Werder - Augsburg 0:3
die erste Halbzeit wird ein zähes Abtasten beider Teams mit leichten Feldvorteilen für uns, aber immer mal gefährlichen Nadelstichen der Augsburger. Kurz vor Pausenpfiff überspielt uns Augsburg mit einem hohen Ball hinter die Abwehr, wo Vargas freistehend vor Pavlenka nur noch einschieben muss.
Keine Wechsel zur Pause, Kohfeldt vertraut den 11 auf dem Platz, das sie es besser können. Werder agiert jetzt mit mehr hohen Flanken aus den Halbfeld in den Strafraum auf Selke (den ich in der Startaufstellung tippe), der sich aber kaum behaupten kann. Wir holen viele Ecken und Freistöße raus, die aber alle halbhoch gespielt problemlos von den Augsburgern aufgenommen und als Vorlage zum Konter genutzt werden, die sie aber glücklicherweise leichtfertig vergeben. Obwohl die Beine sichtlich schwer werden, verzichtet Kohfeld auf Wechsel. In der 75. Minute dann der Schock: Eine vermeintliche Ecke der Augsburger wird abgepfiffen nachdem Veljkovic beim Kopfballduell die Hand zu weit oben hat und den Ball damit touchiert - Elfmeter! Niederlechner lässt sich nicht zwei mal bitten und verwandelt zum 2:0. Kohfeldt bringt anschließend drei Offensivspieler auf einmal und löst damit das Mittelfeld komplett auf. Die Folge: Hohe Präsenz im Augsburger Strafraum, aber niemand, der ordentliche Bälle reinspielt. Schließlich veredelt Augsburg den Sieg in der Nachspielzeit durch einen blitzsauberen Konter zum 3:0. Vargas schnürt den Doppelpack.
Die Statistik zählt am Ende 53% Ballbesitz für Werder, allerdings fällt die Passquote ähnlich aus. Wir erspielen uns in den 90 Minuten nur zwei gefährliche Szenen. Einmal schlägt Sargent nach einem Pass von Außen aus aussichtsreicher Position freistehend ein Luftloch. Ein anderes Mal läuft Selke frei auf Gikiewicz zu, legt sich den Ball dann aber zu weit vor. Die Sportschau nimmt noch Kullerbälle aus der zweiten Reihe von Eggestein und 40 Meter Gewaltschüsse aufs Stadiondach von Bittencourt in die Berichterstattung mit auf, um zu demonstrieren, was Werder auf dem Platz gezaubert hat.
Ich hoffe, ich behalte Unrecht.