Nicht jeder Nachteil ist gleich eine Ausgrenzung. Die "Ausgrenzungs"-Rethorik wird vor allem von der Querdenkerszene und vom rechten Lager gepflegt. Man darf sich nicht von so etwas vereinnahmen lassen, auch wenn man gerade jetzt von der Situation schwer genervt sein mag.
Es handelt es sich hier bei Weitem nicht um eine unerträgliche Benachteiligung, eine Ausgrenzung oder gar um eine Stigmatisierung von Ungeimpften. Ein verwehrter Stadionbesuch, so emotional das Thema auch ist, ist eine Banalität im Vergleich zu einer echten Ausgrenzung. Diese rethorische Aufrüstung dient letztendlich nur einem Zweck: Im rechten Lager wird das "Opfer"-Narrativ so fleißig propagiert, um daraus ein Recht auf Widerstand gegen eine angebliche Diktatur abzuleiten.
Ich fühle mich seit Jahrzehnten von den Millionären ausgegrenzt. Leider hat das bis heute nie jemanden interessiert.
Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.
You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more
Und ich mich von den dreckigen Nichtrauchern.
Mit einem Verrückten zu streiten ist Wahnsinn. (G. M. Burrows, 1828)
Die Ungleichbehandlung finde ich schon nicht ok. Statt aber hier immer weiter mühsam Unterscheidungen zu finden 1G 2G 3G sollte auch hier Vernunft einziehen und für alle die Maßnahmen beendet werden. Ich sehe nicht mehr richtig wer gerade vor wem geschützt werden muss. Und das Corona immer weiter vorhanden sein wird ist ohnehin klar. Dieses ständige kontrollieren und nachhalten wer welchen Status hat und am besten noch wann das wieder abläuft ist störend und steigert unnötig die Kosten bzw. kostet neben Geld auch Zeit.
Letztlich war die Situation ja so: es waren größere,sowie Innenraum Veranstaltungen aufgrund der Pandemie und der Eigen- und Fremdgefährdung nicht möglich. Nun sind die Eigen- und Fremdgefährdung für Geimpfte unter Geimpften kein großes Problem mehr. Ergo lassen sich diese weitgehend risikoarm durchführen. Sobald ein größerer Teil der Bevölkerung geimpft sein wird, wird dies auch für alle möglich sein. Wir haben hier,in meinen Augen,keine Ausgrenzung, sondern eine Übergangslösung,welche Betrieben und Kulturschaffenden endlich wieder möglich macht ihrer Beschäftigung nachzugehen. Ich Frage mich, was die Nichtgeimpften denn nun wollen? Dass die Geimpften gefälligst auch nichts dürfen und die Betriebe geschlossen bleiben sollen? Oder geht es darum, dass sie lediglich auch alles wollen, aber sie nicht bereit sind ihren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten? Aber ich vermute, dass wir in Kreisen der Impfverweigerer oft eben die haben, die das mit Corona Maßnahmen eh schon immer doof fanden. Liebe Mitmenschen: ihr habt es selber in der Hand. Wenn ihr nicht geimpft werden wollt: euer Ding. Aber dann müsst ihr halt in manchen Bereichen noch ein wenig abwarten. Und wir sind uns doch alle einig: ewig wird das nun auch nicht mehr dauern, bis Deutschland nachzieht bei den Nachbarländern und gänzlich wieder öffnen wird.
Die Coronamaßnahmen haben alle mit Beginn der Pandemie getragen. Richtig? Da hieß es nämlich, dass die Alten und Kranken einen Schutz brauchen und jeder ein Angebot bekommen solle, sich zu schützen. Das Ziel haben wir erreicht. Alle haben sich solidarisch gezeigt. Jetzt wird die Messlatte einfach nach hinten verschoben. Warum? Es liegt am Staat, eine Impfpflicht für alle einzufordern, wenn die Lage so schlimm ist. Das macht er aber nicht, sondern betont die Freiwilligkeit. Verstehe Deine Ausführungen daher nicht.
Geändert von Halbzeittee (28.09.2021 um 22:15 Uhr)
Da bin ich bei Osterdeichkind. Aktuell ist das einzig sinnvolle Ziel, die Durchseuchung zu erreichen ohne dass das Gesundheitssystem überlastet wird, d.h. insbesondere Super-Spreader-Events zu vermeiden, bei denen eine große Menge derer infiziert wird, die nachher auf der Intensivstation landen. Letztere Gruppe sind eben die Ungeimpften. Es gilt also Super-Spreader-Events mit Ungeimpften zu vermeiden.
Super-Spreader-Events unter Geimpften sind hingegen nicht so schlimm, weil die ja nicht auf Intensiv landen und später auch nur einzelne Ungeimpfte anstecken, wenn es keine Super-Spreader-Events mit Ungeimpften gibt.
Es ist also sinnvoll, Super-Spreader-Events wie Fußballspiele oder Kneipenbesuche nur mit Geimpften durchzuführen.
Und ich merke an, dass in der Argumentation nicht das Wort Rücksicht vorkam
Bei 3G-Veranstaltungen hast du halt immer das Problem der ungenauen Tests. Wenn dir da einer durchrutscht, wird es ein Super-Spreader-Event unter Ungeimpften.
Aha, und der Focus berichtet heute vom Paradox Land Bremen mit der höchsten Impfquote und der höchsten Inzidenz. Wir folgen Israel und bald werden die Zahlen hier entsprechend sein. Zum Glück gibt es dann den dritten Schuss links und dazu kostenlos den Influenza Schuss rechts. Schön, dass wir da so sicher sind.
Edit: Es gab laut offizieller Aussage der Bundesregierung nie eine Überlastung des Gesundheitssystems. Ja, ok, das hat sie jetzt monatelang so in der Gesellschaft verkauft. Sei es drum.
Geändert von Halbzeittee (28.09.2021 um 22:26 Uhr)
Und das hat was genau mit meinem Beitrag zu tun? Ich rede ja nicht von Inzidenzen sondern von Intensivpatienten.
Edit: Nach einer ersten Überschlagsrechnung landen in Bremen prozentual etwas weniger Infizierte auf Intensiv als im Bundesschnitt, was meine Argumentation unterstützen würde.
Geändert von Knipser (28.09.2021 um 22:41 Uhr)
Bremen hat einen im Durchschnitt eher arme Bevölkerung, die nicht den besten allgemeinen Gesundsheitszustand hat. Dazu müssen viele von denen pendeln, arbeiten in Berufen mit viel Menschenkontakt oder leben in größeren Familienverbände. Das erklärt den hohen Anteil an Intensivpatienten, aber wegen der vielen Risikofaktoren eben auch die hohe Impfquote.