Eine weitere in vitro-Studie zeigt, dass der Biontech-Impfstoff sehr wahrscheinlich auch gegen die UK-Mutante wirkt.
Eine weitere in vitro-Studie zeigt, dass der Biontech-Impfstoff sehr wahrscheinlich auch gegen die UK-Mutante wirkt.
Ein paar Tage später:
Erstmal ein Lob an die Worum-Community: Hier wird vernünftig diskutiert und das tut sehr gut.
Zu den Lieferproblemen: Ja, läuft nicht richtig smooth, aber nach wie vor sollte Sicherheit das Gebot der Stunde sein. In der Praxis, d.h. in der Kommunikation mit den Behörden (FDA, RP), muss bei einem unerwarteten Ereignis immer eine Risikoanalyse vorgelegt werden. Ist diese akzeptabel, kann man weiter machen wie bisher. Haut man da mal eben was raus und der Impfstoff fliegt einem um die Ohren, weil eine 80jährige mit Diabetes stirbt wegen nicht nachgewiesener Kühlkette, kann bis zur umfassenden Ursachenanalyse nicht weiter produziert werden. Von daher ist die Vorsicht, die Biontech gerade an den Tag legt begrüßenswert: Ich persönlich nehme Biontech dadurch als seriöse Firma wahr. Ich arbeite ja nur in einer kleinen Firma, aber ich kenne die Konflikte, die dann, wenn etwas nicht funktioniert, stattfinden: Das Marketing will verkaufen, die Qualitätskontrolle sagt Nein, und der Sicherheitsbeauftragte muss als dem RP Verantwortlicher entscheiden, ob man das leicht nichtkonforme Produkt auf den Markt loslässt. Vor 10 Jahren vielleicht, heute auf keinen Fall, wenn es um ein Hochrisikoprodukt wie diesen Impfstoff geht.
Ich bin da sehr bei Kai: Die EU hat in ihrer Risikoanalyse entschieden, dass man auch bei einem gesellschaftlich derart einschneidenden Vorkommnis wie COVID 19 nichts an den Regeln ändert. Dadurch bleibt die Haftung auch beim Hersteller. Die FDA, die eigentlich die seriöseste Verbraucherschutzbehörde der Welt ist (aus eigener Erfahrung), hat eine Notfallzulassung (Haftung beim Staat) erlassen und erlässt sie nach wie vor für Impfstoffe und für Teste. Immerhin haben sie bis nach der Wahl gewartet, was ihre Unabhängigkeit bestätigt. In der EU ist der Hersteller haftungspflichtig. Daher erwarte ich in D nur Impfstoffchargen, die 100% safe sind, zum jetzigen Zeitpunkt.
Mir persönlich ist es lieber, ein, zwei Monate länger auf meine Spritze zu warten, wenn ich denn weiss, dass das regulär durch die QC gegangen ist, als irgend so ein durch Politik und Pöbel gepanikter Scheiss.
Senile Bettflucht, daher etwas merkwürdige Entgegnungszeiten. Pardon.
Das Timing ist natürlich der entscheidende Punkt, sowohl für Hersteller als auch für den Kunden, also die Politik. Beide Parteien gehen Risiken ein: Der Hersteller, wenn er Millionen in die Entwicklung eines Produktes steckt, dass dann der Kunde nicht abnehmen will und der Kunde, die EU, wenn er Abnahmemengen garantiert, die dann nicht funktionieren. Es wurde von der EU eine Diversifizierungsstrategie entschieden: also wir unterstützen parallel verschiedene Lösungsstrategien und entscheiden uns für alle, die funktionieren. Jetzt möchte jeder den ersten guten Scheiss haben, natürlich auch Baxter, die keinerlei Anteil an der Entwicklung haben. Das ist nur Marketing von Baxter, die auch mitverdienen wollen als OEM.
Die deutsche Politik hat meiner Meinung nach mit dieser Diversifizierungsstrategie im Sinne eines vernünftigen Risikomanagements alles richtig gemacht. Sie hätte aufgrund der staatlichen Subventionen in Biontech durchaus Prioritäten einfordern können; nur, wie würde das bei den europäischen Freunden ankommen?
Am Ende des Tages ist es eher weniger wichtig, was vor einem halben Jahr beschlossen wurde, sondern das, was jetzt nachgebessert wird.
Es ist Marketing von Baxter dass BioNTech jetzt entschieden hat in deren Werk herzustellen? Mir ging es darum: warum erst jetzt?
Umbau des Werkes läuft seit Herbst. Im November 2020 wurde angekündigt, Corona-Impfstoffen im Werk des US-Konzerns Baxter in Halle zu produzieren. Also wurde bestimmt nichts erst jetzt beschlossen.
Quelle?
In dieser Meldung vom 13.01.21 ist davon die Rede, dass der Auftrag „jetzt“ erfolgt sei. https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/corona-impfstoff-produktion-baxter-halle-biontech-100.html
Geändert von Salbei (21.01.2021 um 13:41 Uhr)
Artkel aus November 2020:
https://www.westfalen-blatt.de/OWL/K...ff-produzieren
Die aktuellen Meldungen klingen tasächlich nach Marketing. Aber die Planung und Umbau laufen schon viel länger. Was aber wohl eine neue Meldung ist: In dem Werk soll zukünftig auch der Impfstoff von Novavax produziert werden.
Ok das war mir neu. Nichtsdestotrotz ist das Thema Impfung ein Aufreger. Merkel hat heute den Zeitpunkt für die allgemeine Impfung abermals nach hinten „konkretisiert“.
Novavax hat die EU aber nicht bestellt afaik
Meines Wissens hat die EU-Kommission auch schon mit Novavax verhandelt. Wäre ja dann naheliegend, wenn die Produktion in Halle für den europäischen Markt geplant wäre. Allerdings sind die noch in der Phase-3-Studie, d.h. das dürfte auch noch etwas dauern
Während also nicht genügend Impfdosen der Kategorie 1 zur Verfügung stehen, werden andernorts junge Bürgermeister ( Hennef) oder wie heute im Weser Kurier beschrieben, gleich die Chefs von Klinikum Josef Stift vorab geimpft. Na sowas auch. Pfui Deibel schämt euch.
Ja, soweit klar.
Die Frage ist halt, ob der Staat/die EU nicht sehr viel weiter ins Risiko hätte gehen sollen und viel früher viel mehr bestellen, mehr Geld ausgeben und Risiken hätte übernehmen sollen. Nach "alles richtig gemacht" siehts mir nicht aus und ich glaube auch nicht, dass das irgendeiner in der Politik und auch kein Entscheidungsträger heute noch ernsthaft intern behauptet.
Aber wir drehen uns da im Kreis. Hoffen wir, dass es bald besser wird.
und wenn's doof läuft, hat China drei Impfstoffe am Start, mit denen sie die Welt beliefern und die EU-Bestellungen sind so erfolgreich wie Sanofi. Das wäre dann mal 20 Mrd zum Fenster rausgeworfen. Kann man natürlich machen - ich finde die Strategie der EU zu Beginn der Krise immer noch plausibel hinsichtlich Kosten/Nutzen/Risikodiversifizierung selbst mit jetzigem Wissen. Um so mehr mit damaligem Wissen.