Mesut Özil

[Daniel FR]

Die Türkei ist ja jetzt irgendwie unser regionales Nordkorea geworden. Bin gespannt, wann man die ersten Berichte über Kinder liest, die dort in Straflagern geboren werden und aufwachsen.

[paetke]

(...) als wenn man ein Turnier rein aus Geldgier an Despoten verkauft?

Whataboutism-Alarm. Das eine ist scheiße, das andere ist scheiße.

Nein. Es ging um die Gewichtung der Beweggründe.

[defensivverweigerer]

Der Witz ist doch das durch die mediale Überhöhung des Themas ,und das jeder Hansel oder Hänselin jetzt dazu was in Mikro plöken muss, im Ergebnis dazu führt das der Erdodingens jetzt genau die fette Wahlkampfunterstützung bekommt die er sich davon verspricht. Ein Einzeiler als Info wäre vermutlich die sinnigere Variante gewesen. Lässt sich nur keine Kohle mit machen.

[Kaulquappe]

Hab mal etwas recherchiert, ohne ihn jetzt schönreden zu wollen aber in anderen Staaten hat Erdogan längst nicht so einen schlechten Ruf wie bei uns. Da geht es hier auch nicht um islamistische Gottesstaaten wie Pakistan, sondern z.B. Südeuropäische und Skandinavische Staaten in denen er von den Medien zumindest weitesgehend neutral betrachtet.
In Japan und vor allem in Südkorea wird er sogar positiv gesehen.
Das schlechteste Echo gibt es in Staaten mit großer türkischstämmiger Bevölkerung. Klar wird er auch sonst nicht von den Medienlandschaften der Welt „gefeiert“ wie ein Justin Trudeau oder Macron aber als dikatorischer Despot, des Formats eines Putin, Kim oder Bin Salman, wird er bis auf in Deutschland, Österreich, Niederlande und Frankreich auch nirgendwo angesehen.

[Horst]

Danke, sehr relevanter Post ^^^.
Hast Du eine Quelle, die so etwas auswertet? Ich gehe mal davon aus, dass Du selbst nicht aller genannten Sprachen mächtig bis. Bin seh interessiert an sowas.

[fridulin]

Seit heute wird er wohl mindenst auch in Neuseeland eher negativ gesehen werden und einige andere Länder/Medien werden sich diese Geschichte mit dem Wahlkampfauftritt mit den Livebildern des Terroristen ansehen.. unglaublich, dass das wirklich passiert ist.

[amecke]

Wovon sprichst du?

[werdergeist]

https://www.google.de/amp/www.spiege...58723-amp.html
Davon wahrscheinlich. Der gute Onkel Erdogan will mal wieder das Recht in die eigene Hand nehmen.

[Bill]

Ich find's auch ein bisschen enttäuschend, wenn ein Fußballer, zu dem man sportlich aufblicken kann, offenbar kein besonders kluger Mensch ist, aber ich finde den Standard, der für Özil gelten soll, gelinde gesagt lächerlich.

Die längeren, differenzierten Beiträge hier zur kulturellen Identität von Deutschtürken und die Erläuterungen, warum Erdogan auch hierzulande eine breite Wählerschaft hat, fand ich sehr lesenswert und hilfreich, um Özils Verhalten besser nachvollziehen zu können. Und um vielleicht auch einfach mal festzuhalten, dass man bestimmte Dinge einfach nicht versteht und nicht zu allem eine Meinung in die eine oder andere Richtung haben muss.

Man kann ja trotzdem sagen: Ja, schon schade, dass Özil nicht den Mut hat, sich trotzdem anders zu positionieren. Aber ihm vorzuwerfen, dass er ihn nicht hat, ist mir zu selbstgerecht. Aber nicht verwunderlich, wenn man sich anschaut, wie oft getwitterter Gratismut mit Haltung verwechselt wird.

Danke für diesen lesenswerten Beitrag. Meinungsbildung zu Themen ist generell etwas sehr erstrebenswertes, wenn allerdings wirklich komplexe Themen, und das Verhältnis vieler türkischstämmiger Menschen in Deutschland zu Erdogan ist mit Sicherheit ein solches, auf ein einfaches Niveau wie "richtig" und "falsch" gebracht werden sollen, kann das nur in die Hose gehen. Von daher hat mir persönlich dein zweiter Absatz mit "Und um vielleicht auch einfach mal festzuhalten, dass man bestimmte Dinge einfach nicht versteht und nicht zu allem eine Meinung in die eine oder andere Richtung haben muss." außerordentlich gefallen. Tut echt gut differenzierte Äußerungen zu dieser Thematik zu lesen, die eben nicht mit einem Fingerzeig enden.

[Norge]

Hab mal etwas recherchiert, ohne ihn jetzt schönreden zu wollen aber in anderen Staaten hat Erdogan längst nicht so einen schlechten Ruf wie bei uns. Da geht es hier auch nicht um islamistische Gottesstaaten wie Pakistan, sondern z.B. Südeuropäische und Skandinavische Staaten in denen er von den Medien zumindest weitesgehend neutral betrachtet.
In Japan und vor allem in Südkorea wird er sogar positiv gesehen.
Das schlechteste Echo gibt es in Staaten mit großer türkischstämmiger Bevölkerung. Klar wird er auch sonst nicht von den Medienlandschaften der Welt „gefeiert“ wie ein Justin Trudeau oder Macron aber als dikatorischer Despot, des Formats eines Putin, Kim oder Bin Salman, wird er bis auf in Deutschland, Österreich, Niederlande und Frankreich auch nirgendwo angesehen.

Zumindest was Norwegen angeht, kann ich deiner Aussage eindeutig widersprechen. Und mich würde es sehr wundern, wenn es in Dänemark oder Schweden anders wäre. Besonders die Pressefreiheit und -vielfalt ist in diesen Ländern ein sehr hohes Gut und schon deswegen sieht man Erdogans Handeln ganz sicher nicht neutral.

[Kaulquappe]

Hab mal etwas recherchiert, ohne ihn jetzt schönreden zu wollen aber in anderen Staaten hat Erdogan längst nicht so einen schlechten Ruf wie bei uns. Da geht es hier auch nicht um islamistische Gottesstaaten wie Pakistan, sondern z.B. Südeuropäische und Skandinavische Staaten in denen er von den Medien zumindest weitesgehend neutral betrachtet.
In Japan und vor allem in Südkorea wird er sogar positiv gesehen.
Das schlechteste Echo gibt es in Staaten mit großer türkischstämmiger Bevölkerung. Klar wird er auch sonst nicht von den Medienlandschaften der Welt „gefeiert“ wie ein Justin Trudeau oder Macron aber als dikatorischer Despot, des Formats eines Putin, Kim oder Bin Salman, wird er bis auf in Deutschland, Österreich, Niederlande und Frankreich auch nirgendwo angesehen.

Zumindest was Norwegen angeht, kann ich deiner Aussage eindeutig widersprechen. Und mich würde es sehr wundern, wenn es in Dänemark oder Schweden anders wäre. Besonders die Pressefreiheit und -vielfalt ist in diesen Ländern ein sehr hohes Gut und schon deswegen sieht man Erdogans Handeln ganz sicher nicht neutral.

Nun ja es geht nicht darum, dass Erdogans Handeln gut geheißen wird, sondern darum, dass er einfach kein großes Thema ist.
So wie bei uns in aller Regelmäßigkeit auf Titelseite der BILD-Zeitung sieht man ihn in kaum einem anderen europäischen Land und somit hätte das Foto in den meisten Ländern auch keine großen Wellen geschlagen, da nur in diesen Ländern nur außenpolitisch interessierten Menschen Erdogans Politik ein Begriff ist

[AgentOrange]

Ich find's auch ein bisschen enttäuschend, wenn ein Fußballer, zu dem man sportlich aufblicken kann, offenbar kein besonders kluger Mensch ist, aber ich finde den Standard, der für Özil gelten soll, gelinde gesagt lächerlich.

Die längeren, differenzierten Beiträge hier zur kulturellen Identität von Deutschtürken und die Erläuterungen, warum Erdogan auch hierzulande eine breite Wählerschaft hat, fand ich sehr lesenswert und hilfreich, um Özils Verhalten besser nachvollziehen zu können. Und um vielleicht auch einfach mal festzuhalten, dass man bestimmte Dinge einfach nicht versteht und nicht zu allem eine Meinung in die eine oder andere Richtung haben muss.

Man kann ja trotzdem sagen: Ja, schon schade, dass Özil nicht den Mut hat, sich trotzdem anders zu positionieren. Aber ihm vorzuwerfen, dass er ihn nicht hat, ist mir zu selbstgerecht. Aber nicht verwunderlich, wenn man sich anschaut, wie oft getwitterter Gratismut mit Haltung verwechselt wird.

Danke für diesen lesenswerten Beitrag. Meinungsbildung zu Themen ist generell etwas sehr erstrebenswertes, wenn allerdings wirklich komplexe Themen, und das Verhältnis vieler türkischstämmiger Menschen in Deutschland zu Erdogan ist mit Sicherheit ein solches, auf ein einfaches Niveau wie "richtig" und "falsch" gebracht werden sollen, kann das nur in die Hose gehen. Von daher hat mir persönlich dein zweiter Absatz mit "Und um vielleicht auch einfach mal festzuhalten, dass man bestimmte Dinge einfach nicht versteht und nicht zu allem eine Meinung in die eine oder andere Richtung haben muss." außerordentlich gefallen. Tut echt gut differenzierte Äußerungen zu dieser Thematik zu lesen, die eben nicht mit einem Fingerzeig enden.

Ich finde, was du schreibst, konnte man vor ein paar Tagen noch plausibel geltend machen: dass er Erdogan auf einer Wohltaetigkeitsveranstaltung "begegnet" ist und ihm nicht aus dem Weg gehen wollte und es ihm die Hoeflichkeit geboten hat und wir die Hintergruende nicht verstehen oder kennen koennen und und und. Wenn er aber den Diktator nun tatsaechlich zu seiner Hochzeit einlaedt, dann zeugt das nicht von fehlendem Mut, sich zu positionieren, sondern im Gegenteil, von einem geradezu ueberbordenden Mut, naemlich sich als Freund von Erdogan oeffentlich zu erkennen zu geben und sich nicht um den Fallout (vor allem in Deutschland) zu scheren.

[Wiesenlove]

[hawk83gut]

Hab mal etwas recherchiert, ohne ihn jetzt schönreden zu wollen aber in anderen Staaten hat Erdogan längst nicht so einen schlechten Ruf wie bei uns. Da geht es hier auch nicht um islamistische Gottesstaaten wie Pakistan, sondern z.B. Südeuropäische und Skandinavische Staaten in denen er von den Medien zumindest weitesgehend neutral betrachtet.
In Japan und vor allem in Südkorea wird er sogar positiv gesehen.
Das schlechteste Echo gibt es in Staaten mit großer türkischstämmiger Bevölkerung. Klar wird er auch sonst nicht von den Medienlandschaften der Welt „gefeiert“ wie ein Justin Trudeau oder Macron aber als dikatorischer Despot, des Formats eines Putin, Kim oder Bin Salman, wird er bis auf in Deutschland, Österreich, Niederlande und Frankreich auch nirgendwo angesehen.

Ich hab mal ein bßchen rechechiert, also Hitler wird in Asien und Indien gar nicht so negativ gesehen.
- Was soll das für ein bescheuerter Maßstab sein?

[werdergeist]

Ich finde daran überhaupt nichts bescheuert, sondern es ist in meinen Augen grundsätzlich die richtige Herangehensweise. Für ein Urteil sollte man immer mehrer Blickwinkel in Betracht ziehen. Da hier in Europa aber am meisten und damit wohl am genauesten über Erdogan berichtet wird, kann man schon davon ausgehen, dass sein schlechter Ruf durchaus gerechtfertigt ist.
Indien ist übrigens Asien, wenn dir das deine Recherche nicht gesagt hat.