Zitat von
Schmolle
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marble
Ich kann derzeit die Verärgerung Vieler verstehen und teile diese. Die Verwunderung Mancher teile ich allerdings überhaupt nicht. Als absehbar war, dass die Staaten der Welt die Entwicklung, Produktion und Verteilung der Impfstoffe derart den Märkten und den üblichen Mechanismen anvertrauen würden, war doch bereits klar, dass passieren kann und wird, was passiert ist und derzeit passiert. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass man die Hersteller mit riesigen Summen zuscheißt. Es ist halt am Ende wieder die Systemfrage, so wie immer. Wenn man Kapitalismus bestellt, bekommt man ihn auch geliefert.
In welchem System wäre es besser?
Wenn man - immer- und einseitig wg. "Kapitalismus" die "Systemfrage" stellt, denkt man schnell , "ach stimmt. Vielleicht wäre Kommunismus oder Sozialismus bei sowas besser" und wenn dem so ist, denkt man verkehrt.
Es sei denn, man steht weniger auf Selbstbestimmung als auf Fremdbestimmung und Überwachung inkl. Keinen Impfstoff, um im Fall zu bleiben und China als Beispiel anzuführen.
Ich hatte dieser Tage ne Unterhaltung mit jemandem, der Ende letzten Jahres Corona samt schwerem Verlauf hatte und sich aktuell enorm um eine rechtzeitige Impfung für seine Mutter sorgt, wie ich dies aktuell auch tue. Der reagierte ziemlich genervt auf meinen Einwurf bezüglich des Kapitalismus und fragte mich, ob für sowas aka das ganze Kapitalismuskritik-Gedöns denn ausgerechnet jetzt der richtige Zeitpunkt wäre. Mal ernsthaft Schmolle, wann und in welcher Situation wenn nicht jetzt und in dieser Pandemie ist denn der richtige Zeitpunkt für solche Fragen? Dafür brauchte es doch nichtmal die aktuelle Impfstoff-Problematik, da reichen mir schon die Berichte dieser Tage darüber, dass diese Pandemie die Schere zwischen Arm und Reich weltweit nochmal um ein gewaltiges Stück vergrößert hat. Oder die Tatsache, dass durch diese Pandemie Menschen wirtschaftlich vor die Hunde gehen, während die Quandts dieser Welt sich in ihren Festungen verschanzen und ihre Milliarden horten. Was ist all das denn, wenn nicht ne fuckin' Systemfrage?
Und die Antwort auf diese habe ich alleine nicht. Nur muss es doch irgendwann mal für eine größere Anzahl an Menschen möglich sein, neu zu denken, ohne sich immer wieder an Sozialismus, Kommunismus oder China aufzuhängen oder bei der Frage nach mehr Staat in systemrelevanten (LOL) Bereichen des Lebens das DDR-Gespenst zu beschwören oder mit gescheiterten Staatsunternehmen daherzukommen. Da ist doch noch mehr, menschenskinder.