Mesut Özil

[Artist]

Naja, und wie erklärt man dann den politischen Islam in Saudi-Arabien? Dort gab es keine "Interventionen". Dort herrscht eine anti-westliche Ideologie, die sich im offenen Krieg gegen die Ungläubigen befindet. Dies ist auf die wörtliche Auslegung des Islams zurückzuführen, welche übrigens eine weit verbreitete Interpretation ist.
Das westliche Interventionen Nährboden für Radikalisierung schaffen ist schon klar. Es ist wie bei anderen Formen des Extremismus: Die Ideologie ist schlimm, gewisse Menschen werden in gewissen Lebenssituationen dafür empfänglich. Der Unterschied beim Islamismus ist, dass er die Kultur gewisser Staaten über eine sehr lange Zeit geprägt hat und mit ihr eins geworden ist, vor allem in arabischen Ländern.

[hans koschnick]

Nun, genau so gut könnte man "nunmal ausreichend Gründe für eine Radikalisierung in der westlichen Welt, die auf die Handlungen der islamischen Welt zurückzuführen sind" anführen.

Wäre ebenso toll (und sachlich falsch).

Es gibt keinen Grund und kein einziges vernünftiges Argument pro Radikalisierung!

Natürlich gibt es Erklärungen dafür, teilweise auch wissenschaftlich erforscht. Und aus einer Erklärung lässt sich ein Grund ableiten. So wie es auch Erklärungen für Amok-Läufe (z.B. intensives Mobbing der Täter) gibt. Man möchte sich nach solchen Taten aber nicht damit beschäftigen, dass vielleicht die eigenen Handlungen so etwas ausgelöst haben. Kann ich verstehen, entfernt aber nicht die Gründe.

Unsere Handlungen haben Konsequenzen und damit sollten wir uns viel intensiver beschäftigen. Terrorismus und Amok entsteht nicht im luftleeren Raum.

Das bestreitet doch niemand.
Und sicher gibt es zwar Erklärungen - aber eben keinen sachlichen Grund bzw. ein vernünftiges Argument pro Radikalisierung. Nicht nach meiner (relativ humanistischen) Ermessensweise.

[WhiteHorse]

Sich auf so ein Argument zu versteifen, ist viel zu simpel und viel zu kurz gedacht. Klar, die Denkweise gibt es, aber sie ist nicht mal annähernd auf alle islamofaschistischen Terroristen anzuwenden. Da ist viel mehr im Busch, als solch schlichte Emotionalität.

[Daniel FR]

Zum Beispiel die Verkorkstheit sozio- bzw. psychopatischer Charaktere.

[WhiteHorse]

Und grundsätzlich ganz viel Indoktrination von allen Seiten, inklusive Staat, Schule und Elternhaus.

[Gebre-Selassie-Fan]

Leider passt die monierte monokausale Denkweise in die schwarz-weiß-Kultur unserer heutigen Zeit (z.B. pro/anti-Trump, rechts/links, gut/schlecht usw.). Es ist intellektuell ermüdend und führt weiter zur Spaltung der zivilen Gesellschaft; vor allem dies beabsichtigen die Islamisten: dass unsere in Europa und Amerika über Jahrhunderte hart und blutig erkämpfte humanistische Aufklärung in Staub zerfällt.

[Daniel FR]

Das werden sie niemals erreichen.

[WhiteHorse]

Eher setzt sich in deren Welt der Humanismus durch. Dem Internet sei Dank. Die Radikalisierung funktioniert auch in die andere Richtung.

[fruchtoase]

Leider passt die monierte monokausale Denkweise in die schwarz-weiß-Kultur unserer heutigen Zeit (z.B. pro/anti-Trump, rechts/links, gut/schlecht usw.). Es ist intellektuell ermüdend und führt weiter zur Spaltung der zivilen Gesellschaft; vor allem dies beabsichtigen die Islamisten: dass unsere in Europa und Amerika über Jahrhunderte hart und blutig erkämpfte humanistische Aufklärung in Staub zerfällt.

Genau so sehe ich das auch.

Das werden sie niemals erreichen.

Und da habe ich ernsthafte Zweifel...
Dieser Humanismus scheint mir ein ganz dünnes Decklein zu sein, da wird bei jedem Terroranschlag die Decke zum Hals gezogen vor Angst und zack, werden die bürgerrechtlichen Füße kalt.

[WhiteHorse]

Aber nicht in die Richtung, die sich die Islamisten wünschen. Da besteht dann auch noch mal ein Unterschied.

[fruchtoase]

Aber nicht in die Richtung, die sich die Islamisten wünschen. Da besteht dann auch noch mal ein Unterschied.

Das sicherlich, aber eine Richtung, die ich mir wünsche, ist das auch nicht. Im Endeffekt kacke für alle Seiten.

[Daniel FR]

Gewalt ist immer kacke. Mein Utopia ist gewaltfrei.

[Ben Theke]

Özil nutzt die fussballfreie Zeit und gibt wieder im Internet Gas. Twitter Zoff mit Moderator Morgan.

[Daniel FR]

Und? Interessant, der Zoff?

[Grinch]

Özil tweetet "Lets go" mit Hashtag des aktuellen Arsenal Spiels. Nicht gerade verwerflich, sein Team zu unterstützen. Piers Morgan kann sich nicht verkneifen darauf mit "I wish you would, Mesut" zu antworten, das finde ich eher überflüssig. Özil antwortet darauf mit einer Anspielung auf den Phone Hacking Skandal (wiki) in den auch der Daily Mirror unter Piers Morgan damals verwickelt war. ("Piers, was that really you, or has your phone been hacked").

Alles in allem - langweilig, aber nichts dabei was ich hier Özil negativ auslegen kann.