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Thema: Neue Liga gründen

  1. #31
    Avatar von *666*
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    Zitat Zitat von alejandro10 Beitrag anzeigen
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    Wird es auch nicht. Aber die Möglichkeiten wären für alle gleich und es stünde jedem frei, wie viele Anteile man veräußern will. Die Probleme des Profifußballs löst man aber nicht, in dem man sich von den Gesetzen der Markwirtschaft komplett entfernt und ein restriktives System aufbaut, das eine künstliche Form der Gleichheit herstellt.
    Was passiert dann also mittelfristig mit Vereinen wie Werder? Opfer der Marktwirtschaft?
    Nur wenn man als Verein auf den Standpunkt beharren würde, dass die Welt sich um einen herum anzupassen hat und nicht man selber. Am Ende ist es wie in jedem anderen Geschäftszweig auch: Unternehmungen, die strategisch falsche Entscheidungen treffen, Tradition weit über Innovation stellen und aus besagter Tradition ein ewig währendes Recht auf Erfolg ableiten, werden in der Regel irgendwann von der Zeit geschluckt und von anderen verdrängt.

  2. #32

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    Zitat Zitat von alejandro10 Beitrag anzeigen
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    Wird es auch nicht. Aber die Möglichkeiten wären für alle gleich und es stünde jedem frei, wie viele Anteile man veräußern will. Die Probleme des Profifußballs löst man aber nicht, in dem man sich von den Gesetzen der Markwirtschaft komplett entfernt und ein restriktives System aufbaut, das eine künstliche Form der Gleichheit herstellt.
    Was passiert dann also mittelfristig mit Vereinen wie Werder? Opfer der Marktwirtschaft?
    Nur wenn man als Verein auf den Standpunkt beharren würde, dass die Welt sich um einen herum anzupassen hat und nicht man selber. Am Ende ist es wie in jedem anderen Geschäftszweig auch: Unternehmungen, die strategisch falsche Entscheidungen treffen, Tradition weit über Innovation stellen und aus besagter Tradition ein ewig währendes Recht auf Erfolg ableiten, werden in der Regel irgendwann von der Zeit geschluckt und von anderen verdrängt.
    Also es betrifft ja nicht nur Werder! Alleine wird es nicht gehen. Es gibt viele andere Clubs, die in einer ähnlichen Lage sind. Die Frage ist, wie wollen wir den Fußball sehen: als reines Unternehmen? Ich glaube, dass es allein durch die emotionale Bindung der Fans Unterschiede gibt. Und wenn der Fußball doch wie ein Unternehmen geführt werden soll, dann erscheint es mir doch klug, Entscheidungen zu treffen, die den eigenen Untergang vermeiden. Die Bayern haben es doch vorgemacht. Die haben sich ihr Umfeld so geschaffen, dass sie schalten und walten können, wie sie wollen. Das strebe ich für Werder nicht an. Aber dafür einen halbwegs ausgeglichenen Wettbewerb mit Mitstreitern auf Augenhöhe. Und das gerne auch mit Durchlässigkeit (also möglichen Abstieg). Wenn andere besser arbeiten, ist es ok. Aber wenn man gut arbeitet und man wird verdrängt, weil sich Unternehmen und Milliardäre einfach irgendwo einkaufen, ist es auf Dauer ein völlig ungleicher Kampf. Also was tun? Sollen wir uns nen Milliardär angeln? Sollen wir uns einfach verdrängen lassen von SAP,VW, Hertha Windhorst, Red Bull, Mercedes Benz, Kühne, Deutsche Bank, Audi Ingolstadt(?) und sagen: die waren halt cleverer, wir ordnen uns unter? Wo siehst du Werder und die anderen vergleichbaren Vereine in ein paar Jahren?

  3. #33

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    Zitat Zitat von MintberryCrunch Beitrag anzeigen
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    Wird es auch nicht. Aber die Möglichkeiten wären für alle gleich und es stünde jedem frei, wie viele Anteile man veräußern will. Die Probleme des Profifußballs löst man aber nicht, in dem man sich von den Gesetzen der Markwirtschaft komplett entfernt und ein restriktives System aufbaut, das eine künstliche Form der Gleichheit herstellt.
    Was passiert dann also mittelfristig mit Vereinen wie Werder? Opfer der Marktwirtschaft?
    Ich würde einen Verein, der fette TV-Gelder von der DFL kassiert und auch bei den Sponsoreneinnahmen deutschlandweit in den Top 10-12 liegt, vorerst nicht als Opfer der Marktwirtschaft abstempeln. Werder hat finanziell von den Entwicklungen im Profifußball ganz gut profitiert, auch wenn es natürlich größere Gewinner gab. Aber genau wie die Schere zwischen Bayern und Werder auseinandergegangen ist, ist sie auch zwischen Werder und Nürnberg oder Dresden oder dem KSC größer geworden.

    Mal abwarten, ob die 50+1-Regel in den nächsten Jahren fällt und falls ja, wie sich Werder dann positionieren kann. Und falls das nicht passieren sollte, wird Werder unter normalen Voraussetzungen trotzdem weiter zu den Top 15 in Deutschland zählen, andernfalls hat man nicht gut gearbeitet.
    Klar hat Werder sehr viel Geld kassiert in den letzten Jahren. Und dieses Jahr wäre der Abstieg völlig selbst verschuldet gewesen. Aber immer mehr Vereine verdienen noch mehr Geld als Werder, was Werder dazu zwingt immer riskantere Transfers zu tätigen und trotzdem wird man nach und nach perspektivisch nach unten durchgereicht. Wenn jetzt Stuttgart wiederkommt und der HSV nur halbwegs vernünftig arbeitet und noch ein oder zwei neue Unternehmensclubs (z.B. Ingolstadt mit Audi wenn die wollen) kommen, dann wird die Luft für Werder seeeeehr dünn. Ein paar kleine Fehler und schon ist man nicht mehr unter den Top 15.

  4. #34

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    Kann man aus dieser Liga denn absteigen? Wenn ja, wohin? Irgendeine Verzahnung zum unterklassigen Fußball müsste doch bestehen? Oder läuft das denn wie im US-Sport?

  5. #35
    Avatar von *666*
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    @alejandro10

    Ich sehe Werder mittelfristig in der Zweitklassigkeit, wobei ich die Schuld nicht bei den Klubs sehe, die Handeln, in dem sie externe Geldgeber für sich aufgetan haben, sondern bei Werder selbst, das in den letzten 10 Jahren einfach schlecht gearbeitet hat und sich bis heute sehr schwer mit externen Einflüssen tut. Ich halte nichts davon Entwicklung mit Restriktionen aufzuhalten, die in meinen Augen zu diesem Geschäft dazu gehören und an denen nichts unredlich ist. Deine Aussage spricht doch für sich: "Sollen wir uns verdrängen lassen..." Nö. Aber welches Recht hat Werder Bremen denn bitte diese hohe Stellung für sich zu beanspruchen? Weil es den Klub seit 1899 gibt und man früher mal erfolgreich war? Geschenkt. Wer sich nicht anpassen kann, möchte oder will, verschwindet nun mal und ein Anderer nimmt den Platz ein, der die Regeln mitspielt.

    Tut mir Leid: Aber in meinen Augen ist dies die übliche Litanei, die man immer wieder zum Thema 50+1, Fußbalinvestments und dergleichen zu lesen bekommt. Alles ist unfair und ungerecht und der Profifußball macht mir keinen Spass. Ich will, dass die BL wieder so ist wie vor 30 Jahren, die Zeit zurückgedreht wird, Fußballer nur so viel verdienen wie es sich Werder Bremen (oder ein beliebig vergleichbarer Verein) leisten kann und jeder Klub, der nicht um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert herum gegründet wurde, gefälligst wieder verschwindet.

    Kann und werde diese Einstellung nie teilen. Schlussendlich wäre dies eine mit massiven Beschränkungen aus dem Boden gehobene Liga, die nicht den realen Gegebenheiten der Welt entspricht, die Klubs von einem Wettbewerb auschließen will, weil sie in ein sehr engstirniges Konzept von Tradition nicht hineinpassen und die auf überholten Vorstellungen fußt, die imo nichts mehr mit modernen Profifußball zu tun haben.

  6. #36
    Avatar von Daniel FR
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    Das läuft darauf hinaus, dass die wichtigste Abteilung für ein Fußballunternehmen die Mittelbeschaffung wird.
    {Meta Male}

    „Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
    „Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)

  7. #37

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    Sich loszukoppeln wird schwierig.

    Ich sehe Verbesserungsbedarf in der marktwirtschaftlichen Gestaltung. Die Gelder werden einfach nicht fair verteilt, sondern fördern einen Konzentrationsprozess. Daher würde ich einen Geldtopf vorschlagen:

    Die Einnahmen werden durch die TV Gelder, eine Transfertaxe, eine progressive Fördersteuer auf Investorengelder usw. generiert.

    Verteilt wird nach einem Spielschlüssel, in den mehrere Kriterien einfließen:
    - sportliche Attraktivität: Anzahl der Tore, Nettospielzeit, Fairnis (Fouls, Karten - neg bewertet) usw., ggf Experten/Fanumfragen
    - Authentizität/Fanzuspruch: lokale Herkunft der Spieler, Einschaltquote, Auswärtssupport, positiver Support vs. Neg Support/Krawall...
    - Nachwuchsförderung/soziales Engagement: Einsatz von Jugendspielern, eingesetztes Gehalt bzw. Transfersummen (neg bewertet), Vereinsstruktur, lokale Verankerung...

    In jedem Spiel erhalten also beide Teams nach solch einem Schlüssel Bewertungspunkte, die über die Saison summiert werden. Um Manipulationen zu Saisonende zu begrenzen, werden die bestimmte Kriterien aufgestellt, die solche Spiele aus der Wertung nehmen können, wenn es eindeutig um nichts mehr geht.

    Auf diese Weise wird verhindert, dass sportlicher Erfolg per se zur weiteren Generierung von Einnahmen führt und die Spreizung somit vertieft.

  8. #38

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    Die Idee, sich gemeinsam mit anderen Traditionsvereinen loszukoppeln und eine eigene Liga zu gründen, hat durchaus ihren Charme. Der große Nachteil wäre, dass es keinen Auf- und Abstieg gäbe (es sei denn, man gründet gleich zwei Spielklassen) und sich die Vereine wohl nicht für die UEFA-Wettbewerbe qualifizieren könnten. Wenn die Liga der Traditionsvereine aber durch eine fairere Gelderverteilung spannender gestaltet werden würde als das kapitalistische Bundesliga-System, könnte die Liga der Traditionsvereine der Bundesliga trotzdem den Rang ablaufen. Eine Liga, in der der Meister nicht schon zu Saisonbeginn feststeht, dürfte für Fernsehsender, Sponsoren und Fans auf Dauer reizvoller sein als die jetzige Bundesliga. Die Bundesliga verliert ja jetzt schon an Wert, was meines Erachtens weniger an Corona als am Spannungsverlust (eine direkte Folge der Geldverteilung) liegt.

    Noch lieber aber wäre es mir, wenn Vereine wie Werder die DFL von innen heraus reformieren würden. Wir benötigen dringend:
    - eine Luxussteuer nach dem Vorbild der Major League Baseball (sprich: Bei Überschreiten einer absoluten Gehalts-Obergrenze müssen die Vereine eine prozentuale Abgabe an die Luga abführen);
    - eine fairere Verteilung der Fernsehgelder;
    - eine Eindämmung des Finanzdopings z.B. dergestalt, dass auf Investorengelder ab Überschreiten eines Freibetrags ebenfalls eine ligainterne Abgabe abgeführt wird.

    Für diese Reformen müssten Vereine wie Werder innerhalb der DFL lediglich die notwendigen Mehrheiten zusammen bekommen. Und sich nicht von den Drohgebärden von Rummenigge und Co. abschrecken lassen...

    Werders Fehler war, dass man sich mit Veränderungen im System Profifußball abfand, anstatt gegen diese Veränderungen anzugehen. Den größten Vorwurf, den man Werder und vergleichbaren Vereinen vorhalten muss, ist, dass sie tatenlos zugesehen haben, wie Seifert und Co. in den vergangenen zehn Jahren die Fernsehgelder radikal zu Gunsten der Europapokalteilnehmer umverteilt haben (während übrigens alle anderen großen europäischen Ligen den umgekehrten Weg gegangen sind, also hin zu mehr Solidarität und Wettbewerbsgerechtigkeit).

    Der Ansicht, dass Werder einfach „mit der Zeit gehen müsse“ und sich einfach nur einen Investor suchen müsse, kann ich wenig abgewinnen. Selbst wenn alle Vereine einen Investor hätten, gäbe es doch die gleichen Probleme wie derzeit. Denn der Investor des einen Klubs wäre nun mal zahlungskräftiger als der Investor des anderen Klubs. Wenn wir z.B. einen Investor hätten, der 100 Millionen Euro in den Verein stecken würde, bringt uns das doch überhaupt nicht weiter, so lange Windhorst der Hertha in einem Zeitraum von anderthalb Jahren 374 Millionen Euro zur Verfügung stellt und VW den VfL Wolfsburg in einem 10-Jahres-Zeitraum mit geschätzt einer Milliarde Euro alimentiert.
    Geändert von mabo (13.07.2020 um 22:27 Uhr)

  9. #39

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    Zitat Zitat von *666* Beitrag anzeigen
    Kann und werde diese Einstellung nie teilen. Schlussendlich wäre dies eine mit massiven Beschränkungen aus dem Boden gehobene Liga, die nicht den realen Gegebenheiten der Welt entspricht, die Klubs von einem Wettbewerb auschließen will, weil sie in ein sehr engstirniges Konzept von Tradition nicht hineinpassen und die auf überholten Vorstellungen fußt, die imo nichts mehr mit modernen Profifußball zu tun haben.
    Und ich kann und werde deine Einstellung nie teilen. Nur weil es Veränderungen gegeben hat, muss man doch nicht jeden, der diese Änderungen nicht gutheißt, als „Ewiggestrigen“ abtun. Deine Einstellung ist doch exakt die Einstellung, die beispielsweise auch zur Finanzkrise geführt hat.

    Selbst das kapitalistische Amerika hat verstanden, dass das „Produkt Sport“ nur funktioniert, wenn man Rahmenbedingungen herstellt, die einen einigermaßen ausgeglichenen Wettbewerb ermöglichen. Das hat nichts mit Sozialismus zu tun, sondern mit Sport. Und die Amis haben auch begriffen, dass auch und gerade der kommerzielle Erfolg einer Liga davon abhängt, dass sie einigermaßen ausgeglichen ist. Deshalb haben die Amis für ihre Profiligen Regeln geschaffen, die Rahmenbedingungen für einen einigermaßen fairen Wettbewerb herstellen.

    Die Entwicklung der Einschaltquoten zeigt im Übrigen, dass das „Produkt Bundesliga“ inzwischen großen Schaden nimmt. Auch das Pokalfinale hatte nur noch 7 Mio. Zuschauer, weil es nur noch den eingefleischten Bayern-Fan interessiert, den wievielten nationalen Titel in Folge die Bayern gerade holen.

    Zitat Zitat von *666* Beitrag anzeigen
    Die Probleme des Profifußballs löst man aber nicht, in dem man sich von den Gesetzen der Markwirtschaft komplett entfernt und ein restriktives System aufbaut, das eine künstliche Form der Gleichheit herstellt.
    Die kommerziell erfolgreichsten Ligen, nämlich die US-Profiligen und mit Abstrichen auch die Premier League mit ihrem solidarischen Verteilungsschlüssel bei den Fernsehgeldern, handeln genau so.
    Geändert von mabo (13.07.2020 um 22:46 Uhr)

  10. #40

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    @alejandro10

    Ich sehe Werder mittelfristig in der Zweitklassigkeit, wobei ich die Schuld nicht bei den Klubs sehe, die Handeln, in dem sie externe Geldgeber für sich aufgetan haben, sondern bei Werder selbst, das in den letzten 10 Jahren einfach schlecht gearbeitet hat und sich bis heute sehr schwer mit externen Einflüssen tut. Ich halte nichts davon Entwicklung mit Restriktionen aufzuhalten, die in meinen Augen zu diesem Geschäft dazu gehören und an denen nichts unredlich ist. Deine Aussage spricht doch für sich: "Sollen wir uns verdrängen lassen..." Nö. Aber welches Recht hat Werder Bremen denn bitte diese hohe Stellung für sich zu beanspruchen? Weil es den Klub seit 1899 gibt und man früher mal erfolgreich war? Geschenkt. Wer sich nicht anpassen kann, möchte oder will, verschwindet nun mal und ein Anderer nimmt den Platz ein, der die Regeln mitspielt.

    Tut mir Leid: Aber in meinen Augen ist dies die übliche Litanei, die man immer wieder zum Thema 50+1, Fußbalinvestments und dergleichen zu lesen bekommt. Alles ist unfair und ungerecht und der Profifußball macht mir keinen Spass. Ich will, dass die BL wieder so ist wie vor 30 Jahren, die Zeit zurückgedreht wird, Fußballer nur so viel verdienen wie es sich Werder Bremen (oder ein beliebig vergleichbarer Verein) leisten kann und jeder Klub, der nicht um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert herum gegründet wurde, gefälligst wieder verschwindet.

    Kann und werde diese Einstellung nie teilen. Schlussendlich wäre dies eine mit massiven Beschränkungen aus dem Boden gehobene Liga, die nicht den realen Gegebenheiten der Welt entspricht, die Klubs von einem Wettbewerb auschließen will, weil sie in ein sehr engstirniges Konzept von Tradition nicht hineinpassen und die auf überholten Vorstellungen fußt, die imo nichts mehr mit modernen Profifußball zu tun haben.
    Werder hat ohne Zweifel ganz in den letzten Jahren und Jahrzehnten ganz dicke Fehler gemacht, die bis heute nachwirken. Vollkommen klar. Du sagst, dass Werder mit dieser Liga eine hohe Position für sich beansprucht. Das ist nicht der Fall. Man ordnet sich nicht über oder unter der Bundesliga ein, sondern parallel dazu. Es wäre ja vollkommen in Ordnung wenn man auch weiterhin in der Bundesliga den Unternehmenclubs wie Hoffenheim, Wolfsburg, Leipzig und Leverkusen zujubeln und nach jeder Saison den Bayern artig zur Meisterschaft gratulieren kann. Sofern man das will. Ich fänd das ok dann zu sagen: toll ihr Bayern, ihr seid super, ihr seid die besten, aber sorry, wir ziehen uns zurück. Ja, hat vielleicht etwas von Aufgeben, hat aber auch etwas von Realitätssinn zu erkennen, dass wir da auf Strecke nicht mehr wettbewerbsfähig. Und so geht es vielen Clubs. Ich will für Werder da keine absolute Statusabsicherung wie Bayern es für sich will. Ich will, dass Werder in einem anderen faireren WETTBEWERB spielt, in dem ich kein Problem damit hätte wenn die Freiburger, die Mainzer und von mir aus auch die Kieler oder Fürther an Bremen vorbeiziehen und Werder vielleicht absteigt aus der neuen Liga. Dann strengt man sich halt an und holt diese Clubs wieder auf. Und wenn es ganz gut läuft spielt man vielleicht auch um ne Meisterschaft. In der Bundesliga können wir tun, was wir wollen - die Leipziger , die Wolfsburger usw. holen wir nicht wieder ein. Und ja, weil die Frage kam: mittelfristig wäre es toll mehrere Divisionen zu haben, die auch Auf- und Abstieg ermöglichen. Es darf dann nur nicht zu komplett existenziellen Bedrohungen kommen. Und ja, ich kann mir so eine Liga auch für andere Länder vorstellen. Daraus kann ein europäischer Wettbewerb entstehen, für den man sich über die Liga qualifizieren kann. Auch könnte ein europäischer Pokalwettbewerb entstehen, der wie der DFB-Pokal funktioniert. Alle Erst- und Zweitligisten nehmen teil. (Nur ne lose Idee und Vision wie es weitergehen könnte).

  11. #41

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    @ 666
    "Kann und werde diese Einstellung nie teilen. Schlussendlich wäre dies eine mit massiven Beschränkungen aus dem Boden gehobene Liga, die nicht den realen Gegebenheiten der Welt entspricht, die Klubs von einem Wettbewerb auschließen will, weil sie in ein sehr engstirniges Konzept von Tradition nicht hineinpassen und die auf überholten Vorstellungen fußt, die imo nichts mehr mit modernen Profifußball zu tun haben."

    Hast du dich mit der geplanten Superliga beschäftigt? Eine aus dem Boden gehobene Liga, die nicht den realen Gegebenheiten der Welt entspricht, die Klubs von einem Wettbewerb ausschließen will,...? Da wird es einen festen Kern um Bayern, Real, Juve , etc. geben. Andere Mannschaften wie BVB werden ggf eingeladen. Traumhaft, oder? Aber die Pläne sind da schon sehr konkret. Ist das deine Vorstellung von modernem Fußball, vom Unternehmertum und von einer unumgänglichen Entwicklung?
    Geändert von alejandro10 (13.07.2020 um 23:35 Uhr)

  12. #42
    Avatar von Schorsch007
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    Zitat Zitat von Schorsch007 Beitrag anzeigen
    Die Idee der Abwendung von einer übermäßigen Vermarktung, Ungerechtigkeit und Vergoldschnitzelung etc. hin zu einer vermehrten Chancengerechtigkeit finde ich gut. Habe nichts gegen solche Ideen, auch wenn sie nicht realistisch sind.

    Zur Not halt 2. BL. Das geht auch. Rein Interessemäßig würde es mir dann ziemlich leicht fallen, ManCity und Co. komplett zu vergessen. Sollen die halt ihre Euro- und Dollarpartys veranstalten, ich gucke dann Fußball (der auch noch so riecht) gegen Pauli im Weserstadion und am Millerntor.

    Achso, @allejandro10: Hättest Du Absätze im Eröffnungsgspost gemacht, hätte ich ihn glatt konzentriert gelesen. So nur mit Mühe überflogen.
    Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.

  13. #43

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    @Schosch007

    Danke für die Rückmeldung! Den Text gibt es jetzt mit Absätzen:-)

  14. #44
    Avatar von Schorsch007
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    Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.

  15. #45
    Avatar von saganakist
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    Damit du eine Chance auf eine Zukunft hast, braucht die Liga viele interessante Vereine und interessante Vereine brauchen eine Liga mit Zukunft. Du wirst nicht, selbst mit einigen Jahren Planungsphase ausreichend Vereine finden, die sich in die komplette Ungewissheit stürzen. Bei aller Kritik an der Bundesliga und am jetzigen Profifußball, im Grundkonzept funktioniert das immerhin.

    Aber nehmen wir mal tatsächlich an, du findest ausreichend Vereine um eine solche Liga zu realisieren, und ab 2025 wird diese dann ins Leben gerufen. Was passiert dann? Der Unterschied ist erst einmal, dass viel weniger Geld zur Verfügung stehen würde. Sponsoren und TV-Gelder würden alleine durch die Unsicherheit vor der ersten Saison ins Bodenlose rutschen.
    Selbst mit der größten Romantikerbrille reden wir hier nicht von einem Betrag, bei dem irgendein Spieler diese Liga der Bundesliga vorziehen würde. Heißt also, dass du maximal 2., wenn nicht gar 3. Liga-Fußball anzubieten hast. Selbst auf dem Niveau wechseln gute oder talentierte Spieler nur zu dir in die Liga, wenn sie entsprechende Klauseln besitzen um in die Bundesliga weiterzuziehen. Alle Spieler zumindest der teilnehmenden Bundesligisten sind weg. Ich würde wahrscheinlich selbst einen Teil meines Interesses an diesem Verein, den ich so sehr liebe, verlieren, wenn nächste Saison wirklich jede Personalie ausgetauscht wurde. Und dann werden die vermutlich auch noch durch mir unbekannte Drittligisten ausgetauscht.

    Und dass Interesse wird über kurz oder lang wegbrechen. Die Liga wird nicht Erstklassig, vermutlich nicht einmal Zweitklassig sein. Nur ohne Aufstieg in die besseren Ligen. Werder gegen Köln ist doch jetzt schon kein Zuschauermagnet, was wäre dann erst wenn dass das Top-Duell deiner Liga sein soll? Nur, dass eher Werder II gegen Köln II geboten wird.
    Die neutralen Zuschauer werden natürlich Bundesliga schauen: Höheres Niveau, Verbindung zur Champions League, mehr Media-Coverage und ironischerweise zu 99% auch die namenhafteren Vereine. Und was werden neutrale Zuschauer über lange Zeit? Fans. Ich sehe keinen Grund, dass man da schnell genug das Interesse auch nur in ähnliche Sphären der Bundesliga bringen kann, dass nicht auch die Besucherzahlen extrem zurückgehen werden.

    Ist aber sowieso unnötig. Kein Verein riskiert den Status Quo für ein Projekt, dass kurz-mittelfristig (und zu 99% auch langfristig) in allen Belangen hinter der Bundesliga anzusiedeln sein wird: Wirtschaftlich, Sportlich, Fan-Interesse. Was genau bringt dir dann ein so flüchtiger Begriff wie "Fairness"? Im Best Case übernimmt die Bundesliga dann die guten Aspekte deiner Liga und du stehst aber dann immer noch in "der anderen" Liga.

    Dass funktioniert selbst in Amerika nicht (AFL, XFL, usw.), wo die Top-Ligen eigentlich viel größere Marktlücken hinterlassen, wo solche Projekte mit riesigen Investitionen einhergehen und nicht als Wohlfahrts-Projekt einzelner Vereinszusammenschlüsse.

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