Was? Gibt es doch in den USA teilweise jetzt schon. Glaubst du Israel wird dann einfach mit dem Rest der Welt stillstehen?
"Jahre voller Frust"
Ich finde man kann beides tun.
Grundsätzlich ist die Strategie gemeinsam zu bestellen, sinnvoll. Dass Deutschland parallel versucht hat, sich auf eigenem Weg entgegen der mit der EU unterschriebenen Verträge dann noch Impfstoffe zu sichern, ist völlig daneben und peinlich.
Dass am Ende die Hersteller zuerst exportieren, weil die Lieferzeitpunkte für die EU weit nach hinten gestreckt sind, ist schlecht verhandelt.
Und natürlich wäre es in Ordnung, wenn man dann Impfstoffexporte genehmigungspflichtig macht. Das fällt denen leider auch viel zu spät ein. Bis das umgesetzt ist, sind die Impfstoffe nachher nicht mehr so knapp.
Also ich verteidige den grundsätzlichen Ansatz, würde es aber im Nachhinein bzw. beim nächsten Mal besser umsetzen.
Die ignore Liste macht das Worum lesbarer. Nutzt sie. Zitiert keine Trolle und macht damit deren Beiträge lesbar.
Es wurde einfach von der EU insgesamt desaströs zu spät bestellt, weil man die Entwicklung im Sommer komplett falsch eingeschätzt hat. Das wird mit jedem Tag und jeder Meldung deutlicher.
Auch Deutschland kann man da für sich nicht ausnehmen. Aufgabe Impfstoffbestellung ab an die EU und fertig? Es ging hier nicht um irgendeine Gurkenform-Verordnung, sondern um die wichtigsten Entscheidungen für unser aller Leben. Da hätte man ein Auge drauf haben und um Nachbesserungen drängen müssen. Man hätte Geld in die Hand nehmen müssen.
Es ist und bleibt einfach unfassbar.
Und es scheint ja auch so zu sein, dass AstraZeneca vertragsbrüchig ist. Und das kann man dann der EU nicht vorwerfen. Die EU hat AstraZeneca nach Vorproduzieren für den EU-Markt vorfinanziert. Wenn die vorproduzierten Dosen dann z.B. an GB gehen, weil das dortige Werk Startprobleme hat, ist das Vertragsbruch. Bzw. dann müsste halt jetzt aus dem Werk in GB in die EU geliefert werden, um das auszugleichen, aber wahrscheinlich gibt es da ein Exportverbot.
Ob es Deutschland allein besser gemacht hätte ist halt auch fraglich. So hat man mit der EU wenigstens einen Sündernbock. D'land als größtes Mitglied der EU und größter Geldgeber sitzt bei allen Verhandlungen sicher sehr weit vorn mit dabei. Bin mir sicher das auch Spahn und Merkel alle Details aus den Veträgen bekannt war. Man hat vermutlich gedacht oder gehofft das reicht so, naja kleiner Irrtum.
Aber nochmal kurz zu dem Impfstoff-Diskussionen die letzten 2 Tage. Damit meine ich jetzt AstraZeneca. Das ist bezeichnend für die komplette Corona-Phase. Eine Medienartikel wird ohne sorgfältige Recherche oder mal einholen von Stimmen der beteiligten Firmen oder Ämter durch alle Medien getragen bis hin ins Fernsehen. Dann ist es erstmal für eine gewisse Zeit die Wahrheit das der Impfstoff nicht wirkt bei ältern Menschen, bis irgendwann die Richtigstellung kommt.
Das kann es doch nicht sein. Wo ist der Journalismus hin der auch hier erst Daten sichtet bevor Meldungen übernommen werden?
Diese Art von Journalismus ist mit dem Internet, dem clickbaiting und unserer sucht nach schnellen Informationen verloren gegangen.
Wer kauft sich denn morgen eine Zeitung mit gut recherchiertem Artikel, wenn er gestern schon eine (falsche) Info umsonst im Internet bekommt?
Ich kann die Quellen nicht einschätzen, aber ich habe das jetzt schon öfter gelesen.
https://www.timesofisrael.com/israel...erna-vaccines/
The price tag per person for coronavirus vaccines that Israel has purchased from the Pfizer-BioNtech and Moderna pharmaceutical companies is $47, the Kan public broadcaster reported on Monday evening.The Washington Post reported at the time that the US was paying Pfizer/BioNTech $19.50 per dose while the EU 27-country bloc was paying $14.76. It cited Moderna vaccine prices as $15 per dose for the US and $18 per dose for the EU.Zudem hatte ich etwas von einer umfassenden Kooperation in Bezug auf die entstandene Datenlage gelesen. Letztlich eine gut bezahlte Studie für die Hersteller.The BBC reported a day earlier that Pfizer was marketing its vaccines to countries at a price range of $10.65 to $21 per dose, while Moderna’s range was $25 to $37 per dose.
Claqueur Superior
Helfe gerne, ficke niemanden
Laut AZ hatte GB deutlich früher die Verträge unterschrieben und somit konnte AZ früher mit dem Aufbau der Produktionsketten beginnen und früher Probleme erkennen und ausbessern. Mit der EU treten solche Fehler erst jetzt auf, wo eigentlich schon fleißig produziert werden soll.
Und die EU hat wohl keine Vertragsstrafen vorgesehen...
Grundsätzlich fand ich den gemeinsamen EU-Weg ja auch gut. Aber Deutschland hat sich schon so oft einen Feuchten um den gemeinsamen Gedanken geschert. Bestes Beispiel wohl beim Diesel-Gate. Aber ausgerechnet beim so wichtigen Impfstoff will man langer Bürokratie und teilweise Unstimmigkeiten innerhalb der Mitglieder zugesehen haben?
Für mich ist die ganze Impf-Geschichte unfassbar, auch wenn ich die ganzen Zusammenhänge zugegeben nicht überblicke. Aber es reicht doch die Erkenntnis, dass es in USA, GB und Israel DEUTLICH besser läuft, um eklatante Fehler in der EU zu sehen.
Genau das ist ja passiert. Da wird sich jetzt in Schweigen gehüllt, aber im Dezember wurde das nicht gerade verheimlicht.
Der Zeneca CEO gestern im Interview
Wie sah "prepare and resolve" aus?
Ich finde es gut, dass man den Impfstoff dann auch genutzt hat, anstatt ihn in Europa im Lager zu lassen. Das sollte man dann aber bei Zulassung in Europa wieder ausgleichen. Diese Bereitschaft ist jedoch nicht gegeben.
Kann doch alles nicht sein. Aus den USA geht nichts raus. UK geht in Kooperation mit AZ anscheinend ganz kreative Wege, um das Kind nicht beim Namen zu nennen (während Pfizer aus der EU gerne importiert wird) und die EU muss für den Rest der Welt herhalten (für Käufer der westlichen Impfstoffe). Das ist schon eine sehr unglückliche Position und ein Exportstopp der EU würde das Problem nur weiterreichen und die Falschen treffen.
Generell fand ich es gut, dass die EU gemeinsam Impfstoffe bestellt hat. Ich hätte mir eine solche Zusammenarbeit ja schon früher und bei anderen Problemen gewünscht, beispielsweise beim Bestellen von Schutzkleidung, anstatt dass jeder erstmal allein hamstert und am Ende noch am Flughafen geschachert wird. Natürlich wird sind die Vorarbeiten dazu schwierig, weil offenbar auf alle möglichen nationalen Interessen Rücksicht genommen werden muss, aber letzten Endes hätte man so *eigentlich* immer noch besser verhandeln können: Größere garantierte Abnahmemengen, mehr Forschungsgeld usw. Hat man anscheinend, warum auch immer, nicht geschafft.
Die beste - wenn auch nicht umsetzbare - Lösung in einer globalisierten Welt wäre ja gewesen, dass man den Impfstoff überall produziert, wo es nur geht, und ihn dann gleichmäßig überallhin verteilt. Aber das ist natürlich Utopie.
Der Vogel, der am meisten zu zahlen bereit ist, fängt den Wurm.
Ich kann derzeit die Verärgerung Vieler verstehen und teile diese. Die Verwunderung Mancher teile ich allerdings überhaupt nicht. Als absehbar war, dass die Staaten der Welt die Entwicklung, Produktion und Verteilung der Impfstoffe derart den Märkten und den üblichen Mechanismen anvertrauen würden, war doch bereits klar, dass passieren kann und wird, was passiert ist und derzeit passiert. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass man die Hersteller mit riesigen Summen zuscheißt. Es ist halt am Ende wieder die Systemfrage, so wie immer. Wenn man Kapitalismus bestellt, bekommt man ihn auch geliefert.
Die Bestellungen von USA und UK waren halt eine Wette auf die Zukunft und deshalb finde ich bei aller berechtigten Kritik das "hätte hätte" zu billig. Was wäre denn gewesen, wenn man vor einem Jahr für Milliarden Euro AZ vorbestellt hätte und sich dann herausstellt, dass der Impfstoff gegen eine neue Mutante unwirksam ist. Dann würden auch alle "hätte hätte" schreien.
Mit einem Verrückten zu streiten ist Wahnsinn. (G. M. Burrows, 1828)
Es ist allerdings auch der Kapitalismus, der die vertrauensvollen Impfstoffe hervorgebracht hat.
Von daher kann ich da erst mal nix Böses erkennen.
Ich wundere mich eher über die Naivität und Zögerhaltung der EU. Und überhaupt die Strategie. Es wurde ja konsequent auf die falschen Pferde gesetzt. Obwohl Deutschland eigentlich früh die Fortschritte von Biontech hätte wissen können.