@Berder
xG sind die "erwarteten Tore". Sprich, wie wahrscheinlich eine Chance ein Tor zur Folge hat. Ein Elfmeter hat bspw um die 0,77 xG, weil ca 3 von 4 Elfmeter reingehen.
NPxG ist im Prinzip das gleiche nur eben ohne Elfmeter (non penalty)
Hier wird also auch die Wahrscheinlichkeit einer Torchance bemessen. Ging eine vergleichbare Chance 3 von 10 mal ins Tor, hat sie einen Wert von 0,3.
xGA sind die erwarteten Gegentore.
Da heute alles in Datenbanken erfasst ist, können diese Werte recht schnell ermittelt werden. Das war früher eben nicht möglich. Wirklich brauchen tut man das mMn nicht, aber als Grundlage zum Diskutieren kann man das durchaus nutzen.
Während eines Spiels fühlt man ja selbst recht gut, wie die Statistik oder eben Chancenverwertung aussieht.
Ein Klassiker: das rächt sich noch (hoher xG, niedriger xGa, trotzdem verloren)
Locker bleiben! ¯\_(ツ)_/¯
Ist die PK wieder am Freitag um 13:30 Uhr? Konnte dazu nichts finden und sorry, falls es hier schon irgendwo steht und ich es überlesen habe. Bedankt.
Immer zwei Tage vorm Matchday um 13:30, ja.
So hatte ich es auch im Kopf. Besten Dank! :-)
Wunna hat das ja schon gemacht, deshalb nur kurz für den Fall Frankfurt: Frankfurt hat sich diese Saison eher mittelmäßig viele bzw. gute Chancen erspielt (die 14.2xG, Rang 12), diese Chancen "erwartungsgemäß" verwertet (durch 15 Tore aus 14.2xG), es dabei aber gut geschafft, wenige bzw. wenig hochwertige Chancen zuzulassen (13.8xGA, Rang 5) und aus diesen zugelassenen Chancen dann sehr wenige Gegentore kassiert (9, Rang 2).
Grundsätzlich gilt in den meisten Fällen:
xG werden selten über einen längeren Zeitraum stark übertroffen, v. a. auf individueller Ebene. Heißt: selbst absolute Topspieler schießen selten über einen längeren Zeitraum viel mehr Tore als ihr xG vermuten lassen würde. Aktuelles Beispiel aus dieser Saison: Dinkci hat bereits 5 Tore erzielt. Diese 5 Tore hat er aus 18 Schüssen erzielt, wovon 8 aufs Tor gingen, mit einem xG-Wert von insgesamt 1.1. "Erwartungsgemäß" wäre also, dass Dinkci aus diesen bisherigen Schüssen und Chancen in etwa 1 Tor erzielt hätte. Wenn solche Werte (xG/xGA etc) stark übertroffen werden, bezeichnet man das oft einfach als "Overperformance", wenn sie stark untertroffen werden, dann als "Underperformance". Bei beidem, d. h. Overperformance und Underperformance, kann man oftmals davon ausgehen, dass sich das über einen längeren Zeitraum eher wieder "normalisiert", d. h. mehr zum Erwartungswert orientiert. Bei Dinkci bspw. würde man also konkret davon ausgehen, dass er diese starke Chancenverwertung eben nicht aufrechterhalten kann.
Was man bei xG ergänzend vermuten kann: Teams, die sich einen hohen xG Wert (oder allgemein ihren xG Wert) nicht darüber erspielen, dass sie lediglich ein hohes Volumen an Chancen/Schüssen erspielen (= schießen viel, aber aus eher schlechten Positionen), sondern eher eine hohe Qualität an Schüssen/Chancen (= schießen vielleicht nicht viel, aber erspielen sich sehr hochwertige Chancen, die dann eben häufiger zum Erfolg führen), können ihren xG auch eher längerfristig (in einem realistischen Rahmen) übertreffen. Ein xG-Wert von 0.4 beispielsweise ist schon eine sehr gute Chance (in Datenerhebung dann oft "Großchance" genannt), ein Schuss von außerhalb des 16ers mit mehreren Gegner drumherum hat dann eher sowas wie 0.08-0.12. Das 2:2 von Borré gegen Wolfsburg bspw. hatte laut Understat einen Wert von 0.39, das Tor von Paredes für Wolfsburg 0.68, der Freistoß von Ducksch 0.08.
Was man auch oft feststellt: dass Teams, die sehr gut bei Standards sind, ihren xG eher überperformen.
Für xGA kann man Ähnliches vermuten, wobei hier erfahrungsgemäß zwei Faktoren sehr starken Einfluss üben können: die Torwartleistung und, eben schon angesprochen, das Verhalten bei Standards.
In der Relegationssaison (meine ich) hatte Werder zwischendurch bspw. eine Phase, in der wir ständig nach Ecken oder Freistößen Gegentore kassiert haben. Zu der Zeit war unser xGA gar nicht so schlecht, wir haben von Anzahl und Qualität nicht wahnsinnig viel zugelassen an Chancen. Aber dadurch, dass wir bei Standards so schlecht verteidigt haben, konnten unsere Gegner regelmäßig selbst aus eigentlich wenig aussichtsreichen Situationen unwahrscheinlich häufig Tore erzielen.
Umgekehrt lässt sich schlecht sagen, warum jetzt ein Team viel weniger Gegentore aus den xGA kassiert als man vermuten würde. Das kann ein hervorragender Torwart sein, das kann eine sehr gut organisierte Abwehr sein, die wenig hochwertige Chancen zulässt und selbst bei Abschlusssituationen, die oftmals zumindest durchschnittlich gut sind, so steht, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit nochmal geringer ist. Das kann eine so gute Standardverteidigung sein, dass bei Standards kaum saubere Abschlüsse zugelassen werden usw.
Bei Frankfurt bspw. lässt sich vermuten, dass es einerseits eine sehr gut organisierte Abwehr ist und andererseits eine gute Torwartleistung. Hierzu kann man ergänzend noch die sogenannten post-shot xGA einbeziehen. Das sind xGA, bei denen ergänzend mit Standbildern gearbeitet wird, um noch genauer Faktoren wie Raumaufteilung, Torwartpositionierung, Abschluss usw. in die Bewertung der Chance einzubeziehen, um zu bewerten, wie wahrscheinlich es ist, dass der Torwart den Schuss abwehrt. Hier sieht man, dass Frankfurt sehr gut agiert: statt zuvor eh schon geringen 13.8xGA sind es nur 10.90PSxGA, lediglich Bayern (8.6) hat hier weniger zugelassen. Wenn man das umrechnet auf die zugelassenen Schüsse, dann landet Frankfurt mit 0.21 PSxGA pro Schuss aufs Tor auf Rang 1.
Heißt: bei keinem Team ist es so wahrscheinlich, dass der gegnerische Schuss, der aufs Tor kommt, vom Torwart abgewehrt wird, wie bei Frankfurt. So hat Frankfurt dann eben nur 9 Gegentore aus eh schon sehr wenigen 10.9PSxG kassiert, der Torwart also 1.9 Tore mehr verhindert als "erwartet".
Bei Werder sieht es beispielsweise so aus: 18.3xGA (Rang 13), 16.3 PSxGA (Rang 8), 0.29 PSxG pro Schuss aufs Tor (geteilt Rang 6), daraus 20 Gegentore kassiert (Rang 10), vom Torwart 3.7 Tore mehr zugelassen als "erwartet".
Dabei teilt sich das unter Zetterer und Pavlenka so auf:
Pavlenka: 7 Spiele, 17 Gegentore kassiert aus 13.1 PSxG mit 0.30 PSxG pro Schuss aufs Tor, 3.9 Tore mehr kassiert als erwartet
Zetterer: 3 Spiele, 3 Gegentore kassiert aus 3.2 PSxG mit 0.29 PSxG pro Schuss aufs Tor, 0.2 Tore weniger kassiert als erwartet
Ach ja, nach genauerer Betrachtung würde ich Frankfurt übrigens nochmal deutlich positiver bewerten, insbesondere defensiv sieht das schon ziemlich stark aus.
Frankfurt hat aber noch gegen kein einziges Spitzenteam gespielt. Die haben auch deshalb so viele Punkte, weil sie bisher echt fast durchgehend nur schwache Gegner hatten.
So oder so: die sind fällig!
Hoffenheim und Dortmund (Top 6)? Daraus 4 Punkte geholt!
Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch!
- Erich Kästner -
Ich glaube im Profisport sollte Müdigkeit nie ein Thema der Muskeln sein, sondern eher des Kopfes.
Es ist einfach mental sehr anstrengend sich mehrfach die Woche auf ein Leistungstermin zu konzentrieren. Die reisestrapazen, ggf. schlechteres Schlafen wegen nicht eigenem Bett etc. tun da ihr übriges.
Denke mental sind Spieler schneller müde als physisch, da sollte ein Leistungssportler schon alle 72 h Leistung bringen können ImO