Wer liesst denn noch Heutzutage?

[K]

Kann grueMo übrigens nur zustimmen, The Tender Bar ist ein wirklich sehr gut geschriebenes Buch. Wenn ichs fertig habe, kann ich auch gern mal mehr darüber sagen...

Ein "Danke für den Tipp, lieber Hans!" wäre in diesem Zusammenhang mehr als angebracht... 8-

Entschuldigung, lieber Hans. Vielen Dank!

[hans koschnick]

[K]

Wenn Du noch mehr Literaturtipps dieser Güteklasse hättest, wartet hier im Übrigen eine gespannte Empfängerin...

[hans koschnick]

Versuch's mal mit Catch 22 und dessen Quasi-Fortsetzung Endzeit, beide vom großartigen Joseph Heller!

Zwar sehr gewöhnungsbedürftig (aufgrund zahlreicher Rückblenden und zeitlich verschobener Erzählweise - auch das Thema ist nicht jederfrau's Sache ) - aber durchaus lohnenswert, und durchaus mit Parallelen zum heutigen alltäglichen Irrsinn, nicht nur beim Militär...

[hawk83gut]

catch 22 sollte man schon kennen. gutes buch.

hab mir grad in the shadows of no tower bestellt, der comic von art spiegelmann der sich um 9/11 dreht. mal sehen ob er ähnlich gut wie maus ist

[we.win]

Hätte mal eine Frage, die sich freut, beantwortet zu werden:
Wie kann man Musik in einem Buch hörbar machen?
(Speziell Robert Schneiders Schlafes Bruder)
Schon mal im Vorraus. Achja, alles was nach heute abend kommt an Vorschlägen, ist zu spät

[kalli]

So spontan würde ich sagen, nur durch die metaphernreiche Beschreibung der Emotionen und Assoziationen, die die Musik beim Hörer bzw. beim Musiker hervorruft. Bei Schlafes Bruder gibt es ja beispielsweise die Szene relativ am Ende in der Kirche (Oder war es ein Konzertsaal? Ist länger her, dass ich das Buch gelesen habe.) in der die Pracht und Intensität der Musik wechselseitig anhand der Reaktionen des Publikums (Ekstase und Überwältigung) und des Protagonisten (völlige Verausgabung) dargestellt wird. Musik lässt sich meiner Meinung nach nur über ihre Wirkung auf eine der Romanfiguren oder den Erzähler selbst wirkungsvoll darstellen. Praktisch nur über den Umweg über einen Rezipienten.

[we.win]

Ja, jetzt wo du es sagst
War übrigens wirklich eine Kirche am Ende

[hawk83gut]

in schlafes bruder wurde es meiner erinnerung nach auch sehr häufig mit metaphern aus der natur versucht. die menschen am ende in der kirche werden so wie ein bienenschwarm beschrieben. in der szene in der elias alder sein absolutes gehör bekommt ist er auf diesem fuß gottes - also nicht nur metaphern mit der naturm sondern auch mit übernatürlichem.
die musik wird auch im vergleich zu den negativen klängen die menschen verursachen als rein dargestellt. jener bienenschwarm, das röcheln und schreien der schwangeren und der kämpfenden, dreckigen dorfjugend. usw.
die imaginäre musik im buch ist dadurch wesentlich schöner als die in der an sich nicht schlechten verfilmung.

[kalli]

Ich brauche mal eine Entscheidungshilfe, was ich lesen soll, wenn ich mit dem guten Ulysses fertig bin. Zur Auswahl stehen:

- Haruki Murakami - Kafka am Strand
- Cormac McCarthy - Die Straße
- Viktor Perlewin - Die Dialektik der Übergangsperiode von Nirgendwoher nach Nirgendwohin
und
- Jonathan Safran Foer - Everything is illuminated

Die habe ich alle hier herumliegen, nur kann ich mich leider nicht entscheiden... confused

[Schmolle]

@kalli
kenn ich nichts von. Da mir Cormac Mc Carthy "vom Namen was sagt" würde ich den nehmen. Den Titeln der Bücher nach zu urteilen, eignen die sich gut, um den Kamin zu befeuern!




Liebe Gemeinde ich lese die letzten Worte auf einen der großen hier relativ unerwähnten:

Micheal Chrichton

Er schaffte den Spagat zwischen Serienautor, Drehbuchautor, Filmregisseuer und buchautor so elegant wie keiner vor ihm und das in einem erfolgreichem Maße. Wegweisend Coma. Wohl auch Jurassic Park. Emergency Room setzte Maßstäbe in Bezug auf Fernsehserien und brachte den Frauen ein neue Idol Mr. Clooney, alleine dafür hat er jeden seiner Emmies und Oscars und Golden globes verdient, so er sie (persönlich) bekommen hätte.
Er wagte es, den Wettbewerb um die schönste Leiche der Film- und Fernsehgeschichte, die Laura Palmer für sich eigentlich für alle Ewigkeit gewonnen hatte, mit Tatjana Patitz für sich zu proklamieren (Wiege der Sonne).
Prey wurde schon nicht mehr für so "bahnbrechend" gehalten. Das er sich mit einem Krebsleiden herumplagte kam wohl erst jetzt ans Tageslicht. Sein Privatleben sparte der Gute aus.

Tja Michael, jetzt kannst du ja mit ihm da oben deine Blaupausen abgleichen und gucken, obs einigermaßen übereinstimmt!

ich les hier ja eher mt (ganz im sinne des threadtitels).
aber mein lieber schmolle, ich bin negativ überascht von deiner unkenntnis.

@kalli:

mein tipp: zuerst haruki murakami, dann jonathan safran foer.

vom letztgenannten habe ich mir jetzt "Extremely Loud & Incredibly Close" bestellt, zusammen mit "ich werde hier sein im sonnenschein und im schatten" von christian kracht und "als wir träumten" von clemens meyer.

[Schmolle]

@duc
Ich selber erschrecke vor meiner eigenen Unkenntnis bezüglich zeitgenössischer "guter" Literatur gelegentlich. Was man weiß, ist ein Tropfen was nicht, ein ganzer Ozean. Mein Hauptaugenmerk gilt halt eher dem unterhaltendem Genre und dem Sachbuch, dann noch dem Fachbuch und dem Lehrbuch.
Und das ich manches nicht kenne, darüber lache ich mich manchmal selber aus.
Andererseits: Wenn ich ein Buch verkaufen wollte, würde ich es nicht "Kafka am Strand" nennen. Aber ich bin kein Japaner, kann das vieleicht nicht beurteilen?


Den Kracht Titel hab ich mir im Übrigen auch vorgemerkt. Is ja bald Palmenfest, wiedermal!

[Schmolle]

Hätte mich jetzt schwer gewundert, wenn meine Unkenntnis über wichtelige Literaten bzw. der Tod von Michael Chrichton angesichts so bahnbrechender Ereignisse, wie z.B. denkt euch was aus!
Etwas mehr Traffic hierhin gelockt hätte - ist kein Vorwurf. Nur ne Feststellung.


In Deutschland rechnet man auch dieses Jahr damit, daß zwischen 25-30% aller Weihnachtsgeschenke ein/mehrere Buch/Bücher werden. Ich halte das für sehr bemerkenswert. Immerhin wurde so im Zuge der ersten Internethype-Diskussion 96-98 dem Buch das Ende prophezeit. Zum zweiten Mal will man übrigens ein "echtes" e-book versuchen zu entwickeln.
Das pdf e-book zum download hat tatsächlich einen Siegeszug sondergleichen hintersich. Ein echtes - auf dem man sich Bücher seiner Wahl "raufholen und lesen kann" - quasi der Ipod zum Lesen - war bislang überhaupt noch nicht über den Status eines Prototyps hinausgekommen.

Und ich wage die Behauptung, daß es Quatsch ist. Der LeserIn will die Funktionalität des Buches, wenn er ein Buch liesst. Das Rascheln der Seiten, das Blättern, das Lesebändchen reinklemmen können und das Anhimmeln des Covers und sich Wundern über den belämmerten Klappentext.

Bücher lesen auf dem I pod, dem Blackberry dem was auch immer - ich glaube das schockt nicht und würde sich nicht durchsetzen. Für Kurznachrichten oder zum download und Hinterherausdruck wohl, aber nicht zum vom Anfang bis zum Ende am "Mäusekino" fertig lesen.

So weit mein Ausflug in die Welt der "Neurungen über das Buch"

[soviet_1917]

Ich brauche mal eine Entscheidungshilfe, was ich lesen soll, wenn ich mit dem guten Ulysses fertig bin. Zur Auswahl stehen:

- Haruki Murakami - Kafka am Strand
- Cormac McCarthy - Die Straße
- Viktor Perlewin - Die Dialektik der Übergangsperiode von Nirgendwoher nach Nirgendwohin
und
- Jonathan Safran Foer - Everything is illuminated

Die habe ich alle hier herumliegen, nur kann ich mich leider nicht entscheiden... confused

hab ersteres gelesen und sehr gut gefunden. skurril und surreal, kafkaesk eben, und trotzdem sehr gut lesbar und interessant.

ich muss übrigens mal meiner bekannten sagen dass sie mir das wiedergeben soll!