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Thema: Antinatalismus

  1. #151
    Avatar von Rentner
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    Natürlich sind Eltern Sadisten, tagtäglich muten sie ihren Mitmenschen die Gegenwart ihrer Brut zu.

    Ansonsten finde ich, daß manche hier das Thema oder ihre eigene Existenz zu ernst nehmen. Ich würde dem antinatalismus nie folgen oder für mich zustimmen, es gibt tausend bessere Gründe gegen Kinder. Aber ich kann für mich trotzdem feststellen, daß seine Annahme grundlegend stimmt. Es gäbe kein Leid mehr, würden keine Menschen mehr geboren. Und der Mensch ist nunmal das einzige Wesen, das entscheiden kann ob es sich fortpflanzt oder nicht, also aus dem Kreislauf ausbrechen kann.
    Trotzdem würde ich dem nicht zustimmen als Grundlage wie irgendjemand leben sollte, weil imo Leid in welcher Form auch immer dazu gehört und die Höhen erst schön macht.
    mehrgewichtig
    when will you learn

  2. #152
    Avatar von Schmolle
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    So langsam werde ich an die Ellen James Bewegung erinnert.

    Macht mal Pause, Leute.

  3. #153

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    Zitat Zitat von hans koschnick Beitrag anzeigen
    Unter dieser Prämisse könnte man nämlich umgekehrt allen Eltern einen puren und sehr ausgeprägten Hang zum Sadismus unterstellen.
    Haben sie ja auch: Täglich Geschrei, Windeln wechseln, schlaflose Nächte, kaum ein eigenes Leben mehr, ganz viel Verzicht sowie Einschränkungen und das alles freiwillig. Und nicht nur für kuze Zeit sondern über Jahre. Wenn das kein Sadismus ist, weiß ich auch nicht.

  4. #154
    Avatar von Schmolle
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    Das ist eher Masochismus.
    Protest war schon immer käuflich.

  5. #155
    Avatar von Radfahrer
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    Zitat Zitat von Wümme Wiese Beitrag anzeigen
    Ich schreib "bis zum Ende elternverschuldet". Ab dem Zeitpunkt, in dem ich selbst Verantwortung übernehme, ist das mit dem "elternverschuldet" hinfällig. Heidegger nennt das zum Beispiel "die Geworfenheit der Existenz". Die Macht der Geworfenheit lässt sich aber brechen - und zwar durch den existentiellen Entwurf. Bei Kierkegaard und Sartre dürfte man zu dem Thema auch fündig werden.

    Und sowieso, ist das Thema von der Ursünde der Geburt ja nicht ganz neu.
    Ja, das mit dem "bis zum Ende" hatte ich gelesen. Trotzdem sind selbstverständlich die Eltern auch dann (weiterhin) die Verursacher der Existenz des Kindes, auch wenn das Kind "Verantwortung für sich selbst übernimmt". Das anders zu sehen und als brechbare Geworfenheit zu bezeichnen, das klingt für mich - um mal den Ausdruck aus diesem Strang zu verwenden - nach einer "philosophischen Hirnfurzerei". Ohne Geburt durch die Eltern kommt es nicht zu der brechbaren Geworfenheit, die Eltern sind also tatsächlich "bis zum Ende" Schuld.

    Zitat Zitat von Wümme Wiese Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Rentner Beitrag anzeigen
    Aber jegliches Leid auszuschließen ist doch der Ansatz des "Antinatalismus". Überhaupt für irgendetwas selbst verantwortlich zu sein ist schon Leid, dass die Eltern nach dieser Betrachtungsweise hätten vermeiden können.
    Das sehe ich aber anders. Ich empfinde Verantwortung nicht als Leid, sondern als Privileg. Deshalb wehre ich gegen diese Verallgemeinerung.
    Da würde ich mich Wümme anschließen. Die Verantwortung des Eltern ist ja (zumindest von der Mutter) auch selbstgewählt. Das würde ich nicht als Leid, was man verhindern sollte, bezeichnen.


    Zitat Zitat von Wümme Wiese Beitrag anzeigen
    Wie gesagt, wenn man sein Leben nur als Qual empfindet, gibt es dafür Lösungen, die an einem Selbst ansetzen. Nicht an allen anderen.
    Dieses "nur als Qual" hatte WhiteHorse auch schon ins Spiel gebracht. Darum geht/ging es eigentlich nicht. Aber selbst wenn. Inwiefern setzt ein Verzicht auf Kinder bei "allen anderen" an?
    Würdest du deinem eigenen Kind eigentlich auch so locker Suizid vorschlagen? Oder an welche Lösungen hattest du gedacht?

    Zitat Zitat von K Beitrag anzeigen
    So herum ist es doch aber m.E. gar nicht gemeint - es geht ja nicht um Menschen, die schon geboren sind, sondern um die Ungeborenen, die naturgemäß keinerlei Verantwortung übernehmen können, nicht einmal für die eigene Geburt.

    Das Schwierige am Selbstmord ist ja, dass man leider seine eigene Existenz nicht rückgängig machen kann.
    Um es mit hans koschnick zu sagen: Das ist für Pronatalisten etwas zu viel Logik.

    Zitat Zitat von hans koschnick Beitrag anzeigen
    Naja - ich finde die Diskussion hier sowieso etwas seltsam und wenig ertragbringend, weil sich zwischen beiden Lagern meiner Meinung nach kaum Einigung erzielen lässt.
    Eine Einigung ist sicherlich nicht möglich, wie sollte die auch aussehen? Mein Ziel war es nicht, euch alle vom Kinderkriegen abzuhalten. Dafür bin ich wohl auch etwas spät dran. Es ging mir nur um einen Gedankenaustausch zum Thema.
    Menschen sind Menschen. Menschen kaufen bei Amazon.

    Bitte immer mindestens 3 Zitatebenen produzieren.

  6. #156
    Avatar von brat-set
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    Suizid "vorgeschlagen" hat hier niemand. Das wäre auch unerträglich.
    Nur der Einsame findet den Wald.
    Wo ihn mehrere suchen, da flieht er, und nur die Bäume bleiben zurück.

  7. #157
    Avatar von Schorsch007
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    "Einigung" im Richtungsstreit: Muss man ja auch gar nicht. Aber es ist als jmd., der Kinder in die Welt "gesetzt" hat oder dies noch möchte, schon eine kleine Aufgabe, dem "leise hörbaren" Vorwurf des Antinatalismus, nämlich den eigenen Kindern unnötig Leiderfahrungen zuzumuten und die Welt zu gefährden, zu begegnen.

    Ich für mich bekenne mich einfach schuldig. Ja, ich mute meinen Kindern Leid zu. Und ja, so`n bisschen Freunde und Lebensglück kriegen sie (perfiderweise?) auch dazu. Ich erkenne dabei durchaus eine gewisse Widersprüchlichkeit zu einem weiteren Anliegen von mir, nämlich dabei mitzuhelfen, die Welt zu erhalten.

    Die Verantwortung trage ich zu einem gewissen Maß mein Leben lang, dann aber zunehmend machen es die (ja erwachsen werdenden Kinder). Hier habe ich realistischerweise nur noch einen gewissen Einfluss, aber keine echte Macht mehr über die Lebensausrichtung meiner Kinder. Und ich traue meinen Kindern, genau ja auch wie mir, zu, mit Leiderfahrungen umzugehen. Ich bin der Überzeugung, dass der Umgang mit unterschiedlichen Emotionen und das Austarieren von Widersprüchlichem, das Entwickeln einer gewissen Resilienz, mit zum Leben dazu gehört.

    Und bitte! Möge mir niemand (!) vor lauter Bedenken und (falscher) Fürsorge meine Leiderfahrungen nehmen! Mit deren Bewältigung möchte ich nämlich wachsen. Insofern: Finger weg!!

    Ich habe keine Probleme mit Antinatalisten, die ihren Entschluss für sich umsetzen. Null Probleme, im Gegenteil, ich kann deren Position ja auch nachvollziehen. Jedoch mit welchen, die allzu missionarisch auftreten (würden). Immer bei missionarischem Auftreten empfehle ich auch eine intensive Selbstbetrachtung, um Projektionen zu vermeiden.
    Geändert von Schorsch007 (29.09.2020 um 10:16 Uhr)
    Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.

  8. #158
    Avatar von Daniel FR
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    In a seedy space age bachelor pad.
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    Zitat Zitat von hans koschnick Beitrag anzeigen
    Unter dieser Prämisse könnte man nämlich umgekehrt allen Eltern einen puren und sehr ausgeprägten Hang zum Sadismus unterstellen.
    Welche Prämisse meinst du genau?
    Geändert von Daniel FR (04.10.2020 um 01:49 Uhr)
    {Meta Male}

    „Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
    „Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)

  9. #159
    Avatar von hans koschnick
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    Nee, nä?! Ich drückte mich doch bereits vorher klar aus.
    Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!


    Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.


    Fight like a titleholder, stand like a champion, live like a warrior - and never let'em break you down!

  10. #160

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    Ich würde gerne mit 100 Frauen Kinder in die Welt setzen. Das würde mir viel Freude bereiten. So viel unterschiedliche Wesen aufwachsen zu sehen. Ich bin Pronatalist.

  11. #161
    Avatar von untersommer
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    Ach komm, Du willst doch bloß mit 100 Frauen Kinder zeugen.
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

    You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more

  12. #162
    Avatar von Schorsch007
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    Zitat Zitat von Defaitist Beitrag anzeigen
    Ich würde gerne mit 100 Frauen Kinder in die Welt setzen. Das würde mir viel Freude bereiten. So viel unterschiedliche Wesen aufwachsen zu sehen. Ich bin Pronatalist.
    Warum der Konjunktiv? Woran scheitert´s?
    Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.

  13. #163

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    Am Modell Monogamie.

  14. #164
    Avatar von WhiteHorse
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    Dich hindert doch niemand daran, ganz modern polygam zu leben.
    Ich glaube nur an Glück
    Du hast es oder nicht

  15. #165
    Avatar von Schorsch007
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    Hältst Du daran fest, weil es von Dir erwartet wird oder es für Dich befreiend ist? Oder beides? Muss jedenfalls eine sehr hohe Bedeutung haben wenn Du dafür den Wunsch nach 100 Frauen/100 Kinder aufgibst.
    Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.

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