Besser Zahlen = niedrigere Zahlen.
Besser Zahlen = niedrigere Zahlen.
Mit einem Verrückten zu streiten ist Wahnsinn. (G. M. Burrows, 1828)
Ich versuche Dir nur zu erklären, was Auswechselspieler mit "bessere Zahlen" gemeint hat. Da ging es nicht um ein besseres mathematisches Modell, um den R-Wert zu errechnen.
Geändert von Wümme Wiese (27.11.2021 um 19:04 Uhr)
Mit einem Verrückten zu streiten ist Wahnsinn. (G. M. Burrows, 1828)
Das die Zahlen runtergehen möchten wir alle. Ein niedrigerer R-Wert ist besser als ein höherer. Aber wenn alle Zahlen neue Höchstwerte erreichen, macht es nicht besonders viel Sinn, sich nur auf einen einzelnen, nur abgeleiteten Wert zu fokussieren, zumal dieser nicht einmal besonders belastbar ist. Es sei denn man möchte um jeden Preis einen erheblichen Teil der Realitäten ausblenden. Erst ein stabiler R-Wert deutlich <1 wäre eine richtig gute Zahl. Ein gebremstes Wachstum ist noch immer ein Wachstum. Aufgrund der unfassbar hohen Fallzahlen brauchen wir aber dringend einen massiven Rückgang. Sollte der R-Wert bei 1 verharren, dann würden wir noch immer auf einem derart hohen Plateau bleiben, dass dies zur Überlastung des Gesundheitswesens führen würde. Die Zahlen müssen dringen runter. Also erst einmal abwarten, bis wir einen stabilen Trend sehen und nicht 2-Tagestrends zu einer Prognose hochjubeln.
Die Zahl der Erstimpfungen und das Boostern wird eine Wirkung zeigen, aber wahrscheinlich nicht so kurzfristig. Kontaktredutierungen sind also wahrscheinlich kurzfristig die einzige Möglichkeit.
Hohe Fallzahlen haben bisher immer zu einer Verhaltensänderung in der Bevölkerung geführt, teilweise sogar unabhängig von den Maßnahmen. Auch in der dritten Welle war das erkennbar. Aktuelle Mobilitätsdaten zeigen bisher aber m.W. nach noch keine deutliche Verhaltensänderungen. Vll. hat jemand aber aktuellere Daten dazu?
Die Positivquote bei den Tests lässt vermuten, dass es derzeit eine höhere Dunkelziffer gib. Dazu sind Labore und Gesundheitsämter überlastet, also muss man auch von einem nicht unerheblichen Meldeverzug ausgehen. Insgesamt dürfte die Situation in letzter Zeit viel unklarer geworden sein.
Die Quote der Hospitalisierungen ist durch den Meldeverzug nicht brauchbar, wie hier bereits festgestellt wurde. Die Zahl der intensivpflichtigen Fälle ist vermutlich verlässlich. Der Anstieg der Fälle auf den Intensivstationen steigt nicht so deutlich an wie die Fallzahlen insgesamt angestiegen sind. Allerdings ist dies bei der Zeitverzögerung schwer zu bewerten. Wenn der Anteil der Fälle, die auf Intensivstationen landen, tatsächlich leicht fällt, könnte dies möglicherweise auf die Impfungen zurückzuführen sein. Allerdings fällt die CFR nicht, was überhaupt nicht zu einem leicht sinkenden Anteil der Intensivpflichtigen passt. Hier kann man darüber mutmaßen, ob dies daher kommt, dass aufgrund voller Stationen gar nicht mehr alle Fälle ins Krankenhaus kommen, die sonst da landen würden. Ein sehr beunruhigender gedanke, weil die Zahl der Verstorbenen dann jetzt schon von der regional sehr unterschiedlichen Auslastung der Intensivstationen abhängen würde.
Geändert von Auswechselspieler (28.11.2021 um 17:46 Uhr)
Die hohe Dunkelziffer schätze ich auch. Die könnte sogar zweistellig sein, zumindest über 5 ist realistich.
Wir haben ein deutliches lineares Wachstum seit Ende Oktober. Damit ist es nicht exponentiell, sondern der R-Wert sinkt relativ konstant.
In einigen Regionen gab es eine komplette Durchseuchung. Das folgt aus der hohen Dunkleziffer. Eine Inzidenz von 1000 über 4 Wochen, bedeutet, dass sich innerhalb eines Monats mindestens 20% der Menschen in diesen KReisen infiziert haben. Viele hatten es vorher schon oder haben einen hohen Impfschutz. Dort kann es nicht weiter hochgehen.
Vermutlich gibt es die nächste Woche schon einen Rückhgang bei den Fallzahlen. Die Impfungen wirken natürlich. Innerhalb kürzster Zeit hat sich ein zweistelliger Prozentbereich der Deutschen boostern lassen und das Impftempo zieht gerade erst an.
Ich habe ja den Anstieg frühzeitig genauso erwartet, wie er jetzt verlaufen ist und war auf der Seite der Warner, als manche hier von Freedomday fabuliert haben.
Aber sehe ich wie im April wieder, dass in Kürze der Rückgang einsetzt. Im Jahr 2022 wird man in der ersten Jahtreshälfte keine Phase mehr mit steigenden Coronazahlen haben. Man könnte alle Maßnahmen aufheben und hätte trotzdem keinen weiteren Anstieg mehr.
Der Höchstwert bei den ITS-Patienten wird kurz vor Weihnachten erreicht und ähnlich hoch sein wie im Vorjahr.
Die Angst vor weiter explodierenden Zahlen ist völlig unbegründet.
Natürlich sind die Zahlen derzeit zu hoch. Und natürlich wird es dauern, bis sich die Lage in den Krankenhäusern entspannt. Aber Szenarien eines exponentiellen Anstiegs in den kommenden Wochen machen keinen Sinn, wenn man seiht, dass das Wachstum schon seit mehr als einem Monat nicht mehr exponentiell ist.
Vorbilder sollten Spanien, Portugal und England sein.
Alle haben im Sommer geöffnet und dabei eine Fallexplosion gehabt. Die Durchseuchung hat sich dank Saisonalität aber etwas gestreckt und sind im Sommer milder verlaufen als das im Winter der Fall ist.
Geändert von schuti (28.11.2021 um 18:51 Uhr)
Inzidenz von 1000 bedeutet doch, dass sich in einem Monat 4% der Bevölkerung infiziert. Und gerade wenn von diesen neu Infizierten schon viele geimpft waren oder genesen sind, heißt das, dass es noch länger dauert, bis alle Ungeimpften mit Corona einmal durch sind. Mal abgesehen davon, dass auch der Schutz aus Impfung/Genesung schwächer wird. Ich denke, eine Durchseuchung kann durchaus noch dauern, auch in den am meisten betroffenen Gebieten.
Ich werde einen Teufel tun und mich durchseuchen lassen!
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
Ach so. Naja, das klingt aber sehr hoch geschätzt. RKI geht von 2-3 aus, zB hier: https://www.dw.com/de/corona-infekti...and/a-59837281
Dass sich die Lage hier im Laufe des Dezembers (auch ohne Lockdown) stabilisiert, kann ich mir aber auch gut vorstellen. Kommt ja viel zusammen jetzt. Es wird nun doch recht schnell aufgefrischt (wenn auch leider nicht so schnell wie man könnte). Israel hat seine letzte massive Welle vor allem per Booster gebrochen. Dazu Erstimpfungen und viele Infektionen. Auch die zweifach Geimpften sind weniger anfällig. Hinzu kommen dann Maßnahmen wie 2G usw und ein Rückgang bei der Mobilität.
Das alles schickt Corona dann immer häufiger in Einbahnstraßen, wann genau das dann für ein Fallen der Zahlen reicht, ist natürlich letztlich Raterei. Das Wichtigste wäre mMn viel schneller aufzufrischen.
Immerhin mehr als 8 Mio. Booster-Dosen bisher. Das ist schon mal eine gute Zahl.
Ja, wenn ich aber sehe, wieviele Leute derzeit verzweifelt auf der Suche nach ner Boostermöglichkeit sind, dann ist das einfach sehr ärgerlich.