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Thema: König Otto

  1. #481
    Avatar von hans koschnick
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    Na gut, dann halt noch deutlicher: ich finde, wer sich vor den Karren einer Partei spannen lässt, kann kein Freigeist sein! Das widerspricht sich doch total.

    Und Otto hielt ich immer, bei allen Verdiensten, die er für Werder bzw. den FCK hatte, für eine Art spießigen Emporkömmling, der alles andere als unkonventionell war. Seine gegenüber Journalisten sehr (ich nenne es mal wohlwollend) eigenwillige Art spiegelte in meinem Empfinden häufig den verzweifelten Versuch wider, die eigene Herkunft möglichst weit hinter sich zu lassen, obwohl sie doch bei Lichte betrachtet überhaupt keinen Makel darstellt.

    Ähnlich wie der King: der war bei Lichte und objektiv betrachtet, auch nicht revolutionär, sondern total bieder!

    Mag sein, dass ich das falsch sehe - aber Heldenverklärung war halt noch nie mein Ding!
    Geändert von hans koschnick (24.03.2021 um 20:35 Uhr)
    Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!


    Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.


    Fight like a titleholder, stand like a champion, live like a warrior - and never let'em break you down!

  2. #482
    Avatar von Daniel FR
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    Der King? Meinst du Elvis?
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    „Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
    „Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)

  3. #483

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    Ich glaube ich bin bzgl Konventionalität/Unkonventionalität wesentlicher erwartungsloser als Du und schon dankbar, wenn mal einer über den Rand guckt. Das hat für mich mit Partei null zu tun. Bieder waren sie doch alle, inkl Netzer.
    Heldenverklärung betreibe ich nicht, habe ich auch noch nie, aber eine grün-weiße Brille habe ich schon. Ohne die könnte ich gar nichts mehr mit dem Fussball anfangen. Mein Blick in die Werder-Vergangenheit wird da groupiehafter und sicherlich unkritischer.
    Übrigens sein spießiges Emporkömmlingverhalten kann ich gut verstehen (Bergmannssohn, wenn ich nicht irre) - ob er das als Makel erlebt hat weiß ich nicht, darüber soll er selbst entscheiden.

    Aber welcher "King"? Revolutionär? Steh da auf dem Schlauch.........(Evis??)

  4. #484
    Avatar von hans koschnick
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    Na klar, Elvis!

    Was Otto angeht, hab ich schonmal gesagt: ich mag ihn sehr. Auch seine zum Teil etwas kurz angefasste Art, wenn ihm was nicht passte (egal, ob das gut ankam oder nicht). Und ebenso klar verständlich ist es für mich, dass er die eher einfachen Verhältnissen, denen er entstammte, hinter sich lassen wollte. Gerade zu der entsprechenden Zeit. Völlig logisch, überhaupt kein Problem.

    Macht ihn das aber zum Freigeist? - Gewiss nicht.
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  5. #485
    Avatar von Eventtrikot
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    Hab Otto als Trainer bewundert, fand ihn aber in der Außendarstellung sehr unsicher, Zeiglers Buch nimmt das Thema akademischer Background zwischen Lattek und ihm ja auch auf...aber egal, was war das für eine Dynastie und seine Vita ist ja auch beeindruckend, keiner konnte so gut aus Underdogs Champions machen ...für die richtig großen Clubs war sein Kopf zu dick
    Langer Hafer in den Strafenkatalog!

  6. #486
    Avatar von Daniel FR
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    Und er war Mitarchitekt des größten Erfolgs der Werdergeschichte, des Triples 2004.
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  7. #487

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    Tatsächlich Elvis gemeint - auf den Gedanken wäre ich nie gekommen, den als etwas anderes als einen Spießer zu betrachten. Wir arroganten jungen Bescheidwisser Ende70er/Anfang 80er verachteten Elvis und fielen auf andere herein.

    "...für die richtig großen Clubs war sein Kopf zu dick" => Eigensinn => Freigeist (oder eben nicht).

    bei anderen Clubs hätte ich seine Selbstherrlichkeit wahrscheinlich furchtbar gefunden....

  8. #488
    Avatar von Sandor Clegane
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    Zitat Zitat von luski Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Ibrahim Sunday 1980 Beitrag anzeigen
    Natürlich war und ist es nicht ansatzweise in Ordnung, wie sich Otto R. und ganz viele Menschen früher geäussert und verhalten haben. Und dennoch war das noch bis in die 90er Jahre hinein zwar nicht offizieller Mainstream, aber wurde problemlos toleriert.

    Und ich halte es für durchaus problematisch, Menschen, die längst über 80 Jahre alt sind und aus einer anderen Zeit kommen bzw. in einer anderen gelebt haben, solche blöden Sprüche 30 oder 40 Jahre später um die Ohren zu hauen.

    Nochmal ganz klar: Ich möchte das nicht verteidigen, aber macht Euch mal klar, was Ihr vor 20 oder 30 Jahren so abgesondert habt (wenn Ihr denn alt genug dafür seid) und von dem Ihr heute nichts mehr wissen wollt.
    Als Steppke mit 7 oder 8 Jahren Anfang der 90er Jahre musste ich mit einem Erwachsenen (Vater eines damaligen Schulfreundes) diskutieren, warum man das N-Wort nicht verwenden sollte und warum das rassistisch ist. Auch damals konnte man schon aufgeklärt sein und wissen, warum das nicht ok ist.

    Ich sehe das übriges anders, wenn es um Bücher aus den 60er, 70er, 80er-Jahren geht. Ich würde z.B. Pippi Langstrumpf nicht umschreiben lassen, sondern in Neuauflagen dem Buch eine einleitende Erklärung zum Kontext hinzufügen.
    Kann man im richtigen Umfeld bestimmt, ist aber nicht zwingend so. In meinem Umfeld als 7- oder 8-jähriger Piefke war so etwas auch durchaus gang und gäbe und ich habe lange gebraucht, um zu erkennen, dass das nicht ok ist. Menschen entwickeln sich weiter, daher finde stimme ich Ibrahin Sunday 1980 da vollumfänglich zu.
    You`re a talker... Listening to talkers makes me thirsty.

  9. #489
    Avatar von Daniel FR
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    Ich habe als 9-jähriger das erste Mal in meinem Leben mit eigenen Augen einen Schwarzen (ich nehme an, er war Afrikaner) gesehen. Ansonsten war das einfach kein Thema. Ich kann mich nicht erinnern, als Kind jemals jemanden über "Neger" reden gehört zu haben. Türken gab es (im Diskurs) auch noch nicht, es gab stattdessen "Gastarbeiter".
    {Meta Male}

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  10. #490
    Avatar von Duffman
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    Du hast Recht. Nationalitäten spielten zumindest auf den ersten Eindruck keine Rolle. Das waren alles Gastarbeiter resp. eben Ausländer. War auch immer wichtig das zu betonen, habe ich in Erinnerung . Wenn die Nationalität mal erwähnt wurde, dann auch nur im negativen Kontext bzw mit einer Verunglimpfung.

    Das Wort „Neger“ habe ich aber doch schon sehr früh vernommen. Gab ja bspw. Schwarze in der Sesamstrasse. Habe mich da auch immer gefragt, warum das überhaupt erwähnt werden muss, welche Hautfarbe ein Mensch hat. Zumal dieses Wort aus meiner Wahrnehmung stets verwendet wurde, als wäre es eine Berufsbezeichnung.
    Hiding on the backstreets

  11. #491
    Avatar von Ibrahim Sunday 1980
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    Doch nochmal schnell:

    @Koschnick: Otto R. war alles, aber ganz sicher kein Freigeist. Da bin ganz bei Dir. Und ich denke, daß Du eine ganz gute Erklärung dafür mitgeliefert hast. Der wollte raus aus seiner Essener Malocher-Erziehung und hat sich dafür teilweise ordentlich verstellt. Aber ist bis zum Ende seiner Laufbahn bei allen Anflügen Richtung Oper und Feingeistigkeit doch eben ein Kind des Ruhrpotts geblieben; mit allen Vor- und Nachteilen. Für Werder war das zu Zeiten bestens und in Ordnung, aber bei Bayern war das ein paar Nummern too much.
    Und, da wir das gern vergessen, für Lautern war das mindestens genauso gut wie für uns.
    Ich habe den guten Otto oft im Engel beim Kaffee und Zeitunglesen erlebt und mich über eine fast schüchterne Zurückhaltung von ihm wie auch den anderen Cafe-Besuchern gefreut. Nix mit dicker Hose und Arroganz; so normal wie wir alle damals eben waren.....

    Generell macht es mir als einer der vielen Boomer -ist ja heutzutage leider fast ein Schimpfwort- schon manchmal ein wenig Sorgen, wie pauschal auf Menschen und Ansichten ungeprüft herumgehackt oder die ultimative Keule herausgeholt werden. Gerade, wenn das um die 40 oder 50 Jahre zurückliegt. Das war eine total andere Welt in den 70ern und 80ern.
    Man muß diese Sprüche, Ansichten oder heutigen No-Go-Worte bestimmt nicht gut finden oder teilen, aber ich finde es gerade jetzt ganz wichtig, daß man sie in den zeitlichen Kontext stellt. Alte Männer bashen für Dinge und Sprüche, die heute gar nicht mehr gehen, ist ziemlich einfach und nicht immer fair. Und es geht da nicht um körperliche oder psychische Gewalt usw.
    Wer kann sich z. B. nicht an diese unsäglichen Affenlaute oder fliegende Bananen bei Oliver Kahn erinnern? Gruselig und auch damals vollkommen inakzeptabel. Das waren die wirklich üblen Geschichten. Oder ich kenne Erwin Kostedde noch bestens unter seinem "Nickname" Schwatten Erwin.....geht gar nicht. Auch damals nicht.

    Ich gebe natürlich zu, daß es nicht möglich ist, da klare Grenzen für 40 oder 50 Jahre zurück zu ziehen, aber macht mir Otto R. nicht schlechter als er wirklich war. Ohne ihn wäre Werder nie so weit gekommen, und er wird immer ein extrem großer und wichtiger Teil der Werder-Geschichte bleiben.
    Ich bin für den Pessimismus der Intelligenz und für den Optimismus der Tat.

  12. #492
    Avatar von Nis Randers
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    Ich fande Wechsel mit Herzog zu den Bayern schon ziemlich übel.

  13. #493

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    WILL
    DAS
    HIER
    SEHEN
    !!!

    https://youtu.be/YWLQUaIPkiY

  14. #494
    Avatar von Wense
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    OH. MEIN. GOTT.
    MUST SEE!
    Bappsack (m/w/d)
    Done.

  15. #495
    Avatar von Gebre-Selassie-Fan
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    Gegen Dauergesänge der Ultras!!
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