Weil es aktuell noch keine weit verbreiteten Schnelltests gibt
Weil es aktuell noch keine weit verbreiteten Schnelltests gibt
Grünkohfeldt
Ich weiß gar nicht, ob erst ein Schnelltest gemacht wurde. Aber es ging ja darum, dass sie eine Woche lang nicht in der Lage waren, das Haus zu verlassen.
Bei dem Schwiegervater wurde übrigens erst ein Schnelltest gemacht, der dann durch einen PCR-Test bestätigt wurde. Das bestärkt zumindest deine These des Zusammenhangs von Schnelltests und Positivrate.
Das sind doch mal gute Nachrichten, mit einer so hohen Anfangslieferung hatte ich nicht gerechnet. Im Laufe des Februar müßte man das auch in der Infektionsstatistik sehen, wenn die "Hotspots" in den Pflegeheimen weitgehend entfallen.
"Diese Impfkampagne ist ein Mammutprojekt", sagte Spahn. Nach derzeitigem Stand sollen in den ersten Wochen der Kampagne fünf bis acht Millionen Impfdosen für die Bevölkerung zur Verfügung stehen. Allein eine Million davon wäre dann für das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen vorgesehen.
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet mit einem Beginn der Impfungen gegen Covid-19 um den Jahreswechsel herum. Dann sollten die Dosen zur Verfügung stehen, sagt Spahn nach einem Besuch im Impfzentrum Düsseldorf.
Q: tagesschau.de
wenn das wirklich direkt wirkt, sollte man ja auch bald sehen, dass sich das Infektionsgeschehen auch bei weniger harten Maßnahmen verlangsamt.
Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)
Nur? What? Ich finde, das ist der Hammer!
Das bedeutet, dass wir in Berlin womöglich schon Ende Januar bereits um die 15% Immunität haben könnten. Das dürfte schon einen deutlichen Einfluss aufs Infektionsgeschehen und insbesondere auf die Todesfälle haben, da ja zu Beginn vor allem die Risikogruppen geimpft werden. Und dann wird es ja sicherlich laufend weitergehen und mit dem Frühling/Sommeranfang hat es sich dann zumindest hier mehr und mehr erledigt mit Corona. Diese Hoffnung kann man nun wirklich realistisch haben und das ist doch schon sehr, sehr geil.
Auch wenn es nun noch einige harte Wochen/Monate zu überstehen gilt.
@Knipser
Ich finde, dass Du Dein Augenmerk zu sehr auf die Überlastung der Intensivstationen und Verhinderung der Triage legst. Das beides ist aber doch "nur" der absolute Worst Case, der schlimmste Alptraum, den es natürlich unbedingt zu verhindern gilt. Wir müssen doch aber auch ohne Überlastung verhindern, dass Leute auf die Intensiv kommen, weil einfach sehr viele dort auch ohne Triage sterben.
Vorgestern haben 391 Leute die Intensivstation verlassen. 37% davon nicht mehr lebend.
Gunther, das hatten wir hier auch schon ein paar Mal: Wir sollten jedem Menschen die bestmögliche Gesundheitsversorgung zukommen lassen. Alles was darüber hinaus geht, muss gegen andere Bedürfnisse abgewogen werden. Ich werde das Beispiel meiner Tochter jetzt nicht nochmal bringen, aber auch das Thema elternhausunabhängige Chancengleichheit in der Schule hat in diesem Jahr einen echten Rückschlag erlitten.
Bei all diesen Maßnahmen muss man schon nach der Verhältnismäßigkeit fragen. 2018 hat auch niemand nach einem Lockdown gerufen, obwohl die Grippewelle ungefähr genauso viele Tote gefordert hat, wie Corona. Und, leider muss ich es jedes Mal dazu schreiben: Ich weiß, dass Corona gefährlicher ist und wir nur aufgrund der Maßnahmen nicht mehr Tote als 2018 haben. Aber das zeigt für mich eben, dass die Maßnahmen ausreichend sind.
Ja, hatten wir schon. Verstehe aber nach wie vor nicht, weshalb du ausgerechnet bei der "bestmöglichen Gesundheitsversorgung/Verhinderung der Triage" die Grenze ziehst, wenn doch auch mit "bestmöglicher Versorgung" ein sehr großer Teil stirbt (siehe vor einigen Tagen zB 37%).
Verstehe nicht, wie es da in Deine Einschätzung von Verhältnismäßigkeit passt, nicht zu sagen, dass im Angesicht der Tatsache, dass die „bestmögliche Versorgung“ bei Covid eben nicht viel bringt und uns die Leute eben trotzdem reihenweise unter der Hand wegsterben (in Einsamkeit und Isolation unter grausamen Bedingungen), wir dafür sorgen sollten, dass möglichst wenige überhaupt erst auf der Intensiv landen.
Zum Beispiel Deiner Tochter, das du nicht nochmal anbringen wolltest: Ich glaube, es ging darum, dass sie seit dem ersten Lockdown nicht mehr durchschläft. Könnte ja auch sein, dass ihr das mit einem anderen Umgang mit der Situation hättet verhindern können. Mal ein anderes Beispiel aus erster Hand: Wir haben drei Kinder, eines davon wurde mitten in der Zeit der geschlossenen Kitas im ersten Lockdown geboren. Job (Selbstständigkeit) lief voll (eher mit erhöhtem Aufwand) weiter. Trotzdem haben beide weiter durchgeschlafen und der Neuankömmling hat es dann auch sehr schnell geschafft. Natürlich war das auch für uns eine sehr schwierige Zeit, sehr sehr schwierig, aber wir würden es wieder mitmachen, wenn wir damit auch nur ein einziges Leben retten könnten.
Wir haben einfach eine absolute Ausnahmesituation, kaum einer kommt da ohne Probleme durch, aber es ist ja offenbar zum Glück das Ende absehbar.
Ich bin der Meinung, dass der Lockdown light bereits dazu führt, dass sich die Lage bei den Intensivbetten in den nächsten zwei bis vier Wochen entspannt (und man sieht das schon in den Kurven der Neuinfektionen und sogar schon in den Kurven der Hospitierung).
Desweiteren bin ich der Meinung, dass stärkere Maßnahmen zum momentanen Zeitpunkt zu einer sinkenden Akzeptanz in der Bevölkerung führen würden und damit kontraproduktiv wären.
Letzteres wäre zweitrangig, wenn ersteres nicht gelten würde.
Ich hätte initial auch einen härteren Lockdown bevorzugt, dann wären wir jetzt schon weiter. Das ist jetzt aus meiner Sicht aber zu spät.
Vielleicht reagiert man ja bei der nächsten Welle besser (schlimmstenfalls startet die ja schon Anfang Januar, zwei Wochen nach Weihnachten).
Edit: Zum ersten Lockdown: Ich finde den auch nach wie vor richtig und war sogar schon damals schon früher für einen Lockdown. Selbst wenn man im Nachhinein darüber diskutieren kann, dass man eventuell mit weniger Maßnahmen dasselbe erreicht hätte, hatte man eben zu dem Zeitpunkt zu wenig Wissen und Erfahrung mit Corona, um anders zu reagieren. Die Südkoreaner haben das etwas besser hingekriegt, weil sie eben schon Erfahrung mit SARS hatten.
Geändert von Knipser (02.12.2020 um 17:02 Uhr)
Ich fand den ersten Lockdown zu spät begonnen und zu lange durchgezogen.
Die Südkoreaner haben es im März jedem ermöglicht, sich kostenlos testen z lassen und am gleichen Tag das Ergebnis zu bekommen.
Schon krass, wieviel besser das da gemanagt wurde. Bei uns gibt es sogar trotz neuer Schnelltests 9 Monate später nicht immer die Möglichkeit für jeden.
@Knipser
Mir geht es nicht darum, dass es jetzt härtere Maßnahmen gibt.
Ich verstehe nur die Argumentation mit der Situation auf den Intensivstationen nicht, weil auch auf einer sehr entspannten Intensivstation ein sehr großer Teil an Covid-Patienten stirbt.