Ich wohne und arbeite in Essen und habe gelegentlich auch mal mit RWE zu tun. Grundsätzlich kann ich mir schwer vorstellen, dass irgendjemand in dieser Liga über 34 Spieltage hinweg mit Viktoria Köln mithalten kann. Die haben zweifelsohne den besten Kader der Liga und versuchen ja schon seit Jahren mit allen Mitteln, aufzusteigen. Viktoria hat aber jetzt zuletzt ein brutales Verletzungspech gehabt, wird aber vermutlich noch nachlegen.
Aber RWE hat in diesem Jahr ein extrem dankbares Auftaktprogramm. Und das nutzen sie derzeit. In Rödinghausen gab es am ersten Spieltag zwar direkt ne Niederlage, aber da hat man in der Nachspielzeit eine Chance zum Ausgleich vergeben, die Frank Mills legendärem Pfostenschuss Konkurrenz macht. Eine Woche später folgte der 5:1-Kantersieg im Derby gegen Wuppertal und spätestens seitdem ist die Stimmung zum ersten Mal seit langer Zeit fantastisch. Die letzten drei Siege gegen Kaan-Marienborn, Köln II und Herkenrath waren Pflichtaufgaben. Aber: RWE hat sie erfolgreich bestritten. Und in den letzten Jahren haben sie sich eigentlich gerade in diesen Spielen immer brutal blamiert.
Die nächsten Spiele sind jetzt gegen Bonn, gegen Lippstadt, in Verl und gegen Straelen. Das sind ebenfalls vier Gegner, gegen die zumindest neun Punkte mehr als realistisch klingen. Und wenn so eine Truppe dann mal von der Euphorie berauscht wird, kann natürlich einiges gehen. Bereits in Siegen (beim Spiel gegen Kaan-Marienborn) und auch in Herkenrath waren deutlich über 2000 Essener Anhänger vor Ort.