Was bringt eine vorbereitete aber nicht in Kraft gesetzte Impfpflicht wenn man für einen adäquaten Schutz vor schwerer Erkrankung geboostert sein muss wenn eine neue Variante innerhalb von wenigen Wochen von null auf hundert geht?
Was bringt eine vorbereitete aber nicht in Kraft gesetzte Impfpflicht wenn man für einen adäquaten Schutz vor schwerer Erkrankung geboostert sein muss wenn eine neue Variante innerhalb von wenigen Wochen von null auf hundert geht?
Long Covid in die Diskussion einzubeziehen, finde ich aus mehreren Gründen nach wie vor problematisch:
1. Es gibt nach wie vor keine umfangreichen Studien zu Art und Umfang und wenn, dann unterscheiden sie sich im Ergebnis teilweise erheblich.
2. Es gibt nach wie vor keine einheitliche Definition. Hat/hatte jemand, der neun Monate lang mit den Folgen zu kämpfen hatte, es dann aber überwunden hat, Long Covid?
3. Wenn man davon ausgeht, dass eh jeder früher oder später Covid bekommt, ist die Anzahl der Long Covid Patienten wahrscheinlich unabhängig von den Maßnahmen.
4. Es gibt bereits Behandlungsansätze für Long Covid, wie z.B. die Apherese.
Geändert von Knipser (23.01.2022 um 10:39 Uhr)
Kann man so sehen. Ich bin ja gegen die Impfpflicht, da ich die individuelle Freiheit höher gewichte.
Eine Grundsatzdebatte rechtzeitig zu führen, macht natürlich Sinn. Es wäre aber gut, wenn es dann letztlich nicht nur um Covid ginge. Grippe ist tatsächlich auch sehr gefährlich. Und weitere Viren können jederzeit auftauchen. Und letztlich müssten dann auch die Standardimpfungen verpflichtend werden. Schließlich gibt es bei Masern etc. sogar die Chance ein Virus auszurotten. Der Nutzen wäre doch noch deutlich höher.
@Knipser:
1. Es gibt mittlerweile einen Haufen Studien zu LC. Darunter Meta Studien mit zig Tausenden von Teilnehmern. Alles sehr gut dokumentiert und im Netz zugänglich. Zuletzt wurde ja auch veröffentlicht, dass Covid Hunde bei LC Patienten noch nach einem Jahr das Virus erkennen. Es spricht sehr vieles für Virus Depots in den betroffenen Organen.
ZB. hier: https://www.median-kliniken.de/long-...n-aus-studien/
https://www.dw.com/de/long-covid-stu...ken/a-60197275
https://www.nature.com/articles/s41590-021-01113-x
Hundestudie: https://www.medrxiv.org/content/10.1....11.21268036v1
2. Es gibt mittlerweile sehr gute Studien über die Häufigkeit von Symptomen, mit sehr klaren Ergebnissen. Es wundert mich auch, dass Du das bei LC nicht anerkennst, aber Studien wesentlich größeren Schwächen über psychische Lockdown Folgen sehr unkritisch hinnimmst.
3. Neue Studien zeigen, dass Impfung LC zu 90% reduzieren kann.
E: Impfung wirkt im Übrigen auch sehr gut gegen PIMS. https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/71/...cid=mm7102e1_w
Geändert von Wümme Wiese (23.01.2022 um 18:22 Uhr)
Mit einem Verrückten zu streiten ist Wahnsinn. (G. M. Burrows, 1828)
Übrigens gab es in den drei Jahren vor Corona in jedem Jahr eine Erkältungswelle, wo sich zwischen 8 und 10% der Bevölkerung in der gleichen Woche erkältet haben. Gehäufte Ausfälle in manchen Unternehmen einschließlich Krankenhäusern sind nichts neues und derzeit auch nicht auf Vor-Corona-Niveau.
https://grippeweb.rki.de/
@Wümme Wiese Ich zweifle nicht an, dass es Long Covid gibt. In sofern laufen deine Argumente ins Leere. Insbesondere das Impf-Argument, weil wir hier eh nur von Impfunwilligen reden.
Und für die Bewertung von Long Covid ist es für mich sehr relevant, ob die Patienten Long Covid nach einem Jahr wieder los sind oder ob es ein Leben lang bleibt.
Und bevor du jetzt wieder mit den Impfungen von U5 ankommst: Zu denen kenne ich tatsächlich keine Long-Covid-Studie, die auch noch eine Blindstudie wäre, um Lockdown-Folgen auszuschließen.
Es gibt mittlerweile Studien, die (Long) Covid über ein Jahr nachweisen und jetzt ist es "sehr relavant" ob die Beschwerden länger als ein Jahr anhalten?
Wenn Du die verlinkten Studien gelesen hättest, wüsstest Du auch, dass sich LC Symptome sehr gut von Lockdown Folgen unterscheiden lassen. Oder ist Kurzatmigkeit und das persistierende Vorhandensein des Virus auch eine Lockdown Folge?
Hier noch was zum lesen: https://www.science.org/doi/10.1126/science.abm2052
Impfquote 5-11 liegt übrigens erst bei 16%.
Geändert von Wümme Wiese (23.01.2022 um 23:12 Uhr)
Mit einem Verrückten zu streiten ist Wahnsinn. (G. M. Burrows, 1828)
Nein, das wird derzeit nicht als zielführende Behandlung angesehen
https://www.aerzteblatt.de/nachricht...dlungsoptionen
Also in den von dir verlinkten Studien habe ich keine gefunden, bei der eine Kontrollgruppe mit befragt wurde.
Da lese ich jetzt erstmal nichts, was nicht auch durch Pandemie und Lockdown hervorgerufen werden könnte. In sofern würde eine Kontrollgruppe helfen.Am häufigsten klagen Betroffene über Abgeschlagenheit, Müdigkeit
Die spezifischen Symptome kommen in allen Studien prozentual weiter hinten.
Wie gesagt, ich bezweifle ja nicht, dass es Long Covid gibt, ich kenne auch ältere Leute, die sich nach einer richtigen Grippe nie wieder erholt haben.
Die Hauptfrage ist, wie viele dieser Fälle können wir durch härtere Maßnahmen verhindern. Das sind meiner Meinung nach nicht viele, weil eh jeder in den nächsten Jahren Corona bekommen wird. Und diese Fälle muss man eben abwägen gegen das, was härtere Maßnahmen in der Gesellschaft sonst so anrichten. Und dazu gehört z.B. auch jeder Schulabgänger, der im Sommer ein Jahr vor seinem geplanten Schulabschluss die Schule verlassen hat, weil er durch den Lockdown abgehängt war und sich nicht vorstellen konnte, dass er den Abschluss unter Pandemiebedingungen schafft.
Du liest halt, was Du lesen willst. Und dann springst Du zu Schlussfolgerungen, die überhaupt nicht im Raum stehen. Oder hat jemand was von härteren Maßnahmen geschrieben?
Aus dem Science Artikel:
Erste Berichte über neurologische Syndrome im Zusammenhang mit COVID-19 beschrieben Veränderungen des Bewusstseinszustands oder der kognitiven Dysfunktion, Schwäche und Kopfschmerzen bei Krankenhauspatienten, die auf jede schwere akute Erkrankung mit Atemwegs- und Stoffwechselstörungen zurückzuführen sein könnten. In der Folge zeigten Berichte über Schlaganfälle und akute Entzündungen oder Demyelinisierung des zentralen oder peripheren Nervensystems eine spezifische Beteiligung von zerebrovaskulärem und neuralem Gewebe. Als die Zahl der Fälle weltweit zunahm, wurde erkannt, dass SARS-CoV-2 nicht nur Atemwegsbeschwerden hervorruft, sondern auch mehrere Organsysteme beeinträchtigen kann, einschließlich der Nieren, des Magen-Darm-Trakts, des Herzens und des Gehirns.
Geändert von Wümme Wiese (24.01.2022 um 11:02 Uhr)
Mit einem Verrückten zu streiten ist Wahnsinn. (G. M. Burrows, 1828)
Hä, da steht doch nur, dass es noch keine Studien gibt, die belegen, dass es wirkt. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt auch noch zu früh. Die Studien folgen jetzt.
Das ist doch bei jedem Behandlungsansatz so. Das ist der Unterschied von "Behandlungsansatz" zu einer "anerkannten Behandlungsmethode".
Geändert von Knipser (24.01.2022 um 07:11 Uhr)
Da steht zur Apherese wörtlich:
Die Immunadsorption wird da aher als möglicherweise sinnvoll eingeschätzt. Sie ist nur zu teuer, um sie auf Verdacht flächendeckend einzusetzen und man will Studien durchführen, da sich eine Wirksamkeit rational erklären ließe.Es gebe weder eine plausible Rationale für eine mögliche Wirksamkeit einer Lipidapherese bei Post COVID / Long COVID noch eine Evidenz, lautet daher das Fazit der Fachgesellschaft zu dem Verfahren bei Post COVID / Long COVID.
Zusammengefasst steht man am Anfang der Forschung und man hofft auf Behandlungsoptionen, an denen geforscht wird.