschaftlich nicht akzeptiert und dann werden einige argumentieren, dass die Untersuchung medizinisch zu invasiv ist. Da erfahrungsgemäß bestimmte Ethnien frühreif sind, fürchte ich, dass da gewisse Keulen rausgeholt werden könnten. Außerdem käme dann die Frage auf, wie oft man es untersucht. Denn es gibt ja Kinder und Jugendliche, die innerhalb ganz kurzer Zeit einen riesigen Entwicklungssprung hinlegen.
Zudem schreibt sich der DFB Migranten immer sehr gerne auf die Fahne und sieht sich als Integrationsträger. Schwer dann zu beschließen, dass bestimmte Gruppen überwiegend "benachteiligt" würden. Dann würde ja auffallen, dass zum Beispiel ein Emre Can so durch die Jugend marschiert ist, weil er gefühlt schon immer einen Kopf größer und doppelt so breit war.
Geändert von werderlo (23.10.2020 um 05:11 Uhr)
https://www.werder.de/aktuell/news/j...tart-16022021/
WERDER STARTET JUGENDEINZELTRAINING
Ich wusste nicht, wohin ich diese doch wichtige Nachricht hinpacken sollte.
Wie sieht es mit der U19 aus, haben die auch bisher komplett ausgesetzt? Ich frage, weil ich zuletzt ein Praktikum in einem NLZ gemacht habe und dort die U19 schon länger wieder weitgehend normal trainiert hat. Bei deren U17 bin ich mir nicht sicher, aber die anderen U-Mannschaften haben soweit ich weiß nicht trainiert.
Ein Großteil der U19 hat schon seit Ende letzten Jahres immer wieder mal nachmittags (nach der Schule) mit der U23 trainiert. Sie haben Trainingsspiele gemacht und die Trainer der U19 waren ebenfalls anwesend. Die Spieler wechselten sich auch ab, es war nie die ganze U19. Das hat Werder auch letztens so bekanntgegeben. Alleine hat die U19 nie trainiert und durfte es auch nicht.
Ab U17 weiter abwärts war alles stillgelegt. Das betrifft ja auch diesen Artikel.
Dann heißt es wohl auch hier: Anderes Bundesland, andere Bestimmungen.
Nein, es gibt eine U23, die normal trainiert und spielt (Regio West läuft ja). Die U19 hatte mWn. eine Sondergenehmigung für den Trainingsbetrieb.