Cool, danke
Ich habe im Wintersemester 92/93 angefangen, in Bremen an der Hochschule zu studieren. Kannte als Osnabrücker nur den VFL und die Bremer Brücke, war vorher noch nie in einem Bundesliga Stadion. Irgendwann musst Du ja mal auch Werder schauen, dachte ich mir so... Dann war es der 03.11.1993 und Basler besiegelte durch sein Tor kurz vor Schluß gegen Sofia die Gruppenphase. Naja, dachte ich mir, schöne Nummer... und dann kam das Ding gegen Anderlecht... und wer dann da war, der weiß, warum... Seitdem ist alles grünweiß, inkl. Greencard, Tassen, Bodys früher für den Junior usw.... ihr kennt das
An den Preisen hat es damals nicht gelegen, dass das Stadion teils noch so leer war. Richtig voll wurde es erst zur Double-Saison und dann nach der WM2006. Da ist ein richtiger Hype entstanden. Beim Spiel gegen Lyon waren über 36.000 Zuschauer da. Die CL Preise waren auch damals natürlich schon höher als die der Liga.
Gefühlt haben wir immer, mit ein paar wenigen Ausnahmen in der 2.HZ zur Ost hin gespielt. Das ist aber auch nur meine Wahrnehmung.
Stimme Mulle da zu. Die WM hat das dann nochmals bestärkt, zudem der Stadionrückbau. Leere Plätze im Stadion waren übrigens in den 90ern ligaweit die Regel, lediglich Blödimund hat damals immer vor seinerzeit noch 42.8 k gespielt.
"No feeling is final" (R.M.R.)
Die Zuschauerzahlen (der Durchschnitt) sind erst 97/98 erstmals über 30.000 gestiegen. Davor waren es öfter weniger als 20.000. Und das obwohl das durchschnittliche Fassungsvermögen der Stadien damals wahrscheinlich größer war als heute. Haute würde man das als absolute Tristesse wahrnehmen, was damals in den Stadien los war. Zudem war der Stadionbesuch damals trotzdem wesentlich gefährlicher als heute. Gewalt in den und vor den Stadien war damals wesentlich häufiger als heute, obwohl die öffentliche Wahrnehmung eine andere ist.
Das war auch ja die Zeit, in der die rechte Szene und die Hools in die Stadien kamen. Hier in Bremen jedenfalls. Das hat sich alles erst ja geändert, als die Ultras sich formierten.
Zudem gab es hier auch ja in den 90ern Stadionumbauten, die alte OK wurde abgerissen und wir durften dann im Stehbereich unten in der Nord Platz nehmen.
Damals war es auch noch "üblich", dass bei Misserfolg das Publikum wegblieb - sprich z.B. nach Ottos Weggang. Hier bekommste ja trotz Kackspiele in a row von Werder das Stadion voll.
Ein Spiel Mitte der 70er im 3. Programm. Abstiegskampf, Höttges noch dabei, Schwarz-weiß-Griesel, Helmuth Poppen mit seinen melancholischen Kommentaren, alles sah nach Verzweiflung aus, 1:0 (alles aus Erinnerung) - genau das richtige für einen pubertierenden, nachdenklichen jungen Menschen. Das war ein kleiner Anfang für den (noch) HSV-Fan (wg Uns Uwe)
Später Studium in OL mit Stadionbesuchen, mehr Helmuth Poppen im Radio, dann Rehhagel mit seinen Einlassungen, Gegenmodell zu Bayern. Als dann eine junger Spieler aus meinem Heimatort, aus meinem Verein mit dem Fahrrad dort aufkreuzte, erst Chancentod, dann Stamm, war ich endgültig an Werder rettungslos verloren......
Heute beim Familienfest wurde mir mal wieder klar, wie wichtig Werder für viele Menschen in der Region ist.
Meine erste Saison war damals das erste Mal zweite Liga. Damit bin ich für so manchen hier schon Alteisen.
Heute traf ich einen alten Onkel, der leider kaum noch sehen kann. Insgesamt sehr traurig für ihn und dann sagt er doch tatsächlich, dass es auch sehr schwer zu ertragen ist, keine Werder Spiele mehr sehen zu können. Sein erstes Spiel war 1949 gegen den BSV in der Oberliga Nord. Seitdem Werderaner.
Das erinnert mich an eine Anekdote, die mein Großvater immer mal wieder zum Besten gab. Ein Spiel in der Oberliga (damals höchste Spielklasse) Werder gegen den HSV. Mein Großvater nahm ausnahmsweise mal meine Oma mit, die nach einer halbe Stunde oder so fragte, "welche sind denn nun die BSVer"?
Er setzte sich sofort ein paar Reihen höher und nahm meine Oma nie wieder mit. Mein Großvater war Jahrgang 1904 und hat bis über seinen 90. Geburtstag hinaus im Weser-Kurier zuerst die Berichte zu Werder gelesen.
"Protest-Wahl ist so, als würdest du in ein Hotelbett scheißen, weil dir das Zimmer nicht gefällt und dann merken, dass du die nächsten Wochen in einem vollgeschissenen Bett schlafen musst."
Warum ich Werderfan wurde?
Zuerst war die abgrundtiefe Abneigung gegen den Verein aus dem tiefen Süden, dessen Namen ich hier nicht aussprechen mag.
Werder war mir auch in Kindestagen schon sympathisch. (eigentlich sympathischer als heuer, wenn ich ehrlich bin)
Dann hat das Schicksal entschieden. Am 23.11.1985. Als Augenthaler Rudi Völler ins Krankenhaus trat, nur weil dieser zu schnell für ihn war, war für mich klar, wohin die Reise gehen würde... (auch wenn auf der Negativseite ein Brausekonzern es mittlerweile geschafft hat, die Roten noch in den Schatten zu stellen, aber ok, das ist ja auch kein Verein).
Die Eltern meines besten Freundes im Kindergarten waren aus Bremen. Wenn wir dort spielten (Game Boy Fußballspiel oder mitm Stoffball im Zimmer) gab er mir manchmal ein Trikot zum anziehen und Werder war dabei. Seitdem war ich Werder "Fan". Ich weiß noch wie ich mir ein eigenes Werder Trikot zu Weihnachten wünschte und von Oma und Opa ein BVB Wimpel geschenkt bekam. Ich war selten so enttäuscht wie über dieses Wimpel. Meine Enttäuschung erntete Unverständnis "aber du hast dir doch etwas mit Fußball gewünscht und das ist sogar von einer Mannschaft aus der Bundesliga" (ich komme nicht aus Bremen oder der näheren Umgebung). Trotzdem blieb Bremen in meinem Herzen, also Werder insbesondere, aber auch Bremen. Als Kind war natürlich das weiße DBV Trikot mit den Grünen Ärmeln und Basler ganz präsent. Ich erinnere mich immer noch an Bilder aus dieser Zeit in den Werder Magazinen. So richtig den Fußball und das Fandasein genossen habe ich nahezu die gesamte Schaaf-Ära und Spieler wie Micoud, K&K, Pizarro, Naldo, Özil und Diego haben mir unvergessliche Momente beschert. Ich war bereits Student, als ich erstmals nach Bremen ins Weserstadion fuhr. Zu dieser Zeit war Werder ein CL Club und holte zu Hause viele Punkte. Ich hatte eine unglaubliche Serie. Erst in meinem 18. "Heimspiel" im Weserstadion konnte ich den ersten Sieg feiern. Zu der Zeit lag meine Stadionstatistik bei 34 spielen in Folge ohne Sieg, darunter Pleiten im Pokal gegen Drittligisten wie Münster, aber auch tolle Spiele wie ein 4:4 gegen Valencia oder 3:3 gegen den BVB (da vertändelte Hunt den Ball in der nachspielzeit an der Seitenauslinie und aus dem 3:2 durch Pizza wurde noch ein 3:3 - da glaubte ich wirklich fast einen Fluch zu haben). Bei 0:5 klatschen in Gladbach und auf Schalke bekam ich SMS: "bist du im Stadion? Die spielen unterirdisch!" Es war wie verhext. Als gelegentlicher Stadiongänger trafen diese Nachrichten leider zu und es gab sie nur dann wenn ich tatsächlich da war. Im Double Jahr war ich allerdings in Gladbach im Stadion und sah Baumi den Ball kurz vor Schluss zum Sieg über die Linie drücken. Mein Fluch fing erst später an, ich sah zuvor auch bereits ein 0:6 in Bochum mit einer Diego Gala. Mein Fluch begann kurz danach mit dem ersten Besuch im Weserstadion. Es gab mal eine Phase mit einem Heimspiel Dreierpack, unter anderem gegen 2 Aufsteiger, darunter Fürth. Selbst diese 3 Heimspiele gab es keinen Sieg. Mitglied wurde ich als Werder bereits auf dem absteigenden Ast war. Es war vor dem Heimspiel gegen den AC Mailand in der Euro League. Ich wollte unbedingt Tickets und weder noch Mal international sehen. Mir war bewusst dass es länger dauern könnte bis das wieder kommt. Diego erzielte das 1:1. Ähnlich wie das Spiel gegen Valencia waren das meine Highlights während meiner Sorglosserie. Ich erinnere mich aus beim HSV an ein verkacktes Derby in einer Mordskälte, oder an ein 2:2 gegen Tottenham. Deswegen macht mir die aktuell schwierige Situation Recht wenig aus. Ich bin es irgendwie bereits gewohnt selbst in erfolgreichen Zeiten erwartbare Enttäuschungen mit Werder (wenn es sowas ab einem gewissen Punkt überhaupt noch gibt) zu erleben, und daher freue ich mich einfach über jeden Punkt und jedes Tor und sehe Niederlagen "sportlich" gelassen. Nach Siegen überfeiere ich das allerdings auch, also ziehe mir jeden erdenklichen Highlight Schnipsel etc. rein und nach Niederlagen gehe ich mit den Kindern im Wald wandern und erfreue mich an der Sonne und rufe die Kicker App eine Woche lang nicht auf
Erste Berührungspunkte mit dem Fussball gab es bei mir zu Beginn der WM 1990. Ich muss sagen da war ich gerade 7 Jahre alt und habe das nur so beiläufig mitgeschaut. Mein Vater hingegen war schon sehr Fussballbegeistert. Solche Großereignisse EM und WM wurden auch immer auf VHS-Kassette aufgenommen und festgehalten. . Mein Vater ist Vollblutitaliener und war begeisterter Fan von Juve. Damals gab es im deutschen Fernseh jedoch nicht wirklich die Möglichkeit internationale Ligen zu verfolgen. Deswegen war für mich Juve nicht interessant.
So richtig bewusst und nachhaltiges Interesse am Fussball hatte ich 2 Jahre später. Das war dann auch der Zeitpunkt wo ich selber im Verein Fussball gespielt habe.
Von da an (1992)verfolgte ich auch intensiver die Bundesliga. Ohne jedoch eine Präferenz für einen bestimmten Verein zu hegen. Bei SAT.1-ran wurde Werder des öfteren live gezeigt, vor allem die Europapokalspiele. In den Spielen war auch ergebnistechnisch immer gut was los. Langeweile fehlanzeige. Mit dem legendären Spiel gegen RSC Anderlecht 5:3 nach 0:3 war es dann um mich geschehen. Zum einen das mitreisende Spiel zum anderen hatte Werder Bremen auch diese speziellen Spielertypen, die einen in den Bann gezogen haben. Man kann aber auch schlecht Spielern wie Wynton Rufer, Marco Bode, Mario Basler, Rune Bratseth, etc. wiederstehen in Kombination mit der Trainerlegende Rehhagel schon zweimal nicht. Daran erinnert man sich gern. Die Stimmung über den Fernseher war auch immer bockstark, vorallem ist diese Stimmung immer vorhanden egal wie schlecht es läuft.
Deswegen wäre es ein Traum wenn es mal dazu kommen würde, das ich mal bei einem Heimspiel dabei sein könnte. Mal schauen ob ich das noch erleben darf.
Ich bin in Mannheim aufgewachsen deswegen ist das etwas schwierig. Darum bin ich immer froh darüber wenn die Mannschaften aus dieser Umgebung, sprich Hoppelheim, Mainz, Frankfurt, Stuttgart usw. Erstligisten sind. In diesen Fällen bin ich nämlich immer im Fanblock am Start und das ist von der Stimmung her, immer ein Genuss. Auch wenn es die Spiele mit unter nicht sind.
FORZA SVW
Geändert von Loco_SVW (27.04.2024 um 09:13 Uhr)
Bei mir ging es Anfangs der 90er Jahre los, ich glaube Wynton Rufer und die Kombination von Grün-Weiß haben dann dafür gesorgt Werderaner zu werden. Und das trotz der Entfernung von über 470km von meiner rheinland-pfälzischen Heimat bis nach Bremen.
Die ersten Live Spiele dann mit dem Papa auch Anfang der 90er besucht. U.a. auf dem legendären Betzenberg und in Saarbrücken. Ja, die haben mal Bundesliga gespielt.
Mein Highlight war natürlich der 08.05.2004 in München, durfte ich live miterleben. Traumhaft! Auch die beiden Pokalfinals 2009 und 2010 waren tolle Touren. Traurig bin ich nur, dass ich 2009 leider nicht bei beiden Halbfinals gegen die doofen Stellinger dabei war.
Ansonsten waren auch meine Auswärts-Europapokal Fahrten sowie einige Nordderbys absolute Highlights.
Würde mich nicht als Erfolgsfan bezeichnen wollen, aber die letzten 1,5 Jahrzehnte waren nicht wirklich schön. Da hat man sich schon oft gefragt warum man Fußballfan geworden ist.
Aber an sich alles richtig gemacht mit der Vereinswahl! Wenn jetzt noch die Funktionäre mehr richtig machen würden wäre doch schon allen geholfen!
Werder Bremen ist für mich Freud und Leid zugleich, aber immer der einzig wahre Verein für mich.
Grün-Weiße Grüße SuperFuchs1899
Geändert von SuperFuchs1899 (27.04.2024 um 13:31 Uhr)
Dachte ich hätte es in diesem Thread schon hingekleistert. Aber gut. Dann kann ich euch ja mal erschrecken, erheitern und ernüchtern ist für alle was dabei.
Werderfan wurde ich in der Saison nach dem Aufstieg. Da spielten sie gegen Duisburg zu Hause und gewannen das Ding und besiegelten damit glaube ichden abstieg der Meidericher. Bernard "Enatz" dietz, vor (dmals) zwei jahren noch Kapitän der EM Helden von 1980 war Käptn des MSV. Unssere tore schossen (aus der Erinnerung) Uwe, Nobbie und Erwin.
Fußballfan war ich schon länger als Werderfan. Das war sowas mit unseren Lieblingsfreunden von der Elbe. Sone ganz heiße Kiste zwischen 1979 und 1982. Dann hat sich das Blatt gewendet - richtig warm - also mit allem Pipapo durch dick und Dünn, auch bei schlechten zeiten und gegen den Strom war dasnichtsmit dem HSV. Das fanden alle die gut, die es nicht mit den Bayern hatten und ich war noch auf "der Suche". Dann hat mich Werder einfach überrumpelt, hinterrücks an sich gezogen und abgeknutscht. Und dann war ich halt verliebt. Und dann haben wir 2002 Verlobung (Fördermitgliedschaft) gefeiert und 2020 (lebenslange Mitgliedschaft) geheiratet.
1982 wardas echt nicht "normal" WErderfan zu sein. Gab nur paar, die sich dazu bekannten. Da ich gerade in sone Rebellenphase eingestiegen bin (sie habe ich auch nie wieder abgelegt, auch wenn sie mittlerweile milder ist ) war Werder genau mein Ding. Spielten geilen Fußball, gewannen recht oft. Die Saat, die beim Spiel im Weserstadion aufging, war in der 2. Liga gesät worden, muss man auch sagen.
So oft war ich dann auch nicht im Stadion, immer so einmal pro Saison. In der Lehre, das war dann Ende der Achtziger schwor ich mir, ne Werder Dauerkarte zu haben, wenn ich erstmal Arbeite. Von der Lehre zur Dauerkarte waren es dann 15 Jahre. Das war dann also 2002 und da war auch Verlobung mit Werder. Die Daueerkarte war richtig easy zu bekommen: Formular von der Werder Seite ausgefüllt und ab dafür.
Während des Studium war ich mitmeiner Werder Manie auch "Unikum". Da in Stralsund waren auch keine Werderfans. Da gabs anfangs auch keine hansa Fans, die waren erst bei deren Wiederaufstieg in die Bundesliga da und "schon immer" hansa Fans. 1999 holte WErder den Pokal und das war eigentlich meine Initialisierung, davor habe ich paar jahre Werder "mitgenommen" - lief ja auch wie auf der buttersoße. Immer was zum n die hand nehmen am Saisonende.
Kneipe "gemacht" (Studentenkneipe hatte am Samstag nicht auf, hab solange gebettelt das ich Thekendienst machen wollte. hatte keinen Fernseher und wollte das sehen) und dann wars ja eine Wucht.
Die Auswärtsfahrten kamen dann sporadisch ab 2003 und vermehrt dann (natrlich) 2004. als man wußte, das würde ne meisterschaft wollte man bei jedem spiel dabei sein. München und Berlin stechen natürlich raus man war auf Wolke 7, es war eine einbahnstraße ins Glück. auf der Fahrt brachte ich zwei Leute zusammen, die mittlerweile verheiratet und drei Kinder haben. Das war auch son Ding, was man (also ich) nur mit Werder erlebte.
Dann werder international und Werder trainingslager - phänomenal und sensationell. Obergipfel, leider verloren, Istanbul 2009. 1 Tag nach Rückflug Nierencholik. Gebuchte Wolfsburg-Fahrt mit dem bus an meinem Bruder abgegeben. Der fährt hin schnappt sich ein Mädchen, das er dann auch später heiratete und die haben Zwillinge. Ich weiß auch nicht was da los ist. Zum Pokalfinale 2009 war ich dann wieder fit und den Pott hatten wir dann ja auch.
2004 hatten mir den ailton und Borel sogar zum handauflegen hingehalten. Schon cool. Stand so dicht am spielfeldrand, das ich auch noch Arnie herbeirufen konnte. kennengelernt habe ich Arnie 2003 bei der Signierstunde im Fanshop. Joe war auch da und mir mein "Das W auf dem trikot" Exemplar unterzeichnet und Arnie war aus dem Häuschen, als ich mich outete, ich sei Schmolle. Na und 2006 haben wir das dann wiederholt bei "lebenslang grün weiß". Und am Tg nachdem Werder in Barcelona verloren hatte haben wir ne Pizza gemampft auf der Rambla.
Solche Stories gabs oft. Chelsea, Rom, Braga, Genua, Tottenham, Almar, amsterdam, St. Etienne, Mailand und und und.
Eg. Chelsea habe ich mir ne Kndgung eingefangen. Habe mer oder weniger blau gemacht, war dann aber im Fernsehen zu sehen - und mein chef hatte sky dashieß damals noch Premiere. Die kamera war ständig auf das Chelsea tor gerichtet und da hinter stand ich und habe Czech vollgepöbelt
Die Nuller Jahre - Ach Gottchen. DAs waren aber auch zeiten. Ich bin ja ehrlich, ich war immer der meinung und deswegen auch Fan, weil ich dachte und "wusste" das Werder "richtig groß" werden würde. Das das dann nicht der fall wurde hat mich enttäuscht. Wir wurde spielerisch immer mieser (und ich wolte es nicht wahrhaben) was dann in erste abstiegsgefahr 2010/2011, und 2012/2013 kumulierte. Mir ging es beschissen. Gang auf Schalke war so mein ding - entweder ich mach das jetzt oder ich kann mich auch einsargen. Migräne hat mich echt heavy im Griff gehabt und dadurch habe ich mir auch n Depri eingefangen. zwischen 2009 und 2012 konnte ich nicht richig arbeiten und war zum schluß im jahr 2012 auch pleite. hab mich dann wieder hoch gearbeitet vom Call Center zur Allianz, SAP Kurs, Kfz lager, Wohnmobil Lager Kündigung und nun bei Brremens größtem Sicherheitsunternehmen. hab die Kurve gekriegt. Gut so.
also ab der 2013 war ich nicht mehr bei jedem heimspiel vor Ort. Das gipfelte in einen Dutt Boykott, Das wurde erst wieder besser ab dem zeitpunkt als Kohfeld übernahm. hatten ne coole mannschaft, die wollte man auch sehen und das war okay. machte auch wieder Spaß wie früher. Der Irrsinn kam dann ja erst später. Und Corona. Das bild in meinem Ava ist am Tag des spiels gegen Köln entstanden. Da hat meine Appearance am Weserstadion "funktioniert". Nächstes jahr dann nicht mehr.
2021/2022 ist in meinem Top 5 Dauerkarten Saisons. Gab ja wieder was zu gewinnen und man gewann. JUchu - rauf auf den Rasen und Gras rausrupfen - wir sind aufgestiegen. Ende 2022 habe ich Ole beim meet & Greet wwegen TFC getroffen.
Heute ist wieder alles grau. auch ein Augsburg und das wochenende davor der Stuttgart sieg können nicht verhehlen, das mir fussball egaler geworden ist. Ich bin auch - gott sei Dank - nicht mehr so hibbelig und aufgekratzt am spieltag. WEnn ich das nicht sehe ist auch nicht schlimm und so. habe andere Interessen bzw. stelle meine Interessen - die ich immer schon hatte - vor dem Stadionbesuch. Ich will gerne mal hin muß aber nicht jeden spieltag mitnehmen. Bedeutet: die Daueerkarte bleibt. aber ich werde wohl endgültig aus den Stehblöcken "verschwinden", wo ich oft genug mein Schindluder getrieben habe. sitzen in der Ost oder West ab nächste Saison, vielleicht inkognito (ohne Kutte)? Ich wrde es sehen.
Warum bin ich "bei Werder" geblieben? Ich kann es so wenig beantworten wie die Frage warum ich da überhaupt hingekommen bin. Wie will man sich denn wehren, wenn man einfach hinterrücks weggezogen und abgeknutscht wird? Wer kann sich dem entziehen?
Vielen Dank für Eure aufmerksamkeit.
Geändert von Schmolle (28.04.2024 um 01:38 Uhr)
Ich bin in der Region aufgewachsen und bin als kleiner Junge Werder Fan geworden. Irgendwie fand ich Dortmund, Bayern und den HSV blöd - entgegen meiner Klassenkameraden.
In meiner Kindheit sind mir insbesondere Klaus Allofs 92, die Meisterschaft 93, Mario Baslers Eckentore, das verlorene Meisterrennen gegen Dortmund 1995, die Euro 1996 und die Hallenturniere im Winter. Premiere konnte und wollte sich meine Familie damals nicht leisten, deswegen hab ich tw. vor dem Videotext mitgefiebert und mich über alles gefreut, was im Fernsehen kostenfrei lief. Irgendwann hab ich angefangen mich mit PCs zu beschäftigen und sagen wir - Möglichkeiten gefunden mit einer TV Karte bei 400x300 Pixeln in schlechter Bildqualität Fußball zu gucken.
Ich hab erst im Stadion Brezel verkauft, dann habe ich 1999 eine Dauerkarte bekommen. Diese habe ich noch bis heute - ich hab sie 2009 mal aus der Ost umgezogen und sitz jetzt im Block 40. (Ich würd die aus bekannten Gründen gerne wieder umziehen -.-). Zwischen 2004 und 2009 war ich super viel auswärts. Ich glaub die erinnerungswürdigsten Auswärtsfahrten waren das Mestalla aufgrund der Schräge im Stadion und der baulichen Mängel, ein 6:0 in Freiburg wo man aufgrund des Nebels kaum etwas gesehen hat, die Schneeschlacht bei St. Pauli und die Papierkugel.
e: Irgendwann hab ich Werder dann sogar mal gesponsort. Werder hat mich in Phasen, in denen es mir persönlich schlecht ging nur einmal hängen lassen und war immer eine gute Ablenkung von Beziehungsprobleme, Geldproblemen, Herausforderungen im Studium und Job und all den Dingen, die uns im Alltag so nerven. Bis Corona kam, meine Ehe fast in die Brüche ging und ich schwer krank wurde und Werder auch noch gleichzeitig abstieg. e: Nach dem Wiederaufstieg hätte mich mein Weg sogar fast beruflich zu Werder in eine sehr gute Position geführt, ich war in einem Vorstellungsgespräch aber glaube ich noch nie so verpeilt und nervös.
Trotzdem. Ich halte es mit Campino. "Man sucht sich einmal im Leben einen Verein. Das war es dann." -
Ich guck außerdem gerne Spiele von Liverpool, Pauli und Freiburg. Trotzdem würde ich mir nie einen anderes Trikot als mein Merte Deutschland Trikot von 2014 oder eines der etlichen Grün-Weißen anziehen. Mein erstes Trikot war ein DBV Trikot von Marco Bode noch ohne Namensflock. Das hat mir mein Opa geschenkt.
Nach Regen kommt auch Sonnenschein und hoffe, dass ich irgendwann nochmal in Europa auswärts fahren darf.
Geändert von janido (28.04.2024 um 05:25 Uhr)