Das waren/sind auch meine Gedanken.
Jo, das alle male. Daher würd mich mal interessieren, wie man das macht, einen Roman zu schreiben. Stelle mir da unfassbar viele Schaubilder vor mit Figuren, Handlungssträngen etc. vor um immer noch zu wissen, wer was gemacht hat. Schließlich hat Schreiben bzw. haben Figuren und Situationen ja ein Eigenleben, dem man nachgeben muss beim Schreiben.
WaMa starten, Auto laden, Trockner laufen lassen.
Wann ist im Norden viel Wind- und Sonnenstrom im Netz?
Nutzen statt abregeln.
Einerseits vermutlich wild; andererseits lässt der dann ja auch wieder viele über die Klinge springen.
Wahrscheinlich einfach, weil die Handlungsstränge & Personen sonst einfach nicht mehr auf das A0 Blatt passen
Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)
Aktuell lese ich Radtouren Bücher
Auf ein glückliches Leben, da der Tod zu lang ist.
WaMa starten, Auto laden, Trockner laufen lassen.
Wann ist im Norden viel Wind- und Sonnenstrom im Netz?
Nutzen statt abregeln.
@Nordmanntann
Ich spreche mal für mich: Meine bisherigen romane, die ich schrob, schrub ich "intuitiv". Insofern ausgehend von meinem ersten fertiggestellten roman:
Es gab ne Ausgangsidee
Daraus habe ich einen Anfangsplot entsponnen
Den habe ich um lokales Flair, Orte und Begebenheiten ergänzt
Woraus sich die Sprache des Buches resultierte oder ergab
Dann ein zwei Wendungen und weitere Personen eingebaut - die sich intuitiv gut für die Story anfühlten und sich "organisch ergaben"
Um dann mit einem (gewollt) überkandideltem finale zu enden.
Für weitere Romane habe ich Storyboards erstellt. die betreffen allerdings nur die Story mit den Themen, die Hauptpersonen was sie machen sollen und die Locations, wo die Story spielt.
Komme aktuell nur nicht dazu das in Romanform zu schreiben. Es gibt aber Kurzversionen von einigen dieser Storyboards.
Habe bis auf "analoge Selbstauflage" nie üssiert.
Von daher finde ich das opti-geil was Kollege @tsubi macht. Hut ab.
Geändert von Schmolle (12.05.2023 um 15:02 Uhr)
Protest war schon immer käuflich.
Ich habe gerade von dem italienischen Schriftsteller Antonio Tabucchi das Buch "Erklärt Pereira" ausgelesen und wollte davon berichten, weil ich das für sehr lesenswert halte. Das ist mein drittes Buch von Tabucchi, die mir bisher alle sehr gut gefallen haben.
"Erklärt Pereira spielt im Jahr 1938 im Lissabon unter der Diktatur Salazar während im benachbarten Spanien der Bürgerkrieg tobt. Europa steht kurz vor dem Abgrund des zweiten Weltkrieges. Pereira ist einziger Redakteur des Kulturteils der Tageszeitung Lisboa. Seine Frau ist vor einigen Jahren gestorben, aus Trauer ist er fett und herzkrank geworden und er beschäftigt sich zunehmend mit dem Tod. Politik interessiert ihn nicht besonders und seine wöchentliche Aufgabe besteht darin, jeden Samstag seine Kulturseite voll zu bekommen. Dafür übersetzt er oft französische Erzählungen aus dem 19. Jahrhundert und bei gegebenen Anlässen schreibt er eine Kolumne "Jahrestage".
Die Geschichte beginnt, als er einen jungen Mann einstellt, der über den Tod promoviert hat in Philosophie. Dieser soll ihn damit unterstützen, dass er Nachrufe auf noch lebende Schriftsteller verfasst, damit diese im Fall des tatsächlichen Ablebens schnell veröffentlicht werden können. Der junge Mann zeigt sich aber als gänzlich ungeeignet, druckbare Nachrufe zu veröffentlichen - diese sind viel zu politisch. Pereira ärgert das, und gleichzeitig entlässt er den jungen Mann nicht, sondern hilft diesem finanziell.
Im Zentrum des Romans steht sicher die Frage, ob man angesichts eines immer totalitärer agierenden Gesellschaft unpolitisch bleiben kann und welche Macht/ Rolle Literatur dabei übernehmen kann. Interessant sind da bspw. die Nachrufe: die eigentlich nur druckbar sind über Autoren, die nirgendwo angeeckt sind und somit systemkonform. Die sind dann auch wirklich tot, während über politische Autoren gar kein wahrhafter Nachruf möglich ist, weil deren Aussagen noch in die Gegenwart wirken und dem System entgegenstehen.
Tabucchi schreibt atmosphärisch dicht und gleichzeitig webt er leichtfüßig diese philosophischen Fragen in die Handlung ein. Irgendwie typisch für italienische Schriftssteller dieser Generation (Italo Calvino, Eco etc.) gibt es unzählige Querverweise auf andere Bücher und Autoren - kann man recherchieren und deuten, aber stören den Lesefluss überhaupt nicht. Kurzum: sehr kurzweilige und spannende Lektüre - vor allem, wenn man den Sommer im Süden verbringt (Spanien, Portugal natürlich vor allem)
Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)
vielen dank für die glückwünsche.
ist bei mir ähnlich wie bei schmolle. das geschieht bei mir intuitiv, ich tauche ein und lasse das schreiben geschehen. und so wie ich bei freunden / bekannten nicht vergesse, wo sie wohnen, welches auto sie fahren, welche eigenheiten sie haben, so vergesse ich das bei den romanfiguren ebensowenig.
bei "das lied von eis und feuer" ist das in der hinsicht aber natürlich königsklasse.
Ganz schnell und leider passend: Habe gerade 'Der Block' von Jerome Leroy gelesen. Geschichte: Anhand zweier Personen wird durch Rückblicke über mehrere Jahrzehnte, jeweils aus der Perspektive eines der beiden Männer, der Aufstieg einer rechtsradikalen Partei in Frankreich hin zur Regierungsbeteiligung gezeigt. Ist von 2011, in Deutsche übersetzt 2017, angepriesen als Krimi, für mich eher politischer Roman. Natürlich geht es um Front bzw. jetzt Rassemblement National. Der 'Clou' des Buches: Der Autor lässt die Personen laut denken bzw. ihre Sicht auf Politik und ihre jeweiligen (auch sehr gewalttätigen) Aktionen darstellen, ungefiltert. Nebenbei erfährt man viel über die Geschichte der französischen Rechtsradikalen. Nicht schön aber sehr informativ, am Ende bin ich leider aber auch ein wenig ratlos. Gegen überzeugte Rechte hilft kein Reden. Man muss Distanz ihrer Wähler zur Politik abbauen bzw. darf sie nicht entstehen lassen. Und man darf mit ihnen keine Koalition eingehen. Na ja, man wird sehen.
Tipp für Zwischendurch: Bachmannpreis läuft.
Auch ohne Smilies könnte dieser Beitrag Spuren von Ironie, Sarkasmus oder Zynismus enthalten.
Da spricht 1 Literaturenthusiast.
Glaube da würde ich mich missverstanden fühlen, sollte ich da "mal sein".
Protest war schon immer käuflich.