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Thema: Long COVID anyone?

  1. #46
    Avatar von Viola
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  2. #47
    Avatar von Wümme Wiese
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    Sehr gute Studie die zeigt, wie LC funktioniert. Entzündung der Blutgefäßmembran führt zu Mikroblutgerinseln. Diese Mikrogerinsel sind die Ursache für Fatigue Syndrom und können zu Schäden in jedem einzelnen Organsystem führen.

    https://www.nature.com/articles/s41579-022-00846-2
    Mit einem Verrückten zu streiten ist Wahnsinn. (G. M. Burrows, 1828)

  3. #48

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    Das steht da leider so nicht. Der Artikel enthält eine Sammlung zum aktuellen Stand der medizinischen Auffälligkeiten von Patienten. Eine gehäufte Beobachtung (von sehr vielen) sind Blutgefäß- und zellenveränderungen. Es wird also wohl ein Zusammenhang bestehen, aber wie das kommt, was man dagegen machen kann, das wissen sie nicht. Der einzige nennenswerte Fortschritt der Forschung scheint bisher darin zu bestehen, diese medizinischen Auffälligkeiten festzustellen und (statistisch) zu bestätigen. Es wird im Artikel auch ein weiterhin zu geringes Bewusststein für das Problem, (gerade) auch unter Medizinern, beklagt.

    Interessant ist bei den ganzen erwähnten Veränderungen auch, dass nicht gerade der Eindruck entsteht, dass dieses Virus irgendwen, der es mal hatte, stärker zurückgelassen hat. Wie viele wohl ~5% im Kreislauf, der Bauchspeicheldrüse, Darm oder Gehirn eingebüßt haben, ohne es zu merken?

  4. #49
    Avatar von Wümme Wiese
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    Erstmal ist es ja schon eine Fortschritt, dass man von dem Label "ist alles nur psychosomatisch" wegkommt und weiss, wo man nach Biomarkern gucken muss.

    Dein letzte Punkt ist in der Tat etwas gruselig.

    Ergänzend ein erläuternder Podcast mit Topol:

    https://twitter.com/inthebubblepod/s...42718995677187
    Mit einem Verrückten zu streiten ist Wahnsinn. (G. M. Burrows, 1828)

  5. #50

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    Danke.

    Auch weil er erwähnt, dass die häufigste Zielgruppe ca. 30-40 Jahre alt und eher überdurchschnittlich sportlich ist. Ich denke, dass Leute, die es gewohnt sind, sich ihren körperlichen oder geistigen Grenzen anzunähern, es eher merken, dass und wie sehr sie nach einer Infektion nachgelassen haben. Gerade wenn der Unterschied gar nicht so deutlich ist wie bei schwereren Fällen. Und dann auch direkt zum Arzt gehen. Wenn man sich dagegen im Alltag nicht besonders belastet (Auto, kein Sport, Routine im Job), wird man evtl gar nicht merken, dass sich da bei den Leistungsgrenzen etwas verändert hat oder zumindest den Zusammenhang nicht herstellen können, weil schließlich jeder mal schlechtere Phasen hat. Ich vermute daher, dass es eine nennenswerte Dunkelziffer an betroffenen Leuten gibt, die über die Coronazeit durch eine Infektion ein paar Zacken verloren haben, ohne es (sicher) zu wissen. Und das in einem gewissen Maße vermutlich auch chronisch (long covid ca 9% der Infektionen, chronisch 2-3 laut Topol).

    Ob da irgendwelche Diagnosemarker gefunden werden können, weiß ich nicht. Es sieht eher so aus, dass es eine autoimmune Überreaktion gibt, die wie eine Bombenexplosion alles mögliche anstellt und durcheinanderbringt, was die Wissenschaft in seiner Komplexität schlicht nicht versteht. Und diese Auffälligkeiten sind dann irgendwie durch die Bombenexplosion, bzw deren Folgen, zustande gekommen, aber ob Kollateralschaden, unbedeutend oder ursächlich, lässt sich deshalb nicht klar sagen. Die Auffälligkeiten (und Symptome) werden auch nicht flächendeckend festgestellt, sondern manche zeigen diese, andere jene (es gibt natürlich Gruppen und Überschneidungen, aber auch da sind Testergebnisse und Symptome nicht unbedingt immer klar korreliert). Es scheint ganz unterschiedliche Verlaufswege zu geben, über die Corona am Ende dauerhafte Probleme im Körper auslösen kann. Bspw hängen wohl plötzlich reaktiverte Viren (Epstein-Barr) und neurologische Symptome zusammen (statistisch, ursächlich ist dann auch wieder die Frage).

  6. #51
    Avatar von Holsteiner Jung
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    Zitat Zitat von zubasa Beitrag anzeigen
    Danke.

    Auch weil er erwähnt, dass die häufigste Zielgruppe ca. 30-40 Jahre alt und eher überdurchschnittlich sportlich ist. Ich denke, dass Leute, die es gewohnt sind, sich ihren körperlichen oder geistigen Grenzen anzunähern, es eher merken, dass und wie sehr sie nach einer Infektion nachgelassen haben. Gerade wenn der Unterschied gar nicht so deutlich ist wie bei schwereren Fällen. Und dann auch direkt zum Arzt gehen. Wenn man sich dagegen im Alltag nicht besonders belastet (Auto, kein Sport, Routine im Job), wird man evtl gar nicht merken, dass sich da bei den Leistungsgrenzen etwas verändert hat oder zumindest den Zusammenhang nicht herstellen können, weil schließlich jeder mal schlechtere Phasen hat. Ich vermute daher, dass es eine nennenswerte Dunkelziffer an betroffenen Leuten gibt, die über die Coronazeit durch eine Infektion ein paar Zacken verloren haben, ohne es (sicher) zu wissen. Und das in einem gewissen Maße vermutlich auch chronisch (long covid ca 9% der Infektionen, chronisch 2-3 laut Topol).

    Ob da irgendwelche Diagnosemarker gefunden werden können, weiß ich nicht. Es sieht eher so aus, dass es eine autoimmune Überreaktion gibt, die wie eine Bombenexplosion alles mögliche anstellt und durcheinanderbringt, was die Wissenschaft in seiner Komplexität schlicht nicht versteht. Und diese Auffälligkeiten sind dann irgendwie durch die Bombenexplosion, bzw deren Folgen, zustande gekommen, aber ob Kollateralschaden, unbedeutend oder ursächlich, lässt sich deshalb nicht klar sagen. Die Auffälligkeiten (und Symptome) werden auch nicht flächendeckend festgestellt, sondern manche zeigen diese, andere jene (es gibt natürlich Gruppen und Überschneidungen, aber auch da sind Testergebnisse und Symptome nicht unbedingt immer klar korreliert). Es scheint ganz unterschiedliche Verlaufswege zu geben, über die Corona am Ende dauerhafte Probleme im Körper auslösen kann. Bspw hängen wohl plötzlich reaktiverte Viren (Epstein-Barr) und neurologische Symptome zusammen (statistisch, ursächlich ist dann auch wieder die Frage).
    Finde es wahnsinnig schwer einzuschätzen. Persönlich hatte ich vor meiner Corona Erkrankung schon mit Stress, kleine Kinder und überarbeiten kaum Erholung zu tun. Nach Corona Erkrankung auf alle 2 Wochen gemerkt dass mein Gehirn langsamer war und weniger flexibel als vorher. Jetzt fühle ich mich wieder wie vorher. Aber halt Stress und of Müde wie vorher. Ist halt die Frage ob da jetzt der Virus eine Rolle gespielt hat, oder ob ich einfach einen Gang runterschalten muss.

    Das mit Epstein Barr stimmt, das wurde 2021 publiziert. Bei den Herpesviren wie EBV spielen Lymphozyten eine Rolle bei der Kontrolle zwischen lyrischen und latenten Zyklus. Corona kann Lymphozyten töten und dadurch eine reaktivierung auslösen, wenn die absterben dir zur Kontrolle von EBV gebraucht werden. Je nach Population und auch älter haben bis zu 70% der Bevölkerung EBV. Gibt ein paar Tests die hilfreich sein können ob eine Relativierung vorliegt. IgA Lytisch oder early antigens vs latent antigen. IgG wird auch oft getestet hat aber das limitierende Problem, dass die lytischen IgG Titer manchmal hoch bleiben obwohl Reaktivierung schon vorbei ist. Kann man testen. Wenn man Lytisch IgA hat, kann eine Reaktivierung vorliegen. Problem ist, dass man nicht viel machen kann.

  7. #52
    Avatar von Wümme Wiese
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    Zu deinem letzten Satz: in meiner Erfahrung ist eine klare Diagnose unheimlich wertvoll, selbst wenn man nicht viel machen kann. Man hat Gewissheit und weiss schon mal, was zumindest alles nicht hilft. Kenne genug Leute, die jahrelang auf der Suche nach einer Ursache für ihre Beschwerden waren, zig unnütze Therapien und falsche Hoffnungen später, waren die dann einfach happy zu wissen was Sache ist.

  8. #53
    Avatar von Holsteiner Jung
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    Zitat Zitat von Wümme Wiese Beitrag anzeigen
    Zu deinem letzten Satz: in meiner Erfahrung ist eine klare Diagnose unheimlich wertvoll, selbst wenn man nicht viel machen kann. Man hat Gewissheit und weiss schon mal, was zumindest alles nicht hilft. Kenne genug Leute, die jahrelang auf der Suche nach einer Ursache für ihre Beschwerden waren, zig unnütze Therapien und falsche Hoffnungen später, waren die dann einfach happy zu wissen was Sache ist.
    Ja, das ist immer schwer, gerade bei den Symptomen wie Müdigkeit und anderen. Da es viele Ursachen von überarbeitet, Stress bis chronische Virale Infektionen und anderes gibt. Und vor allem wird viel Müll unter Alternativer Medizin dazu verkauft. Kann man viel Geld ausgeben und wird nicht besser.
    Gerade in den USA ist das ein Milliarden Geschäft. Von halbgaren Lab tests bis teure Therapien, von Vitamin IV Happy hours, ganzes Arsenal an supplements für alles mögliche.
    Da wird, zum Teil sogar mit richtig guter moderner Labordiagnostik, irrelevanter Kram gemessen in den man dann alles und nichts rein interpretieren kann und Supplements als Lösung für den "root cause" verkaufen kann.
    Hab in Florida mal einen supplement super store besucht. War so gross wie ein Walmart und nur Supplements und anti aging Kram.

  9. #54
    Avatar von Wümme Wiese
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    Hier noch eine interessanter Artikel über die Pathophysiologie non LC:

    Die wichtigsten Krankheitshypothesen für die Hauptursachen von LONG COVID umfassen virale Persistenz (infektiöses Virus, virale RNA oder virale Proteine), durch die Infektion ausgelöste Autoimmunität, Reaktivierung latenter Viren und entzündungsbedingte chronische Veränderungen, die zu Gewebefunktionsstörungen und -schäden führen ( Abbildung ).

    Es gibt zunehmend überzeugende Beweise dafür, dass SARS-CoV-2 seine RNA und Proteine ​​in einer Vielzahl von Zelltypen in Geweben infiziert und produziert, darunter Magen-Darm-, Atemwegs-, Herz-Kreislauf-, lymphoide, endokrine, urogenitale, okulare, Haut-, Muskel- und Zellgewebe peripheres Nervensystem und ZNS-Gewebe. Zirkulierende Spike-Proteine ​​werden bei 60 % der Patienten mit LONG COVID zwischen 2 und 12 Monaten nach der Infektion beobachtet. Obwohl das Vorhandensein von viraler RNA und Proteinen nicht unbedingt auf eine anhaltende Infektion hinweist, kann virale RNA angeborene Immunantworten auslösen, und virale Proteine ​​können Gewebeschäden verursachen und eine anhaltende Aktivierung von Lymphozyten stimulieren, was zu einer chronischen Entzündung führt.
    https://www.thelancet.com/journals/l...053-1/fulltext
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  10. #55
    Avatar von brat-set
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    Meine Cardiofitness (VO2 max) ist laut apple watch seit meiner Infektion sukzessive gesunken. Von Mitte 40 auf unter 38. Kann die Infektion die Ursache sein?

    Hat jemand anders hier mit Fitnessuhr so eine Entwicklung bemerkt?
    Nur der Einsame findet den Wald.
    Wo ihn mehrere suchen, da flieht er, und nur die Bäume bleiben zurück.

  11. #56
    Avatar von thoben
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    Das sind eh nur geschätzte Werte, da die VO2max normalerweise über Atemgasmessung ermittelt wird. Die Uhren messen ja eigentlich nur den Puls.
    Die Frage ist daher, was hast du seit deiner Infektion so an Sport getrieben? Wer nichts macht wird seine VO2max nun auch nicht halten können. Ich würde daher mal vergleichen, ob und wie der Puls sich vor und nach der Infektion bei vergleichbarer Anstrengung verändert hat

  12. #57
    Avatar von brat-set
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    Ok, aber die Uhr misst meines Wissens auch den Blutsauerstoff über Lichtsensoren.

    Vor und nach der Infektion eigentlich relativ beständig keinen "Sport"

    Allerdings ca 6 km zügiges gehen/Tag und ca 18km Fahrrad/Tag.
    DA habe eigentlich wenig geändert. Allerdings ab Nov. - Ende Jan. kaum noch Fahrrad.
    Aber Vo2max sinkt seit Infektion im Juli recht konstant.

    Herzfrequenz ist beständig.
    Geändert von brat-set (16.02.2023 um 14:54 Uhr)
    Nur der Einsame findet den Wald.
    Wo ihn mehrere suchen, da flieht er, und nur die Bäume bleiben zurück.

  13. #58
    Avatar von thoben
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    Fährst du nicht Ebike?
    Ich würde auf den Wert nichts geben, erst recht, wenn du kein entsprechendes Training machst

  14. #59
    Avatar von brat-set
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    Zitat Zitat von thoben Beitrag anzeigen
    Fährst du nicht Ebike?
    Ich würde auf den Wert nichts geben, erst recht, wenn du kein entsprechendes Training machst
    Nee, Fahrrad (Gravel)

    Ok, danke!
    Nur der Einsame findet den Wald.
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  15. #60
    Avatar von Jadehai89
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    https://www.colcorona.net/de/corona-husten

    Ist wer betroffen und kann von Erfolgen durch Inhalieren berichten?
    Anstatt zu klagen, was ihr wollt, solltet ihr dankbar sein, dass ihr nicht all das bekommt, was ihr verdient.

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