Mit dem Herzen bin ich auch nicht mehr dabei. In der letzten Saison ist mir das besonders aufgefallen. Da ist noch eine Sympathie, aber als Fan würde ich mich nicht mehr bezeichnen. Allein schon, wenn man sich die Wortherkunft des Wortes "Fan" genau anschaut. Ich nehme Siege oder Niederlagen kaum mehr unterschiedlich wahr, und verwalte sie eigentlich nur noch in meiner Wahrnehmung. Wenn ich daran denke, wie aufgeregt ich war, als ich gegen Kaiserslautern zum ersten Mal im Weserstadion war, bin ich von jeglicher Spannung nun weit entfernt. Bei der Ursachenforschung bin ich auch nicht weit gekommen. Ein Punkt kann sein, dass ich derzeit enorme Schwierigkeiten habe mich mit der Mannschaft oder Vereinsführung zu identifizieren. Seit Jahren! Ich hätte nie gedacht, mal an einen solchen Punkt zu stehen.
Aktuell bin ich nach wie vor enttäuscht, an welchen Punkt der Gleichgültigkeit und Handlungsunfähigkeit die Vereinsführung angekommen ist. Das es nach dieser desolaten Saison nur Alibi-Maßnahmen gab, die zumindest derzeit anscheinend immer noch nicht greifen, ist erstaunlich. Kohfeldt war schon letzte Saison ein schlechter Trainer für Werder. Baumann, der viel Geld an miese Spieler gebunden hat, war schon letzte Saison ein schlechter Manager. Stattdessen geht man mit dem Schönrednern in die nächste Saison, wo gleich am ersten Spieltag mit fast identischen Personal gespielt wurde, dass die letzte Saison so unerträglich gemacht hat. Ebenso merkt Kohfeldt nicht, dass die Spieler auf fremden Positionen überfordert sind. Da ist schon eine gewisse Lernresistenz erkennbar. Das jetzt nicht die ganze Mannschaft ausgetauscht werden kann ist mir auch klar. Aber warum werden Spieler geholt die Werder überhaupt nicht sofort weiterhelfen können? Das ist der Masterplan?