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Thema: Konzerte

  1. #9061
    Avatar von Nur-Ab-Sal
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    Zitat Zitat von East Clintwood Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Osterdeichkind Beitrag anzeigen
    Machen wir uns nichts vor: Rockmusik als Genre hat seit Jahren so gut wie nichts Bahnbrechendes und noch weniger Massentaugliches geschaffen. Damit sind gerade junge Leute kaum erreichbar.
    Teufelskreis: weniger junge Leute = weniger junge Bands = weniger junger Einfluss / Innovation / Kompatibilität für die Zielgruppe.
    Mittlerweile gehen in dem Genre ja immer nur die gleichen Bands durch die Festivals und die guten Bands den Genres die sich auflösen oder sterben werden durch die mittelmäßigen Bands ersetzt. Die Zeit der Rocksuperstars ist es gerade nicht. Dann kommen Turnstile mit etwas modernem gerade recht. Aber zum Headliner reicht sowas ja auch nicht.
    Ich warte seit 15 Jahren auf einen Schwung modernen und kraftvoller neuer Bands die musikalisch oder von der Attitüde mal frischen Wind rein bringen. Aber ich fürchte, wenn da was kommt, wird das nicht im Rock sein. Daher nur verständlich, wenn Festivals sich breiter aufstellen. Und noch mehr verständlich, dass junge Leute angesprochen werden und nicht wir alten Männer die sich nur unter Mühen ein Wochenende im Zelt noch antun.
    Das Problem mit den ewig gleichen Headlinern haben ja viele Festivals, aber bei RaR finde ich es besonders auffällig und krass. Was machen die eigentlich wenn ihre ganzen Headliner dann in 10 Jahren einfach nicht mehr existieren?

    Ich glaube es gibt schon genügend spannende Bands, die werden aber einfach nicht nach oben gespült weil die (deutschen) Veranstalter lieber auf die alten Gäule setzen. Die Festivals haben es eben auch versäumt, sich selber neue Künstler hochzuziehen oder halt auch mal auf spannende Acts aus dem Ausland zu setzen. Stattdessen immer die sichere Nummer mit den ewiggleichen Namen + das gesamte versammelte deutsche Mittelmaß.

    RaR hatte ja dieses Jahr schon erhebliche Probleme, die Tickets loszuwerden. Denke beim Hurricane/Deichbrand sieht das mittlerweile ähnlich aus. Das wird dann vielen irgendwann auch langsam einfach zu teuer wenn Jahr für Jahr das gleiche geboten wird. Bin gespannt wie lange die Besucher das alles überhaupt noch mitmachen.
    Das stimmt schon. Man darf aber auch nicht vergessen, dass so ein Wochenende, wenn man z.B. mit dem Wohnmobil kommt schon richtig weh tun kann finanziell. Und wenn die Mitte 20jährigen nicht irgendwie von Daddy gesponsort werden, ist das doch auch teilweise nicht mehr zu bezahlen. Dann werden eben die "alten Haudegen" wieder als Headliner präsentiert, womit dann hoffentlich auch Leute kommen, die eben noch die Kohle haben. Ein Rocker aus der "alten Zeit" wird sich nunmal Alligatoa oder Apache, Finch, etc als Headliner nicht geben.

    Vielmehr ist es dann eben auch eine andere Zeit mittlerweile, und ich bin gespannt, wie RaR und RiP den Wandel hinbekommen, Recht machen kann man es am Ende sowieso nicht allen.
    "Wenn man nen Elfer schiesst, kann man verschiessen. Aber wenn man nicht schiesst, kann man sowieso nicht treffen!"

  2. #9062

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    Am Ende sind es doch seit zehn Jahren immer die gleichen Bands abwechselnd. Jetzt kommen halt noch ein paar junge Bands dazu die andere Musik machen. Finde das eher positiv, auch wenn ich die Musik doof finde.
    Gegen die Festival Rock Industrie ist die Metal Industrie ja fast innovativ.
    Wenn jetzt Rammstein und Nofx wegfallen, werden andere Bands diese Slots füllen und in der Lineup Hierarchie aufsteigen.
    Währenddessen bringt Band XY ihr nächstes Album auf den Markt, bei dem sie versucht möglichst so wie immer zu klingen, um weiter an diesem Tisch speisen zu dürfen.
    Ja, es wird auch wieder neue Rockbands geben. Aber die Lücke zur letzten Generation von Rockbands die länger relevant waren ist halt auch einfach echt groß. Ich wünsche, wenn es so kommt, dass es kein reiner Retrotrend wird. (im Wissen, dass es genau so sein wird)
    Aber um nicht nur grumpy zu sein: ich wünsche mir grundsätzlich eine Musik/Jugendkultur mit Innovation und Identifikationspotenzial und freue mich auf das was kommt. Etwas wo die Leute sich s lieben in der Zeit zu leben um es mitzuerleben, weil die kulturelle Relevanz spürbar und mitreißend ist, so wie es uns ging. Es ist auch nachhaltig so prägend.

  3. #9063
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von Osterdeichkind Beitrag anzeigen
    ...
    Aber um nicht nur grumpy zu sein: ich wünsche mir grundsätzlich eine Musik/Jugendkultur mit Innovation und Identifikationspotenzial und freue mich auf das was kommt. Etwas wo die Leute sich s lieben in der Zeit zu leben um es mitzuerleben, weil die kulturelle Relevanz spürbar und mitreißend ist, so wie es uns ging. Es ist auch nachhaltig so prägend.
    Keine Chance.
    Die Atomisierung und gleichzeitige Konformisierung der Gesellschaft durch die neuen Kommunikationsmedien zertrümmert alles, was nach Innovation oder Identifikation aussieht. Der Konsum möglichst vieler Sachen in möglichst wenig Zeit ist das bestimmende Maß der Dinge und zumindest mir fällt nicht ein, wie es da eine relevant große Gegenbewegung zu geben sollte. Das ist alles von vorne bis hinten durchökonomisiert und selbst Schülerbands haben heute alle den Insta-Account oder den tiktok-Channel, in dem sie Snippets ihrer noch nichteinmal geschriebenen Liedchen unters Volk bringen.
    Das heißt natürlich nicht, dass es nicht unfassbar viele Nischen gibt, aber die werden aus ihrem Nischendasein eben auch nur in den allerseltensten Fällen hinausfinden.
    Musik kommt heute aus dem Algorithmus und wenn der Refrain nicht wenigstens 10 Mal im Lied gegurrt wird, braucht man in einer Plattenfirma auch nicht mehr anfragen. Die großen Konzerne kaufen schon seit längerem die Backkataloge großer Künstler der Vergangenheit auf, um deren Schaffen wieder und wieder zu fleddern, damit auch die letzte verwertbare Sequenz noch wiederverwertet werden kann. Alles immernoch billiger, als auf Innovation zu setzen oder potentielles Risiko einzugehen.
    Kapitalismus eben.
    Also kann es nur heißen, zurück in die Nische. Geht in die lokalen Kneipen und hört euch Amateurbands an, so wie ihr vielleicht auch lieber auf den/an den Kreisligaplatz statt in die Konzernbetonschüsseln gehen solltet, wenn ihr "ehrlichen" Fußball sehen wollt.

  4. #9064
    Avatar von Azraael
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    Die Jugend mag halt immer das falsche.
    And you so numb, you watch the cops choke out a man like me
    Until my voice goes from a shriek to whisper, "I can't breathe"

  5. #9065
    Avatar von WhiteHorse
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    Die hört derzeit übrigens sehr viel altes Zeugs.
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    Wu-Tang is for the children!

  6. #9066
    Avatar von untersommer
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    Warum all der Hass?
    Hier gibt’s genug erwachsene Menschen, die im Jahr 2023 zu Metallica gehen und das relevant finden. Hört auf, auf die Jugend zu schimpfen!
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

    You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more

  7. #9067
    Avatar von WhiteHorse
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    Ganz normales Boomergerede.

    Dieser Blues, mit seinen dauernden Wiederholungen, das ist eine ganz satanische Musik. Der wird alles zersetzen.
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  8. #9068
    Avatar von Azraael
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    Meine Gedanken gingen ebenfalls in diese Richtung.
    And you so numb, you watch the cops choke out a man like me
    Until my voice goes from a shriek to whisper, "I can't breathe"

  9. #9069

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    Zitat Zitat von untersommer Beitrag anzeigen
    Warum all der Hass?
    Hier gibt’s genug erwachsene Menschen, die im Jahr 2023 zu Metallica gehen und das relevant finden. Hört auf, auf die Jugend zu schimpfen!
    Jeder hat das Recht stehenzubleiben.
    WaMa starten, Auto laden, Trockner laufen lassen.
    Wann ist im Norden viel Wind- und Sonnenstrom im Netz?
    Nutzen statt abregeln.

  10. #9070
    Avatar von -=RK=-
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    Wenn der Refrain in den ersten 30 Sekunden nicht kommt, wird der Song bei Spotify vom Algorithmus runtergestuft und man hat als aufstrebender Künstler nahezu null Chance, in die entsprechenden Playlists zu kommen. Dass muss man gut bezahlen, es hat sich also seit Sarah C (wo das Management in den Saturns der Region die CDs gekauft hat, um in die Chart Rotation zu kommen) nicht wirklich etwas verbessert.

    Ist gibt da eine schöne Statistik zur Entwicklung der Top100 Billboars Charts in den letzten Jahrzehnten bzgl Harmoniewechsel in den Songs. Früher hatten 30-40% der Hits ein Wechsel, und wenn es nur das stumpfe Hochtransponieren des letzten Refrain war (zb It must have been love/ My heart will go on / I wanna dance with somebody..). Mittlerweile sind die algorithmisch gestützten Hörgewohnheiten so verkümmert, dass sich die Hörer von einem Tonartwechsel gestresst fühlen. Achtet mal drauf, wenn Ihr normales Radio hören müsst, ein Song wird gnadenlos ohne irgendwelche Wechsel durchgezogen (Pink, Miley Cirus, Ed Sheeran). Über die deutsche Musik direkt aus der Hölle (Adel Tawil, Paddy Kelly, Mark Forster, Ben Zucker, Johannes Oerding) reden wir besser gar nicht. Da wird mit Kernschrott sehr viel Geld verdient.

  11. #9071
    Avatar von fruchtoase
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    Hmm, Kapitalismuskritik = Boomergerede.
    Na dann.

  12. #9072
    Avatar von untersommer
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    Das erinnert mich an eine Wahrnehmung neulich im Zug. Da saß ein schätze mal so Endzwanziger schräg vor mir und hörte irgendeine von Spotify kuratierte Liste im Metalbereich. Das lief so ab, dass er bei jedem Song den Regler etwa in die Mitte schob, selbigen dann dort für vielleicht zehn Sekunden anhörte und dann zum nächsten Song skipte. Ein Hörerlebnis, bei dem sich mir die Fußnägel aufrollen.
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

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  13. #9073
    Avatar von Krischie
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    @Clintwood

    Beim Hurricane läuft der Verkauf gut, so weit ich weiß. Haben wohl auch die Preise nicht so krass angehoben wir RaR.

  14. #9074
    Avatar von fruchtoase
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    Tracks: Das große Recycling-Geschäft im Pop

    Wer will kann ja mal da reinschauen, aufschlussreich und desillusionierend.

  15. #9075
    Avatar von WhiteHorse
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    Zitat Zitat von -=RK=- Beitrag anzeigen
    Wenn der Refrain in den ersten 30 Sekunden nicht kommt, wird der Song bei Spotify vom Algorithmus runtergestuft und man hat als aufstrebender Künstler nahezu null Chance, in die entsprechenden Playlists zu kommen. Dass muss man gut bezahlen, es hat sich also seit Sarah C (wo das Management in den Saturns der Region die CDs gekauft hat, um in die Chart Rotation zu kommen) nicht wirklich etwas verbessert.

    Ist gibt da eine schöne Statistik zur Entwicklung der Top100 Billboars Charts in den letzten Jahrzehnten bzgl Harmoniewechsel in den Songs. Früher hatten 30-40% der Hits ein Wechsel, und wenn es nur das stumpfe Hochtransponieren des letzten Refrain war (zb It must have been love/ My heart will go on / I wanna dance with somebody..). Mittlerweile sind die algorithmisch gestützten Hörgewohnheiten so verkümmert, dass sich die Hörer von einem Tonartwechsel gestresst fühlen. Achtet mal drauf, wenn Ihr normales Radio hören müsst, ein Song wird gnadenlos ohne irgendwelche Wechsel durchgezogen (Pink, Miley Cirus, Ed Sheeran). Über die deutsche Musik direkt aus der Hölle (Adel Tawil, Paddy Kelly, Mark Forster, Ben Zucker, Johannes Oerding) reden wir besser gar nicht. Da wird mit Kernschrott sehr viel Geld verdient.
    Ich weiß nicht, warum ein Oktavenwechsel im letzten Chorus bessere Qualität darstellen soll. Das ist ein ebenso abgenutztes Schema. So wie Populärmusik immer auf Schemata beruht, die hier und da immer wieder ausgetauscht werden.

    Populärmusik war auch noch nie "gut". Labels haben immer versucht, so viel wie möglich zu verkaufen und auf Eingängigkeit wurde schon immer gesetzt.

    "Oo-ee, oo-ah-ah, ting-tang, walla-walla bing-bang"
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