"Medizinisch geschult" heißt nicht, das man das nur mit dreijähriger Berufsausbildung richtig anwenden kann - sondern eher im Sinne eines Erste-Hilfe-Kurses eine persönliche Einweisung bekommt ("Vormachen, Erklären, Nachmachen, Üben"). Eine solche Schulung dürfte in 1-2 Stunden erledigt sein.
Geändert von Neasy (30.11.2020 um 11:27 Uhr)
epinik:
Den Artikel hatte ich damals gelesen, aber aus folgendem Grund nciht weiter beachtet:
Er ist bereits vom 22.11. Wann die Befragung stattfand, steht da nicht. Da steht zwar "befragt aktuell". Aber von wann die Antworten waren, ist da völlig unbekannt. Die könnten auch länger zurück liegen, wenn die Befragungen auf Bögen gemacht wurden, die in den Einrichtungen im Oktober verteilt waren. Sie können natürlich auch wesentlich aktueller sein. Ob die Befragung repäsentativ war, war da eher ein kleineres Übel.
Dass der Anteil verstorbener Menschen, die vorher auf einer Intensivstation waren, sinkt, könnte ebenfalls in meine Argumentation passen. Die Schnelltests in Pflegeeinrichtungen dekcen auf Fälle auf, von Personen, die garnicht verlegt werden aus unterschiedlichen Gründen. Weil sich der Tod vielleicht eh aufgrund anderer Umstände nicht verhindern lässt oder sie halt im richtigen Rahmen in den Einrichtungen gepflegt werden. Es könnten viele Fälle dabei sein, die ohne die zunehmenden Testmöglichkeiten garnicht getestet worden wären. Ich will damit nicht sagen,. dass Corona keinen Anteil an deren Tod hatte. Aber man hätte die Diagnose Corona sonst womöglich garnicht gestellt.
Das erklärt für mich ein Stück, warum die Todesfälle nicht schneller zurück gehen.
Das ist ja, was ich vermute. Ich vermute einen deutlichen Anstieg der Schnelltests seitdem sie zugelassen sind, möglicherweise gleichmäßig. Wenn der Anstieg an mehr Testungen nicht mehr den Rückgang der Fallzahlen verdeckt, wir sich der Rückgang sehr deutlich beschleunigen.
Da ist eine Gesetzesänderung nötig und natürlich eine Schulung von Lehrern oder eine Abordnung von beispielsweise Soldaten.
Geändert von schuti (30.11.2020 um 11:57 Uhr)
Die ignore Liste macht das Worum lesbarer. Nutzt sie. Zitiert keine Trolle und macht damit deren Beiträge lesbar.
naja gepostet habe ich den 13h nach erscheinen, der war also brandaktuell, als du ihn nicht weiter beachten wolltest. deine kritik ob repräsentativ und wie aktuell genau ist sicher legitim, auch wenn das wohl keine über 30 tage alte zahlen sein werden, wie du hier andeutest. ich hoffe das wird noch abschließend mit mehr infos veröffentlicht. find ich trotzdem ein bisschen schwach, denn hier haben wir das erste mal belastbare zahlen, die du auch immer forderst und dann sollte man die wenigstens mit in die überlegungen einbeziehen.
der anteil hat sich ja nicht verschoben, siehe dazu die zahlen aus dem oktober. meine 3 stichproben liegen bei 35/36 % krankenhausanteil. das hat also nichts mit schnelltests zu tun.
bei 1.925 krankenhäusern 2018:Das DIVI-Intensivregister erfasste bundesweit am 29.11.20 um 12:15 Uhr mit 1.288 meldenden Krankenhaus-Standorten...
https://de.statista.com/statistik/da...and-seit-2000/
das ist zumindest ein teil der erklärung.
Geändert von epinik (30.11.2020 um 12:08 Uhr)
die biva-umfrage wurde am 10.11. gestartet.
Sind die zuverlässig? Mir wurde gesagt, dass man zumindest bei den Abstrichen ziemlich weit runtergehen muss, damit ein negatives Ergebnis zuverlässig ist.
Zuverlässigkeit ist noch nicht gesichert, laut Online Artikel. Zudem werden auch dafür zusätzlice Laborkapazitäten gebraucht.
QuelleZitat von Artikel
FC Oberneuland und SV Werder Bremen - zwei Spielstärken, zwei Ligen, eine Liebe unsterblich
Worums-Kohltour Sieger im Team-Kegeln und Gründungsmitglied im Club der 1000er!
Ok. Das glaube ich dir jetzt ohne Quelle. Dass du einen alten Artikel postest, wollte ich nicht suggerieren. Das Datum habe ich nur zur Einordnung dazu geschrieben. Aber ich gehe bei Presseartiekln immer von möglichen Fehlerquellen aus. Mein Vertrauen ist da nicht so groß. Wenn die Zahlen genannt werden, vertraue ich den seriösen Medien auch weitestgehend, aber, wenn garnichts dazu gesagt wird, ist einiges möglich.
Realistisch hatten die durchgeführten Tests also irgendwann zwischen dem 10.11. und 22.11. 5% der Einrichtungen erreicht.
Es ist Pflicht, dem DIVI-Intensivregister die Zahlen zu melden. Die fehlenden 650 Krankenhäuser haben vermutlich keine eigene Intensivstation mit Covid-Patienten. In einigen Städten wird das so geregelt, dass einzelne KRankenhäuser davon befreit sind zur besseren Orga.
Ich hatte ne viel zu kleine Stichprobe, wo ich im Oktober 50% Krankenhausanteil hatte. Vielleicht sollten wir diese Zahlen auch mal sammeln, um zu sehen, ob es eine Änderrung gab. Aber auch hier glaube ich dir sonst, dass der Anteil sich nicht signifikant verändert hat. Ich habe das nur sehr flüchtig angeschaut.
Man müsste das wohl auf Wochenbasis erheben, weil auf Tagesbasis zu viele Schwankungen durch unterschiedliche Meldezeiten drin sind.
Geändert von schuti (30.11.2020 um 17:29 Uhr)
Die ignore Liste macht das Worum lesbarer. Nutzt sie. Zitiert keine Trolle und macht damit deren Beiträge lesbar.
Habe mir die Seite vom RKI nochmal angesehen.
16 Tage ist nach dieser Studie in deiner Quelle der Median für die Gesamtdauer im Krankenhaus. Dazu muss man 8 Tage rechnen von der Ansteckung bis zur Einlieferung ins Krankenhaus.COVID-19-Patienten mit einer Intensivbehandlung waren hierbei im Median 16 Tage hospitalisiert (IQR: 8-27 Tage)
Der Medien ist nicht der Durchschnitt, wie du sicher weißt. Ich erkläre es aber für alle Mitleser. Der Median gibt an, dass 50% maximal so lange da waren und 50% minimal so lange.
- 50% der Patienten waren also nach spätestens 16 Tagen aus dem KRankenhaus entlassen (24 Tage nach Ansteckung).
- 25% waren sogar spätestens nach 8 Tagen entlassen (16 Tage nach Ansteckung)
- 25% waren aber mindestens 27 Tage im Krankenhaus. Das kann auch deutlich länger sein. Mit Zeit bis zur Einlieferung ins KRankenhaus ist es also so, dass 25% der Intensivpatienten frühestens 35 Tage nach der Ansteckung aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Das erklärt die deutliche Verzöggerung bei der Intensivbelegung und bei den Todesfällen also durchaus.
Übrigens passt die Graphik im RKI-Text nicht direkt zum Text drunter. Es gibt dort auch eine Angabe zur Zeit von Symptombeginn (normal 4 Tage nach Ansteckung) bis zum Tod. Hier wird nur der Median genannt und nicht die anderen Quartile:
Der Durchschnitt kann deutlich höher als der Median sein, wenn 25% der Patienten viel später als die restlichen Patienten sterben. Krasse Unterschiede bei den genannten Zahlen übrigens.Zeit von Symptombeginn bis zum Tod
In einer multinationalen Fallserie wird die mittlere Dauer (Median) von Symptombeginn bis zum Tod mit 18 Tagen (163) und in einer Übersichtsarbeit mit 16 Tagen angeben (164). Während der ersten COVID-19-Welle in Deutschland betrug diese Zeitspanne im Mittel (Median) 11 Tage (156).
Deine Statistik zu den Einlieferungen ist da deutlich aktueller. Da stimmen die von dir genannten 7 bis 9 Tage Verzögerrung. Meine Ausführungen erklären, warum die Belegung erst spät sinkt und warum die Todeszahlen weit hinterher hinken.
Geändert von schuti (30.11.2020 um 18:19 Uhr)
Die ignore Liste macht das Worum lesbarer. Nutzt sie. Zitiert keine Trolle und macht damit deren Beiträge lesbar.
wenn die hospitalisierungen stabil bleiben (oder zu langsam sinken), dann heißt der lange aufenthalt ja nur, dass die gleichbleibend hohen zahlen das system immer stärker belasten. ist also noch ein argument für ein eingreifen und deutliches senken der zahlen. beim heute journal wurde gestern gesagt, dass 15% des pflegepersonals momentan durch corona ausfällt.
Jup. Ca. Einen Monat lang steigt die Belastung noch, wenn die Neuaufnahmen bereits stabil sind oder auch leicht zurück gehen. Haben wir den Monat bald um?
Deshalb war das Gegensteuern zu Beginn des Monats ja auch dringend geboten.
Ich persönlich empfinde es nicht als große Neuigkeit, wenn jeden Tag ein Rekord bei der Intensivbettenbelegung verkündet wird. Genausowenig, wie ich am 20. Januar es als große Neuigkeit ansehe, wenn Biden dann US Präsident wird. Für mich ist der genaue Blick auf die Höhe der Zahlen und die Dynamik wichtiger.
Man wird auch bei der Belegung der Intensivstationen nicht kurzfristig große Wunder erzielen. Man hat im Grunde zu spät reagiert. Jetzt braucht man viel Geduld, bis die Belegung wieder sinkt. Zum Glück sind wir nicht an der Kapazitätsgrenze. Die Belastung des Personals ist jedoch trotzdem schon größer als sie sein sollte.
Die ignore Liste macht das Worum lesbarer. Nutzt sie. Zitiert keine Trolle und macht damit deren Beiträge lesbar.
Die 15 % Ausfall beim Pflegepersonal standen ja auch schon in dem Artikel zu der Schließung der Berliner Klinik. Die Frage ist, ob man das von der Kapazität der Intensivbetten abziehen muss, oder ob das nicht eh schon geschieht. Im Intensivregister sinkt ja aktuell die Zahl der verfügbaren Betten täglich, obwohl die Belegung nicht im gleichen Maße steigt. Ich würde vermuten, dass die 15 % sich da bereits auswirken. Die Überschrift sagt ja auch "betreibbare Betten". Demnach hätten wir davon noch 5900. Und auch in keinem Bundesland einen signifikanten Engpass (genauer als auf Bundeslandebene ist es da ja nicht aufgeschlüsselt). Im Gegenteil, wenn man sich durch die Grafiken der Bundesländer klickt, kann man überall sehen, dass der Anstieg der Corona-Patienten auf den Intensivstationen abnimmt. In Bayern z.B. nahm die Zahl der Corona-bedingten Intensivpatienten Mitte des Monats um 20 bis 25 zu, in den letzten vier Tagen im Schnitt nur um 4 Patienten. Also ja: die Zahlen steigen noch. Der Anstieg kann aktuell aber vom Gesundheitssystem verkraftet werden und nimmt ab.
jedenfalls wurde immer kritisiert, dass die kliniken nur die theoretischen betten angeben und nicht die mit personal betreibbaren. kann sein, dass sich das mittlerweile im divi zeigt. man darf nicht vergessen, dass das krankenhaussystem schon ganz ohne covid am limit ist, besonders über den winter. wir sind also bei 85% leistungsfähigkeit, haben die covid fälle dazu und viele geplante, eigentlich nötige eingriffe werden verschoben. hätten die bundesländer die eine woche früher den neuen maßnahmen zugestimmt, wären wir nur bei grob 60% der fälle, dauerhaft und ohne verschärfung. so ganz verstehe ich euren standpunkt auch nicht. ihr wärt für einen harten lockdown gewesen, aber eine kurze verschärfung geht auf keinen fall. das passt nicht zusammen. passt auch nicht zu den von euch (oder nur knipser) befürworteten regionalen starken eingriffen ab 50 und 100. was damals gut war, wäre auch jetzt noch gut. wir sollten dringend runter von der hohen inzidenz. mit glück reicht die eher kosmetische verschärfung der maßnahmen um den leichten rückgang jetzt noch zu verstärken. ist aber alles viel zu langsam aus meiner sicht.