Absolut richtig, K. Der Profifussball weltweit funktioniert im wesentlichen nach dem Prinzip, dass das vorhandene Geld komplett investiert wird, um möglichst viel sportlichen Erfolg zu haben. Mit wenigen Aussnahmen. Dass das falsch ist und war, ist unstrittig. Dem zu entgehen, war aber praktisch unmöglich. Daher ist es lächerlich, sich jetzt hinzustellen und den Verantwortlichen Unfähigkeit zu unterstellen. Erst recht bei Werder. Denn gerade unser Klub hat sein eingenommenes Geld auch in andere Bereiche gesteckt, zum Beispiel ein 2. Mannschaft. Und Werder hat es geschafft, den Verein finanziell immer über Wasser zu halten, auch wenn es oft schwierig war. Und in der Tat wurde gerade Lemke immer dafür gescholten, zu konservativ zu haushalten. Was dann ja in der beliebten Theorie gipfelte, dass Willi den Otto vergrault hat, weil er die paar Kröten, die Effenberg mehr haben wollte, nicht zahlen wollte (was im Übrigen eine Entscheidung des Präsidiums war, dem Lemke nicht angehörte).
2008er und Mitglied des Politbüros.
Es wäre aus Werders Sicht fahrlässig die Option, dass nicht alle Fans eine Rückerstattung wollen, im Vorhinein auszuschließen. Die Fans, die ihr Geld zurückhaben wollen, bekommen es zurück und die, die es sich leisten können, ihren Verein zu unterstützen, verzichten eben darauf. Da sehe ich überhaupt kein Problem.
Außerdem haben Werders Verantwortliche zuletzt auch gesagt, dass ggf. nochmal Gespräche mit den Spielern über höheren Gehaltsverzicht stattfinden.
Den Arbeitsvertrag mit derartigen Klauseln müssten die Spieler erstmal unterschreiben und die haben sicherlich kein Interesse daran, eine 50% Gehaltskürzung für den Fall der drohenden Insolvenz in Kauf nehmen zu müssen (da vertraglich so geregelt).
FC Oberneuland und SV Werder Bremen - zwei Spielstärken, zwei Ligen, eine Liebe unsterblich
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@ jonasho: Und warum schreibst Du dann sofort von „Frechheit“?
Geändert von Langenhorn (27.04.2020 um 10:46 Uhr)
Weil man mit solchen Forderungen nicht an die Öffentlichkeit gehen sollte, bevor man nicht ein ordentliches Konzept hat. Das ist einfach eine schlechte Kommunikation. Was wird damit bezweckt? Man könnte z.B. auch erst einmal eine Umfrage unter den Dauerkarteninhabern machen, ob eine grundsätzliche Bereitschaft (mit ggf. unterschiedlichen Lösungen) vorhanden ist (wurde ja bzgl. des geplanten Umbaus der Ostkurve auch gemacht) bevor man das medial hochpusht. Aber warum geht man erst an die Medien anstatt an die betroffenen DK-Inhaber?
Aber wir warten jetzt einfach erstmal ab und diskutieren dann weiter .
Geändert von jonasho (27.04.2020 um 10:53 Uhr)
Ich kenne Leute, die beispielsweise ihre Putzkraft weiterbezahlen, auch wenn die gerade nicht putzt. Oder an Kneipen spenden, wo sie derzeit nicht trinken. Oder eben darauf verzichten, das Geld vom Konzertveranstalter zurückzufordern. Oder vom Theater.
Würde diese das auch tun, wenn der Kneipier seinem Barkeeper weiterhin ein extrem überdurchschnittliches Gehalt (& vielfaches mehr als man selbst hat) zahlen würde?
Es ist ja auch so, dass es bei Dauerkarteninhaber nicht um 30 Euro geht. Da geht es schon um etwas mehr Geld. Bei einer Tageskarte ist das etwas anderes.
Geändert von jonasho (27.04.2020 um 10:58 Uhr)
Ich weiß nicht, ob das Thema Prämien hier schon diskutiert wurde. Werders Spieler haben, wie alle anderen auch, deutliche Punkt-Prämien-Anteile in ihren Verträgen. Exakte Zahlen sind nicht bekannt, aber Susi Zorc hat in einem Interview mal erzählt, dass beim BVB die Prämien etwa 30% des Gehalts ausmachen. Und erst kürzlich hat mir ein Spielerberater erzählt, dass Bayer Leverkusen in Verhandlungen immer auf hohe Punkt-Prämien-Anteile aus ist, und diese bis zu 50% des Gehalts ausmachen.
Da ich davon ausgehe, dass derzeit keine Prämien gezahlt werden, findet aktuell also ein Einkommensverzicht statt. Und wenn wieder gespielt wird, das TV-Geld fließt und Punkte verteilt werden, dann ist ja auch das Geld dafür da.
Und noch etwas: Die Vereine können den Spielern nicht einfach das Geld in Teilen streichen. Das wäre die Nicht-Erfüllung der vertraglichen Pflichten, womit jeder betroffene Spieler sofort kündigen könnte und frei für einen Wechsel zur nächste Saison wäre. Was sich insbesondere für die dicken und dickeren Fische unter ihnen sehr lohnen könnte. Und die Vereine würden auf einen Schlag im worst case ohne (wettbewerbsfähiges) Team da stehen, und zudem den Wert ihrer Spieler aus ihrer Bilanz streichen müssen. Was ein finanzielles Desaster wäre.
Ich bin auch dafür, dass die Spieler auf Geld verzichten. Aber es ist eben nicht ganz so einfach.
2008er und Mitglied des Politbüros.
Gut, aber wenn die Putzkraft vertraglich verpflichtet wäre, irgendeiner Putzmittelfirma drei Viertel ihres Gehaltes zu zahlen und die sagt, okay, sie verzichtet auf 20 Prozent, aber ansonsten will sie ihr Geld? Es ist ja nicht so, dass Du direkt Claudio Pizarro bezahlst, da gibt es ja noch einen Zwischenschritt.
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