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Thema: Berater und Leihen im Profifußball

  1. #1
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Berater und Leihen im Profifußball

    Im Profifußball, wie er 2021 real existiert, sind sowohl Leihen von Spielern als auch zum Teil riesige Honorare für Berater komplett normal. Kritik an der Realität des Profifußballs existiert natürlich schon lange, von vielen (nicht ganz so kritischen...) Medien wird das dann gerne mal auf "Gehaltsobergrenzen" bzw. den Anglizismus "Salary Cap" vereinfacht.

    Aber das ist halt nur ein Teil.

    Extrem relevant sind die oft gigantischen Profite der sogenannten "Berater". Wie in vielen anderen Bereichen auch ist natürlich nicht jeder "Berater" ein reiner Profiteur, der die Spieler "abzieht". Aber das existiert nunmal, gerade bei Spielern aus armen Ländern.

    Als Fußballfan aber kann man das sogar alles beiseite lassen, dennoch (vielleicht sogar gerade dann) zeigt sich das Beraterwesen als ein Kernpunkt der Zerstörung der klassischen Strukturen. Sprich von Vereinen wie eben Werder.

    Diese Branche verdient genau dann verlässlich, wenn bestimmte Arbeitgeber verlässlich (extrem gut) zahlen können. Also ist dort natürlich ein Interesse an etwas wie einer Superleague gegeben.

    Aber auch darunter ist das Problem durch die "Leihen" von Spielern präsent. Ich persönlich finde, man sollte das analog jeder "Leiharbeit" auf EU Ebene verbieten, aber Fußball ist natürlich "größer" als die EU. Das "Verleihen" von Spielern nutzt idealerweise allen. Realistisch nutzt es denen, die sich die Fehlschläge eher leisten können. Also "Werksvereinen" wie Bayer, RB oder VW. Aber natürlich auch Abramovichs Chelsea, das seit Jahren für vergleichsweise hohe zweistellige Zahlen an verliehenen Spielern bekannt ist.

    Wenn schon nicht verbieten, sollte man aber die Leihen begrenzen. Vor allem aber die Berater eingrenzen. Bzw. halt deren Honorare. Ja, das würde einen freien Markt einschränken. Und genau das wäre nötig.

  2. #2
    Avatar von Grinch
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    zu beiden Punkten.
    Insbesondere das Thema "Leihen" (bzw. Rückkaufklauseln) hatte ich vor einiger Zeit hier auch schonmal kritisiert. Ich glaube auch, dass es die Schere zwischen den großen und kleinen Vereinen wenigstens etwas verringern könnte, wenn nicht schon jeder halbwegs talentierte Spieler mit 20 langfristig an einen Top-Verein gebunden ist. So einen Weg wie ihn beispielsweise Kruse gegangen ist (Werder-Jugend, Durchbruch bei Werder nicht geschafft, in die zweite Liga gegangen, später wieder hier aufgeschlagen...), finde ich sollte einfach die Normalität sein.
    Ceterum censeo VAR esse delendam.

  3. #3
    Avatar von paetke
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    Die Kritik an den Berater-Honoraren verstehe ich ehrlich nicht so ganz. Klar sind das gigantische Summen für vermeintlich nutzlose Dienstleistungen. Aber wenn Vereine bzw. Spieler diese engagieren, steht ihnen dies doch frei. Und sie scheinen für ihre Klienten ja tatsächlich ein paar Euro mehr heraus zu holen. Sonst könnten die Spieler ja auch direkt selbst mit den Vereinen verhandeln und das Honorar selbst einsacken.

    Leihen sind natürlich extrem ärgerlich. Gerade für junge Spieler natürlich sehr attraktiv, schon in jungem Alter dank dicker Gehälter abgesichert zu sein und trotzdem Praxis sammeln zu können. Für die verleihenden Vereine sowieso praktisch. Fehler war halt, dass die kleinen Vereine sich nach und nach zu diesem Konstrukt hinreisen ließen und nun mittlerweile der Verein der Dumme ist, der das ablehnt.
    Hier würde ich aber auch Bedarf einer Regulierung sehen, da es einen großen Wettbewerbsvorteil für die Großen darstellt. Das Problem ist aber ja auch, dass das gar nicht nur die Großen sondern eben Vereine wie Werder, eben im kleineren Stil handhaben.

  4. #4
    Avatar von Radfahrer
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    Zitat Zitat von paetke Beitrag anzeigen
    Sonst könnten die Spieler ja auch direkt selbst mit den Vereinen verhandeln und das Honorar selbst einsacken.
    In meiner naiven Welt habe ich mich das schon häufig gefragt. Selbst wenn der Spieler nicht ganz so viel herausholen sollte.
    Zum Beispiel 8 Millionen für den Spieler und 2 Millionen für den Berater sind 10 Millionen, die der Verein zahlen muss.
    Wenn der Spieler selbst nur 8,5 Millionen herausgeholt hätte, wäre es sowohl für ihn als auch für den Verein besser.

    Abgesehen davon weiß man ja auch nicht, was ein potentieller Berater für den Spieler heraus holen kann. Wenn der Spieler mit einer bestimmten Summe zufrieden ist, muss er sich ja keine Gedanken über ein hypothetisches höheres Gehalt durch einen Berater machen.

  5. #5

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    Ich stell mir die Frage beim Steuerberater allerdings auch immer, ob das nicht für mich und den Staat günstiger wäre, wenn's den nicht gäbe.
    "Ein brummiger Wiedwald ist allerdings höchstens so gefährlich wie ein wütender Hamster." (Ralf Wiegand, SZ)

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