Der Frauenfußball wird ja von vielen belächelt, von den Medien und der Öffentlichkeit nur wenig beachtet.
Ich habe mich in den letzten Jahren für den Frauenfußball (den ich früher ja auch nicht beachtet habe) stark gemacht, hatte gehofft, dass dieser im Laufe der Zeit mehr Anerkennung findet, weil es mir ungerecht erschien. Mittlerweile habe ich aber gemerkt, dass es zwecklos ist.
Wie soll der Frauenfußball ernst genommen werden, wenn die Spielerinnen es selbst nicht tun? Denn das zeigt Marie-Louise Eta ja mit ihrem frühzeitigen grundlosen Rücktritt.
Bei den Männern wäre es unvorstellbar, wenn ein Kapitän, Führungsspieler und Leistungsträger einer Erstliga-Mannschaft, der im Team auch die nächsten Jahre dringend gebraucht würde, mit Mitte 20 mal einfach so die Karriere beendet, ohne schwerwiegende Verletzung oder Krankheit.
Sicher ist es in manchen Branchen schwierig, wenn man erst mit über 30 nach einer Fußball-Karriere noch in den Beruf einsteigen will. Für den Beruf des Fußball-Trainers gilt das aber nun wirklich nicht. Das hätte Eta auch in 5 Jahren noch problemlos werden können.
Auch Werder trägt Mitschuld, denn das Eta die Damen-Mannschaft im Stich lässt, um die U13-Bengel zu trainieren, ist wohl auch vom Verein so gewollt. Selbst Kinderfußball mit 12-jährigen ist für Werder wichtiger als die Frauen-Bundesliga.
Natürlich ist dies nicht der erste Fall. Auch eine Celia Sasic hat mit 27 die Karriere ohne besonderen Anlass beendet, obwohl sie in Verein und Nationalmannschaft Leistungsträgerin war, noch einige große Turniere hätte spielen können. Ich hatte aber gehofft, dass wäre ein spezieller Einzelfall.
Werder Bremen und M-L Eta haben nun klar gemacht, das dem nicht so ist, es ist ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die in sich in den letzten Jahren für den Frauenfußball stark gemacht haben.
Marie-Louise Eta hätte eine Ikone des Bremer Frauenfußballs werden könne, der Name, den man mit Aufstieg und Etablierung der Bremer Frauen in der Bundesliga verbunden hätte. Ein Vorbild und Ansporn für junge Fußballerinnen.
Stattdessen hat sie sich dafür entschieden, die Totengräberin der Hoffnungen auf Gleichberechtigung im Frauenfußball zu werden. Ein Symbol für die Hoffnungslosigkeit und Nutzlosigkeit aller Bemühungen um den Frauenfußball. Ein Name, den fortan all diejenigen, die es ja schon immer gewußt haben, dass Frauenfußball eben kein richtiger Fußball ist, genüßlich all denen unter die Nase reiben können, die die Hoffnung hatten, das der Frauenfußball in Zukunft weiter an Popularität und Bedeutung gewinnen und in ein paar Jahren eine ähnliche Rolle spielen könnte wie Damen-Tennis oder Damen-Biathlon.