Was lieste son Scheiß auch?
Was lieste son Scheiß auch?
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
Bzgl. e-book: Habe mal einen Tolino geschonken bekommen, fand den optisch super, bei vielen Zugfahrten platzmäßig unschlagbar. Seiten zurückblättern ist in der Tat blöd, dafür aber sind die Ausleihen super. Blöd fand/finde ich, das die Bücher optisch nicht vorhanden sind wenn mich mal nen Buesucher fragt ob ich ihm noch schnell ein Buch mitgeben/empfehlen kann, da schau ich gerne ins Regal. Lese inzwischen nur noch 2nd hand Bücher weil billiger, die meisten e-books sind doch recht teuer. Aber im Urlaub hatte ich die mitgenommene Lektüre schneller durch als gedacht, da war der Tolino ein echter Segen - schnell mal eben was runterladen. Und da fand ich eine Reihe, e-book-Classics oder so, da hab ich mir einen Klassiker der amerikanischen Literatur für 0,99!! Euronen gezogen: Nathaniel Hawthorne, Der scharlachrote Buchstabe. Geht um eine junge Frau die öffentlich gebrandmarkt wird weil sie ein Kind kriegt und den Vater nicht nennen will. Nimmt die damalige verlogene puritanische Gesellschaft ganz wunderbar aufs Korn, sehr viel Einfühlungsvermögen in die inneren Prozesse der einzelnen wenigen Charaktere. Man muss sich an die für heutige Ohren etwas schwülstig wirkende Sprache gewöhnen, was mir aber nicht schwer fiel, hatte von ihm auch schon mal 'Das Haus mit den sieben Giebeln' gelesen. Und zusätzlich haben die mir noch 'Wolfsblut' von Jack London geschenkt. Da werde ich mich noch hin und wieder in dieser e-book-Abteilung umsehen. Ansonsten habe ich in der letzten Zeit unfassbar viele Krimis gelesen, lasse mich da immer von der 'Krimibestenliste' inspirieren, die man sich durch Mailverteiler monatlich zuschicken kann. Waren jetzt richtig viele Australier (Gary Disher, Peter Temple) dabei, bin allerdings gerade in Südafrika (Mike Nicol). Das sind super Bücher, spannend, aber immer auch viel Milieu-/Gesellschaftsstudien.
Ich kann tatsächlich verstehen, dass sie jemanden nicht gefallen könnten... Zum Glück gibt es ja verschiedene MeinungenZitat von In5anity
Die fand ich ehrlich gesagt das mit Abstand schlimmste, was ich je im Bereich Fantasy gelesen habe.ich fand sie klasse
Ich finde es übrigens unangebracht, Literatur, egal ob sie gefällt oder nicht, als "Scheiß" zu bezeichnen.
Geändert von FlutlichtOst (17.10.2019 um 13:35 Uhr)
Sei dir gegönnt
All life is problem solving.
Wie subtil.
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
@Nordmanntanne
Normalerweise würde ich an der Stelle immer das Project Gutenberg empfehlen, bei dem lizenzfreie Klassiker kostenlos zu bekommen sind.
Anscheinend hat die Verlegerlobby aber ein Gerichtsurteil bemüht, um den Zugriff aus Deutschland zu sperren... (Sieht man, sobald man einen bestimmten Text anklickt oder die Suche bemüht)
Hier kann man jetzt nur noch den Zugriff über ein VPN/Proxy machen.
Hier kann man auch mal reinlesen.
Welche rechtliche Handhabe hat eigentlich die Verlegerlobby da, bei lizenzfreien Texten?
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
@fruchtoase: hey, das ist cool, bin auf Gutenberg eigentlich immer nur im Kontext wissenschaftlicher recherche gestoßen und nie auf den gedanken gekommen, das oder andere Seiten mal für mich privat durchzuforsten. DAZKE dafür!
Lizenzrecht ist überall anders. Bei uns sind Werke nach 70 Jahren gemeinfrei, in den USA, wo das Projekt beheimatet ist, ist das wohl früher der Fall. Es sind also einige Werke, die in den USA schon gemeinfrei sind, in Deutschland aber noch nicht, Stein des Anstoßes.
Warum man das nicht einfach Land für Land mit einer einfachen Zugriffsbeschränkung mit einer Zeitmarke regeln kann, ist mir zwar nicht klar, aber was solls. Als Vorsichtsmaßnahme, da das Projekt für eine gerichtliche Auseinandersetzung wohl kein Geld hat, hat man einfach erstmal provisorisch D IP-banned. Naja, kein großes Hindernis, aber ich erinnere mich, dass man das Gutenberg Project früher mal als Datenbank im Tolino einbinden konnte, das war natürlich extrem bequem, um Zugriff auf abertausende Klassiker zu bekommen.
Ergänzung zu meinen kurzen Kriminennungen oben: Adrian McKinty's Krimis aus Nordirland sind auch Bombe :-)
Und kürzlich einen für mich und wahrscheinlich in Deutschland vielen unbekannten Autor entdeckt: John Edgar Wideman, sehr interessante Bio, sein Buch über Basketball habe ich verschenkt, selber gelesen 'Himmel unter den Füßen', er beschreibt das Leben der Scharzen in den Ghettos, hier nen mittelalter Mann der sich wieder Erwarten und Vernunft (jedenfalls nach seinem Gefühl) in eine wesentlich jüngere verliebt, die eigenbtlich nur mal wieder einein Mann mit ins Bett nehmen will und sich dann allmählich doch traut ihr Herz einem Mann zu öffnen. Dazu noch andere Figuren, alle am Rande der Gesellschaft, und Jugend-Gangs die sich gegenseitig umnieten. Wideman weiss familiär bedingt sehr genau wovon er schreibt, sollte man sich mal anlesen. Nicht ganz einfach zu lesen zu Beginn, weil alles innerer Monolog/Gedankengang, trotzdem für mich sehr beeindruckend, wenn auch im Unterton ein deutlicher Blues.
Habe gerade doomsday clock nr 3 durch. Herrlicher plotwist alle wichtigen dc Figuren inkl Watchmen sind mit bei.
Dr Manhattan als elder statesman hat ozymandias eine Abfuhr erteilt.
Sieht so aus, als baue er wieder Scheisse.
Für Comicfans Pflicht
Der Fischerverlag hatte geklagt, weil die Plattform Texte von Thomas und Heinrich Mann sowie von Alfred Döblin anbot, die in den USA rechtlich frei waren, aber in Deutschland eben noch nicht. Als Reaktion darauf wurden dann alle User aus D geblockt.
Man kann hier https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipe..._Public_Domain sehen, wann welche Werke von welchem Autor in die "Public Domain" übergehen. Heinrich Mann 2021; Thomas Mann 2026 und Alfred Döblin leider erst 2028Dabei ist die Politik von Project Gutenberg wegen dieser Autoren ganz Deutschland auszuschließen einfach total Panne.
Noch etwas anderes:
Ich finde in den letzten Tagen konnte man noch besser die Wahl der diesjährigen Literaturnobelpreisträger noch besser nachvollziehen. Das Komitee stand auf der einen Seite unter gehörigen Druck, "politisch korrekt" auszuwählen - als weiblich, am besten nicht europäisch. Gleichzeitig drohte dem Preis ein gehöriger künstlerischer Bedeutungsverlust, wenn man sich dem allgemeinen Pressepöbel gebeugt hätte. Angenommen, man hätte den Preis Olga Tokarzcuk und Maryse Condé verliehen...alle hätten die Entscheidung gelobt, einen kurzen Artikel dazu geschrieben und wären zur Tagesordnung übergegangen. Kein Mensch hat je von diesen beiden Autorinnen gehört geschweige denn etwas von denen gelesen und könnte dazu mehr als einen Artikel schreiben - es würde auch niemanden großartig interessieren!
Peter Handke war daher die logische Wahl neben Tokarzcuk: der steht schon ewig auf der Liste (genau wie Dylan) und hält den Nobelpreis für Wochen in den Medien: das Spannungsfeld zwischen der literarischen und politischen Legitimität für den Preis ist dabei nicht aufzulösen. Frei nach dem Motto: es gibt keine schlechte Publicity.
Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)
Es stand wohl im Raum, dass sich auch noch andere Klagen (anderer Verlage zu anderen Autoren) ergeben würden. Es war also eine Holzhammermethode, um zukünftige Prozesse auszuschließen. Wie gesagt, technisch wäre das mMn relativ einfach zu lösen, warum man auf diese Methode zurückgreift, keine Ahnung. Vielleicht sollte so öffentlicher Druck entstehen?Der Fischerverlag hatte geklagt, weil die Plattform Texte von Thomas und Heinrich Mann sowie von Alfred Döblin anbot, die in den USA rechtlich frei waren, aber in Deutschland eben noch nicht. Als Reaktion darauf wurden dann alle User aus D geblockt.
Man kann hier https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipe..._Public_Domain sehen, wann welche Werke von welchem Autor in die "Public Domain" übergehen. Heinrich Mann 2021; Thomas Mann 2026 und Alfred Döblin leider erst 2028
@Fruchtoase: Ja, das wirft der Fischerverlag dem Project Gutenberg jedenfalls vor. Ist bestimmt Ansichtssache, wessen Argumentation man da folgt.
Ich bin vor kurzem umgezogen und hatte aus dem Anlass mal wieder alle Bücher einmal in der Hand. Dabei habe ich mal die zur Seite gelegt, die mir besonders wichtig sind oder einen größeren Eindruck auf mich hatten. Das würde mich von anderen Leuten auch immer interessieren, daher hier meine persönliche "Shortlist":
- 1. Charles Bukowski – Das schlimmste kommt noch
- 2. Charles Bukoswki – Der Mann mit der Ledertasche
- 3. Knut Hamsun – Hunger
- 4. Knut Hamsun – Myterien
- 5. Knut Hamsun - Pan
- 6. John Steinbeck – Tortilla Flat
- 7. F.S. Fitzgerald – Der Große Gatsby
- 8. Carson McCullers – Das Herz ist ein einsamer Jäger
- 9. Truman Capote – Frühstück bei Tiffany
- 10. Vilhelm Moberg – Dein Augenblick
- 11. Haruki Murakami – Hard-Boild Wonderland
- 12. Ota Pavel – Der Tod der schönen Rehböcke
- 13. Antoine de Saint-Exupery – Nachtflug
- 14. J.D. Salinger – Der Fänger im Roggen
- 15. Naoya Shiga – Erinnerungen an Yamashina
- 16. Georges Simenon – Der Mann, der den Zügen nachsah
- 17. John Williams – Stoner
- 18. Kenzaburo Oe – Reißt die Knospen ab
- 19. Gao Xingjian – Das Buch eines einsamen Menschen
- 20. Lars Gustafsson – Wollsachen
- 21. Gaito Gasdanow – Das Phantom des Alexander Wolf
- 22. F.M. Dostojewski – Die Brüder Karamasow
- 23. Peter Hoeg – Der Plan von der Abschaffung des Dunkels
- 24. Harry Martinson – Der Weg nach Glockenreich
- 25. Harry Mulisch – Die Entdeckung des Himmels
Knapp nicht drauf sind Paul Auster (Leviathan, New York Trilogie, Land der letzten Dinge); Ilja Ilf/ Jewgeni Petrow (Zwölf Stühle); Chinua Achebe (Things Fall Apart); Ray Bradbury (Mars Chroniken); Adiga Arvind (White Tiger); Max Aub
Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)
Das sind zwei sehr lesenswerte Bücher, für die ich Zustimmung signalisieren möchte.
Gute Idee mit der Liste, mach ich vielleicht auch die Tage mal.
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
Berechtigungen
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