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Thema: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)

  1. #1
    Avatar von Radfahrer
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    Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)

    Moin,

    das Thema BGE hat ja eigentlich nichts mit Corona zu tun, daher habe ich mal ein paar Zitat hier her kopiert. (Bei der Suche nach 'Grundeinkommen' habe ich keinen eigenen Strang gefunden.)

    Ich selbst hätte (natürlich) nichts gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen, kann mir aber einfach nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.

    Zitat Zitat von Grobie Beitrag anzeigen
    Gute und knappe Erläuterungen sowie Berechnungen z Bsp hier:
    http://bge-rechner.de
    Auf der Startseite steht dort
    Zitat Zitat von BGE-Rechner.de
    Diskutiert man über das BGE, werden hauptsächlich zwei Gegenargumente genannt: „Wer würde dann noch arbeiten?" und „Wer soll das bezahlen?". Die erste Frage ist abhängig vom persönlichen Menschenbild, die zweite wird hier beantwortet.
    Meine naive Frage zu dieser Einleitung wäre, ob man die zweite Frage überhaupt ohne Antwort der ersten Frage beantworten kann.
    Mit den Standardwerten erhält man auf der Seite zur Finanzierung
    Zitat Zitat von BGE-Rechner.de
    jährliche Einnahmen durch Umsatzsteuer (Mwst) gesamt: 621.000 Millionen €.
    Dabei wird vermutlich davon ausgegangen, dass es keine Veränderungen im Konsumverhalten gibt?

    Zitat Zitat von FatTony Beitrag anzeigen
    Wenn dann der BGE-Bezieher seinem Kind zu Weihnachten eine Playstation schenken möchte (Luxussteuer: 150% bei diesem komischen Rechner), kann er sich die nächsten drei Monate von Dosen-Ravioli ernähren während jene die Arbeiten sich das locker leisten können. Wie soll man so eine Gerechtigkeitslücke schließen?
    Alternativ könnte er auch statt drei Monaten sehr sparsam auch zwölf Monate etwas sparsamer leben. Oder arbeiten gehen. Das ist ja nicht verboten.

    Generell müsste natürlich geklärt sein, was überhaupt ein "bedingungsloses Grundeinkommen" ist, das sehe ich so wie mary:
    Zitat Zitat von mary Beitrag anzeigen
    Mich nervt daran schon, dass es eine Mogelpackung ist.
    Es heißt "bedingungslos" und erweckt damit den Eindruck, dass jeder es bekommt, ohne irgendwelche Bedingungen zu erfüllen.
    Das ist aber nicht so.

    Wer mehr als 1100 € verdient (für den Fall, dass das BGE bei 1100 € liegt) wird nichts bekommen.
    Wenn jemand beispielsweise 4400 € verdient, dann wird er nicht ein Viertel mehr bekommen als bisher, sondern
    weiterhin diese 4400 €.
    Diese Variante würde ich auch nicht als BGE bezeichnen. Der BGE-Rechner geht aber offenbar genau davon aus.

    Zitat Zitat von mary Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich sollte es so wenig wie möglich Geld vom Staat geben, um die Motivation zu erhöhen, seine Fähigkeiten in den Arbeitsmarkt einzubringen.
    Ein BGE würde das schon ausufernde Schmarotzertum noch weiter fördern.

    Außerdem wäre es doch attraktiv, sich das BGE monatlich überweisen zu lassen und dann in einem Land mit deutlich geringeren Lebenshaltungskosten zu leben. Dann würde nicht einmal 1 Cent über Mehrwertsteuer in den Kreislauf zurückkehren.

    Vielleicht sehe ich das falsch. Dann freue ich mich über Aufklärung.
    Dem schließe ich mich an. Ich selbst würde es mir auf jeden Fall sehr bequem machen, um noch mal die Frage „Wer würde dann noch arbeiten?"aufzugreifen.
    Menschen sind Menschen. Menschen kaufen bei Amazon.

    Bitte immer mindestens 3 Zitatebenen produzieren.

  2. #2
    Avatar von Zoki
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    Deutschland ist eine kapitalistisch orientierte Industrienation mit einem dafür Recht angemessenen sozialen Unterbau. Ich bewerte das nicht sondern stelle lediglich fest. Eine Veränderung dieser Sozialstruktur zu Gunsten eines BGE wäre weder politisch zu erklären, noch wirtschaftlich umsetzbar. Bevor auch nur im Keim die Beantwortung der Refinanzierung gelöst wäre, hätte man eine politische Debatte im Hause die im Angesicht des AFD Gefahr niemand in der aktuellen Regierung möchte. Ich glaube da einfach nicht daran daß man dieses heiße Eisen anfassen wird.

  3. #3
    Avatar von Kiel24114
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    je nachdem was man darunter versteht, bin ich dafür oder dagegen.

    dafür =Jeder, der arbeitet, sollte mehr zur Verfügung haben, als jemand, der nicht arbeitet
    dagegen = Es sollte nicht jeder, der nicht arbeitet, einfach ein Grundeinkommen auf Basis der anderen arbeitenden Gesellschaft bekommen

    Das ist relativ kurz gefasst und es gibt immer Ausnahmen (Krankheit, private Konstellationen etc.), aber grundsätzlich sehe ich keinen Grund, warum jemand der zuhause rumsitzt, ohne Grund ein Grundeinkommen, das womöglich noch das Einkommen von Frisören, Pflegern oder sonstigen Niedriglohnberufen, übersteigt

  4. #4
    Avatar von TimTheGym
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    Zitat Zitat von Kiel24114 Beitrag anzeigen
    je nachdem was man darunter versteht, bin ich dafür oder dagegen.

    dafür =Jeder, der arbeitet, sollte mehr zur Verfügung haben, als jemand, der nicht arbeitet
    dagegen = Es sollte nicht jeder, der nicht arbeitet, einfach ein Grundeinkommen auf Basis der anderen arbeitenden Gesellschaft bekommen

    Das ist relativ kurz gefasst und es gibt immer Ausnahmen (Krankheit, private Konstellationen etc.), aber grundsätzlich sehe ich keinen Grund, warum jemand der zuhause rumsitzt, ohne Grund ein Grundeinkommen, das womöglich noch das Einkommen von Frisören, Pflegern oder sonstigen Niedriglohnberufen, übersteigt
    Haben wir schon. Heißt SGB II, faktisch ist dies in Zeiten von Corona ein BGE (einzige Bedingung aktuell Einkommen Ja oder nein, wenn ja wie viel). Kosten der Unterkunft sowie Vermögen sind aktuell völlig unerheblich. Sanktionen gibt es auch nicht mehr.

  5. #5
    Avatar von Kiel24114
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    jop ist mir bekannt. Mir geht es da auch rein um die Höhe und möglicherweise auch um die Anforderungen das zu bekommen bzw. um meine grundsätzliche Haltung zu dem Thema im Allgemeinen

  6. #6
    Avatar von Nis Randers
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    Zitat Zitat von TimTheGym Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Kiel24114 Beitrag anzeigen
    je nachdem was man darunter versteht, bin ich dafür oder dagegen.

    dafür =Jeder, der arbeitet, sollte mehr zur Verfügung haben, als jemand, der nicht arbeitet
    dagegen = Es sollte nicht jeder, der nicht arbeitet, einfach ein Grundeinkommen auf Basis der anderen arbeitenden Gesellschaft bekommen

    Das ist relativ kurz gefasst und es gibt immer Ausnahmen (Krankheit, private Konstellationen etc.), aber grundsätzlich sehe ich keinen Grund, warum jemand der zuhause rumsitzt, ohne Grund ein Grundeinkommen, das womöglich noch das Einkommen von Frisören, Pflegern oder sonstigen Niedriglohnberufen, übersteigt
    Haben wir schon. Heißt SGB II, faktisch ist dies in Zeiten von Corona ein BGE (einzige Bedingung aktuell Einkommen Ja oder nein, wenn ja wie viel). Kosten der Unterkunft sowie Vermögen sind aktuell völlig unerheblich. Sanktionen gibt es auch nicht mehr.
    Natürlich gibt es Sanktionen.

  7. #7
    Avatar von mads
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    Wie kommt man darauf, es sich mit nem BGE oder was auch immer bequem zu machen? Das wäre absolutes Existenzminimum. Also mit vernünftig bezahlter Arbeit zu übertreffen. Wenn man der schmarotzenden Putzfrau natürlich nur nen Hungerlohn zahlt, könnte sie sich das überlegen. Und das zurecht...
    Liebe. Freiheit. Alles! Und Musik.

  8. #8
    Avatar von Kiel24114
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    Zitat Zitat von mads Beitrag anzeigen
    Wie kommt man darauf, es sich mit nem BGE oder was auch immer bequem zu machen? Das wäre absolutes Existenzminimum. Also mit vernünftig bezahlter Arbeit zu übertreffen. Wenn man der schmarotzenden Putzfrau natürlich nur nen Hungerlohn zahlt, könnte sie sich das überlegen. Und das zurecht...
    und genau daurm geht es.
    man hört doch oft genug von den "Schmarotzern", die du ansprichst, dass es sich für die nicht lohnen würde zu arbeiten.
    Und genau der Fall darf grundsätzlich nicht eintreten. Arbeiten gehen sollte sich immer und in jedem Fall lohnen.

  9. #9
    Avatar von TimTheGym
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    Zitat Zitat von Nis Randers Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von TimTheGym Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Kiel24114 Beitrag anzeigen
    je nachdem was man darunter versteht, bin ich dafür oder dagegen.

    dafür =Jeder, der arbeitet, sollte mehr zur Verfügung haben, als jemand, der nicht arbeitet
    dagegen = Es sollte nicht jeder, der nicht arbeitet, einfach ein Grundeinkommen auf Basis der anderen arbeitenden Gesellschaft bekommen

    Das ist relativ kurz gefasst und es gibt immer Ausnahmen (Krankheit, private Konstellationen etc.), aber grundsätzlich sehe ich keinen Grund, warum jemand der zuhause rumsitzt, ohne Grund ein Grundeinkommen, das womöglich noch das Einkommen von Frisören, Pflegern oder sonstigen Niedriglohnberufen, übersteigt
    Haben wir schon. Heißt SGB II, faktisch ist dies in Zeiten von Corona ein BGE (einzige Bedingung aktuell Einkommen Ja oder nein, wenn ja wie viel). Kosten der Unterkunft sowie Vermögen sind aktuell völlig unerheblich. Sanktionen gibt es auch nicht mehr.
    Natürlich gibt es Sanktionen.
    Ich meine natürlich in der aktuellen Corona Situation. Bis auf eine Sanktion aufg. von "unwirtschaftlichem Verhalten" wäre mir keine Bekannt die sich umsetzen ließe.

  10. #10
    Avatar von Kiel24114
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    Joa ist aber ne spezielle Situation gerade, da ist es zum Wohle der Allgemeinheit sinnvoll, Prozesse, die sonst von Bürokratie ershclungen werden, zu entschlanken.

    Ich dachte es ginge hier um die grundsätzliche Idee

  11. #11

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    Sprich diejenigen, die im Niedriglohnbereich arbeiten, bekommen BGE. Solche, die dauerhaft nicht arbeiten, einen Satz deutlich darunter. Dann wäre ich dafür. Aber wo ist der prinzipielle Unterschied zum Mindestlohn?

  12. #12
    Avatar von Zoki
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    Zitat Zitat von uli's Fuß Beitrag anzeigen
    Sprich diejenigen, die im Niedriglohnbereich arbeiten, bekommen BGE. Solche, die dauerhaft nicht arbeiten, einen Satz deutlich darunter. Dann wäre ich dafür. Aber wo ist der prinzipielle Unterschied zum Mindestlohn?
    Das es unter Umständen demnächst nicht mehr für alle genügend adäquate Arbeit gibt.

  13. #13
    Avatar von mads
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    Zitat Zitat von uli's Fuß Beitrag anzeigen
    Sprich diejenigen, die im Niedriglohnbereich arbeiten, bekommen BGE. Solche, die dauerhaft nicht arbeiten, einen Satz deutlich darunter. Dann wäre ich dafür. Aber wo ist der prinzipielle Unterschied zum Mindestlohn?
    Falscher ansatz, es geht nicht darum, den Niedriglohnbereich zu zementieren, sondern darum, ihn trockenzulegen. Mindestlohn heißt heutzutage praktisch Hartz 4. Wenn überhaupt
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  14. #14
    Avatar von Soler
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    Zitat Zitat von mads Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von uli's Fuß Beitrag anzeigen
    Sprich diejenigen, die im Niedriglohnbereich arbeiten, bekommen BGE. Solche, die dauerhaft nicht arbeiten, einen Satz deutlich darunter. Dann wäre ich dafür. Aber wo ist der prinzipielle Unterschied zum Mindestlohn?
    Falscher ansatz, es geht nicht darum, den Niedriglohnbereich zu zementieren, sondern darum, ihn trockenzulegen. Mindestlohn heißt heutzutage praktisch Hartz 4. Wenn überhaupt

    Man kann ja diskutieren, dass der Mindestlohn zu niedrig ist, aber bei 9,35€ Mindestlohn komme ich auf ein Bruttogehalt auf 1600€ und ein Nettogehalt Steuerklasse 1 auf 1200 €.
    Ist schon noch mehr als Hartz IV.

    Ansonsten halte ich wenig vom BGE, sehe eher, das man gewisse Jobs einfach attraktiver machen sollte, zumal es in vielen Branchen einfach an Arbeitskräften fehlt - da jetzt Anreize zu schaffen, überhaupt nicht mehr zu arbeiten, ist für mich der falsche Ansatz.

  15. #15
    Avatar von Kiel24114
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    sehe ich auch so, die Frage ist wie, wie man das schaffen will. Nehmen wir das Beispiel des Frisörs, wenn man die Preise für einen Schnitt z.B. verdoppelt, fallen gleichzeitig viele Kunden, die sich das nicht mehr leisten können, weg. Damit wäre auch nicht geholfen, da es für den Frisör aufs gleiche hinausläuft.

    Ich bin da auch etwas ratlos, was Lösungen für solche Niedriglohnberufe angeht.

    Ansonsten sehe ich es wie du

    p.s.: ob 1200 netto durch Arbeit wirklich mehr ist als Hartz4, bin ich mir gar nicht mal so sicher. So weit ich weiss, bekommt man mit Hartz4 z.B. die Wohnungsmiete und gewisse andere Kosten durch das Amt bezahlt. Das muss man ja auf den reinen Cashout vom hartz4 hinzurechnen. Geht die Rechnung dann immer noch auf ? Ich habe die konkreten Zahlen und Löhne etc. nicht im Kopf, aber ich kann mir vorstellen, dass man dann mit Hartz4 nicht unbedingt schlechter dasteht, als mit einem beruf im Niedriglohnsektor
    Geändert von Kiel24114 (14.04.2020 um 09:36 Uhr)

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